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Leoniden versprühen mit ihrem neuen Song „L.O.V.E.“

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Leoniden gehen 2021 auf "Looping"-Tour // © Robin Hinsch

Leoniden aus Kiel sind zurück und bringen mit ihrem neuen Gute-Laune-Hit „L.O.V.E.“ pure Liebe mit.

Die fünfköpfige Band Leoniden hat lange nichts von sich hören lassen. Viel zu beschäftigt waren die Kieler, um mit ihrem Bulli durch ganz Deutschland zu touren. Dass da keine Zeit zum Schreiben neuer Songs bleibt, überrascht nicht. Gefühlt keinen Tag haben sie ausgelassen, um irgendwo ein Konzert oder auf einem Festival zu spielen. Umso mehr können sich jetzt die Fans mit der neuen Single „L.O.V.E.“ auf ein neues Lebenszeichen von Jakob Amr, Felix Eicke, Lennart Eicke, Djamin Izadi und JP Neumann freuen.

„I can not speak when you’re around“

„L.O.V.E.“ ist ein tanzbarer Indie-Hit, der Euphorie von Kopf bis Fuß durch den Körper strömt. Das Musikvideo können die Zuschauer hin und wieder durch eine Linse betrachten. Gedreht haben die Kieler in einer weißen Kulisse. Dort geben sie gewohnt alles an ihren Instrumenten während die Band-Crew Herzen malt, die auch in Animationen zu sehen sind. Crew love is true love!

Der Sound wird zu Beginn noch mit ruhigerem Gesang begleitet, in dem rockigeren Refrain kann dann so richtig durch die Bude gehüpft werden, wenn Sänger Jakob singt: „I wish you’d know I L. to the O. to the V. the E. to the Y. to the O. to the U. but I can not speak when you’re around.“ Spätestens hier schüttet der poppige Gute-Laune-Song den ersten Dopaminschub aus, der niemanden ruhig sitzen lässt.

L.O.V.E. ist ein unverkennbarer Leoniden-Song

Jakobs Stimmlagen reichen wie gewohnt auch in „L.O.V.E.“ von Hoch bis Tief. Begleitet werden sie neben Gitarre, Bass und Synthesizern von Trompeten, Streichern und den für die Band typischen Chorgesängen. Insgesamt ist L.O.V.E. mit seiner besonderen unverwechselbaren Leoniden-Note ein typischer Song für die Band, der sich perfekt neben den anderen Tracks dazugesellt.

Zuletzt reihten sich Bandmitglieder Djamin und Jakob musikalisch neben Drangsal, Mia Morgan, Cashmiri und vielen weiteren Künstlern in den 8-minütigen Song Sanifair Millionär von Blond ein. Ihr letztes Album Again kam 2018 unter ihrem eigenen Label Two Peace Signs heraus mit Single-Auskopplungen wie River oder Alone – eine Ode an das Alleinsein. Ihr gleichnamiges Debütalbum „Leoniden“ veröffentlichten sie erst ein Jahr zuvor und legen seit dem eine Steilkurve nach oben hin.

Die Band ist vor allem für ihre Liveshows bekannt. Neben ihrem Antrieb nach Perfektion stecken sie so viel Herzblut, Leidenschaft und Energie in ihre Auftritte, dass sie ihre Spielorte mit den Fans regelrecht abreißen. So tourten sie mit ihrer „Kids Will Unite“-Tour etwa 1,5 Jahre quer durch Deutschland und Nachbarländern wie Dänemark, den Niederlanden, Österreich, Polen, Schweiz und Tschechien.

Ursprünglich war für dieses Jahr ihre bisher größte Looping„-Tour angesetzt, die sie wegen der Corona-Pandemie auf 2021 verlegen mussten. Dort dürfen sich die Fans dann auf „L.O.V.E.“ freuen, wie Jakob verspricht: „Wir haben den Song so geschrieben, dass er live burnt!“

Hier könnt ihr das Video von Leoniden zu L.O.V.E. sehen:

Kein Sommer ohne Konzerte – Fil Bo Riva eröffnet das New Fall Festival

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Fil Bo Riva beim New Fall Festival in Düsseldorf // © Chiara Baluch
Fil Bo Riva beim New Fall Festival in Düsseldorf // © Chiara Baluch

Nach einem ernüchternden Hagel von Festivalabsagen in den letzten Wochen, hat sich das New Fall Festival aus Düsseldorf kurzer Hand entschlossen, ein neues, abgewandeltes Konzept auf die Beine zu stellen. Als Summer Edition machen sie aus einem Festivalwochenende im Herbst eine Konzertreihe im Sommer. Den Start unter freiem Himmel machte gestern Fil Bo Riva.

Es wäre wohl der perfekte Abend für ein erstes Date gewesen. Im Garten des Ehrenhofes in Düsseldorf reihen sich, mit ausreichend Abstand, Bänke und Liegestühle aneinander. Die Location ist außergewöhnlich, direkt am Museum NRW-Forum. In den nächsten Wochen wird der Vorgarten der Kunsthalle immer wieder mit Konzerten belebt. Mit dabei unter anderem Ilgen-Nur, Hundreds oder Love Machine. Gestern hat das New Fall Festival das coronagerechte Konzept mit Fil Bo Riva eröffnet.

Fil Bo Riva beim New Fall Festival in Düsseldorf // © Chiara Baluch

Fil Bo Riva beim New Fall Festival in Düsseldorf // © Chiara Baluch
Fil Bo Riva beim New Fall Festival in Düsseldorf // © Chiara Baluch

Alle Eindrücke vom Auftakt des New Fall Festivals in Düsseldorf mit Fil Bo Riva:

Culk fordern in „Dichterin“ die Gleichberechtigung im Sprachgebrauch

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Culk // © Antonia Mayer

Das düstere Indie-Rock Quartett aus Wien kritisiert die dominante männliche Form in der deutschen Sprache. „Dichterin“ ist die erste Single aus ihrem zweiten Album „Zerstreuen über Euch“, das im Oktober via Siluh Records erscheint.

Ein Setting wie im Morgengrauen. Bläulicher Nebel hüllt eine verlassene Location ein. Langsam wandert die Sängerin der Band, Sophie Löw, der Kamera entgegen. Es ist eine düstere Szenerie á la Twin Peaks, die die Band mit einem mystischen und zunächst gemächlichen Klangkleid untermalt. „Du verdrängst mich und du verkennst mich. Ich verrenne mich an dunkle Orte, du kennst keine Worte für mich“. Schnell wird klar, dass Culk der Poesie weiterhin verfallen sind. Löw kommt der Kamera schleichend näher, post-punkige Gitarren setzen ein. Die Wienerin wird deutlich: „Deine Nicht-Worte für mich führen mich in die Ohnmacht“.

„Ich bin Dichterin…“

Das sehenswerte Video zur neuen Single hat die Band zusammen mit dem Wiener Produzenten Wolfgang Möstl gedreht. Es untermalt die Kampfansage gegen tiefverwurzelte patriarchale Strukturen in der deutschen Sprache auch visuell: „Fck Generisches Maskulinum“ ziert Löws Jacke. Doch nicht nur visuell, sondern auch musikalisch findet die Band eine passende Umsetzung. In typischer Culk-Manier kommt Löws Stimme schwermütig, kalt und gleichzeitig so bezaubernd daher. Trotzdem klingen ihre Worte fast wie ein Hilfeschrei. Das hat sicherlich auch mit den bedrohlichen und vom Shoegaze-beeinflussten Gitarrenwänden zu tun.

Nicht zum ersten Mal arbeiten Culk gesellschaftliche Themen poetisch auf. Das haben sie bereits auf ihrem selbstbetitelten Debüt aus dem vergangenen Jahr bewiesen. Ihr kommendes Album „Zerstreuen über Euch“  (VÖ: 09. Oktober) scheint in eine ähnliche Richtung zu gehen. Das zeigt „Dichterin“ sehr gut. Die Band sagt zum Song: „Worte formen die Gesellschaft und Worte stellen die einen ins Licht und die anderen ins Dunkle. Wenn Menschen in Worten oder Sprache nicht repräsentiert werden, weil sie nicht ausgesprochen oder geschrieben werden, werden sie unsichtbar gemacht, was Machtverlust bedeutet. Wenn zum Beispiel Worte nur in ihrer männlichen Form ausgesprochen werden, formt das unreflektierte Geschlechterrollen und deren Zuschreibungen.“

Culk auf „Zerstreuen über Euch“-Tour:

06.11.2020 Stuttgart, Merlin
07.11.2020 Basel, Hirscheneck
10.11.2020 Mainz, Schon Schön
11.11.2020 Hamburg, Hafenklang
12.11.2020 Berlin, Urban Spree
13.11.2020 Leipzig, Noch Besser Leben
20.11.2020 Wien, Sargfabrik (AT)
26.11.2020 München, Heppel & Etliche
27.11.2020 Innsbruck, Junge Talstation (AT)
28.11.2020 Linz, STWST (AT)
04.12.2020 Leitersdorf, Roter Gugl (AT)
05.12.2020 Wolfsberg, Container (AT)
11.12.2020 Wels, Schlachthof (AT)
12.12.2020 Villach, Kulturhofkeller (AT)

Schaut hier das Video zu „Dichterin“:

Blond treffen in „Sanifair Millionär“ Drangsal, FIBEL, Kummer, Fatoni, uvm. an der Raststätte

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Blond treffen in
Still aus: BLOND - Sanifair Millionär CYPHER

Wer kennt es nicht: Es ist Festivalsommer, Autobahn und kein öffentliches Klo weit und breit. Als Ausgleich haben Blond die „Sanifair Millionär CYPHER“ veranstaltet.

Blond schrecken vor wenig zurück. Mit ihrem Augenzwinkern sind sie in der Vergangenheit sicherlich bei dem oder der ein oder anderen angeeckt. Mal erklären sie Thorsten, dass er seinen Sexismus und sein Mansplaining gerne behalten darf, mal rappen sie mit halt Musikdeutschland über Klos an Raststätten. Dies nennt sich „Sanifair Millionär CYPHER“ und dauert über acht Minuten.

Und weil der Klogang nun einmal jeden von uns betrifft, hat sich das Trio prominente Verstärkung für den Song geholt. Mit dabei sind Acts wie Drangsal, Kummer, Leoniden, Von Wegen Lisbeth, Mia Morgan, Cashmiri, Children, FIBEL, Zugezogen Maskulin, Lance Butters, Rikas, Shelter Boy, Steiner & Madlaina, Swutscher und The Toten Crackhuren im Kofferraum. Wie man sich bereits denken kann, ist ein normaler Musikdreh mit derart vielen teilnehmenden Personen in Zeiten einer Pandemie nicht möglich. Aus diesem Grund hat jeder einzelne Act seine ganz eigene Interpretation einschicken dürfen, die dann immer mit einer Menge Greenscreen von Blond kommentiert und ergänzt wurden.

„Sanifair Millionär CYPHER“ ist Blonds Antwort auf den fehlenden Festivalsommer. Anfang dieses Jahres hat das Trio bestehend aus Nina Kummer, Lotta Kummer und Johann Bonitz ihr Debütalbum „Martini Sprite“ veröffentlicht. Mit dieser Platte wollten sie diesen Sommer eigentlich von Bühne zu Bühne reisen und da eben auch an der ein oder anderen Raststätte halt machen.

„Sanifair Millionär CYPHER“ gibt’s hier:

Juju releast die neue Single „Vertrau mir“

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Juju releast die neue Single
Still aus: Juju - Vertrau mir (prod. Krutsch) [Official Video]

Seit einigen Tagen und Wochen hat Juju auf Instagram immer wieder neue Musik versprochen. Nun ist sie mit dem Song „Vertrau mir“ am Start.

Juju liebt es ihren Hatern und aber auch ihren Verehrern eins auszuwischen. Dies stellt sie mit ihrer neuen Single „Vertrau mir“ unter Beweis. Hingegen gesellschaftlicher Konventionen, die im Hip Hop selbst noch stark gepflegt werden, bestimmt die Rapperin über den Typen an ihrer Seite. „Alle anderen Boys interessieren mich nicht Baby, noch ein bisschen Body, dann verlier ich mich“, heißt es in dem Song. Anschließend fordert sie ihren Schwarm auf sich mit ihr auf die Tanzfläche zu begeben.

In dem dazugehörigen Video gibt die Musikerin aus Berlin die selbstbewusste Verführerin. Sie post genau da, wo sonst eigentlich am liebsten ihre männlichen Kollegen Platz nehmen. Sei es die Luxuskarre, der Club oder gleich vor dem vermeintlichen Schwarm.

Mit „Vertrau mir“ stärkt Juju das Bild einer starken Frau. Das was Fler vor einigen Monaten mal in einem seiner vielen Interviews als „atzig“ beschrieben hat, ist bei Juju vielmehr ein Zeichen von Stärke und Dominanz. Produziert wurde der Track von Krutsch, der auch für sämtliche Songs auf ihrem letzten Album „Bling Bling“ verantwortlich ist. Der Beat bricht jedoch enorm mit der Ästhetik von „Bling Bling“. So findet man Techno-Elemente auf „Vertrau mir“ wieder, die in ihrer Reinform fast an den Mega-Hit „Stoff & Schnaps“ von vor ein paar Jahren gehen. Und genau diese Umwege, die Juju immer wieder geht, heben sie derart von der Masse ab.

Das Album „Bling Bling“ war ihr erstes als Solo-Künstlerin nach der Trennung von SXTN. Mit der Single „Vermissen“ und dem Feature von Henning May landete sie einen der Hits des vergangenen Jahres. Nun möchte sie mit „Vertrau mir“ und einem womöglich dazugehörigen Album nachlegen. Dies könnte den Namen „Pfirsisch“ tragen.

Das Video zu „Vertrau mir“ gibt’s hier:

Kaltenkirchen im Zoom-Talk über den neuen Track „Gehst du davon“ mit Mine

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Kaltenkirchen hat vor knapp einer Woche mit „Gehst du davon“ seinen wahrscheinlich bis dato poppigsten Song veröffentlicht. Wir haben in einem Zoom-Talk mit ihm über die Zusammenarbeit mit Mine, das Musikbusiness, Xatar und Corona gesprochen.

Kaltenkirchen spricht in seiner neuen Single das ewige Hin- und Her in einer Beziehung. Entstanden ist „Gehst du davon“ in Zusammenarbeit mit Mine. Im Zoom-Talk mit dem Musiker nimmt er dazu Stellung und zugleich ein wenig die romantisierende Vorstellung von Musiker-Kollaborationen. Der Song stand fast, doch Philip Stoeckenius wollte keine zweite Strophe aufs Papier bringen. Schnell landete die unfertige Nummer in seinem internen Musikernetzwerk und schon fand er mit Mine eine begeisterte Abnehmerin.

In der Tat ist „Gehst du davon“ auch ein perfect Match zwischen den beiden MusikerInnen, die sich über das gemeinsame Musikprojekt Möse Onkelz kennengelernt haben. Der Song ist poppig, geprägt durch einschlagende Drums und melodische Synthesizer. Es ist der erste Song, den Kaltenkirchen nach seinem Album „Im Namen der Liebe“ veröffentlicht. Zwischendurch gab es lediglich die Coverversion zu dem Klassiker „Daylight“ von den No Angels.

Das Video zu „Gehst du davon“ von Kaltenkirchen und Mine gibt es hier:

Im Zoom-Talk hat Kaltenkirchen zusätzlich auch über das Musikbusiness und ihn als ein Teil davon gesprochen. „Ein Musiker ist immer eine Kopie von sich selbst“, meinte er im Hinblick auf das, was ein Musiker in seiner Rolle macht. Es geht um Erwartungshaltung, Druck von außen und um die Angst Netzwerk zu verlieren. Zudem haben wir mit ihm über die fehlende Kritik im Musikjournalismus gesprochen und darüber diskutiert, warum Hip Hop längst der neue Punk ist.

Den kompletten Zoom-Talk mit Kaltenkirchen gibt’s hier:

Whitney spielen ihre Lieblingssongs: Coveralbum „Candid“ erscheint im August

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Whitney // © Colin Matsui

Erst vor kurzem überraschte die Indie-Soul Band aus Chicago u.a. mit einer eigenen Interpretation des Klassikers „Take Me Home, Country Roads“. Heute legen sie mit einem Cover zum „Hammond Song“ von The Roches nach. Außerdem kündigen sie ein Album mit zehn Coversongs an.

Nach ihren gefeierten Alben „Light Upon the Lake“ (2016) und „Forever Turned Around“ (2019) kündigen Max Kakacek und Julien Ehrlich für den 14. August ihr erstes Coveralbum „Candid“ via Secretly Canadian an. Darauf interpretieren sie Lieblingssongs von KünstlerInnen wie Kelela, den Sisters with Voices, David Byrne & Brian Eno oder John Denver. Eine erste Kostprobe gibt es bereits. Sie covern einen Song des Folkpop-Trios The Roches.

„Every Whitney song gives me this emotional nostalgic feel that I cannot explain“, schreibt ein Youtube-User unter das frisch veröffentlichte Cover zum „Hammond Song“. Treffender könnte dieser Kommentar nicht sein. Die Band verwandelt das Stück mit verträumten, aber dennoch kristallklaren und sommerlichen Soft-Pop-Melodien zu ihrer eigenen Interpretation. Was entsteht, ist dieser bekannte Whitney-Indie-Soul mit Folk und Country-Einschlag.

Über das Cover zum „Hammond Song“ sagen sie selbst: „This cover is the longest Whitney recording ever and pretty much everything you hear on it is totally live, save for the horns and the slide solo. For a five minute song, if you mess up one part you have to do the whole thing live all over again.“

„Rain“, „Country Roads“ und den „Hammond Song“ haben sie bereits veröffentlicht. Man darf also gespannt sein, wie Whitney die anderen sieben Songs des Albums aufarbeiten. Coversongs seien für Kakacek, Ehrlich und Co. eine Art Erforschung, in welche Richtung sich die Band in Zukunft entwickelt.

Die Tracklist zu „Candid“:

1. Bank Head
2. A.M. A.M
3. Take Me Home, Country Roads (Ft. Waxahatchee)
4. High on a Rocky Ledge
5. Something Happen
6. Strange Overtones
7. Hammond Song
8. Crying, Laughing, Loving, Lying
9. Rain
10. Rainbows and Ridges

Hört hier das Cover zum „Hammond Song“ von The Roches:

beabadoobee präsentiert mit „Care“ die erste Single aus ihrem Debütalbum „Fake It Flowers“

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beabadoobee // © Callum Harrison

Nach drei EP’s soll das erste Album der britisch-philippinischen Künstlerin noch 2020 via Dirty Hit erscheinen. Auf der ersten Single „Care“ behält sie ihren Indie-Rock im DIY-Gewand bei. 

Eines ist klar: Drüben auf der Insel hat die 20-Jährige mit ihrem Sound bereits für Aufsehen gesorgt. So gewann sie den NME Radar Award 2020 und war bei den BRITS für den „Rising Star Award“ nominiert. Auch hierzulande ist die Indie-Landschaft bereits auf ihre teils vom Shoegaze beeinflusste Musik aufmerksam geworden. Ihre erste EP „Patched Up“ erschien 2018, gefolgt von „Loveworm“ aus 2019. Ihre dritte EP „Space Cadet“ folgte noch im selben Jahr und wurde von der Musikpresse gefeiert.

Eingängige Melodien, eindringliche Worte

Auf ihrer neuen Single „Care“ paart sie lässigen Gitarrenpop mit rauem LoFi Sound. Der Song könnte locker als Titelmelodie einer Teenie-Serie der späten 90er oder frühen 2000er durchgehen. Thematisch ist es ein vertonter Befreiungsschlag, wie beabadoobee selbst sagt: „Im Grunde genommen bringe ich damit meine Wut auf die Gesellschaft zum Ausdruck – beziehungsweise auf Menschen in meinem Umfeld, die mich eigentlich gar nicht kennen und denen alles egal ist. Ich will halt nicht, dass sie verdammt noch mal Mitleid mit mir haben! Ich will nur, dass ihr versteht, was ich durchgemacht habe…“

Das dazugehörige Video hat sie zusammen mit ihrem Videoteam von „bedroom“ erstellt. beabadoobee beschreibt es als eines der persönlichsten und ehrlichsten Videos, das sie je gemacht habe – und das irgendwo zwischen Fiebertraum und Retro-Kitsch. So steht beabadoobee mal geschützt unter dem Regenschirm, zerreißt Polaroid-Bilder, schrammelt auf der Gitarre herum oder schaut verträumt und mit verwischtem Kajal in die Kamera. Immer wieder fragt sie sich: „Are you the same?“, obwohl sie die Antwort eigentlich bereits vorher gibt: „You don’t really care“.

Ihr Album „Fake It Flowers“ soll noch 2020 erscheinen. Nähere Informationen sind noch nicht bekannt.

Sehr hier das Video zu ihrer neuen Single „Care“:

The Streets – None Of Us Are Getting Out Of This Life Alive

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Jugend-Poet, Millennial-Talent und König der Straßen. Mike Skinner ist in den frühen 2000ern mit seinem Ein-Mann-Projekt The Streets zum Aushängeschild des UK-Garage-Rap geworden. Jetzt veröffentlicht er mit „None Of Us Are Getting Out Of This Life Alive” ein neues Mixtape.

Es ist der Sommer 2002. Nach einer serotoningeschwängerten Club-Nacht dröhnt irgendwo in einem Londoner Vorort der The Streets Coming-of-Age-Hit „Weak become Heroes” durch die kratzigen Autoboxen. „Dizzy new heights, blinded by the lights, these people are for life/ It’s all back to his place at the end of the night”, rappt Mike Skinner in nonchalantem Sprechgesang. Auf seinem Debütalbum „Original Pirate Material” gelingt es dem britischen Musiker, das Lebensgefühl der Jugend in Song-Form zu gießen. Mit seinem rohen Working-Class-Slang und einem grandiosen Talent fürs Geschichtenerzählen ist er in der damaligen Musikszene eine absolute Ausnahmeerscheinung. Sowohl Fans als auch Kritiker sind vom roughen 2Step-Garage-Sound aus Großbritannien begeistert.

Zwei Jahre später wird der Debüt-Nachfolger „A Grand Don´t Come For Free“ veröffentlicht. Das Konzeptalbum erzählt die Geschichte eines namenlosen Protagonisten, der zunächst 1000 Dollar und anschließend sich selbst im Trubel des Nachtlebens verliert. Nach der Veröffentlichung des Albums avanciert Skinner endgültig zum Feuilleton-Liebling. Der Guardian nennt ihn anschließend den „most observant man in pop music“. Die Platte erreicht Platz 1 der britischen Albumcharts und markiert den Zenit von Skinners musikalischer Karriere. Danach klingt der The-Streets-Trubel erstmal ab. In den nächsten Jahren werden zwar noch drei weitere Alben veröffentlicht, an den Anfangserfolg kann aber keines von ihnen anknüpfen.

Musik von den Streets, für die Streets

Mit „None Of Us Are Getting Out Of This Life Alive“ meldet sich der King of UK-Garage jetzt nach neun Jahren endlich zurück. Es zeugt von Größe, dass er sich die Aufmerksamkeit für sein Comeback mit zahlreichen anderen KünstlerInnen teilt. Nicht weniger als 13 Feature-Gäste hat der Brite auf seinem neuen Album versammelt. Darunter echte Schwergewichte wie Tame Impala oder IDLES, aber auch einige Newcomer wie etwa Rapper Oscar #Worldpeace. Trotz der vielfältigen Gastauftritte drückt Skinner jedem der zwölf Songs seinen eigenen Stempel auf. Dazu gehört auch eine gehörige Portion trockener, britischer Humor. Bei Zeilen wie „But she talks about her ex so much, even I miss him” wird deutlich, Skinner hat seinen lakonischen Witz im Laufe der Jahre nicht verloren. Auch den charakteristischen Cockney-Slang der britischen Arbeiterklasse hat er noch nicht verlernt. Wie schon bei vorherigen Alben wird der Brite auch dieses Mal dem Selbstanspruch gerecht, Musik von den Streets, für die Streets zu machen.

Dennoch ist die Zeit auch an Mike Skinner nicht spurlos vorüber gegangen. Als „Original Pirate Material“ veröffentlicht wurde, war er gerade mal 22 Jahre alt. Heute ist aus dem polternden Lad von damals ein zweifacher Familienvater geworden. Und das merkt man dem Album auch an. Statt durchzechte Partynächte thematisiert die aktuelle Platte Midlife-Crisis und Beziehungsprobleme. Das alles überstrahlende Thema des Mixtapes ist jedoch Technologie und Telekommunikation. So ziehen sich Smartphones als Symbol ständiger Erreichbarkeit durch das gesamte Werk. Besonders deutlich wird das in der ersten Single-Auskopplung „Call My Phone Thinking I´m Doing Nothing Better“ feat. Tame Impala. Der Track thematisiert das Millenial-Phänomen, vom eigenen Handy abhängig zu sein. Dabei bereichert Skinner die Zuhörenden unter anderem mit Lines wie: „You know I’d give you my kidney/Just don’t ever take my charger”. Im zugehörigen Video begibt er sich in die soziale Isolation einer einsamen Berglandschaft. Seine einzige Verbindung nach außen ist dabei ein altes Nokia-Handy. Über dieses bleibt er mit Tame Impala Mastermind Kevin Parker in Kontakt, der sich am anderen Ende der Welt aufzuhalten scheint. Im Laufe des Videos spricht Mike Skinner dann unter anderem noch mit Kasien, Greentea Peng, Donae’O und Hak Baker. Allesamt Mitwirkende des neuen The Streets Mixtapes.

Zeitgenössische Themen treffen auf ein eklektisches Line-Up

Sie alle schaffen eine enorme musikalische Bandbreite auf dem neuen Album. Im Vorhinein hatte Skinner angekündigt, dass „None Of Us Are Getting Out Of This Life Alive” die abwechslungsreichste The Streets Platte werden würde.  Mit der Fülle an unterschiedlichen Feature-Gästen und musikalischen Richtungen wird er diesem Selbstanspruch mehr als gerecht. Die Soundeinflüsse reichen von blechernen Grime-Beats über Afro-Trap bis hin zu Drum`n`Bass. Hak Baker bereichert das Album um einen Hauch G-Folk, mit der Londoner Rap Queen Ms Banks ist auch starke, weibliche Hip-Hop-Stimme auf der Platte vertreten und Joe Talbot verleiht dem Titeltrack einen rauen Punk-Anstrich.

Die Welt hat sich in den letzten neun Jahren weitergedreht. Heute ist UK-Rap mit Grime-Artists wie Skepta oder Slowthai angesagt wie nie. Mit seinem neuen Mixtape ist es Mike Skinner gelungen, diese aktuellen Entwicklungen aufzugreifen und miteinzubeziehen. Anstatt einem aufgewärmten Abklatsch von „Original Pirate Material“ liefert er uns eine eklektisches Werk vollgepackt mit zeitgenössischen Querverweisen. Mit „None Of Us Are Getting Out Of This Life Alive“ beweist der alte Herr, dass er es auch mit 41 Jahren noch drauf hat.

Seht hier das Video zu „Call My Phone Thinking I’m Doing Nothing Better“ von The Streets feat. Tame Impala: