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Hinds – The Prettiest Curse

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Hinds etablieren sich in ihrem dritten Studioalbum weiter zur Stimme der neuen Indie-Rock Generation. Dass sie dafür professioneller produzieren und sich immer mehr vom Lo-Fi Klang von „Leave Me Alone“ verabschieden ist für einen kurzem Moment schade, aber wichtig. „The Prettiest Curse“ ist klug, abwechslungsreich und stilecht.

Ihr seid nur bekannt geworden, weil ihr attraktive Beine habt. Ihr könnt nicht singen und habt sowieso keine Ahnung von Musik. Misogynie in der Musikszene ist allgegenwertig. Der Erfolg weiblicher MusikerInnen wird auf ihr Aussehen oder Männern zugeschrieben und dazu von wütenden Männern in den Kommentarspalten im Internet diffamiert. Darüber sang bereits Courtney Barnett, die auch die neue Bob Dylan und Lou Reed genannt wird, beim Song „Nameless, Faceless“.

Mit solchen Vorurteilen wird auch immer wieder die ausschließlich weiblich besetzte Band Hinds ausgesetzt. In ihrer Single „Just Like Kids (Miau)“ haben sie daraus ganz in ihrem eigenen ikonischen Stil einen sarkastisch-bissiges Kommentar kreiert. Denn die vier starken weiblichen Charaktere lassen sich von nichts mehr irritieren. Viel zu oft standen sie dafür seit ihrem Debüt „Leave Me Alone“ weltweit auf Bühnen.

„We have the craziest crowd, Waiting for these kittens to meow“

Ihre Konzerte sind atemberaubend und mitreißend. Als sie 2018 im ausverkauften Bi Nuu in Berlin spielten, nahm das Publikum an einer leidenschaftlichen Rock ’n’ Roll Perfomance teil, sahen zu, wie viel Spaß und Liebe, die vier Frauen aus Madrid bei ihren Konzerten mitnehmen. Dabei war ihr Konzert am Schlesischen Tor eines der letzten von ihrer bereits seit drei Monaten anlaufenden Welttournee. Ihre Erschöpfung wurde jedoch auch vom euphorischen Publikum, mit aktivem Einsatz und lautstarken Mitsingen gemindert. Es wurden zwei Zugaben gespielt, gecrowdsurfed und im kompletten Konzert leidenschaftlich und freundlich ein kollektiver Moshpit geführt, in dem keine aggressiven Egos mitspielten.

Nach dem Konzert stand die Band gemeinsam mit Fans, draußen in Kreuzberg, bei einer Frühlingsnacht, redeten, lachten und umarmten. Ein einzigartiges Konzerterlebnis! Zusammen eine Band feiern, freundliche Nähe zeigen, Fremde umarmen – dies vermisst man in Zeiten von Corona. Umso trauriger ist es, dass Hinds auch ihre in den Herbst verschobene Tour zum dieswöchig erschienen Album „The Prettiest Curse“ absagen mussten.

Hinds können aber auch neben einzigartigen Konzerten auch gute Alben machen. Mit ihrem Debütalbum „Leave Me Alone“ veröffentlichte die vierköpfige Band aus Madrid ein ikonisches Album für die neue Indieszene. Damals spielten sie im Lo-Fi Klang ein hochgelobtes Album ein. Dank Home-Studios und Social-Media wird diese in den letzten Jahren wieder immer mehr „Independent“ und somit auch weiblicher und progressiver. Damals erkannte man am Lo-Fi Klang den großen Einfluss von Rock n Roll, The Strokes und Grunge.

Auf „The Prettiest Curse“ befreien sich Hinds von allen verbleibenden Lo-Fi-Vorwürfen und offenbaren ein grandios breitgefächertes produziertes Album. Eine wahre Entwicklung als Band. Man könnte meinen, die Band ist erwachsener geworden, hat sich von dem verabschiedet, was die Band so sympathisch machte. Im Gegenteil. Die herzerwärmenden Texte, die hellen Melodien, der leidenschaftliche Gesang lässt den Zuhörer weiterhin in sommerlich sonnigen Kulissen träumen.

Die Staffelübergabe der musikalischen Vorbilder

Es ist eine Platte, auf der die Musikerinnen größer und komplexer klingen als alles, was man bisher von ihnen kannte. Mit dem neuen Arbeiten mit Synthiklängen entstehen Songs die an MGMT, M.I.A und dem neuen Album von The Strokes „The Normal Abstract“ erinnern. Dass ihre nun alten Idole von der neuen Indierockszene beeinflusst werden und lernen, zeigte sich auch daran, dass The Strokes in Paris mit Hinds, in Deutschland mit dem Berliner Girl-Duo Gurr auftraten.

Mit schnellem Tempo aufbauende lebendig rockige Gitarrenriffe wie auf „Riding Solo“ spielen dabei eine sehr große Rolle. Bei „Come Back And Love Me <3” beweisen sie wiederum auch ein weiteres Mal, wie fantastisch sie ruhige Songs beherrschen, bei „Burn“ hingegen spielen Hinds weiterhin mit ihrem „Hannah-Montana“ Girl-Gang Image. Stilecht und sich selbst gefunden beenden Hinds mit „This Moment Forever“ ein fantastisches Sommeralbum.

Lebensbejahende Musik in „Good Bad Times”.

Hinds‘ lebensbejahende Musik, die man durchaus ernst nehmen sollte, stellt mit weiteren Künstlerinnen wie Snail Mail, Soccer Mommy und Sunflower Bean eine neue Generation des Indie-Rocks her, die jung, weiblich und klug klingt. The future of Rock Music is Female.

Das Video zu „Just Like Kids (Miau)“ von Hinds:

Roosevelt veröffentlicht mit „Sign“ einen neuen Song

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Roosevelt veröffentlicht die neue Single
Roosevelt // Roosevelt

„Sign“ ist der erste komplett neue Song, nach dem Release seines Albums „Young Romance“ im Jahr 2018. Musikalisch bleibt sich Roosevelt treu ohne auf der Stelle zu treten.

Roosevelt meldet sich mit einer neuen Single zurück und kurbelt damit kräftig die Vorfreude auf weitere, neue Musik an. „Sign“ ist das erste, größere Material seit seinem Album „Young Romance“ aus dem Jahr 2018. Davor hat der Kölner vor allem an spannenden Coverversionen wie „Everywhere“ oder dem Nach-Release von „Falling Back“ seine Fans bei Laune gehalten. „Sign“ knüpft, anders als der eben genannte Song jedoch nicht an den Style von „Young Romance“ an und doch ist sich der Musiker treu geblieben.

Der Song startet mit Sirenen eines Kranken- oder Polizeiwagens. Trotz dieses nachtdunklen Einstiegs handelt es sich bei „Sign“ eigentlich um eine klassische Liebesbotschaft. Im Refrain singt Roosevelt „So come back,
And give me a sign of your love“, was dem Song eine melancholische Note gibt. Musikalisch könnte man beim ersten Hören vermuten, dass Roosevelt wenig verändert hat an einem Sound. Und doch bringt er durch die deutlich garagiger klingenden Beats eine neue Note mit rein. Roosevelt versteht es wie kaum ein anderer Produzent Melancholie und Tanzbarkeit in Einklang zu bringen.

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10 June 2020

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Der Erfolg gibt ihm Recht! Bereits nach der ersten EP „Elliot“ aus dem Jahr 2013 wurden große Plattformen wie Pitchfork oder Boiler Room auf ihn aufmerksam. Als er 2016 sein Debütalbum „Roosevelt“ veröffentlichte, wurde dann auch die deutsche Presselandschaft auf ihn aufmerksam. “Er hat das Potenzial, um die Welt zu gehen“ attestierte ihm der Spiegel und das tat er dann auch. In den Niederlanden ist er längst ein etablierter Act und selbst in dem harten US-amerikanischen Musikmarkt wusste er zu bestehen. Dies beschert ihm regelmäßig Auftritte bei großen Festivals wie dem Primavera, Sónar Festival, Sziget Festival oder dem Lollapalooza Festival. Über „Sign“ werden sich knapp 900.000 monatliche HörerInnen auf Spotify freuen. Die Song ist dort ab sofort verfügbar. Es ist noch unklar, ob weiteres, neues Material folgen wird. Den neuen Track selbst hatte er am 9. Juni auf Instagram angekündigt.

„Sign“ von Roosevelt gibt’s hier:

„Festival für Festivals“ kämpft für die Zukunft und den Erhalt der Festivalkultur

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© Till Petersen

Im Namen der gesamten Festivallandschaft, die dieses Jahr aus bekannten Gründen nicht stattfinden kann, hat Höme eine einzigartige Aktion ins Leben gerufen. „Festival für Festivals“ macht sich stark für den Support unserer Lieblingsfestivals und bringt dir ein Stück Freiheit nach Hause.

Vor einigen Wochen rieselte es schlechte Nachrichten. Im Minutentakt ploppten in den sozialen Netzwerken öffentliche Stellungnahmen von Veranstaltern auf, die ihr Bedauern darüber ausdrückten, dass ihr Festival dieses Jahr nicht stattfinden kann. Nicht stattfinden darf. Nacheinander geben sich das Maifeld Derby, Immergut, Appletree Garden, MS Dockville und viele mehr die Klinke in die Hand und mit ihr die traurige Erkenntnis: Diesen Sommer wird es definitiv keinen Festivalsommer geben. Zumindest nicht so, wie wir ihn all die Jahre zelebriert haben.

Auch die Mitwirkenden des Höme Magazins, die sich im wahrsten Sinne des Wortes der Festivalkultur verschrieben haben, müssen dieser Tatsache ins Auge blicken und legen alles daran, aus der Not eine Tugend zu machen. Seit heute ist offiziell: Es ist ihnen gelungen. Unter der Initiative Festival für Festivals finden diesen Sommer unterschiedliche Aktionen statt und wir feiern alle Festivals die ausgefallen sind und noch ausfallen werden. In der nächsten Zeit werden nach und nach die über 130 Festivals die sich beteiligen, vorgestellt. Darüber hinaus findet vom 21. – 23. August das offizielle Festivalwochenende statt. Neben klassischen Konzertstreams wird es auch kreative Challenges geben. Als Hauptpreis winkt ein goldenes Festivalticket, mit dem im  nächsten Jahr jedes(!) der beteiligten Festivals besucht werden darf. Dann hoffentlich wieder live und in Farbe.

Es geht nicht nur um den Verlust eines Sommers voller Konzerte, Raves und Zeltplatzeskapaden. Es geht um die Zukunft der Festivalkultur.

Das wohl Wichtigste der Aktion ist die mit Liebe gestaltete und gepackte Festivalbox. Hier gibt es nicht nur Dinge die einem das Festivalfeeling im Garten oder auf der Terrasse etwas schöner machen. Mit dem Erlös kann jeder sein Lieblingsfestival supporten. Denn Butter bei die Fische: Ohne ein bisschen finanzielle Unterstützung werden die meisten Festivals nächsten Jahr wohl nicht mehr stattfinden können. Wer das verhindern möchte, macht mit dieser Box alles richtig. Denn es geht nicht nur um den Verlust eines Sommers voller Konzerte, Raves und Zeltplatzeskapaden. Es geht um die Zukunft der Festivalkultur.

Alle Infos zum Programm am Festivalwochenende folgen in Kürze. Den offiziellen Trailer könnt ihr euch hier als Vorgeschmack schon mal anschauen:

RIN veröffentlicht den Song „DAS RENNEN“ und tut sich visuell mit Stefan Marx zusammen

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Rin veröffentlicht den Song
Still aus: "RIN - DAS RENNEN (prod. Feremiah, LucaStarz & Neal & Alex) (Visualizer)"

Für das Artwork seines neuen Songs „DAS RENNEN“ hat RIN sich prominente Unterstützung aus der Kunstwelt geholt.

Es ist ein Feature der ungewöhnlichen Art. Bei Stefan Marx handelt es sich nicht um einen Musiker, sondern um einen Illustrator und Künstler. Dieser ist für das Artwork von RINs neuer Single „DAS RENNEN“ zuständig. Doch zuerst zum Song des Musikers aus Bietigheim-Bissingen. Produziert wurde er von Feremiah, LucaStarz & Neal & Alex und weist die fast schon unnachahmliche Lässigkeit RINs auf.

Natürlich hat der selbsternannte King of LJUBAV wieder einige popkulturelle Vergleiche am Start. Gleich zu Beginn steigt er mit den Lyrics: „Ich hoff‘, eines Tages, wir gewinn’n das Rennen, wie bei Red Dead Redemption“, ein und spielt auf ein Pferderennen im Wilden Westen an. Das Leben des Musikers aus dem doch eher beschaulichem Baden-Württemberg hat kaum Pausen eingelegt. Dadurch wirkt es fast schon wie ein Traum, oder wie RIN selbst in „DAS RENNEN“ meint: „Fühlt sich an wie in Matrix, manchmal auch wie der Pate, Ich zähl‘ in meinem goldenen Käfig abends nur die Tage“. Hört man hier etwa eine leichte Kritik am Showbusiness und den damit einhergehenden Nebenwirkungen heraus?

https://www.instagram.com/p/CA-Lnv3js61/

Die dazugehörigen Visuals zu dem neuen Song von RIN wurden von Onomoto. Bereits für seine Single „Fabergé“ hat er mit dem Kreativteam aus Düsseldorf zusammengearbeitet. Es zeigt RIN in einem lila Cabrio sitzend. Versteckte Easter Eggs machen die eher schlichten Visuals für seine Fans dennoch spannend. Eine weitere künstlerische Komponente bringt RIN durch die Zusammenarbeit mit Stefan Marx mit rein. Wie bereits eingangs erwähnt, ist der Illustrator und Zeichner für das aktuelle Artwork verantwortlich.

In der Vergangenheit hatte er bereits mit Acts wie Bilderbuch zusammengearbeitet, welche auch schon mit RIN kollaboriert haben. Der Künstler gilt als einer gehyptesten Künstler der Szene und wurde vor allem durch den charakteristischen Einsatz von flächendeckenden Fonts bekannt. Diese zeichnet und malt er auf Textilien, Vasen oder klassisch auf Leinwände. Erst kürzlich nutzte er seine Plattform für Solidaritätswerke der Black Lives Matter-Bewegung. „DAS RENNEN“ von RIN ist ab sofort auf allen gängigen Plattformen verfügbar. Noch ist unbekannt, ob und wann weitere, neue Musik folgt.

„DAS RENNEN“ von RIN gibt’s hier:

Kelvyn Colt releast „4 Am | Mein Block“, eine Anlehnung an Sido

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Still aus: Kelvyn Colt - 4 Am | Mein Block OFFICIAL VIDEO (prod. by Narcos & Che Pope)

„4 Am | Mein Block“ ist der erste Track, den Kelvyn Colt als neuer Independent-Künstler veröffentlicht. Im dazugehörigen Video wird ordentlich geflext.

Es war ein überraschender Move, als sich Kelvyn Colt vor einigen Wochen aus seinem Major-Labeldeal herausgekauft hat. Mit „4 Am | Mein Block“ veröffentlicht er nun einen ersten Track als Independent-Künstler und liefert eine Hommage an Sido ab. Bei „Mein Block“ kommt man nicht mehr drum herum, um an den Rapper mit der Maske zu denken. Mit seinem Song aus dem Jahr 2004 legte der Berliner den Grundstein für seinen Erfolg im Mainstream. Nun knapp 16 Jahre später, versucht der Wiesbadener Kelvyn Colt an den Erfolg anzuknüpfen.

In seiner neuesten Single sinniert der Musiker über den Hype um sich und seine Person. „German press labelled that: ‚Großes Kino‘ live and direct from the set Tarantino, not from Berlin but I rep’ like I’m Sido“, heißt es in den Lyrics bevor er übergeht in eine Anlehnung an den textlich genannten Meilenstein von eben Sido. „Meine Stadt, mein Bezirk, mein Viertel, meine Gegend, meine Straße, mein Zuhause, mein Block meine Gedanken, mein Herz, mein Leben, meine Welt reicht vom ersten bis zum 16ten Stock.“ Bei Zuhören stellt sich die Frage, ob Kelvyn Colt den Track bereits vor der Polemik um Sido aufgenommen hat. Aufgrund des Produktionsvorlaufes ist hier davon auszugehen. Ein Statement vom Künstler selber gibt es dazu nicht.

Dafür aber viel Geflexe im Video. Dicke Karren, viel Louis Vuitton und maßgeschneiderte Jahre. Die 00er Jahre sind im Hier und Jetzt angekommen. Mittendrin Kelvyn Colt, der mit den Beats von Narcos & Che Pope nahtlos an den Major-Hype anknüpfen möchte. Kelvyn Colt ist in Wiesbaden geboren – eine Region, die ganz nebenbei bereits als Geburtsstätte von US-Grössen wie Schoolboy Q und J. Cole diente – und ist Sohn einer deutschen Mutter und eines nigerianischen Vaters. Er ist in zwei verschiedenen Kulturen aufgewachsen, die ihn beide gleichermassen geprägt haben. Er spricht Englisch genauso gut wie Deutsch, fühlt sich in beiden Sprachen zu Hause. Diese Erfahrungen nutzt er aktuell, um seine Stimme für die aktuelle Lage in den USA zu erheben. 

Das Video zu „4 Am | Mein Block“ gibt es hier:

 

The Postie präsentiert OBEN live: Neo-Klassik in Livestreams zum Genießen

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Harvey Causon // © Phil Martin

Machen wir uns nichts vor: öffentliche Live-Konzerte wird es vor dem Herbst nicht geben. Aus diesem Grund nimmt uns die Gig-Reihe OBEN live mit in die virtuelle Konzertwelt der Neo-Klassik.

Jeder von uns vermisst Konzerte. Um nicht gänzlich darauf verzichten zu müssen, gehen Projekte wie OBEN live innovative Wege – fernab von verschwitzten Locations. Die Macher von OBEN live bringen uns in Form von Livestreams Musik nach Hause. Jetzt kann man natürlich denken, dass man in den vergangenen Wochen bereits viele Wohn-und Lebensräume der bekannten LieblingskünstlerInnen kennengelernt hat. OBEN live verfolgt hier jedoch einen Ansatz, den Menschen mit einem Herz für Nische lieben werden. Insgesamt vier MusikerInnen werden uns musikalisch mit einem Crossover aus Contemporary Classic und Neoklassik begleiten.

Klassische Musikelemente treffen auf Electro. OBEN live sagt selbst über die Auswahl der Genres: „Musik aus dem Bereich #Neoklassik verbindet man mit Entspannung, Konzentration auf das Wesentliche und Rückzug an Orte der Träume und Sehnsüchte. OBEN live will all das sichtbar und hörbar machen“. Den Startschuss der Streams macht Harvey Causon am Donnerstag (4. Juni) um 20:30h. Gestreamt werden die Konzerte über Plattformen wie Instagram, Facebook, Youtube, and Twitch. The Postie ist einer der Präsentatoren der Aktion und so findet ihr jeden Donnerstag um 20:30 einen Livestream auf unserer Facebook-Seite wieder.

Eine entspannte Welt zwischen Elektronik und Klassik

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Außerdem betont OBEN live ausdrücklich, dass Spenden für die MusikerInnen herzlich willkommen sind: „Selbstverständlich möchte OBEN live die Künstlerinnen und Künstler bei Ihrer Arbeit unterstützen und freut sich, wenn bei Gefallen ein Beitrag für sie gespendet wird. Nicht alle Künstler hatten und haben in der aktuellen Situation genug Rücklagen, um eine lange Durststrecke schadlos zu überstehen.“

Darüber hinaus legen die Veranstalter großen Wert darauf, dass die aktuellen Probleme in unserer Gesellschaft nicht vergessen werden und so geht ein Teil der Einnahmen an die Seebrücke gespendet. Artists Care About Bridges fordern die Umsetzung eines solidarischen Soforthilfeprogramms. KünstlerInnen, Kulturschaffende, FreiberuflerInnen und Kleinselbstständige schließen sich zusammen und spenden einen Teil der von Ihnen erhaltenen Soforthilfegelder an die Organisation Seebrücke. Jeden Monat werden 10 % der Einnahmen gespendet, 10 % werden als Aufwandsentschädigung für die technische Infrastruktur einbehalten und der Rest zu gleichen Teilen an die präsentierten KünstlerInnen ausgeschüttet.

100% der Spenden an den heutigen (04.06.) Künstler Harvey Causon geht an Black Lives Matter. Weitere Informationen und Hilfen zu der aktuellen Liga in den USA findet ihr hier.

Ihr könnt den um 20:30h beginnenden Livestream auf der Facebook-Page von The Postie verfolgen. Daneben können die Streams auch über die Socials der jeweiligen Musizierenden, OBEN live oder den anderen Partnern des Projektes verfolgt werden.

Hier eine Aufzählung teilnehmenden Acts:

Harvey Causon (04. Juni)

Simeon Walker (11. Juni)

Martyn Heyne (18. Juni)

Niklas Paschburg (25. Juni)

Yukno präsentieren das Video zu „Digital Playground“ und kündigen ihr zweites Album an

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Yukno präsentieren das Video zu „Digital Playground“ und kündigen ihr zweites Album an
Yuknow // © Tim Cavadini

Mit „Digital Playground“ gibt es den ersten Vorboten aus dem im Herbst kommenden Album. Yukno – das ist elektronischer Austro-Pop mit tiefgründigen Texten, die nicht plakativ sind, aber dennoch genug Raum für Interpretationen schaffen. Die aktuelle Message hinter dem Song spiegelt sich nun auch in dem veröffentlichten Musikvideo des Songs wider.

Yukno präsentieren ihr Musikvideo zu der Single „Digital Playground“, die sie letzte Woche veröffentlicht haben. Der Song ist die erste Auskopplung aus dem neuen Album, dass sie für Herbst 2020 ankündigen. „Digital Playground“ entstand zu Beginn der Isolationsphase und ist der passende Titel zum gegenwärtigen Alltag vieler Menschen geworden. „Alle Zwischenmenschlichkeit wurde in den digitalen Raum verschoben. Dieser Song thematisiert das explizit.“

Die Gesellschaft im Digital Playground

Mit dem Text treffen sie den aktuellen Zeitgeist: dringende Empfehlungen zur Kontaktmeidung mit anderen Menschen, Ausgangsbeschränkungen und weniger Freiheiten. Die Alternativen dazu bringen uns ins Internet. Der „Digital Playground“ kommt vermutlich auf seinen bisherigen Höhepunkt in der Gesellschaft. Die Lebenswelt bewegt sich immer weiter in Richtung Digitalisierung mit der Ambivalenz zwischen Niedergeschlagenheit und Aufbruch.

Im Musikvideo können sich vor allem die Kinder und Fans der 90er an der Ästhetik erfreuen. Das Video lässt mit seinen visuellen sowie einigen verpixelten Elementen und Bildrauschen in Erinnerungen an eine Zeit vor dem Internet schwelgen. Zurück aus der Retroperspektive muss sich am Schluss jedoch das arme Tierchen aus dem Hamsterrad hingeben und dreht sich im Kreis. Das Video deutet an: Ein Entkommen oder Verschließen der verlagerten Netzwerkgesellschaft gibt es nicht.

Mut zur Veränderung mit neuem Sound

Die Brüder Georg und Nikolaus Nöhrer kommen aus der Steiermark und gründeten Yukno, benannt nach ihrem alten Familienhund, nachdem sie schon bis 2015 zusammen in der Band Neodisco Musik machten. Trotz Plattenvertrag beim Majorlabel und treuer Fanbase, lösten sie das Projekt mit einer Portion Mut und dem Wunsch nach musikalischer Veränderung auf.

Seitdem arbeiten sie gezielt an tanzbarer Musik und setzen sich intensiver mit tiefgründigen Texten auseinander, die im Vordergrund stehen sollen. Mit Yukno kreieren die Brüder ihren ganzen eigenen Sound und bündeln dabei treibenden Austro-Pop mit sanften Synthie-Elementen, eingängiger Bassline und unaufgeregten Gesang. Schon mit ihrem Debütalbum „Ich kenne kein Weekend“ machte das österreichische Duo auf sich aufmerksam. Ihre Konzerte der „LAND OF CONFUS1ON“- Tour 2020“ mussten auf Grund der Bestimmungen um die Corona Maßnahmen vorerst in den Herbst verschoben werden und wurde um weitere Termine ergänzt.

Hier könnt ihr das Video zu „Digital Playground“ sehen:

„Fuck it, why wait?“: Run the Jewels releasen RTJ4 verfrüht, um DemonstrantInnen und AktivistInnen in den USA zu supporten

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Run the Jewels // © Tim Saccenti

Eigentlich wollte das Hip Hop-Duo um Killer Mike und El-P das vierte Album erst am Freitag releasen. Wegen der anhaltenden Proteste in den USA, ziehen sie die Veröffentlichung vor. Das Album kann ab sofort gratis heruntergeladen werden.

Bei jedem Gratisdownload haben Musikfreunde die Möglichkeit, freiwillig den „National Lawyers Guild Mass Defense Fund“ finanziell zu unterstützen. Dieser kommt den DemonstrantInnen und AktivistInnen zugute, die immer noch gegen Polizeigewalt und gegen Rassismus auf die Straße gehen und ihre Meinung kundtun. Zum verfrühten Release schreibt die Band: „Fuck it, why wait?“. The world is infested with bullshit so here’s something raw to listen to while you deal with it all. We hope it brings you some joy. Stay safe und hopeful out there and thank you for giving 2 friends the chance to be heard and do what they love“.

Das Album soll durch die schwere Zeit helfen

Erst vor einigen Tagen sorgte Killer Mike mit einer emotionalen Rede für Aufsehen, die er im Rahmen einer Pressekonferenz von Keisha Lance Bottoms, der Bürgermeisterin von Atlanta, hielt. Er ist seit Jahren als Bürgerrechtler aktiv. Dort spricht er sich gegen Ausschreitungen in seiner Heimat aus: „We have to be better than this moment.“ Stattdessen wünscht er sich friedlichere Proteste ohne Plünderungen und gewaltsame Ausschreitungen. Außerdem setzt er auf konstruktive Lösungsansätze. Er erinnert daran, bei den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen von jeder Stimme Gebrauch zu machen: „It is time to beat up prosecutors you don’t like at the voting booth“.

Vom neuen Album hatten Run the Jewels bereits „Ooh La La“ und „Yankee And The Brave (epd.4)“ veröffentlicht. Außerdem kündigte die Band viele Gastmusiker wie Pharrell Williams oder Mavis Staples an. Auf „RTJ4“ behalten Killer Mike und El-P nicht nur ihre kraftvolle und raue Art, sondern auch eindrückliche Messages: 

“ (…) Everyday on evening news they feed you fear for free and you so numb you watch the cops choke out a man like me. And til my voice goes from a shriek to whisper ‚I can’t breathe‘. And you sit there in the house on couch and watch it on TV. The most you give’s a Twitter rant and call it tragedy…“ (aus dem Track „walking in the snow“).

Weitere Informationen zur „Black Lives Matter“-Bewegung findet ihr hier.

Hört hier den Track „walking in the snow“:

YG veröffentlicht den Protest-Song „FTP“

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YG veröffentlicht den Protest-Song

Die Buchstaben im Protestsong von YG stehen für „Fuck The Police“. Dieser richtet sich gegen Polizeigewalt und systematischen Rassismus.

Es ist nicht das erste Mal, dass YG Kürzel nutzt, um sie konformer in Songtiteln einzubinden. Analag zu „FTP“, was für „Fuck The Police“ steht, hat YG 2016 bereits „FDT“ veröffentlicht. In dem Refrain heißt es mehrmals „Fuck Donald Trump“ und richtet sich gegen den Präsidenten. Auch wenn diese Wut sicherlich längst nicht abgeflacht ist, richtet der Musiker sich nun gegen die anhaltende rassistisch motivierte Polizeigewalt in den USA.

Mit „FTP“ drückt YG seine persönliche Wut aus und spricht vielen Menschen aus der Seele, die aktuell auf die Straße gehen. Der Tod des unbewaffneten George Floyd aufgrund von polizeilicher Erniedrigung hat in den Staaten für eine Welle des Protestes geführt. Amateuraufnahmen zeigen, wie der Ermordete von einem weißen Polizisten minutenlang mit den Knien auf den Boden gedrückt wurde. Obwohl dieser mehrmals erklärte, dass er keine Luft bekommt „I Can’t Breathe“ hat der Polizist Derek Chauvin nicht nachgelassen.

Leider handelt es sich bei dem mitgefilmten Vorfall nicht um einen Einzelfall. Noch immer leiden POC unter überholten, gesellschaftlichen Umgangsformen. Der gewaltsame Tod des Mannes hatte Proteste gegen Polizeigewalt und landesweite Unruhen ausgelöst. Im Zuge der Protestwelle und der Aktion „Black Lives Matter“ haben zahlreiche KünstlerInnen Protestsongs veröffentlicht, darunter Dua Saleh, LL Cool J, Conway the Machine und Terrace Martin.

Weitere Informationen zu dem Thema haben wir euch hier zusammengefasst. 

„FTP“ von YG gibt’s hier: