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Mia Morgan erinnert in „Teenager“ an ihre quälende Uncoolness und kündigt ihr Debütalbum an

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Mia Morgan // © Max Sand

Gruftpop-Queen Mia Morgan veröffentlicht ihre neue Single „Teenager“ und kündigt das Erscheinungsdatum ihres ersten Albums „Fleisch“ an. In dem neuen Song verarbeitet die Sängerin aus Kassel ihre Jugend in der Schule. Schöne Gedanken an diese Vergangenheit kommen ihr dabei nicht hoch.

Ach, die Teenager Zeit… Die einen schwelgen nostalgisch in Erinnerungen an die beste Zeit ihres Lebens, wo sie unbeschwert und frei waren. Für andere war es die pure Hölle: Mobbing, Ausgrenzung, Einsamkeit – ein Gefühl der Ohnmacht, mit der Hoffnung, dass die Teenager Jahre und die Schule doch bitte ganz schnell vorbeigehen, die Nachwirkungen sich aber bis ins Erwachsenenalter ziehen können.

In Mia Morgans neuen Song „Teenager“ geht es ihr genau darum und schreit darin den Status Quo als Form von Selbstermächtigung heraus. Auf Instagram schreibt sie zur Single: „Ich war ein SCHEISS uncooler Teenager, wurde zum Abschluss in der zehnten Klasse zum ‚Clown‘ des Jahrgangs gekürt (und war als einzige in dieser Kategorie nominiert) und habe die schlimme Schulzeit damit zugebracht, gleichermaßen auf Teufel komm raus anders sein zu wollen, als zu hassen, dass ich nirgends richtig dazuzugehören schien.“

Doch von all dem konnte sich die Künstlerin ein Stück weit befreien und ist heute für viele ein Vorbild. Ihre Songtexte sind ehrlich und intim und genauso geht sie auch auf ihren öffentlichen Kanälen mit allem um. So spricht Mia nicht nur auf Instagram offen über ihre psychischen Probleme, sondern startete auch noch mit dem Berliner Künstler Search Yiu den Podcast „Mental Mall“, in dem sie über verschiedenste Themen rund um Mental Health reden. Im Januar 2021 veröffentlichten die beiden den gemeinsamen Song „Nie mehr“.

„Ich hab mich so lang so allein gefühlt – bis ich irgendwann ein paar andere Clowns kennengelernt und gemerkt habe: es gibt auch andere, die anders sind.“

Schon ihre erste EP „Gruftpop“ sorgte für ordentlich Aufmerksamkeit. Mit ihrer Kunst, Persönlichkeit und den Messages, hinter denen Mia Morgan steht, gehört die empowernde Feministin zu eine der wichtigsten Künstler:innen im deutschen Indie-Kosmos. Vielen Fans schenkt sie mit ihrer Art Selbstvertrauen und unterstreicht in „Teenager“ einmal mehr die Botschaft: Es ist okay, wenn du dich anders fühlst und nichts ist falsch daran. Und damit einmal an dieser Stelle einen Mittelfinger an all die Arschlöcher von damals – und auch heute.

Neben ihrer neuen Single „Teenager“ kündigt die Gruft-Pop Queen auch weiteren düsteren Pop und abgründige Texte an. Am 29. April 2022 erscheint ihr Debütalbum „Fleisch“. Ebenso geht sie nächstes Jahr auf Tour. Produziert wurde Song sowie auch das komplette Album von Max Rieger, der selbst als Musiker (All Diese Gewalt, Die Nerven) agiert. Mehr über sich hat uns Mia Morgan im Interview 2019 verraten.

Seht hier das Video zu „Teenager“ von Mia Morgan:

 

Videopremiere: Endlich Rudern in „Luftschlösser“ über den tiefen Sprung ins Nichts

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Still aus: Luftschlösser - ENDLICH RUDERN

Zusätzlich zu ihrem EP Release veröffentlicht die Band Endlich Rudern das Video zu „Luftschlösser“.

Die Post-Punk-Band Endlich Rudern hat mit dem Claim „Münchner Schule“ ihr eigenes Genre ausgerufen. Eine passende Kopie dazu liefern sie nun mit der EP „Luftschlösser“ ab und legen noch ein Musikvideo obendrauf. Um den Tag gebührend zu feiern, startet der Track passenderweise mit den Worten: Wenn Hoffnung auf fernen Sternen liegt / Verlust durch taube Ohren zieht / dann erfreut / der Schnaps mit bestem Rausch.

Dabei könnte der Inhalt des Songs kaum tragischer sein. Es geht um zerplatze Träume, traurige Realitäten, Weltschmerz und das Gefühl, dass das Leben an einem vorbeirauscht und man selbst nur anteillos zuschaut. Die Zuhörenden überkommt ein Gefühl von Leere und tiefer Traurigkeit, was vor allem auch an den ehrlich gesungenen Vocals hängt.

Und doch möchte man  die Jungs von Endlich Rudern immer am liebsten in den Arm nehmen und auf irgendeine leere Tanzfläche kurz vor Ende des Abends ziehen. Dort tanzt man dann glückselig aber immer auch mit einem weinenden Auge. Die Texte von Endlich Rudern liegen zwischen digitaler Einsamkeit, schwärmerischer Liebe, Quarter-Life-Crisis und melancholischen Großstadtplätzen.

Im Video zu „Luftschlösser“ zeigt die Band eine Momentaufnahme, der symbolisch für das beschriebene Gefühl im Song steht. Es ist ein tiefer Fall, der gleichzeitig auch einen Absprung bedeutet. Ein Absprung, den man vielleicht nie schafft und da ist es dann auch egal ob dieser vom Zehnmeterturm ist oder von der tristen Realität. Die EP „Luftschlösser“ von Endlich Rudern ist ab sofort auf allen gängigen Plattformen verfügbar.

Das Video zu „Luftschlösser“ gibt’s hier:

Timeout: Goldroger

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In Timeout verraten Künstler:innen, wie sie sich am besten eine Auszeit gönnen und geben gleichzeitig Tipps fernab der Musik. Den Beginn macht Goldroger, der sich aus verschiedenen Kategorien für einen Buchtipp, ein Game, einen Ort und einen Youtube-Channel entschieden hat.

Am 26. November veröffentlicht Goldroger sein neues Album „Diskman Antishock III“ an. Man muss also nicht erwähnen, dass der Musiker eine stressige Zeit hinter sich hat. Denn wie der Name es bereits andeutet, ist die Platte Teil einer Trilogie, die auch als Selbstversuch gesehen werden kann. Hält der Musiker dem Druck stand? Geht selbst einem Goldroger irgendwann die Kreativität aus? Er selbst sagt über das Projekt folgendes: „Ich musste mir selbst beweisen, dass ich diese Trilogie zu Ende bringen kann.“ Deswegen könnte er nicht besser zu unserer neuen regelmäßigen Rubrik Timeout passen. Er hat uns seine Lieblingsgame verraten und ordentlich Probz an verschiedenste Youtube-Channels verteilt.

Buch:

Ich hab noch nie wirklich so ne Fantasy Reihe gelesen, also hab ich auf Empfehlung eines Homies letztens im Urlaub mal „Stormlight Archive“ von Brandon Sanderson ausgecheckt und bin komplett drauf hängengeblieben. Ich hab dann über den folgenden Monat alle Bücher am Stück verschlungen und fand’s echt sehr geil. Leider muss ich jetzt bis 2023 warten bis der letzte Teil kommt, von daher hätte ich mir das vielleicht besser portionieren sollen.

Game:

Wenn ich mal zocke dann auf jeden Fall „Wild Rift“! Ich hab damals ziemlich exzessiv „League of Legends“ gesuchtet und finde die Portierung für das Smartphone super gelungen, vor allem weil die Runden in der Regel nur 20 Minuten gehen. Meine PS5 steht auf jeden Fall so gut wie ungenutzt im Wohnzimmer rum seit das Spiel raus ist.

 

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Safespace:

Die meiste Zeit hab ich so ne stressige Unruhe in mir und das was mir am besten dagegen hilft ist auf jeden Fall ins Fitnessstudio zu gehen und mich auszupowern. Ich glaub die meisten Leute haben beim Pumpen eher den Wunsch nach dicken Oberarmen oder so vor Augen, aber die Studienlage ist klar, dass das auch für den Kopf ne sehr gute Sache ist gerade bei Depressionen und Co. Danach dann was Essen und Duschen und ich fühl mich wie neu geboren!

YouTube Channel:

Auf YouTube guck ich auf jeden Fall oft irgendwelche Politik oder Geschichts-Dokus auf ARTE. Aber auch Formate wie „Mit offenen Karten“, wo geographische Zusammenhänge erläutert werden, „Vox Pop“ oder „TRACKS“ schau ich sehr gerne. Ansonsten bin ich ein Riesenfan von diesem „Dinge erklärt – Kurzgesagt“-Channel wo irgendwelche Themen in kurzen animierten Videos sehr cool und anschaulich erläutert werden. S/o auch an Y-Kollektiv und Strg-F!

Die aktuelle Single „Schwarz“ von Goldroger könnt ihr euch hier anhören.

Shirin David ist gekommen, um zu bleiben

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Shirin David hat nicht vor, dass ihr Album „Bitches brauchen Rap“ ein Ausreißer bleibt – und das ist auch gut so.

Falls ihr Shirin David nach „SUPERSIZE“ bereits in eine Schublade gesteckt haben solltet und sie als reines Major Label-Produkt seht, solltet ihr dies nach „Bitches brauchen Rap“ schnellstens überdenken. Das zweite Album der Musikerin und Youtuberin untermauert ihren Status im Deutschrap – ja, sogar in der deutschen Musikszene.

„Bitches brauchen Rap“ ist nämlich nicht nur das Statement einer Künstlerin, die das Business nach ihrer Nase tanzen lässt, sondern auch die Blaupause für alle Frauen, die ihr nachziehen wollen. Denn obwohl sie auf den fünfzehn Songs keinen ihrer männlichen Kollegen namentlich disst, verteilt Shirin David ordentlich verbale Backpfeifen. Bereits der Opener ihres zweiten Studioalbums macht klar, dass sich etwas ändert wird, wenn sie rappt: „Doch ’ne Frau mit Grips im Kopf wird abgetan zu ’ner Emanze „. Es ist ein klassischer Flex-Song und mit dem trifft sie die „German Angst“ des deutschen Spießertums auf mehrfache Art und Weisen.

Flex-Emanzipation und Empowerment

In ihrem Track by Track auf Youtube berichtet Shirin David davon, wie ihr Management ihr regelmäíg ans Herz legte, als Frau doch besser über Liebe zu singen. Und genau hier deckt sie ein Problem der deutschen Musikszene auf. Vor allem weibliche Acts werden noch immer darauf gedrillt, möglichst angepasst zu sein, um dem perfekten Bild des deutschen Mainstreams zu entsprechen. In dieser anthrazitfarbenen Welt ist aber kein Platz für Bling-Bling und perfekt gestylte Looks.

„Bitches brauchen Rap“ soll ein Door-Opener für ein diverseres Frauenbild in Deutschland sein und dafür liefert sie gleich fünfzehn verschiedene Maßnahmen in Form von Hits. Support bekommt Shirin David hier beispielsweise von Kitty Kat auf „Be a Hoe/Break a Hoe“. Weiter leugnet die Künstlerin nicht, dass sie von Laas Unltd. Unterstützung beim Songwriting bekommt und auch bei der Produktion ein komplettes Team hinter ihr steht.

Damit eckte sie besonders in der Hip-Hop Community regelmäßig an und musste sich der ewigen Realness-Debatte stellen. Dazu kam der Vorwurf, dass sie ihr Team Verschwiegenheitsklauseln unterschreiben lässt. Manche würden es professionell nennen und doch fühlte sich Shirin David dazu verpflichtet mit „NDA’s“ auf die Vorwürfe zu reagieren. Im Gegensatz zu vielen anderen Persönlichkeiten des Geschäfts möchte sie nämlich nicht mit Großfamilien, Psychoterror oder ähnlichen Schmutzkampagnen antworten, sondern mit Bars. Und sollten sich ihre Kolleg:innen nicht eben genau daran ein Beispiel nehmen?

Wer nach „NDA’s“ noch Zweifel daran hat, dass Shirin David und Hip Hop kein One Night Stand sind, sollte vorspulen zu „Bramfeld Storys“. Der 8:55-lange Epos ist zugleich der Closer des Albums und blickt noch einmal auf ihre Karriere. Schritt für Schritt und Line für Line.

„Nur noch machen, was ich wirklich fühle“

Man muss an der Stelle nicht erwähnen, dass es Shirin David bestens versteht, sich und ihre Marke, wie kaum jemand anderes in Deutschland, zu vermarkten. Vielleicht reißen gerade deshalb die Rufe nach einer billigen Kopie von Cardi B oder Nicki Minaj nicht ab. Ihr Team und sie haben es verstanden, Marketing aus den USA für Deutschland salonfähig zu machen – ohne sich dabei groß stilistisch anzupassen. Egal ob Eistee, Douglas oder die eigene Mode-Linie, Shirin David macht vor, wie es geht. In „Man’s World“ richtet sie sich erneut an starke Frauen, die unter ständiger Beobachtung der Öffentlichkeit stehen.

Genau diese Tatsache zeigt, dass Shirin David mit sich und ihrem neuen Album „Bitches brauchen Rap“ etwas geschaffen hat, was vor ihr wahrscheinlich niemand geschaffen hat. Mit ihrer direkten Art, die sie aus ihrer Youtube-Zeit nie abgelegt hat, schafft sie es vielen, jungen Frauen aus der Seele zu sprechen. Eine Aufgabe, die in der Vergangenheit oftmals doch die Männer im Business übernommen haben, da man Frauen ja „schützen“ müsse. Diese Zeit ist spätestens mit ihrem neuen Album vorbei. Denn Shirin David und eine Generation an starken, selbstbewussten Frauen, sind gekommen um zu bleiben.

„Bitches brauchen Rap“ von Shirin David gibt’s hier:

Drangsal kündigt literarisches Debüt „Doch“ an

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© Max vom Hofe

Dass Max Gruber alias Drangsal ein Händchen für gleichermaßen poetische wie direkte Texte hat, sollte spätestens seit dem 2021 erschienenen dritten Album „Exit Strategy“ bekannt sein. Nun kündigt er sein literarisches Debüt „Doch“ an, das März 2022 erscheint.

„Doch“ ist eine Textsammlung an Kurzgeschichten und Miniaturen mit teils autobiografischem Charakter, in der Gruber Erinnerungen mit Tagträumen vermischt und so die Grenzen zwischen Fakt und Fiktion verschwimmen lässt. „Doch“: das heißt, auf seine Meinung und sein Recht zu beharren. Selbstbewusst und stur lässt der Titel erahnen, dass Gruber auch hier in typischer Drangsal-Manier kein Blatt vor den Mund nimmt. Das Cover – ein Windhund, dem das sabbernde Maul mit Blumen zugebunden ist – könnte man als metaphorische Verbildlichung dessen sehen.

 

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Mit Sinn für das Kuriose möchte Drangsal über seine Herkunft sprechen, über Musik, seine Identität und dabei, laut eigener Aussage, „Die Taschenlampe in die versteckteste Ecke dessen, was uns menschlich macht, scheinen“.

Jedoch werden Leser:innen wohl nicht erfahren, welche Ausschnitte tatsächlichen Beobachtungen entsprechen und welche Fiktion sind. Und das ganz bewusst. Ob das nun Selbstschutz oder Stilmittel ist, sei dahingestellt – vermutlich beides. Man darf gespannt sein, welchen einsamen Figuren Drangsal bei seinen Beobachtungen begegnet. „Doch“ erscheint am 10.03.2022 beim Ullstein Verlag.

Im September sprach Drangsal mit uns im Interview über sein Album „Exit Strategy“, seine Beziehung zur Gender-Thematik und das Leben in der Öffentlichkeit.

FELLY veröffentlicht sein Debütalbum und lässt weit hinter die Fassade blicken

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FELLY veröffentlicht sein Debütalbum
FELLY // Still aus "Jedes Mal"

Seit 2018 versorgt FELLY uns mit einem Trap-Banger nach dem anderen. Immer laut, immer selbstbewusst, immer eskalativ. Nach zwei Jahren wurde es ungewohnt ruhig um den Münchener Rapper. Offenbar zog er sich zurück, um gemeinsam mit den Drunken Masters an seinem Debütalbum zu arbeiten. Mit „FELLY“ stellt er sich nun noch einmal neu vor und zeigt Facetten, die weit über den egozentrischen Turn Up hinausgehen.

Als FELLY Joe von den Drunken Masters bei dem Münchener Online-Radio Radio 80000 kennenlernte, ging alles ganz schnell. Ihre erste Veröffentlichung „Ibrahimovic“ wird zum Hit eines Sommers, nicht zuletzt durch den Remix mit Casper und Ahzumjot. Es folgten Kollaborationen mit Carsten Chemnitz, auch bekannt als Kummer, Yassin und Juicy Gay. Die Titel seiner Songs werden damals ausschließlich in Versalien geschrieben, was hier nicht nur der Optik dient – es ist Programm. FELLY ist laut und selbstbewusst, nicht nur gern, sondern auch wirklich gut. Auch auf der Bühne, etwa als Support bei den Open Airs von Marteria und Casper oder als Gast bei Kummer, scheint er sich in Ekstase aufzulösen.

Vielleicht war die Geschichte des unaufhaltsamen Kraftpakets irgendwann auserzählt. Nach vielen Monaten des Rückzugs kehrt FELLY jedenfalls mit einem Debütalbum zurück, das neu und anders erzählt. Natürlich muss und soll auch hier Platz für Selbstdarstellung und Turn Up sein. Aber er zeigt sich auch von Seiten, die der Öffentlichkeit bisher verborgen waren. Auf den acht Songs findet ein FELLY Platz, der zweifelt, sich selbst sabotiert und nicht von schädlichen Denk- und Verhaltensmustern loskommt. Es ist Platz für Schlafstörungen und Panikattacken.

Jeder Song scheint dabei einen tieferen Blick FELLYs Inneres zu offenbaren. Das Album endet mit dem fast sechsminütigen Ticken einer Zeitbombe, dazu die Wiederholung der titelgebenden Zeile „Der Boden kommt näher“, dazwischen immer wieder: „Jusqu’ici tout va bien“. Es ist das überraschende und beeindruckende Ende eines nicht weniger überraschenden und beeindruckenden Albums, das von musikalischer und persönlicher Entwicklung zeugt. Mit „FELLY“ gewährt der Rapper einen Blick hinter die eigens errichtete Fassade. Und der zeigt: Da ist noch viel mehr. Viel mehr, was es zu entdecken gilt, was erzählt werden will. Wie gut, dass ein Debütalbum erst der Anfang ist.

Seht hier das Video zu „Jedes Mal“:

Adesse und badchieff glauben in „The One“ an die Liebe

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Adesse und badchieff glauben in
© Arnaud Ele

Auf dem neuen Song „The One von Adesse und badchieff wird es romantisch. Die beiden Musiker geben der großen Liebe eine Chance.

Singles werden festgestellt haben: Eine Pandemie macht die Suche nach der großen Liebe nicht leichter. Und doch besingen Adesse und badchieff eben genau diese in „The One“.

So ganz ohne Zweifel geht es dann aber auch bei den beiden Musikern nicht, wie die Line „Du bist vielleicht ´The One´, but I can’t see your real face“ zeigt. Hierbei geht es weniger um medizinische Mundnasenbedeckungen, sondern eher um den Charakter der besungenen Person. Ist sie wirklich so, wie ich sie mir vorstelle? Führt man eine harmonische Beziehung? Kann man dem Menschen zu 100% vertrauen? Fragen, die wahrscheinlich schon jede:r in einer Beziehung gestellt hat.
„The One“ zeigt auch, wie zwei aktuell gehypte Musiker auf harmonische Art und Weise zusammenarbeiten können. Der eine ist Sidos allererstes Signing und auf badchieff fahren seit Cro gefühlt eh alle ab. Der Song ist voll mit Elementen aus Pop, RnB, Rap und sogar ein bisschen Funk hat sich mit eingeschlichen. Dies mag nach einer leicht verdaulichen Mischung klingen und genau das soll es auch sein.

Das Kontrastprogramm fahren die beiden dann im dazugehörigen Video. Hier kommt Adesse nämlich auf einem weißen Pferd in eine vergessene Lagerhalle geritten, wo er auf badchieff trifft. Die Stimmung im Video ist verwirrend, zeitweise sogar bedrückend. Die Zuschauenden wissen zu keinem Zeitpunkt, was der nächste Schritt sein wird – wie eben häufig in Beziehungen.

Mit „The One“ wollen uns Adesse und badchieff einen Vorgeschmack auf den Sound der Zukunft servieren. Beide stehen noch am Anfang ihrer Entwicklung und nehmen ihre Fans bewusst auf diese gemeinsame Erfahrung mit. Denn: Die nächste Abzweigung kommt bestimmt, aber wer weiß das schon?

Das Video zu „The One“ gibt’s hier:

Altbekannte Gesichter und ganz viel Neues – Maifeld Derby kündigt Line-up für 2022 an

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Maifeld Derby kündigt Line-up für 2022 an
© Alex Waespi

Nach der langsam anlaufenden Open Air-Saison 2021 dürfen wir uns im nächsten Jahr hoffentlich auf einen echten Festivalsommer freuen. Das Maifeld Derby steigert die Vorfreude noch und kündigt das Line-Up für 2022 an.

Das Line-up ist so vollgepackt, dass es gar nicht für drei Tage reicht. Deswegen bietet das Maifeld Derby im nächsten Jahr noch einen extra Tag. Vom 9.-12.6.2022 treten in Mannheim eine Vielzahl an internationalen Künstler:innen auf.

Eine „Opening Gala“ am Donnerstag und alte Bekannte am Freitag

Am Donnerstagabend wird das Maifeld Derby auf zwei Stages mit sechs Künstler:innen eröffnet. Als Erstes tritt London Grammar auf. Anschließend gibt der australische Rapper Genesis Owusu sein Deutschland Debüt.

Der Freitag startet dann mit alten Bekannten. Caribou, die auch schon in diesem Jahr mit dabei waren, stehen auch 2022 auf der Maifeld Derby Bühne. Daneben sind Bonobo mit ihrem bis dahin neu erschienen Album „Fragments“ zu sehen. 

Indie-Größen am Samstag und Sonntag

Der Samstag bietet ein wahres Fest für Indie-Liebhaber. Neben dem kanadischen Musiker Mac DeMarco, nehmen King Gizzard & The Lizard Wizard die Zuschauer:innen mit auf eine psychedelische Reise.

Am Sonntag lassen Kings of Convenience das Festival entspannt ausklingen. Für eine Überraschung im Line-Up sorgen Kettcar. Nachdem die Band eigentlich 2019 ihr vorerst letztes Album ankündigte, durften sich Fans Anfang November über neue Live-Termine 2022 freuen. Ein Stopp ist das Maifeld Derby.

Alle Acts für 2022:

Do, 9.6.22 „Opening Gala“: LONDON GRAMMAR, GENESIS OWUSU + more tba!

Fr, 10.6.22: BONOBO, CARIBOU, ARLO PARKS, HELADO NEGRO, BATTLES, AROOJ AFTAB, ENOLA GAY + more tba!

Sa, 11.6.22: KING GIZZARD AND THE LIZARD WIZARD, MAC DEMARCO, SAMPA THE GREAT, DIIV, BLACK MIDI, TIRZAH, JONATHAN BREE, SPELLLING, FAYE WEBSTER, RIKAS, PETROL GIRLS, FÖLLAKZOID, AUTOMATIC, SWEEPING PROMISES + more tba!

So, 12.6.22: KINGS OF CONVENIENCE, KETTCAR, CHET FAKER, AMYL AND THE SNIFFERS, CONNAN MOCKASIN, ROLLING BLACKOUTS COASTAL FEVER, DYSE, Büşra Kayıkçı, EVE OWEN, ROBOCOBRA QUARTET + more tba!

Der Vorverkauf ist bereits gestartet. Hier könnt ihr die Playlist zum Line-Up hören:

Mit der Kraft vergangener Generationen – Ibeyi und Pa Salieu releasen „Made of Gold“

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Die Afro-französisch-kubanischenZwillinge Lisa-Kaindé und Naomi Diaz, besser bekannt als Ibeyi sind zurück mit neuer Musik. Für „Made of Gold“ haben sie sich Unterstützung von Pa Salieu geholt.

„On le fait“, mit diesen Worten leiten Lisa-Kaindé, Naomi Diaz und Pa Salieu das Video zu „Made of Gold“ ein. „On le fait“ bedeutet übersetzt „Wir machen es“, was in dem Fall für eine Art Beginns einer Wiedergeburt steht. Als Ibeyi 2021 ins Londoner Studio zogen, um an ihrem dritten Studioalbum zu arbeiten, stellten sie fest, dass die chaotischen Zustände sie nicht loßlassen.

Ein Gefühl, das wahrscheinlich jede:r von uns während der Pandemie bereits für sich festgestellt hat. Doch Ibeyi haben fanden einen Ausweg aus diesem Chaos: Sie besinnen sich auf ihre Wurzeln und schöpfen daraus Stärke. Sinnbildlich dafür steht die erste Auskopplung „Made of Gold“ aus ihrem dritten Studioalbum. Support hat das Duo von dem hochgelobten gambisch-britischen Rapper Pa Salieu bekommen, der genau so wie die beiden Schwestern auch im Musikvideo zu sehen sind. Dies ist in Zusammenarbeit mit Daniel Sannwald entstanden.

Die Inspiration zum Video entstammt dabei von Frida Kahlos Gemälde „Die Liebesumarmung des Universums, der Erde (Mexiko), meiner selbst, Diego und Señor Xolotl“–Naomi ist darin als Königin des Sturms (eine Referenz an ihren Yoruba Gott Shango), Lisa-Kaindé als Königin des Wassers (als Referenz an ihre Yoruba Göttin Yemaya)zu sehen, während Rapper Pa Salieu aus dem Himmel herabsteigt, um mit der Sonne und dem Mond zu erklären: “We are the reincarnation.”

Über die Kraft der Bräuche und des Wissens vergangener Generationen

Lisa-Kaindé erzählt über die Entstehung von „Made of Gold folgendes“: „‚First of Gold‘ war der erste Song, den wir im Studio aufgenommen haben. Als wir die Backing Vocals eingesungen haben, haben wir gemerkt, dass wir eine Art Verbindung zu unseren Vorfahren herstellen konnten. Es hat uns an das Wissen unserer Vorfahren und das Wissen der Brujas erinnert.

In „Made of Gold“ geht es eben genau darum, eine Connection zu dem Wissen unserer Vorfahren zu erschaffen und um mehr über die Power und die Vergangenheit vorheriger Generationen herauszufinden. Diese Connection ist nicht gebrochen oder verschollen. Wie einst die Flüche der Brujas, wird unser dritten Album diese Connectuon wiederherstellen und damit auch die Power, die uns zu neuer Musik führen wird.“ Wie das klingen wird, erfahren die Fans voraussichtlich 2022. Davor können sie aber erst einmal „Made of Gold“ von Ibeyi und Pa Salieu auf allen bekannten Plattformen genießen.

Das dritte Album von Ibeyi soll in 2022 erscheinen.

Das Video zu „Made of Gold“ von Ibeyi feat. Pa Salieu gibt’s hier: