Die Musik von Mahalia war immer schon ein Mosaik aus verschiedenen Stileinflüssen und akkurat eingesetzten Zitaten. In ihrem neuen Musikvideo zu „Jealous“ mit Rico Nasty ist die Referenz klar benannt: Der Film „Belly“ von Hype Williams aus dem Jahr 1998.
Hype Williams gehörte in den späten 90er zu den führenden Musikvideo-Regisseur:innen für Rap und R&B. Sein Stil spricht für die Ästhetik einer ganzen Ära und wird seit jeher zitiert. Nun geht die Filmemacherin Melody Maker noch einen Schritt weiter und präsentiert eine Neuinszenierung seines einzigen Spielfilms „Belly“. Der Filmstil, die überzogene Absurdität, ja sogar das Set-Design ist nahezu dasselbe wie im Film – nur in die Gegenwart versetzt. Anstatt der Rap-Urgesteine (DMX, Nas und Method Man) aus dem Film, sind es jedoch Mahalia und Rico Nasty, die in gewohnter – jetzt das Wort, auf das ihr alle gewartet habt: !!Girlpower!! – die Villa einheizen. Mit Mahalia’s Weichspülerstimme und Rico Nasty’s scharfzüngigem Sugar-Trap ist das eine Sound-Kombination, die wir gerne schon in den 90er gehört hätten.
Über die Zusammenarbeit sagt Mahalia: „Ich schrieb ‚Jealous’ an einem sonnigen Spätsommertag im vergangenen Jahr. Ich saß mit Cadenza und Miraa May im Studio und redete mir einige Dinge aus den zurückliegenden Wochen von der Seele. ‚Jealous’ entstand kurz nach dieser Unterhaltung. Es war eine merkwürdige Zeit… Ich musste mich mit Freunden auseinandersetzen, die bei einigen von mir getroffenen Entscheidungen absolut nicht unterstützend waren und hatte ziemlich damit zu kämpfen. Umso stolzer und froher bin ich, dass dieser Song daraus hervorging und ich hoffe, die Leute lieben ihn beim Hören ebenso sehr wie wir beim Schreiben. Rico Nasty ist knallhart und eine meiner Lieblingskünstlerinnen. Sie mit dabei zu haben, ist für mich daher ein großer Moment!“
Das Video zu „Jealous“ von Mahalia ft. Rico Nasty könnt ihr hier sehen:
Search Yiu veröffentlicht mit „SY“ sein Musik gewordenes Wellness- und Selfcare-Programm zusammen mit seiner eigenen Skincare-Creme. Wir haben mit dem Musiker darüber gesprochen, warum der Club 27 für ihn keine Option war und warum ihn alte Fotos deprimieren.
Du hast wegen der Promophase sicher gerade viel zu tun. Wie läuft es denn mit der Selfcare zur Zeit?
Wird gerade vernachlässigt, weil so viel los ist. Ich probier ab und zu morgens zu meditieren, bevor ich überhaupt aufs Handy schaue, um nicht direkt gestresst zu starten. Letztendlich bin ich aber froh darüber, etwas zu tun zu haben und mein Album promoten zu können.
Hattest du schon immer ein Gefühl für deine Bedürfnisse und wusstest, wie du auf dich selbst achten kannst?
Das war ein Lernprozess. Ich hab zwar meinen Körper nie scheiße behandelt und viel gesoffen oder Drogen genommen. In der Beziehung war ich immer relativ vorsichtig, aber mental hat es auf jeden Fall gedauert.
Also war der Club 27 keine Option?
Ich war sehr lange suizidal, aber nicht in dieser Form. Wenn, wollte ich es schnell und plötzlich machen und nicht diese Selbstzerstörung über lange Zeit.
Beim Thema Selfcare geht es viel um Körper und Geist. Gehört das für dich zusammen?
Auf jeden Fall gehört das für mich zusammen. Gerade Wellness ist für mich innerlich und äußerlich.
Treffen wir dich als nächstes im Schweigekloster?
(lacht) Nein, das wird nicht passieren. Ich bin auch nicht zu krass im Thema Meditation. Ich hab damit erst angefangen und mache es auch noch nicht so regelmäßig, wie ich es vielleicht sollte. Aber selbst Skincare-Routine gibt mir viel. Gute Gerüche und Ambient-Music beruhigen mich sehr.
Wir können ja mal auf deine Musik zu sprechen kommen. Ich finde die Ambivalenz zwischen psychischen Abgründen und einer intimen Wärme auf „SY“ sehr Interessant. Wie cozy sollte das Album werden?
Klar gibt es viele düstere Themen, aber ich wollte nie, dass man sich beim Hören scheiße fühlt. Dass man trotzdem etwas Positives rausziehen kann und sich damit auf eine Art wohlfühlt, auch wenn die Themen mal unangenehm werden. Ich sag immer, ich fänds cool, wenn Leute das Album das erste Mal allein auf Kopfhörer hören. Diese Art es zu konsumieren schwebte mir beim Machen immer vor.
Deine Musik ist sehr privat. Du setzt dich viel mit dir selbst, mit Mental-Health auseinander. Hattest du schonmal den Konflikt, dass du dich in der Musik konkreter politisch äußern müsstest?
Ja ich weiß, was du meinst. Ich versuche vor allem über Social Media meine Position klar zu machen. Ich finde sehr wichtig, dass man eine deutliche Haltung hat, aber bisher hab ich in der Musik noch nicht den richtigen Zugang gefunden oder mich noch nicht bereit gefühlt. Es ist auch extrem schwierig, das richtig zu machen. Erstmal musste ich mich mit meiner Psyche auseinandersetzen. (Lacht)
Du verwendest eine sehr klare Sprache. Präzise Catch-Phrases für die Refrains und generell eine sehr reduzierte Wortwahl. Was steckt dahinter?
Ich war nie großer Fan von zu komplizierter Sprache. Ich sehe sehr viel Schönes im Simplen. Das liegt mir eher, als dass ich hundert mal überlege, wie ich es möglichst kompliziert oder mit einem Fremdwort ausdrücke. Ich versuche Texte so zu formulieren, wie ich es auch im Gespräch direkt ausdrücken würde.
„Still“ ist ja ein kleines Gegenbeispiel. Du thematisierst sehr konkret den Kontakt zu deinem Psychiater, dem es nur darum ging, dass du überhaupt da warst. Du sagst darin, dass du keine alten Fotos sehen willst. Ist Nostalgie nichts für dich?
Das ist auch der persönlichste Song von allen. Ich hab irgendwann gemerkt, dass alte Fotos mich sehr traurig gestimmt haben. Oft steht im Vordergrund, dass die Zeit bereits vorbei ist, womit ich mich immer etwas schwer getan habe. Ich mach selbst gerne Fotos, aber je älter sie werden, desto seltener schau ich mir die gerne an.
Aber mit Max im Podcast kannst du sehr lange über eure Vergangenheit in Landau sprechen.
Ja das mach ich schon gerne, weil die Zeit so für sich steht. Das ist nichts, was ich vermisse, aber ich bin froh, dass ich es damals hatte. Ich war damals nicht im selben Freundeskreis wie Max, aber wir haben trotzdem das selbe gemacht.
Hast du sonst noch einen engen Bezug zu etwas, das manche „Heimat“ nennen würden?
Ich hab eigentlich nur noch einen guten Freund und meine Family dort. Die besuche ich natürlich regelmäßig, auch um meine kleine Nichte beim Aufwachsen zu sehen.
A propos Familie und Freunde. Sind Friends eigentlich der beste Weg für Selfcare?
Ich finde, man muss immer ein bisschen aufpassen, weil Friends nicht dafür verantwortlich sind, dass es dir gut geht, sondern dass man sich nur dabei supportet, dass es einem gut gehen kann. Ich bin auf jeden Fall sehr froh um die Base, die ich um mich habe. Ohne die ging es mir sicher schlechter.
Konntest du dich schon immer gut gegenüber anderen öffnen?
Nein, das hat sehr lange gedauert. Und im privaten fällt es mir teilweise immer noch schwerer, als ich es in der Musik oder im Podcast mache. Aber ich hab auf jeden Fall Leute, mit denen ich über alles reden kann. Aber das hat lange gedauert und ich glaube, das war auch mein größtes Problem, dass ich vieles so lange in mich reingefressen habe. Das ist natürlich das dümmste, was man machen kann. (lacht)
Gab es da ein Erlebnis, dass das geändert hat?
Vor allem Leute, die ich kennengelernt habe. Gerade Max und die Connection. Da hab ich erst gelernt, dass man über alle Gefühle, die man hat, einfach reden kann. Das man niemandem etwas beweisen muss, es einem schlecht gehen darf und man das auch mitteilen darf. Letztendlich also das Umfeld.
Nochmal zurück zu deinem Album. Wolltest du nicht eigentlich nur Singles veröffentlichen?
Das hab ich gesagt? Ich hab das Album schon relativ lange geplant. Als wir den Song „Freitag“ releast habe, war mir das schon klar. Vor allem mit diesem Selfcare- und Wellness-Konzept. Vor allem nachdem die ersten drei Demos standen. Ich weiß, dass Singles gerade mehr ein Ding sind, aber ich mag ein Konzept, zu dem man auch passendes Artwork, Merch und so weiter machen kann. Das klappt bei einem Album besser. Ich weiß aber, dass ich danach erstmal wieder Singles und Features machen will.
War das mit der Skincare-Creme eigentlich sehr kompliziert?
Ja schon. Ich musste erstmal schauen, was ich mache und wie ich das mache. Ich kenne auch Leute, die bei solchen Brands arbeiten und ich wusste, dass es dann Fabriken gibt, die das herstellen, aber wenn man das von denen beziehen will, muss man krass hohe Stückzahlen bestellen, was ich mir als kleiner Artist halt null leisten kann. Deshalb musste ich mir eine Brand suchen, mit der ich zusammen arbeiten kann. Es musste auch möglich sein, dass ich es in einem eigenen Design mache. Ein Glasbehältnis war mir z.B. auch wichtig. Im Endeffekt hat es sehr lange gedauert, aber es hat sich gelohnt. Mir war auch wichtig, dass ich etwas mache, das sonst noch niemand gemacht hat und was zu mir passt.
Du hast ja wieder mit RIP Swirl produziert. Wie lief das eigentlich in der Corona-Zeit ab?
Wir haben tatsächlich fast alles noch vor Corona gemacht. Ich glaube im Januar 20 hatten wir das meiste schon fertig. Zu der Zeit war ich viel bei ihm. Dann kam Corona und ich wollte erstmal abwarten, was passiert. Es gab dann ein zwei Songs, mit denen ich noch nicht ganz zufrieden war, aber ich hab noch im ersten Lockdown eine EP gemacht, von der ich dann manche Songs besser fand, als Songs vom Album. Da konnte ich noch ein bisschen austauschen.
Wie kam es eigentlich, dass du es ohne Label machen wolltest?
Also ich war mit einem Label in Verhandlung, aber wir sind auf keinen Nenner gekommen. Ich hab auch diese Labelmeetings ein bisschen satt. Das ist oft immer das gleiche Gelaber. Und ich bin glücklicherweise mittlerweile gut vernetzt. Ich weiß fast immer, an wen ich mich wenden kann, wenn ich nicht weiter weiß. Es gibt viele Leute, die mich supporten, so dass ich es selbst machen kann. Aber mir macht diese Management- und Labelarbeit auch Spaß.
Wie kam es eigentlich zu der Zusammenarbeit mit BRKN?
Also kennengelernt habe ich ihn, weil ich Miriam Davoudvandis Podcast recorde und die Audioproduction mache. Ein paar Folgen haben wir in dem Studiokomplex aufgenommen, wo auch die Aboveground Sessions stattfinden. BRKN hat da sein Studio, deshalb sind wir uns da zwangsläufig mal über den Weg gelaufen. Dann haben wir uns zufällig im Bergmann-Kiez getroffen, ein bisschen abgehangen und uns gut verstanden.
Die Idee für den Song hatte ich schon sehr lange, wusste aber nicht genau, wie ich es umsetze. Dann hab ich ihn gefragt, ob er Lust darauf hat. Wir waren dann zwei Tage im Studio und Luca und ich haben hinterher nur noch ein bisschen was am Beat verändert.
Und was hast du sonst dieses Jahr noch vor? Ist ja alles schwer absehbar…
Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung und nehm mir möglichst wenig vor. Ich bin froh über das Album-Release und überlege mir, was man für coole Sachen machen kann, die irgendwie safe sind. Vor allem auf Instagram werden demnächst ein paar Sachen von mir kommen. Aber eine Tour planen werde ich erst, wenn es wieder absehbar ist.
Vielen Dank für das Interview!
Das Album „SY“ von Search Yiu ist ab sofort auf allen gängigen Plattformen erhältlich.
Zugegeben wie ein Schlägertrupp sehen die Musiker:innen von EUT eher nicht aus. Genau das macht aber den Charme ihres neuen Videos zu „What Gives You The Kicks“ aus.
EUT aus Amsterdam lieben Britpop à la Blur und The Cardigans. Daraus machen die fünf Musiker:innen Megan de Klerk (Gesang), Tessa Raadman (Gitarre), Emiel de Nennie (Gitarre), David Hoogerheide (Bass/Tasten) und Jim Geurt (Schlagzeug) keinen Hehl. Es ist eben diese Unbekümmertheit, die den Charme dieser Band so ausmacht. Für ihr neuestes Video beschreiten sie ein Terrain, das man ihnen eher nicht zutraut: den Boxring.
Die Band selbst beschreibt die Beweggründe für das Setting wie folgt: „Have you ever pretended to be someone else completely, to impress your chosen victim and take him down. How am I going to get him this far? What moves should I make? When your eyes are on someone, the game begins and there is no turning back.“ Wer kennt es nicht? Es ist immer eine schmale Gradwanderung, wenn man jemand Neues kennenlernen möchte. Aus der eigenen Unsicherheit heraus, verhält man sich anders als sonst. Doch auf lange Sicht geht dies oftmals nicht gut aus, da man die eigene Zufriedenheit hinte anstellt.
Auch EUT (gesprochen: Üt) thematisieren dies: „Seducing someone by giving them what they want is easy, but sooner or later it becomes more than a game, you start to lose yourself in it, get knocked down and can’t get up. ‚What Gives You‘ The Kicks is about taking the punches and getting yourself untangled out of a web of lies you built yourself.“ Dieses beschriebene Game lässt sich in dem Fall von EUT eben auch mit einem Boxkampf vergleichen. Es ist ein stetiger Wechsel zwischen Angriff und Defensive, welcher immer mit Risiken verbunden ist.
„What Gives You The Kicks“ ist Teil ihres zweiten Albums „Party Time“. Die Platte erscheint über Euphorie (Leoniden, Ilgen-Nur, Trümmer, M Byrd, Erregung Öffentlicher Erregung u.v.m.).
Gewinne ein 60x60cm Album-Cover-Artwork von „Party Time“
Wir verlosen ein 60x60cm großer Print mit dem Album-Cover-Artwork von „Party Time“ der Band EUT. Alles was ihr dafür tun müsst, ist auf Instagram den Beitrag liken, Follower:in von The Postie sein und eine Person verlinken mit der ihr nach dem Lockdown gerne wieder Party Time hättet. Der Einsendeschluss ist der 21.02. Unsere allgemeinen Teilnahmebedingungen findet ihr hier. Bitte beachtet, dass wie den Namen des/der Gewinner:in aufgrund des Versendens des Paketes weitergeben müssen.
Die Videopremiere zu „What Gives You The Kicks“ von EUT gibt es hier:
Lava La Rue ist Visual Artist, Musikerin und Teil des NiNE8 Collective aus UK. Mit ihrer EP „Butter-Fly“ bricht sie mit Schubladendenken.
Seit 2017 beweist die Musikerin Lava La Rue, dass es eine bewusste Entscheidung ist, sich für ein Genre festzulegen. Dennoch wirkt ihre neue EP „Butter-Fly“ am rundesten und harmonischsten. Der Lo-Fi Hip Hop von „Letra“ folgte auf die abstrakten Soundwelten auf „Lavaland Part 1“. 2019 releaste sie mit „Stitches“ eine EP, die düsteren Hip Hop als Aufkleber trägt.
„Butter-Fly“ ist jedoch anders. Hier vermischen die Erfahrungen, die die Musikerin über die letzten Jahre gemacht hat mit einem Sound, der an Acts wie Tame Impala oder Unknown Mortal Orchestra erinnert. Die EP zeigt aber auch erstmals eine deutlich verletzlichere Seite von Ava Laurel aka Lava La Rue. Im Interview mit dem Musikmagazin NME sprach sie vor ein paar Tagen darüber, dass queere Liebe nach wie vor ein Diskussionspunkt ist in unserer Gesellschaft: „I realised, actually, that even my kind of love [queer love] is inherently political“.
„Butter-Fly“ erzählt also auch die persönliche Geschichte von Lava La Rue, die kürzlich das erste Mal das Gefühl von Liebe verspürte und sich auf ein Neues mit den Problemen des Konservatismus‘ konfrontiert. Für ihre EP holte sich die Musikerin zudem starke Unterstützung. Neben Deb Never, sind auch Clairo und Karma Kid auf dem Album vertreten. Zeitgleich zu dem Release veröffentlicht sie zudem ein Lyric-Video zu dem Song „Lift You Up“, welches zeigt, dass das Schaffen der Musikerin als Gesamtkunstwerk zu sehen ist. Lava La Rue ist Teil eines der gehyptesten Kollektive in UK: dem NiNE8 Collective. Neben ihr findet man dort auch Acts wie NAYANA IZ, die wir kürzlich in unserer Newcomer:innen-Liste vorgestellt haben.
Das Video zu „Lift You Up“ von Lava La Rue gibt es hier:
Mit ihrer neuen Single „nie ankommen“ will die Band JEREMIAS ihre Fans träumen lassen und auf eine fiktionale Reise mitnehmen.
Eine Reise zwischen den Bergen und dem Meer: Das zeigen uns JEREMIAS im Video zu ihrem neuen Song „nie ankommen“. Der Track ging über Nacht von Donnerstag auf Freitag online und beschreibt ein Gefühl, welches aktuell viele Menschen haben. Wir sitzen alle im Lockdown, umgeben von unseren eigenen vier Wänden. Es herrscht eine gewisse Monotonie, die starkes Fernweh auslöst.
Und auch musikalisch erinnert der Song an bessere Zeiten. Die funky Bassline erinnert an sommerliche Temperaturen, Aperitivo und Good Vibes. Hinzu kommt das Merkmal und mittlerweile auch Markenzeichen der Band. Denn JEREMIAS sind nie nur Funk, sondern immer auch Nostalgie und Weltschmerz. Produziert wurde der Track von Tim Tautorat, der in der Vergangenheit bereits mit Acts wie AnnenMayKantereit, Faber und Provinz zusammengearbeitet hat.
„nie ankommen“ ist nach „hdl“ und „mio“ der dritte Song, den die Band nach ihrer EP „alma“ veröffentlicht. Erst im November haben sich die Musiker in einem Statement auf Instagram dazu geäußert, wie es für eine junge Band in Zeiten von Corona anfühlt. Sie beschreiben das Gefühl von fehlender Live-Experience und erklären ihren Fans, dass es schwer ist ohne äußere Einflüsse auf Inspiration zu stoßen. Auch ist es für eine Band wie JEREMIAS, die noch am Anfang ihrer Bandkarriere steht, wichtig den eigenen Sound und das Dasein zu schärfen. Dies passiert in ihrer Welt jedoch nicht über Streaming Plattformen, sondern über Gigs. Ihr Statement soll jedoch keineswegs egozentrisch gelesen werden, sondern steht stellvertretend für die komplette Musikszene.
Das Video zu „nie ankommen“ von JEREMIAS gibt’s hier:
2020 war ein komisches Jahr für die Musikszene. Das Konsumieren war fast ausschließlich auf die eigenen vier Wände beschränkt und das aktuelle Jahr verspricht nicht groß anders zu werden. Dennoch ist faszinierend zu sehen, wie verschieden Menschen den Begriff der Musik für sich interpretieren. Dies zeigen auch die Acts, die es in die Liste der besten Newcomer:innen für das Jahr 2021 geschafft haben.
daine
Wie Charli xcx wohl klingen würde, wenn sie sich ihrem Inner-Emo komplett hingeben würde? Höchstwahrscheinlich wie der Future Pop Star daine aus Melbourne. Die erst 17-jährige Musikerin wurde musikalisch durch ihre Hardcore-Szene geprägt und bringt dies nun in Form von geglätteten Popsongs. Dort lässt sie ihre Liebe für Emo-Kultur, Vampire, aber auch Feminismus und Veganismus aufblühen. daine ist gekommen, um die große, musikalische Lücke, die ein Lil Peep hinterlassen hat, zu füllen.
Fuffifufzich
Erfrischend, leicht betäubend und man bekommt schnell nicht mehr genug davon: Was eigentlich die Wirkung einer Mentholzigarette beschreibt, könnte man genauso gut auf den Sound von Fuffifuzich übertragen. Denn ihre frischen Synthesizer-Sounds, wirken in jeder Playlist wie eine Abkühlung, das erholsame Aufatmen, der Airwaves-Effekt nur mit samtig-würzigem Nachgeschmack. Vieles findet man im Internet zu Fuffifufzich nicht. Erst, wenn man zu ihrem bürgerlichen Namen Vanessa Loibl recherchiert, erfährt man mehr, wer hinter der Musikerin aus Berlin steckt. Denn, Vanessa Loibl ist Schauspielerin für Film- und Fernsehen und Teil des Ensembles der Volksbühne Berlin. Das heißt, solange, bis sie wieder ihre todschicke 90er-Jahre Sonnenbrille trägt und Banger wie „Schick Deluxe“ rauspfeffert. Dann ist sie wieder Synthpop-Heldin Fuffifufzich und eine unserer spannenden Neuvorstellungen.
Logic 1000
Sie können es also doch noch. Eigentlich wird die NME seit einigen Jahren als verstaubtes Musikmagazin verschmäht, das den Sprung ins digitale Zeitalter nie so richtig geschafft hat. Auch wurde den ihnen in der Vergangenheit öfter vorgeworfen weiße, männlichen Bands zu bevorzugen. Für ihre Logic1000-Headline kriegen sie jedoch volle Punktzahl. „Life gave Logic1000 lemons – so she made bangers“, mit diesen Worten leiten sie ihren Beitrag ein. Tatsächlich kann man bei den Tracks, der in Sydney geborenen und in Berlin lebenden DJ nur von Bangern reden. Ein Sound für die Tanzflächen der Zukunft.
Schmyt
Nachdem die Hamburger Band Rakede nach drei Jahren ohne Release offiziell bekannt gab, sich aufgelöst zu haben, begann für Frontmann Julian Schmit die Solo-Karriere. Doch anstatt mit einem Paukenschlag auf sich Aufmerksam zu machen, startet er mit der bedrückenden Single „Niemand“ über Selbstzweifel und die Nachwirkungen einer beendeten Beziehung. Man hört Schmyt die langjährige Erfahrung an. Sein Songwriting beweist Sprachgefühl und der spielerische Stimmeinsatz zwischen Rap und Gesang schaffen eine einzigartige Atmosphäre – mal voller Intimität, mal wütend und fordernd. Abgesehen von seinen Solo-Tracks zeigen Zusammenarbeiten mit dem Videoproduzenten Valentin Hansen, Bazzazian und Megaloh und Majan auf dem gemeinsamen Song „Monoton“ die Kooperationsfreudigkeit des Musikers. Wir können auf das zweite Kapitel von Julian Schmits Musikkarriere gespannt sein.
Mulay
Mulay ist eine Alternative/R&B Singer-Songwriterin und Produzentin, bei der Schreiben wahren deep talk mit sich selbst bedeutet. Dabei betont sie vor allem die Intensität ihrer Texte. Schreiben ist für Mulay eine Art Therapie, in der sie all ihre Gedanken, Gefühle und inneren Konflikte ungefiltert ausdrücken kann. Der Inhalt ihrer Musik ist der Singer-Songwriterin sehr wichtig, in der sie die Stimme ihres Unterbewusstseins künstlerisch in ihrer Mehrdimensionalität umsetzen kann. Mulay nimmt uns mit auf eine persönliche Reise und möchte eine Welt schaffen, in der sich jeder verlieren und wiederfinden kann und bringt uns so einen Schritt näher zu uns selbst. Dies gelingt ihr mit lebhaften Bilderwelten und intimen Emotionen, die sie mit souligem R&B, Trip-Hop, emphatischem Pop und Electronica verbindet.
Edwin Rosen
Dass wir Sympathie für den Newcomer Edwin Rosen haben, dürfte keinGeheimnis sein. Mit seinem düsteren New-Wave Sound hat er im letzten Jahr einiges an Aufmerksamkeit erlangt und sich in diverse Spotify-Playlists gespielt – und das ohne jegliche Promo. Über den Künstler selbst ist wenig bekannt. Vermutlich kommt er aus dem Raum Stuttgart, von wo aus er ohne Label oder Agentur einfach seine Musik ins Internet stellt. Eine schöne Abwechslung zur ständigen Überpräsenz von Musiker:innen, die durch multimediales Dauerfeuer ständig im Gespräch bleiben wollen. Edwin Rosen wird wohl noch eine Weile ein Mysterium bleiben, das uns die passenden Soundtracks für die dunkle Jahreszeit liefert.
LAYLA
Jung, facettenreich und talentiert. Auch LAYLA darf als heiße Newcomerin nicht auf unserer Liste fehlen. 2019 packte die Künstlerin ihre Sachen und zog aus ihrer Heimatstadt Münster in die Metropole Berlin, um verstärkt an ihrer Musik zu arbeiten. Mit „Choppa“ veröffentlichte sie ein Jahr später ihren ersten Song, fasste schnell Fuß in der deutschen Rapszene und machte dabei stark auf sich aufmerksam. Laila Darboe, wie sie mit gebürtigem Namen heißt, hat dabei eine so selbstbewusste Ausstrahlung wie sie wandelbar ist. Während sie in auch in ihrem neuesten Track „Massari Mami“ lässig rappt, schlägt LAYLA in „24/7“ und „So smooth“ soulige RnB Töne an. In „Blicke“ verbindet sie ihre Einflüsse aus Hip Hop und Soul dann mit elektronischen Clubsounds. Es bleibt spannend, wie sich die Wahl-Berlinerin weiter künstlerisch austobt.
ENNY
Für ENNY lief das vergangene Jahr gar nicht so schlecht. Zumindest, wenn man sich ihre musikalische Karriere anschaut. Mit „Peng Black Girls“ hat die Musikerin aus Großbritannien einen starken Aufruf zur Stärkung und Einheit zwischen schwarzen Frauen auf der ganzen Welt gestartet. Dieser machte schnell auch Acts wie Jorja Smith auf sie aufmerksam und schon landete sie in den COLOR Studios. Dort nahm ENNY gemeinsam mit der besagten Musikerin ihre Single noch einmal neu auf – und es wurde gleich ein Hit.
Mustafa
Mit gerade einmal zwei Singles mag Mustafa ein Newcomer sein. Als Mustafa the Poet hat er sich aber schon lange einen Namen gemacht. Aufgewachsen in Toronto wird er schon in seiner Kindheit Zeuge von Waffengewalt und Straßengangs. In der Poesie findet er ein Ventil für seine Erfahrungen. Mustafas Talent findet bereits im Alter von 13 Jahren erste Anerkennung. Mittlerweile kann er auf Kollaborationen mit The Weeknd und James Blake zurückblicken, Drake zählt seit Jahren zu seinen Fans. Mustafas Gedichte handeln von Armut und Gewalt, von Herkunft und Glauben. Seine gewaltigen Worte wiegen schwer. Getragen von seiner sanften Stimme, gebettet in reduzierte, ruhige Melodien erschafft Mustafa in seiner Musik einen Kontrast, der unter die Haut geht. Die bisher veröffentlichten Songs „Stay Alive“ und „Air Forces“ versprechen: Da kommt noch sehr viel Gänsehaut auf uns zu.
Pa Salieu
Pa Salieus Musik ist nichts für schwache Nerven. Gewalt, Waffen und Unterdrückungen sind zentrale Motive in den Texten des Musikers. Was für viele eher nach der Gewalterzählung US-amerikanischer Ghetto-Größen klingt, ist fester Bestandteil der Lebensrealität vieler Engländer:innen. So auch im Leben von Pa Salieu. Im Oktober 2019 wurde der Musiker Opfer eines Drive-By, woraufhin ihm 20 Schrotkugeln aus dem Hinterkopf entfernt werden mussten. Wenige Monate später stellte er mit seiner Single „Frontline“ die britische Musikwelt auf den Kopf und blieb seitdem mit weiteren Singles und Kollaborationen im Gespräch. Der 23-jährige stammt aus dem britischen Coventry und verbindet in seiner Musik Afro-Beat mit Grime und Drill – eine Rezeptur, die typisch für die englische Soundästhetik ist. Die dortige Rap- und Grimeszene erlebt seit einigen Jahren eine neue Blütezeit und Pa Salieu gilt als herausragender Protagonist dieser Musikgeneration, die schonungslos aus dem Leben marginalisierter Menschen berichtet.
Katy J Pearson
Der neue Star am Country-Himmel! Warum so viel Pathos? Weil es wie die Faust aufs Auge passt. Hallelujah. Die mittzwanzigjährige Engländerin (!) gibt ihrer Countryinterpretation ein modernes Gewand mit nostalgischen Anleihen. Zufall, dass sie ihr Debütalbum „Return“ genannt hat? Katy J Pearson spielt mit den Charakteristika der Countryszene, bei der sie sich nicht nur modisch bedient. Plötzlich erscheinen verstaubte und mit Ressentiments verknüpfte Assoziationen mit Countryhut schwingenden, pferdereitenden Cowgirls- und boys wieder hip und sexy. Immer wieder bricht Katy J Pearson die klassische Form auf, lässt Bläser erklingen, baut eingängige Hooks ein, die ihre Lieder zu astreinen Popsongs machen. Mit ihrer Stimme arbeitet sie mal zitternd vom Vibrato, dabei immer hell und klar. Ihre Einflüsse benennt sie als Fleetwood Mac und ganz klar die 70er. Die Freshness und Inspiration der selbsternannten „Texas Mom“ lässt auf noch mehr hoffen.
Che Lingo
Smart, emphatisch und eng am Zeitgeist: Spätestens seitdem sein Track „My Block“ zur Hymne der Black-Lives-Matter-Bewegung im Vereinigten Königreich geworden ist, befindet sich der Londoner Che Lingo unmittelbar auf der Zielgeraden einer erfolgreichen Karriere im UK Grime – und darüber hinaus. Mit reflektierten und emotionalen Lyrics gepaart mit feinem Sound, der dennoch genug Raum für seine Sozialisation im HipHop lässt, setzt sich Che Lingo mit seiner Herkunft, seiner Gefühlswelt und den persönlichen Schicksalen seines Umfelds auseinander. Packend aber mit dem nötigen Feingefühl reißt er damit die Aufmerksamkeit auf sich.
BABYJOY
Ob Rap oder R&B, Französisch oder Deutsch, BABYJOY fühlt sich in vielen musikalischen Gefilden zuhause. Sozialisiert im Schöneberger Rap-Kosmos begibt sich die 21-Jährige mit dem Produzenten Kazondabeat auf die Suche nach ihrem Sound. Sie findet ihn in der Vielseitigkeit. Es macht Spaß, sich alle paar Monate von einem neuen Release überraschen zu lassen, das unter Garantie ganz anders klingt als sein Vorgänger. Es ist, als nähme BABYJOY uns mit auf eine Reise durch all die Einflüsse, die sie in ihrer Musik nach außen trägt. Am 26. Februar erwartet uns die erste große Momentaufnahme dieser Reise in Form ihrer ersten EP. „Troubadour“ lässt auf weitere Einblicke in das künstlerische Spektrum von BABYJOY hoffen.
Malady
Malady sind der britische Indie-Rock, von dem ihr nicht wusstet, dass ihr ihn in eurem Leben benötigt. Warum? Weil der Sound der vier Musiker aus London wie eine tipsy Erinnerung an die 00er Jahre klingt. Es trifft LCD Soundsystem auf die Coolness von Loyle Carner. „London, I Love You but You’re Bringing Me Down“ ist Abgesang auf die große Metrole London und doch auch auf die vorherrschende Gleichgültigkeit, das Leid. Doch dann kommt dieser Chorus, der sich wie die Arme Kele Okerekes von Bloc Party um einen legt. Malady sind Nostalgie und Zukunft zugleich.
Aime Simone
Die Karriere von Aime Simone liest sich wie ein Drehbuch-Pitch. Am Anfang ist da der Klinikaufenthalt im Jahr 2012, wo der gebürtige Pariser während seiner Behandlung beginnt, Gedichte in sein Tagebuch zu schreiben. Dann, an einem Abend in der Klinik, bekommt der Musiker die Erlaubnis eine Pete Doherty Show im Pariser Bus Palladium zu besuchen. Aime Simone, ein großer Fan des Libertines-Frontmannes, nimmt sein Tagebuch mit zur Show, wirft es mitten im Set auf die Bühne und trifft Doherty dabei voll ins Gesicht. Dieser reagiert gelassen und beginnt sogar dem ausverkauften Publikum daraus vorzulesen. Aime Simone wird schließlich auf die Bühne gebeten und spielt sein erstes Mal vor Publikum – auf der Gitarre von Pete Doherty. Heute klingt alles, was der Künstler veröffentlicht, immer noch nach den intimen Auszügen aus seinem Tagebuch. Sein gefühlvolles Debütalbum „Say Yes, Say No“ hat der Wahlberliner komplett selbst geschrieben und produziert und ist ein sensibler, neuer Blick auf Popmusik.
NAYANA IZ
Die größten Inspirationsquellen von NAYANA IZ können sich sehen lassen: ihr Herkunftsland Indien und MF DOOM. Es ist dieser Mix aus beiden Soundkulturen, der die Musik der in London lebenden Künstlerin dermaßen spannend macht. Songs wie „TNT“ weisen große Spuren von klassischer, indischer Musik auf. Dieser werden dann gepaart von Rap-Parts, die man so aus UK kennt. In ihrer Heimat wird sie mit einer Reihe an weiblichen Hip Hop-Musikerinnen wie Flohio, Greentea Peng oder Little Simz genannt. Dabei sollte man im Jahr 2021 hier eigentlich keine strikte Trennung mehr machen und sie in einem Game mit Acts wie Skepta oder 808INK aufzählen. NAYANA IZ ist, wie auch Biig Piig oder LAVA LA RUE Teil des Nine8-Kollektivs.
Anthea
Als die „neue Grimes“ bezeichnet FM4 die Hyperpop-Newcomerin Anthea. Das ist mal eine Ansage. Eine zutreffende, wie wir finden, denn Anthea’s explosive Synthesizer-Epen weisen tatsächlich Spuren der virtuosen Claire Boucher alias Grimes auf. Schon mit den Songs „Crime“ und „Reaper“ hat Anthea einen ziemlich guten Start hingelegt und uns ihren ganz eigenen Klangteppich aus verträumten Melodien und catchy Poesie präsentiert. Mit ihrer neue Single „S.P.A.M.“ reiht sich Anthea nun in die Riege der Hyperpop-Avantgardisit:innen, bricht gängige Pop-Strukturen und lässt uns erwartungsvoll ihre im Frühjahr erscheinende Debüt EP „Xea“ abwarten.
M. BYRD
Die Geschichte von M. BYRD beginnt, als Maximilian Barth in 2019 seinen Bandkolleg:innen von Ilgen-Nur im Tourbus zwischen Amsterdam und Paris einige Recordings vorspielte. Diese waren direkt begeistert und ermutigten den 27-Jährigen, diese zu veröffentlichen. Ende September letzten Jahres releaste der Hamburger Gitarrist und Singer-Songwriter schließlich seine Debütsingle „Mountain“. Der Song entstand als einer von mehreren auf seinen Reisen durch Europa in den letzten Jahren. Auf der einen Seite weckt „Mountain“ Erinnerungen an die Lässigkeit von Gitarrenbands wie Kurt Vile, beinhaltet jedoch gleichzeitig auch eine melancholische Tiefe, die man zum Beispiel von Sufjan Stevens kennt. Ohne jegliche Promo schaffte es der Track seit Release auf über 1,3 Millionen Streams auf Spotify.
Black Country, New Road
Black Country, New Road jetzt noch in eine Newcomer:innen-Liste aufzunehmen, ist fast schon anmaßend. Die siebenköpfige Band aus London veröffentlichte zwar erst Anfang Februar ihr Debütalbum „For The First Time“, werden jedoch schon seit knapp zwei Jahren als eine der spannendsten Bands gehandelt. Kaum eine andere Band begeisterte in den letzten Jahren mit einer derartigen Innovation wie BC,NR. Hoch- und Popkultur gehen Hand in Hand: So trifft Post-Punk auf Klezmer und in den Vocals werden gleichermaßen Kanye West, als auch Isaak und Abraham herangezogen. An sich selbst haben BC,NR den bescheidenen Anspruch, die neuen Arcade Fire zu werden. Wir sind gespannt darauf.
Joje
Drei Songs, jeder davon ein Hit. Jojes überschaubare Diskographie verspricht ein Gespür für eingängige Hooks und Flows. Diese Stilsicherheit ist es, was ihn hervorstechen lässt aus der großen Menge an Newcomern im Berliner Untergrund. In „1234“ bringt Joje uns das Zählen bei, mit „Haifisch“ veröffentlicht er eine Hymne auf den Berliner Street Style. Seine Songs sind immer ein kurzes Vergnügen, das uns dafür umso länger als Ohrwurm erhalten bleibt. Es ist wohl noch zu früh, Joje als Hitgaranten zu bezeichnen, aber es kann nur eine Frage der Zeit sein, bis da dieser eine Song kommt, den wir einen ganzen Sommer lang im Ohr haben.
Skinny B
Noch nicht mal eine Woche ist es her, dass wir Skinny B mit seiner neuen Single „On God“ vorgestellt haben. Der Song hat sich mittlerweile so in unsere Herzen gebrannt, dass der 20-jährige Newcomer aus Linz in unserer Liste nicht fehlen durfte. Das Video zu „On God“ soll heute erscheinen, ein kurzes Preview auf Instagram zeigt: Skinny B bleibt seiner Lo-Fi-Video-Ästhetik treu, während er soundtechnisch für einen Höhenflug sorgt.
Dry Cleaning
Dry Cleaning gründeten sich in 2017, als Bassist Lewis Maynard, Drummer Nick Buxton und Gitarrist Tom Dowse bei einem Karaokeabend Sängerin Florence Shaw kennenlernten. Seither veröffentlichte die Band zwei Eps und kündigte vor Kurzem ihr Debütalbum „New Long Leg“ für den 02. April an. Auf diesem setzt das Quartett fort, womit sie bereits auf ihren EPs geglänzt haben: eine melancholische und rhythmische Post-Punk Spielart, gepaart mit Shaw’s Spoken-Word Vocals zwischen Eskapismus und Introspektion.
Priya Ragu
Dürfen wir vorstellen: Amerikanisch geprägter R&B mit sri-lankischen Einflüssen. Für genau diese außergewöhnliche Kombi steht Priya Ragu. Sie Ragu wuchs als Kind tamilischer Eltern in der Schweiz auf, die in den frühen 80er-Jahren aus Sri Lanka geflüchtet waren. Ihre Musik könnte man im weitesten Sinne als R&B beschreiben, zugleich ist sie anders als sämtlicher R&B, den man zuvor gehört hat. Immer wenn man glaubt, man könnte sie in eine Schublade stecken, zückt Priya Ragu einen neuen Joker. Neben ihrem Sound, ist noch eine weitere Eigenschaft erwähnenswert. Das Projekt Priya Ragu ist ein Family Business, in dem der Bruder Japhna Gold die Tracks produziert und sie ihre Texte selbst schreibt.
makko
makko hat eine Vision. Ihrer ist er sich so sicher, dass er noch vor seinen ersten musikalischen Lebenszeichen seine Ausbildung schmeißt, um sich allein auf seine Musik konzentrieren zu können. Von da an vereint er als Künstler Skatekultur und Rap in einer einzigartigen Ästhetik. Mit einem sicheren Gespür für Melodien und dem gefühlvollen Einsatz seiner Stimme rappt makko über Polar Pants und Switch Heels und ist so von Anfang an ein Unikat. Aus makkos enger Verbindung zu Toobrokeforfiji, Sin Davis oder OKFELLA, allesamt Vertreter des deutschen Emo-Rap, wächst im letzten Jahr neben einigen spannenden Kollaborationen das Kollektiv Boloboys, das mit offiziellen Releases noch auf sich warten lässt. makko entwickelt sich unter unterschiedlichsten Einflüssen ständig weiter, verliert seine Vision dabei aber nie aus den Augen und zieht damit zu Recht immer mehr Blicke auf sich.
Legss
In der britischen Indie-Szene sind Legss längst keine Neulinge mehr. Die vierköpfige Band aus London veröffentlichte Ende letzten Jahres ihre zweite EP namens „Doomswayers“. Dabei fallen Legss insbesondere durch ihren Spagat zwischen dystopisch wirkenden Spoken-Word Passagen auf der einen Seite und kratzigen Indierock Licks auf der anderen Seite auf. Neben Bands wie Black Country, New Road oder Black Midi einer der spannendsten Vertreter für die kontemporäre Post-Punk und Art-Rock Welle rund um die mittlerweile legendäre Venue The Windmill im Süd-Londener Stadtteil Brixton.
XVOTO
Das Kulturmagazin The Face beschreibt den Sound von XVOTO (gesprochen Ex-Voto) als einen „Hybrid aus Dark Pop und Post-Yeezus Industrial-Rap. Doch wer steckt eigentlich hinter dem futuristisch klingenden Projekt? Es sind die Musiker:innen Jazz Alonso und Duc Peterman, genannt Saigon Fury. Letzteren kennt man bereits als Gitarristen und Produzenten der Glam-RockBand HMLTD. Mit Glamour hat XVOTO jedoch wenig zu tun, wie „Brainfreeze“ zeigt. Der Sound ist düster, erinnert wahrscheinlich zum Teil an BLVTH oder 18+ und lässt einem einen angenehmen Schauer über den Rücken laufen.
Rose Gray
Rose Gray zählt Acts wie Primal Scream oder Massive Attack zu ihren Haupteinflüssen und dennoch schwingt irgendwie ein Hauch von den Spice Girls bei der Britin mit. Vielleicht liegt es an der 90s Ästhetik, denn die lebt die Musikerin aus London voll aus. Karostrumpfhosen, Leo-Muster, bunte Farbkombinationen – all das beschreibt gleichzeitig auch ihren Sound. Mit ihrer EP „Dancing, Drinking, Talking, Thinking“ hat Rose Gray das Leiden einer ganzen Generation zusammengefasst.
Schatzi
Ob das wohl die Newcomerband der Stunde ist? Jeremias, Julian und Yannic „gegen den Rest der Welt“. Bei Schatzi trifft alles zusammen: Trap, Pop, Indie, Elektro und jugendlicher Leichtsinn. Was ist das hier? Man weiß es nicht ganz und ist dennoch fasziniert. Die Texte meist derbe, der Sound gar avantgardistisch. Schatzi verspricht etwas, das es so lange nicht gab: Neue unangepasste Wege zu gehen, wie sie mit ihrem Debüt „Glock“ bewiesen haben. Wir sind gespannt, was diese Jungs noch so zu bieten haben und ob sie anderen jungen Bands wie Provinz oder Jeremias bald den Rang ablaufen.
Shelter Boy
Surf-Dreampop-Indie mit verspielten Gitarrenriffs und coolem Britpop-Vibe aus Dresden, so könnte man seine Musik in eine Schublade packen, was er aber gar nicht möchte. Simon Graupner wie Shelter Boy heißt, veröffentlichte Mitte 2019 sein Debütalbum „Mirage Morning“, das genau fünf Songs enthält, auf dem er mit seiner lässigen Attitüde überzeugt. Danach folgte noch seine Single „Calm Me Down“, die im Lockdown entstand. Visuell stringent trägt er locker geschnittene Karohemden, ein Basecap aufm Kopf und das Skateboard in der Hand. Mac DeMarco lässt grüßen. Formerly Known als Gitarrist und Sänger der Band Still Trees tobt sich Shelter Boy in seinem Solo-Projekt auf eine unbefangene Weise aus, der man die Liebe zur Musik anhört. Mit seiner melancholischen Unbeschwertheit lockert er in einer Zeit, in der vor Lethargie alles stehen geblieben zu sein scheint, die Laune wieder auf und lässt uns tanzend alles für einen Moment vergessen.
Claud
Claud ist jemand, den die nächste Generation jetzt kennenlernen muss. Sie ist bunt, anders und deshalb irgendwie doch wie jeder von uns. Außerdem ordnet sie sich selbst keiner Geschlechterrolle unter. Die Songs drehen sich um Themen wie Zweifel, Sehnsucht, Unsicherheiten und natürlich Liebe. „Soft Spot“ ist wie ein Coming-of-Age-Film, nur zum hören, könnte man sagen. Alle Songs der Musikerin sind irgendwie fröhlich, wenn auch mit Ernsthaftigkeit der Texte gefüllt. Taucht ab in diese bunte Welt von Claud.
„Viele Menschen haben sich vielleicht einfach verarscht gefühlt“, reflektiert Dagobert die bisherige Rezeption seiner Musik. Mittlerweile fühlt er sich ernst genommen und genießt die neu gewonnene Freiheit. Wir haben mit dem Musiker über sein neues Album „Jäger“, die Schweizer Berge und über Nietzsche gesprochen. Doch letztendlich dreht sich alles um die Liebe.
Der selbsternannte Schnulzensänger Dagobert aus den Bergen ist nach Jahren in Berlin wieder dorthin gezogen, wo alles begonnen hat. In die Schweizer Berge, in ein abgelegenes Haus, das ihm ein Freund für die Zeit der Album-Produktion zur Verfügung gestellt hat. Dort leistete ihm Produzent Konrad Bettcher Gesellschaft aber auch sonst war ihm kein Leben in Isolation vergönnt.
„Es kamen ganz viele Musiker vorbei, die hier mal ne Gitarre eingespielt oder da ne Flasche Schnaps weggesoffen haben.“ Während für viele die Wohnungen in der Stadt pandemie-bedingt enger und soziale Kontakte auf ein Minimum reduziert wurden, hatte sich Dagobert schon längst zur Albumproduktion in die Berge zurückgezogen. Drei Monate vor dem ersten Lockdown, als hätte er was geahnt. Er gibt zu, dass das Timing ideal aber der Umzug in die Schweiz selbst gar nicht geplant war.
„Ich musste aus meiner Wohnung in Berlin raus und ich habe mir selbst noch nie in meinem Leben eine Wohnung leisten können. Deshalb war ich darauf angewiesen, dass mich wieder irgendein Freund durchbringt und so kam ich zu diesem leerstehenden Haus. Das ist alles sehr plötzlich passiert. Ich hab sowieso keine Kontrolle über mein Leben. ich lasse Dinge einfach geschehen und damit bin ich bisher gut gefahren.“
Nicht nur die Abgeschiedenheit, sondern auch die Natur scheint ihm gut zu tun. Im Gespräch erzählt er, dass er die Stille langer Waldspaziergänge genießt und er aus den meditativen Momenten mehr Inspiration zieht, als durch das Treiben der Großstadt.
„In Berlin musste ich mich immer künstlich in diese Situation versetzen, indem ich stundenlang in der Wohnung auf und ab gegangen bin und hier ist alles ein bisschen einfacher. Man atmet einmal tief durch, schaut ins Tal und dann läufts.“ Dabei entstehen auch Songs wie „Im Wald“, in dem die Natur als bedrohliches Motiv funktioniert. Unheimlichkeit und Beklemmung, statt friedliche Idylle. Dies war dem Umstand geschuldet, dass er vor einem nächtlichen Waldspaziergang zwei Horrorfilme geschaut hat. Die Frage, ob er Natur auch als bedrohlich wahrnimmt, verneint er. Zwar gäbe es Naturgewalten, denen man als Mensch hilflos ausgesetzt sei, aber letztendlich habe er sowieso keine Kontrolle über sein Songwriting. Es passiert einfach.
Dagobert verfolgt keine Agenda. Die Inspiration des Moments bleibt ständiger Selbstzweck und auch wenn die Texte ernster und die Themen existenzieller werden, bleibt die Intuition die treibende Kraft. So kommen auch die Auseinandersetzungen mit dem Tod oder der Seele ohne akademisches Gehabe aus. Wo andere Bands ihren intellektuellen Diskurs-Pop zur Schau stellen, bewahrt sich Dagobert den persönlichen Zugang zur Welt.
In mehreren Songs besingt er die Seele und deren mögliche Existenz nach dem Tod. Ob er daran glaube? Er wirkt von der Frage überrascht. Ihm war gar nicht bewusst, dass er das Wort Seele überhaupt verwendet hat. Letztendlich sei ihm das aber auch egal.
„Was auch immer passieren wird, es hat ja keinen wirklichen Einfluss auf das, was mit uns jetzt los ist. Für mich ist es irrelevant, schon weil ich es nie wissen werde.“ Er lebt jetzt und um alles andere kann er sich später kümmern. Ist das Genügsamkeit? Konzept? Im Pressetext zu seinem Album wird auf seine Auseinandersetzung mit Nietzsches „Ewiger Wiederkunft“ hingewiesen. Eine Theorie, nach welcher alles bereits geschehen ist und wieder geschehen wird, da das Universum und die Zeit unendlich, die möglichen Konstellationen der Materie aber begrenzt sind. Resultiert daraus seine Haltung, dass alles letztendlich irrelevant ist?
„Also egal ist sowieso alles, es kommt ja nur auf die Perspektive an. Wenn wir alles mit ein bisschen Abstand betrachten, können wir kaum noch einen Sinn in irgendwas erkennen. Aber das heißt nicht, dass man sich keinen schönen Sinn ins Leben hineinlügen kann, um sich eine gute Zeit machen zu können. Und wenn die so gut ist, dass man letztendlich Lust darauf hat, dass alles genau so wieder passieren könnte, dann hat man sicher nicht so viel falsch gemacht.“
Also doch nur Hedonismus? Vermutlich nicht. Eher der Versuch, mit dem gerade erreicht zufrieden zu sein und das beste aus der kurzen Zeit zu machen, die uns gegeben ist. Dass Arbeit dabei eher hinderlich ist, beweist „Nie wieder arbeiten.“ Und auch wenn das Video zum Song es vermuten ließe, geht es ihm dabei nicht um Faulenzen und tagelanges Dosenbier trinken.
„Musik ist für mich definitiv keine Arbeit. Eigentlich ist der Titel auch irreführend, weil ich noch nie im Leben wirklich gearbeitet habe. Ich hab immer nur Musik gemacht und das hat sich nie wie Arbeit angefühlt.“
Der Song wirkt deutlich unbeschwerter als das gesamte vorherige Album. Dagobert erzählt, dass er lange das Gefühl hatte, nicht für voll genommen zu werden. Mit dem letzten Album wollte er zeigen, dass ihm die Musik ein ernstes Anliegen ist. Bei der Produktion von Jäger konnte er sich wieder freier auf den Schaffensprozess einlassen, ohne jemandem etwas beweisen zu müssen.
Dies zeigt schon der Opener „For the love of Marie“. Eine Liebeserklärung an die Liebe selbst. Auf die Frage nach der Inspiration erzählt er von der Liebe als Quelle seiner Kreativität.
„Ich hab seit über zehn Jahren das erste Mal wieder eine richtige Muse und mit der läuft gar nichts. Es besteht gar nicht die Möglichkeit, dass daraus jemals etwas werden könnte und das ist zum Schreiben die beste Voraussetzung. Dadurch besteht nie die Gefahr, dass es zu profan werden könnte. Das ist ein ständiger Antrieb und ich bin sehr glücklich, dass ich wieder in so einer Lage bin.“
Die unerwiderte Liebe als zentraler Bestandteil des künstlerischen Schaffens. Was in dieser Ernsthaftigkeit nach einem Klischee klingt, ergibt bei Dagobert Sinn. Er gibt selbst zu, dass diese Einstellung etwas unsozial erscheinen könnte, aber letztendlich habe er die Musik immer über alles gestellt – seine Einstellung zur Liebe ist nur die logische Konsequenz.
„Ich hätte nie aufgehört Musiker zu sein, damit ich irgendwen glücklich machen kann in einem Familienleben. Blödsinn.“ Dennoch spielt die Familie auf „Jäger“ eine zentrale Rolle. Das Album ist nach seinem bürgerlichen Namen betitelt und im dazugehörigen Song reflektiert er den eigenen Familienbezug.
„Egal wie weit du dich von deinen Eltern entfernst, egal wie anders dein Leben ist, du hast trotzdem dieselben Gene und du wirst immer wieder mal merken, dass du eigentlich doch ein Produkt deiner Eltern bist.“ Dagobert hat sich der Musik verschrieben und damit lebt er gut. In „Für Dagobert“ spricht er sich selbst Mut zu: „Niemand denkt wie du, niemand fühlt wie du“. Vielleicht offenbart sich in Zeilen wie diesen das Selbstverständnis des Musikers. Dagobert ist sich seiner Eigenarten bewusst, aber er hat gelernt, diese als zentralen Bestandteil seines Schaffens in den Vordergrund zu stellen. Und so sehr ihn das Unverständnis ihm gegenüber lange frustriert hat, so sehr genießt er die Position, die er sich über die Zeit erarbeitet hat.
Der einsame Künstler, der sich voller Selbstaufopferung der Musik widmet und aus der Liebe seine Inspiration schöpft. Es klingt fast zu schlüssig, um wahr zu sein. Das ließe sich alles hinterfragen, lässt sich aber auch dankbar akzeptierend. Denn wozu hinter die Kulissen blicken wollen, wenn das Ergebnis so berührend sein kann? Um es mit Dagoberts Worten zu sagen: „Wenn nicht mindestens ein Leben investiert wird in die Kunst, was soll sie dann schon wert sein?“
Als junger Mensch ist es trotz des Stillstands schwer unpolitisch zu sein. Dies beweisen Provinz mit ihrem politischen Song „Hymne gegen euch“ – samt eindrucksvollem Video.
Provinz sind zurück mit einem Knall! Dies sagt der Frontmann der Band über ihren neuen Song „Hymne gegen euch“: „Der Song soll knallen“. Und genau das tut er, denn Provinz zeigen sich politischer denn je zuvor. Der ausschlaggebende Punkt für diesen Schritt war ein Podcast, wie Vincent meint: „Ich hatte einen Podcast gehört, in dem es um die Querdenker-Bewegung ging. Da hat mich zum Teil die Wut gepackt und ich dachte: jetzt ist es an der Zeit, sich zu äußern.“
Zuvor hatte sich die junge Band immer eher zurückhaltend geäußert, wie sie selbst sagen: „Ich bin Fan davon, es allgemeiner zu halten, also nicht den Zeigefinger auf eine bestimmte Gruppe zu richten“. Getrieben von gesellschaftlich-relevanten Themen wie Black Lives Matter, Querdenker-Demos oder dem Klimawandel fühlten sich Provinz dazu verpflichtet ihre laute Stimme zu nutzen. „Hymne gegen euch“ soll aber auch Leute dazu ermutigen, die denken sie hätten kein Recht darauf sich stark zu machen: „Er soll die Leute aufwecken, die denken, sie hätten kein Recht dazu, sich jetzt zu äußern, weil sie sich vielleicht nicht hundertprozentig auskennen. Die derselben Meinung sind, aber kein Ventil finden und nicht so richtig wissen: Was mache ich jetzt? Wie soll ich mich verhalten? Denen will ich damit eine Stimme geben“.
Das dazugehörige Video zeigt die Band in einer Wohnsiedlung. Es entsteht eine dramatische aber auch aufgeweckte Stimmung, die dazu aufrufen soll aufzustehen. Dazwischen immer wieder Schnitte, die Probleme aus unserer Gesellschaft zeigen. „Hymne gegen euch“ ist der Vorbote der neuen EP „Zu spät um umzudrehen“, die am 11. Juni erscheinen wird. Produzent der EP ist erneut Tim Tautorat (u.a. AnnenMayKantereit, Faber), was einerseits für den wiedererkennbaren Provinz-Sound sorgt. Auf der anderen Seite zeigt „Hymne gegen euch“ eine deutliche Weiterentwicklung des Bandprojekts Provinz.
Das packende Video zu „Hymne gegen euch“ von Provinz gibt es hier:
Der Newcomer aus Österreich verbindet Emo-Vibes mit Rap und tritt damit in die Fußstapfen eines Lil Peep oder Yungblud. Sein neuester Release heißt „On God“.
Nach ein paar Monaten Funkstille veröffentlicht Skinny B mit „On God“ die erste Single für das Jahr 2021. Und so viel kann man sagen: Zieht eure Armstrümpfe und gestreifte Longsleeves an, denn der Musiker nimmt euch mit in die Jugend der 00er Jahre. Es treffen popkulturelle Einflüsse der Zeit auf modernsten Rap und Zeitgeist. Zudem beweist der mit „On God“ sein sehr ausgeprägte Gefühl für Hits.
Der in Portugal und in Österreich lebende Musiker steht noch relativ am Anfang seiner Karriere. Die musikalischen Einflüsse des 20-Jährigen sind Acts wie Pro Era, J Cole, Kendrick Lamar oder Juice WRLD. Dennoch zeigt er seit seinem ersten Release „On the Road“, dass er eine genaue Vorstellung hat, was Skinny B verkörpern soll. Verletzlichkeit und Herzschmerz sind dominante Themen in seinen Lyrics. Dies macht den Musiker nahbar. Skinny B erzählt Geschichten, die man selbst genau so im Alltag schon einmal erlebt hat.
Nach seinen letzten EP „Broke Boi“ und der Single „Young Picasso“ im vergangenen Jahr möchte der Rapper mit „On God“ nun den nächsten Schritt gehen. 2021 soll sein Jahr werden und dafür hat er sich viel vorgenommen. In der Vergangenheit wurde der aufstrebende Newcomer bereits von Plattformen wie FM4 oder Tonspion vorgestellt. Seine Ambitionen findet man auch in der Labelcopy wieder. Gemixt wurde seine neue Single nämlich von niemand Geringerem als Markus Ganter (Casper, Dagobert). „On God“ ist ab sofort auf allen Plattformen verfügbar. Ein Musikvideo soll noch folgen.
Hier könnt ihr euch „On God“ von Skinny B anhören: