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Salò im Interview über Sprachfehler in der Musik

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Kürzlich hat der FM4-Musikjournalist Martin Blumenau dem Musiker Salò das Potenzial im Musikbusiness zu bestehen abgesprochen – aufgrund eines angeborenen Sprachfehlers. Wir haben mit Salò darüber und über seine Musik gesprochen.

Es war eine Aussage, die wie aus der Zeit gefallen daherkam. Vor einigen Tagen hat der Musikjournalist und Chief Coordinator bei FM4 dem Musiker Salò die Musikkarriere abgesprochen. „Mit schwerem S-Fehler ist es ein schwieriges Unterfangen.“ Den kompletten Ausschnitt und das Statement von Salò ist unten verlinkt. Die Aussage ging schnell viral und ließ den Sender FM4 schlecht dastehen. Die Aussage ist nicht nur völlig Fehl am Platz, sondern lässt auch Denkmuster auftun, die man längst hinter sich gelassen haben wollte.

 

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Unsere Redakteurin Lis Füreder hat den 31-jährigen Musiker in Wien zu einem Interview getroffen, um mit ihm über den Vorfall zu reden. Dabei ging es um seine eigene Gefühlswelt, aber auch um das Risiko, das solche Aussagen mitbringen. Daneben haben wir aber auch mit ihm über neue Releases gesprochen. Erst heute hat er die Single „Oxytocin“ release. Ein Song, der sich musikalisch zwischen Dark und New Wave verordnen lässt. Und genau diese Verordnung ist doch auch in irgendeiner Weise passend zur unserer aktuellen Gesellschaft.

Die Single „Oxytocin“ gibt es hier:

Zwischen Trap und Traurigkeit: Mit „Springfield“ stellt Symba seine Vielseitigkeit unter Beweis

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SYMBA // Still aus
SYMBA // Still aus "Springfield"

Auf ein Release von Symba kann man sich nicht vorbereiten. Während andere Rapper sich mit Promokampagnen übertrumpfen, kündigt er seine Songs allerhöchstens ein paar Stunden im Voraus in kryptischen Instagram Storys an. Und dann ist sie plötzlich da, eine weitere Bereicherung der Diskografie des Symba.

Dieses Mal handelt es sich dabei um die Trap-Ballade „Springfield“. Mit melancholischer Kopfstimme gibt der Berliner Rapper weitere Einblicke in seine Welt zwischen Träumen und Realität. Die visuelle Umsetzung stammt wie gewohnt von RB030, der im Musikvideo den kalten Berliner Winter einfängt.

Symba bleibt ein Mysterium. Das liegt nicht nur an der geheimnisvollen Wolke, die sein Kollektiv, die Playboysmafia, umgibt. Release für Release erweitert er das Spektrum seines künstlerischen Schaffens und macht es damit unmöglich, seine Musik in Worten einzugrenzen.

Der Rapper macht sich rar. Er setzt auf Qualität statt Quantität. Die Frequenz seiner Veröffentlichungen beschränkt sich aktuell auf drei Songs im Jahr. Seit 2019 haben es so gerade einmal sieben Songs auf die Streaming-Portale unseres Vertrauens geschafft. Jeder davon ein Unikat. Die Konstante in Symbas Musik: Sein einzigartiger Flow und eine Ästhetik, die ihresgleichen sucht.

„Springfield“ stellt erneut Symbas Vielseitigkeit unter Beweis und zeigt, dass er nicht umsonst über die Grenzen des Rap hinaus als nächster Star gehandelt wird.

Das Video zu „Springfield“ gibt es hier:

Mine zeigt mit ihrem Song „Unfall“ was in unserer Welt schief läuft

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Mine neuer Song
Still aus: Mine - Unfall

„Unfall“ ist die erste Single aus dem anstehenden Album „Hinüber“. Im Vorfeld hatte Mine mit „singminesong“ Fans und befreundete Musiker:innen dazu aufgefordert ihre Version des Songs zu erstellen.

„Was ist Freiheit? Wer beengt mich? Was ist Arbeit? Mit diesen Worten beginnt die neue Single von Mine. „Unfall“ fasst damit in ein paar Minuten zusammen, was aktuell in unserer Welt alles im Argen liegt. Ein ähnliches Fazit zieht auch die Musikerin selbst:  „Die Welt ist ein Unfall. Wo soll ich anfangen? Die Welt brennt!“ Musikalisch liefert Mine genau das, was Mine ausmacht. Genregrenzen werden gesprengt und doch ist es in der Summe irgendwie Pop – aber halt nicht der Definition von Pop nach. Streicher werden über bedächtige Beats gelegt, wie ein umhüllender Schleier.

Bereits im vergangenen Jahr teilte Mine den Songtext und die Noten mit ihrer Community. Es war ein Aufruf auf singminesong.com eine ganz eigene Version des Songs hochzuladen. Über 60 Interpretationen sind inzwischen auf der Website zu finden. Die verschiedenen Interpretationen zeigen, dass Mines „Unfall“ in verschiedensten Genres funktioniert. Und vielleicht ist genau das eine der Hauptstärken der Musikerin. „Ich bin sehr happy eine Zuhörerschaft genießen zu dürfen, die ich als sehr musikalisch einschätze“, erklärt Mine im Dezember dazu. „Ich bekomme fast täglich sehr nette Anfragen, ob ich mal die Noten für einen Song oder gar die Playbacks schicken könnte. Das hat mich zu der Idee inspiriert.“

Mines eigene Version von „Unfall“

Das Video zu „Unfall“ kommt in einem Stil daher, der in einigen Jahren oder Jahrzehnten vielleicht einmal als „Covid“-Stil in die Geschichtsbücher eingehen wird. In gesammeltem Bildmaterial macht sie in Photoshop-Ästhetik auf die vielen Missstände in dieser Zeit aufmerksam. Sie selbst sagt dazu: „2020 war natürlich wie gemacht dafür, ein wenig mehr nachzudenken, weil man viel Zeit mit sich selbst verbringen musste. ‘Unfall‘ fasst sehr gut zusammen, wie ich mich gefühlt habe, als ich das Album aufnahm.

Es ist die richtige Zeit, um Revue passieren zu lassen, was im letzten Jahr los war und wie privilegiert wir trotz allem leben können, während anderswo – zum Beispiel an den EU-Grenzen – die Situation verheerend ist.“ Und genau diese Zeit des Nachdenkens tritt immer wieder als Element in Musikvideos auf. Die Leute agieren in ihren eigenen vier Wänden, haben Zeit zu reflektieren, aber auch begrenzte, technische Möglichkeiten. Dadurch entstehen neue Wege, die Probleme anders darstellen. Mines neues Album „Hinüber“ erscheint am 30. April.

Das Video zu „Unfall“ gibt’s hier:

Squid kündigen „Bright Green Field“ an und teilen „Narrator“

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Squid kündigen mit
Squid // © HollyWhitaker

Das langersehnte Debüt der britischen Post-Punk Band Squid erscheint am 07. Mai via Warp Records. „Narrator“ feat. Martha Skye Murphy ist die erste Singleauskopplung aus Bright Green Field.

Bei dieser Nachricht sollten die Herzen von Indie und Post-Punk Fans höher schlagen. Nachdem das aus Brighton stammende Quintett in 2019 ihre Debüt-EP Town Centre veröffentlichte, folgten im letzten Jahr die zwei standalone Singles „Sludge“ und „Broadcaster“. Nun kündigen Squid für den 07. Mai ihr langersehntes Debütalbum Bright Green Field an, welches von Dan Carey (Black Midi, Fontaines D.C., Kae Tempest) produziert wurde. Im Zuge dessen gibt es mit „Narrator“ direkt den ersten Vorgeschmack auf die komplett aus neuem Material bestehende LP.

Das 55-Minuten starke „Bright Green Field“ markiert die bisher größte Kollaboration zwischen den Bandmitgliedern, die alle ähnlich intensiv am Kreativprozess beteiligt waren. Entsprechend ambitioniert und vielfältig stellt sich der Sound des Albums dar. Zu ihrer groovigen Post-Punk Spielart gesellen sich Field Recordings von Kirchenglocken und Bienen oder auch ein 30-stimmiger Chor mit Streicher- und Bläser-Ensemble. Thematisch entwerfe „Bright Green Field“ eine imaginierte Stadtszenerie, wobei die Tracks die einzelnen Bestandteile dieser Stadt darstellen.

„Inspiriert ist ‘Narrator’ von dem Film Long Day’s Journey Into Night von 2019“, kommentiert die Band. „Der Song handelt von einem Mann, der zunehmend nicht mehr zwischen Erinnerung, Traum und Wirklichkeit unterscheiden kann, und es geht darum, wie man seine Erinnerungen an andere Menschen häufig so verformt, dass das eigene Ego dadurch gestärkt wird. Unsere Gastsängerin Martha Skye Murphy hat dabei betont, dass so ein unzuverlässiger Erzähler häufig ein Mann ist, der Frauen als unterwürfige Charaktere in seiner Geschichte darstellen will. Nach einigen Diskussionen hatte sie dann die Idee, den Part der Frau zu spielen, die aus der dominierenden Erzählung des Mannes auszubrechen versucht. Für mich war’s das erste Mal, dass ich einen Songtext zusammen mit jemand anderem verfasst habe, und dadurch konnte ich auch eine Schreibblockade endlich überwinden.“ Regie zum zugehörigen Musikvideo führte Felix Geen.

„Bright Green Field“ Albumcover:

 

„Bright Green Field“ Tracklist:

01 – Resolution Square
02 – G.S.K
03 – Narrator feat Martha Skye Murphy
04 – Boy Racers
05 – Paddling
06 – Documentary Filmmaker
07 – 2010
08 – The Flyover
09 – Peel St
10 – Global Groove
11 – Pamphlets

Das Video zu „Narrator“ von Squid gibt’s hier:

FKA twigs tut sich für den Song „Don’t Judge Me“ mit Headie One und Fred Again.. zusammen

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FKA twigs, Headie One, Fred again.. veröffentlichen die Nachfolge-Single zu ihrem ersten gemeinsamen Track „Judge Me (Interlude)“ auf Young Turks.

Es ist eine Zusammenarbeit, die nicht nur mit Talent, sondern auch mit einer starken Message überzeugt. „Don’t Judge Me“ wurde vom neuen britischen Starproduzenten Fred again… produziert, der im letzten Jahr als Producer of the Year den Brit Award für seine Arbeiten mit Ed Sheeran und Stormzy gewann. Headie One ist wiederum einer der angesagtesten Rapper des Vereinigten Königsreichs und das Gesamtkunstwerk FKA twigs spricht für sich. Ihr Album „Magdalene“ aus dem Jahr 2019 ein zerbrechliches Klangkunstwerk. In diesem verschmelzen das Visuelle und der Sound zu einem perfekten Zusammenspiel.

„Don’t Judge Me“ handelt von der oftmals unsichtbaren und systematischen kulturellen Unterdrückung, die man als Person of Colour in UK täglich erfährt. Der ghanaisch-niederländische Regisseur sagt über das dazugehörige Video folgendes: „In this audio-visual document we get to witness artists FKA Twigs and Headie One, amongst other Black British influentials, fighting against invisible forces of judgement and oppression. Having the enormous Victorian-inspired fountain ‚Fons Americanus‘ by visual artist Kara Walker – depicting the historical, sorrowful story of slavery and colonization – as our setting, and particularly as the spirit of the film, this important monument creates another layer of depth and meaning to an invisible yet shared history.”

Damit unterscheidet sich „Don’t Judge Me“ grundlegend von vielen Kollaborationen der Superlative. Oftmals werden Features nur noch genutzt, um den Push und den Hype gegenseitig zu erhöhen. In diesem Fall wird die Bekanntheit für eine starke Message eingesetzt. Den dramatischen Höhepunkt erfährt der Song durch das bereits angesprochene Video. Ob weitere Musik von FKA twigs erscheinen wird, ist weiter unbekannt. Im November gab Dua Lipa bekannt, dass sie einen Song mit der Künstlerin aufgenommen hat. Einen erste Teaser gab es in Dua Lipas Studio 2054 live stream. Wann der Song erscheint, ist noch offen.

 

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Das Video zu „Don’t Judge Me“ von FKA Twigs gibt’s hier:

International Music laden auf die „Insel der Verlassenheit“ ein

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Pressefoto: International Music

Mit „Insel der Verlassenheit“ kündigen International Music ihr zweites Album „Ententraum“ an.

Zwei Jahre nach ihrem Debütalbum „Beste Jahre“ veröffentlichen die Jungs aus dem Ruhrgebiet die erste Single aus ihrem kommenden Album. Mit „Insel der Verlassenheit“ knüpfen International Music musikalisch an die Vorgänger an. Psychedelische Gitarren und repetitive Rhythmen, die keine Krautrock-Band der 70er überzeugender hinbekommen hätte. Dazu die nötigen Pop-Avancen, die auch in der neuen Single den Chorus mit der typischen Eingängigkeit unterfüttern.

Im dazugehörigen Video von Jovana Reisinger & Ludwig Abraham sehen wir Momentaufnahmen einzelner Menschen, mal Alkohol trinkend, feiernd, stoisch in die Kamera blickend – und im Chorus die drei Bandmitglieder mit einem Sekt anstoßen: auf die Insel der Verlassenheit. Und auf die wunderschöne Höhle der Vernunft? Ist das dada oder zu kompliziert?

International Music lassen einen beim Hören gerne etwas ratlos zurück: „will ich wach sein und die Schafe hüten, will ich Blüten tragen, etwas kluges sagen“. Neben der möglichen Anspielung auf vermeintlich erwachte Querdenker:innen und Verschwörungstheoretiker:innen dieser Welt, zeigt sich hier auch das Selbstverständnis der Band. Wollen sie überhaupt etwas kluges sagen?

Vermutlich liegt genau hier der Grund für die enorme Beliebtheit von International Music. Der intellektuelle Anstrich wird durch so viel sympathische Unverkrampftheit kaschiert, dass man beim Hören immer eine gute Zeit hat. Die werden wir mit Sicherheit auch mit ihrem Album „Ententraum“ haben, das am 23. April bei Staatsakt erscheinen wird. Produziert wurde das gute Stück von Olaf Opal, der auch für die Produktion des Vorgängers und das Debüt der Schwesterband The Düsseldorf Düsterboys verantwortlich ist.

International Music – Tracklist von „Ententraum“:

01 – Fürst von Metternich

02 – Höhle der Vernunft


03 – Wassermann


04 – Erosion Korussion


05 – Spiel Bass


06 – Museum


07 – Insel der Verlassenheit

08 – Zucker


09 – Misery

10 – Kopf der Band (Pedros Version)

11 – Marmeladenglas


12 – Beauty of the bar


13 – Raus ausm Zoo


14 – Immer mehr

15 – Der Traum der Ente

16 – Dschungel

17 – Los Angels

Seht hier das Video zu „Insel der Verlassenheit“:

Edwin Rosen teilt seinen neuen Song „SSS“ als B-Seite zu „leichter//kälter“

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Edwin Rosen teilt seinen neuen Song
Edwin Rosen // IG: @bettausrosen

Mit „SSS“ veröffentlicht der deutsche Post-Punk Shooting-Star Edwin Rosen seine nunmehr vierte Single. Sie erscheint als B-Seite zu der Durchbruchssingle „leichter//kälter“ aus 2020.

Anfang des letzten Jahres veröffentlichte Edwin Rosen seine Debütsingle „leichter//kälter“. Ohne jegliche Promo schaffte es der Track in die Spotify-Playlists der deutschen Indie-Community und wurde auch von diversen Musikmedien aufgegriffen. Entsprechend hinterließ der Track auch bei uns einen bleibenden Eindruck und schaffte es auf Platz 3 unserer Tracks des Jahres 2020. Nun folgt mit „SSS“ die ruhigere B-Seite und bildet damit das Gegenstück zum getriebenen „leichter//kälter“.

Über den Musiker Edwin Rosen ist bisher recht wenig bekannt. Es scheint, als würde dieser in Süddeutschland, genauer gesagt irgendwo im Raum Stuttgart leben und wirken. Es bestehen die obligatorischen Profile auf den gängigen Streamingplattformen, inklusive der selbstgegebenen Genrebeschreibung „neueneuedeutschewelle.“ Zudem zeigt das Instagramprofil des Künstlers sein Interesse und Gespür für Analogfotografien und 80s New-Wave Romantik. Letzteres wird auch in seiner Musik deutlich, die am ehesten mit dem frühen Drangsal zu vergleichen wäre.

Im Vergleich zu „leichter//kälter“ findet „SSS“ etwas mehr im downtempo statt. Edwin Rosen arbeitet erneut und für ihn typisch mit elektronischen Drums, die einen stetigen Beat vorgeben. Außerdem dominieren 80s/New-Wave inspirierte Synths und die prägnanten Vocals des Musikers. In „SSS“ bildet Edwin Rosen die Perspektive und Gefühlswelt einer verlassenen Person ab. Diese reicht von Frust und Unverständnis bis hin zu Verletzung und Traurigkeit. Die Single erschien via Irrsinn Tonträger in Zusammenarbeit mit Vertigo Berlin, was auf ein dortiges Signing hindeutet.

„SSS“ von Edwin Rosen gibt es hier:

In „Nie mehr“ thematisieren Search Yiu und Mia Morgan die Dunkelheit in unseren Köpfen

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In „Nie mehr“ thematisieren Search Yiu und Mia Morgen die Dunkelheit in unseren Köpfen
Search Yiu & Mia Morgan // © Miriam Humm

Nachdem Search Yiu schon im Podcast „Mental Mall“ gemeinsame Sache mit Mia Morgan gemacht hat, behandeln sie nun das Thema Mental Health auch in ihrem neuen Song „Nie mehr“.

Search Yiu veröffentlicht mit „Nie mehr“ den nächsten Vorboten aus seinem kommenden Album „SY“. Der Sound ist ein Genre-Mix aus Rap, RnB und Pop. Zusammen mit Mia Morgan an der Seite macht er in dem Release eine Kampfansage an die Dunkelheit in unseren Köpfen. Den Song produzierte er selbst mit Luka Seifert. Das in „Nie mehr“ behandelte Thema Mental Health ist für den Berliner Sören Hochberg aka Search Yiu ein sehr persönliches, da der Künstler selbst von Borderline betroffen ist. So singt er von dunklen Gedanken in der ersten Strophe: „Kilometer wirken wie Planeten. Ausreden sind dein Segen. Du beerdigst dich in Gedanken selbst, anstatt endlich mal zu leben.“

Seit Jahren scheinen psychische Krankheiten immer wichtiger und präsenter in der Öffentlichkeit zu werden. Gerade in diesen Zeiten und der Kreativindustrie kommt dies noch mal deutlich zum Vorschein – wohl auch, weil mittlerweile viel offener darüber gesprochen wird. Solch einen ehrlichen, positiven und offenen Umgang zeigen Search Yiu und Mia Morgan ebenfalls in ihrem Podcast „Mental Mall“. Hier liefern sie ungeschönte Einblicke in ihre Psyche, sprechen über verschiedene Aspekte psychischer Krankheiten und geben mit ihren Erfahrungen einer großen Hörerschaft und Betroffenen ein kleines bisschen Halt.

Das Thema Mental Health spiegelt sich auch in Search Yius neuem Album wider. Vor „Nie mehr“ erschienen bereits die Tracks „Spaß“, „Verliebt“ und „Leer“. Am 19. Februar 2021 veröffentlicht der Berliner Musiker dann „SY“ in guter Do-It-Yourself-Manier. Neben Mia Morgan hat er sich für das Album musikalische Unterstützung von Drangsal, El Hotzo, Rockstah und vielen weiteren KünstlerInnen geholt. On top legt Search Yiu in der Deluxe-Version des Albums auch noch seine eigene Skincare obendrauf.

„Nie mehr“ von Search Yiu und Mia Morgan gibt’s hier:

 

New Heroes: Gianni Mae gibt uns mit „Mood“ die WAP-Vibes

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Gianni Mae gibt uns mit
Gianni Mae // © Zombienanny

„Berlins neue Hip-Hop-Hoffnung“ ist mit „Mood“ zurück! So betitelte die deutsche Ausgabe der Vogue die in Berlin lebende Künstlerin Gianni Mae. In ihrer neuer Single spricht sie ein Plädoyer für schamlose Selbstbestimmtheit der Frau aus.

Gianni Mae ist aktuell die Hip-Hop-Künstlerin aus Berlin mit dem meisten Drip. Die aus Curacao stammende Musikerin treibt seit ungefähr 2018 ihr Unwesen in der (T)Rap-Szene der Hauptstadt und in der Vergangenheit bereits mit den Broke Boys zusammengearbeit. Die Producer kennt man sonst von Kollabos mit Ufo361. Für ihren neuen Song „Mood“ setzt sie jedoch auf mehr Eigenständigkeit – und dies nicht nur was das Setting angeht.

Auf „Mood“ gibt sie sich angriffslustig und selbstbestimmt. Tiefe Bässe, selbstbewusste Attitude und Lyrics, die in Teilen an das Meisterwerk „WAP“ von Cardi B und Megan Thee Stallion erinnern. Alleine mit dem Opener hievt sich die Musikern auf den Thron: „Queen Gianni got the potion“. Man darf gespannt sein, wann die ersten gekränkten Männerstimmen aus der Szene kommen. Dabei richten sich die Fronts vielmehr gegen andere Frauen, ohne diese jedoch herablassen zu wollen. Es ist eine nach außen getragene Dominanz, ein starkes Selbstbewusstsein und eine Hymne für Sex Positivity.

Eine Queen für mehr Sex Positivity

Doch wer ist diese junge Frau, die durchaus das Potenzial hat die „deutsche Cardi B“ zu werden – und das ohne ein Abklatsch zu sein. Ihr Werdegang wurde bereits früh geebnet. Die in Curacao geborene Künstlerin nahm als Kind an Talentshows teil oder gewann als Jugendliche Miss-Wahlen. Dann aber der scheinbar ernste Weg in die Niederlanden. Hier versuchte sie sich an einem Medizinstudium, merkte aber schnell, dass der kreative Drang nicht zu unterdrücken ist und sich seine Plattform sucht. Es ist aber nicht so, dass sie die musikalische Karriere völlig vernachlässigte. Immer wieder releaste sie als Trio Diva Squad oder als Duo Junglebae Songs. Mal locker, mal semi-professionell.

Und doch schaffte sie es durch die Beats von oaz van de Beatz und Ronnie Flex mehr als eine Millionen Klicks abzusahnen, was sie dann auch dazu motivierte 2017 nach Berlin zu ziehen, wo sie ihrer Rap-Karriere den nötigen Push geben wollte. Gianni Mae zeigt mit ihrem Sound, wie mit ihrem Werdegang, dass der Glaube an sich selbst mitentscheidend dafür ist, wer du bist. In dem Fall die neue (selbstgekrönte) Queen!

Das Video zu „Mood“ von Gianni Mae gibt’s hier: