Start Blog Seite 13

„Sweet Talk/ Sidewalk“: Indiepop-Duo Aze liefert bittersüßen Sommer-Soundtrack

0
Aze // © Amelie Strobl

Das Indiepop-Duo Aze sorgt gerade mit der Doppelsingle „Sweet Talk / Sidewalk“ für frischen Wind in der Szene.

Dass sich in Sachen Hip-Hop ein Blick nach Österreich lohnt, ist nach Verifiziert, Eli Preiss und Co schon lange kein Geheimnis mehr. Doch auch an der Indiefront tut sich gerade ein neuer Stern am Himmel des Nachbarlands auf: die Rede ist von den selbstbetitelten „sad and sexy“ Popgirls Ezgi und Beyza, die gemeinsam das Indiepop-Duo Aze bilden.

Ihr Sound zeichnet bittersüße Melancholie, orientalisch-anmutende Sounds und sommerliche Leichtigkeit, die besonders im ersten Teil der gerade veröffentlichten Doppelsingle „Sweet Talk/Sidewalk“ zum Audruck kommt. „Sweet Talk“ ist nachdenklich-verträumt und erzählt vom Gefangensein in einer unglücklichen Beziehung– mit Lyrics, die auf echten Sprachnachrichten zwischen den beiden Freundinnen beruht.

„Sidewalk“ ist um einiges ruhiger und kommt mit intimerem, beatlastigerem Sound. Der Song führt die Geschichte von „Sweet Talk“ weiter – und kommt zur bitteren Erkenntnis, dass die Beziehung dem Untergang geweiht ist. Diese Endzeitstimmung wird auch im Musikvideo zur Doppelsingle deutlich. Dort geht das Duo gemeinsam auf einen Roadtrip, der von Beginn an schief läuft. Das kaputte Auto bildet das Synonym zur toxischen Beziehung – und die einzige Lösung ist auszusteigen und weiterzugehen.

Das Video zur Doppelsingle von Aze gibt es hier:

Ein Sprung in die Zukunft: Provinz veröffentlichen „Spring“

0

„Spring“ von Provinz ist nach „Verrate deine Freunde“ und „Zorn & Liebe“ die dritte Singleaukopplung aus dem im September erscheinenden Album „Zorn & Liebe“.

Kennt ihr das Gefühl, wenn einem die Träume und Versprechen der Zukunft vor dem geistigen Auge entfliehen? Mit „Spring“ wollen Provinz in letzter Sekunde einlenken, um diese doch noch zu erfüllen, denn: Noch ist alles drin. „Ich rauche Haze, als wär ich noch 14 / Du trägst mein ManU-Trikot“, singt der Sänger Vincent Waizenegger.

Die emotionale Single versetzt sich in den ersten paar Zeilen in die Sicht eines jugendlichen Ichs – mit der Feststellung, dass das Leben einen anderen Lauf annimmt, als erträumt: „Unsere Träume, wie sie brannten / Du wolltest lieben, wir wollten leiden“. Doch dann wechselt die Stimmung von Melancholie und Wehmut und der Ton wird entschlossener. Provinz wollen die Chancen nicht verstreichen lassen, verweisen auf die Zeit, die noch vor uns liegt. „Spring“ ist ein Aufruf sich in unbekannte Sphären zu begeben und das Leben selbst in die Hand zu nehmen – und das bei aller Ungewissheit, die auf einen wartet.

The Postie präsentiert: Provinz gehen 2022 auf Tour

Die Band selbst sagt zu „Spring“ folgendes:  „Früher hattest du noch Träume.  Jeder junge Mensch hat die. Doch du wirst älter und du kümmerst dich mehr und mehr um das, was andere den Ernst des Lebens nennen. Er frisst dich auf, bis nur noch ein leiser Teil übrigbleibt. Warst du dumm, naiv und leichtsinnig? Oder merkst du nicht, wie langweilig du jetzt bist? Warst du damals einfach mutiger und vollkommener? Oder hattest du einfach keine Ahnung von nichts? Stell dir vor, du bist 15 und sitzt dir gegenüber. ‚Spring‘ soll uns daran erinnern, dass wir jederzeit alte, verloren geglaubte Träume verfolgen können.“

Die Single ist nach „Zorn & Liebe“ und „Verrate deine Freunde“ der dritte Teaer de am 16. September erscheinenden Albums „Zorn & Liebe“.

Das Video zu „Spring“ von Provinz gibt es hier:

Måneskin sind jetzt offiziell „Supermodel“

0
Måneskin veröffentlichen ihre neue Single
Måneskin // © Aidan Zamiri

Pünktlich zum ESC veröffentlicht die italienische Band eine neue Single namens „Supermodel“ und eine Leiche in einem Pool gibt es auch noch.

Nach „MAMMAMIA“ und „I Wanna Be Your Slave“ releasen Måneskin mit „Supermodel“ ihre dritte englischsprachige Single in Folge. Und wie es der Zufall so will feiert die Band mit dem Release knapp vor der diesjährigen Edition des ESCs auch ein wenig den eigenen Erfolg. Denn vor knapp einem Jahr sind die Italiener mit „Zitti E Buoni“ für ihr Land beim Eurovision Songcontest 2021 angetreten und haben den Sieg mit nach Hause geholt.

Seitdem ist viel passiert. Es gab unberechtigte Koks-Vorwürfe, man ist vom Status nationaler Bekanntheit in die absolute oberste Schublade der musikalischen Prominenz gerutscht und gefühlt liebt einen ganz Hollywood. Da macht es aufgrund der Vermarktbarkeit natürlich Sinn, dass man sich auch textlich einem größeren Publikum öffnet. Seit dem Gewinn und dem davor erschienen Album „Teatro d’ira – Vol I.“ suchen Måneskin nach der perfekten Formel um alte Fans, wie auch die vielen neuen Fans zu erreichen. Ein Mittel scheint hier der Switch in die englische Sprache zu sein.

Mehr als ein Musikwettbewerb – Eine Liebeserklärung an den Eurovision Songcontest

Zwar hat die Band schon seit Beginn immer wieder Songs in Englisch performt, so überrascht es doch, dass „Supermodel“ nun schon die dritte englische Auskopplung am Stück ist.

Der Song ist deutlich poppiger, mit weniger rauen Tönen, wie Fans es beispielsweise noch von „Zitti E Buoni“ kannten. Produziert wurde der Track von dem Erfolgsproduzenten Max Martin. Dieser arbeitet sonst mit Musiker:innen wie The Weeknd, Taylor Swift oder Ariana Grande zusammen. Außerdem hatte auch SLY (Dua Lipa, Liam Payne) bei dem Track seine Finger mit im Spiel. „Supermodel“ ist ab sofort auf allen gängigen Plattformen verfügbar.

Das Video von „Supermodel“ von Måneskin  gibt es hier:

Arcade Fire covern Harry Styles‘ „As It Was“

0

Die BBC Sessions ermöglichen uns seit Jahrzehnte die spannendsten Coverversion. Nun haben Arcade Fire die aktuelle Single des britischen Superstars Harry Styles gecovert.

Immer wenn ich Acts in der BBC radio series Live Lounge wiederfinden, weiß man, dass es spannend wird. Die aktuellen Gäste waren Arcade Fire, die zum einen natürlich Songs aus ihrem neuen Album „We“ vortragen wollen. Auf der anderen Seite ist es über die Jahre auch zur Tradition geworden, dass die geladenen Musiker:innen aktuelle Songs aus den Charts covern. Dies funktioniert mal weniger gut, kann aber auch großartig sein, wie das neueste Beispiel zeigt.

Arcade Fire haben „As It Was“ au dem Album „Harry’s House“ von Harry Styles gecovert. Nun kann man sich die berechtigte Frage stellen, wie man einen solchen Song noch verbessern soll. Glücklicherweise ist die aber oftmals gar nicht das Ziel, sondern es ist eher als eine Hommage an den vorgetragenen Song zu sehen. Dieser wird im Stile der performenden Band in Maida Vale Studios eingespielt.

Während der Session hat die Band zudem Tracks wie „The Lightning I, II“ und „Age of Anxiety II (Rabbit Hole)“ live gespielt. Der britische Musikstar wird sich sicherlich über die kostenlose Promo gefreut haben. Im Gegensatz zu „We“ erscheint „Harry’s House“ erst am 20. Mai.

Die Coverversion von Arcade Fire zu „As It Was“ gibt‘ hier:

Emotionsausbrüche nach dem Club – Eine Liebeserklärung an Real Lies

0

Real Lies umgibt eine schwer definierbare Aura. Seit ihrem Debüt „Real Life“ aus 2015 bildete sich eine eingeschworene Fangemeinde um das Electronic-Duo. Nun folgt – sieben Jahre Später – ihr zweites Werk, das durch die Presse gelobt wird. Und dennoch bleiben Kevin Kharas und Patrick King eines: ein gutbehütetes Geheimnis aus dem Norden Londons.

Manche Gefühle sind schwer zu beschreiben. So wie jenes, das der Sound von Real Lies auslöst. Am ehesten stellt man sich eine nächtliche Taxifahrt nach einer ausgelassenen Clubnacht in einer wildfremden Stadt vor – noch Adrenalin-geladen auf dem Weg ins Hotel. Doch irgendwann im Morgengrauen lässt die Euphorie zwischen den am Auto vorbeiziehenden Lichtern langsam nach und weicht der schwermütigen Voraussicht auf den bevorstehenden Kater.

Die Gedanken des ausnüchternden Ichs wandern zur Vergänglichkeit des Lebens: Unsicherheiten nach der geballten Ladung Endorphine. Was hätte in der Vergangenheit anders laufen sollen? Real Lies, das bedeutet: melancholischer Afterhour-Schwebezustand. Bands und Fans finden in diesem Sound, der die Auf und Abs des Lebens widerspiegelt, einen gemeinsamen Nenner. Ein akustisches Grundgerüst mit 90er-Jahre Ästhetik aufgeladen mit Poesie und Pathos.

„Real Lies is about memory. It’s about friendship. It’s about knowing the most vital nights of your life are the ones others will dismiss as trivial.“

So ist das zweite Werk „Lad Ash“ (2022) durchsetzt mit diversen Auswüchsen von Abschied, Fehlern und Erinnerungen an vergangene Tage. Die Spoken-Word-Parts sind das perfekte Beispiel dafür, dass Lyrik auch im 21. Jahrhundert funktioniert. Mit ihrer emotionalen Tiefe – stark beeinflusst von ihrer Stadt London – erscheinen sie an vielen Stellen zwar schwermütig und an der Grenze zur Überdramatisierung. Doch in Kombination mit dem melodischen Dance-Sound ergibt sich ein Gesamtbild, welches eine gewisse Leichtigkeit auslöst. Und um im Bild zu bleiben: die Gedanken an den bevorstehenden Kater in den Hintergrund rücken lässt.

Real Lies wünschen sich die Vergangenheit nicht zurück. Sie wollen sie trotz diverser Schwierigkeiten auch nicht verändern. Stattdessen feiern sie sie als Teil der Gegenwart. Sie adaptieren die Vergänglichkeit des Lebens zu ihren Gunsten: „Bliss To Be Alive“ist das Leitbild der Band, welches sie auf Bannern bei Konzerten hissen und mit Fahnen durch das Publikum schwenken – das Glück und die Freude leben zu dürfen. Und es scheint, dass sie dieses Glück insbesondere in der UK-Clubkultur gefunden haben. Zwischen ausufernden Raves und sich in den Armen liegenden Menschen.

„People like to slag off hedonism and say it’s a waste of time and money, but really, I think those nights make you who you are. It’s where you find the memories and the people who most define your life“, sagte Kevin Kharas zum DAZED Magazin. Außerdem ist es das Gefühl der Zugehörigkeit, das ihn zu faszinieren scheint. “I felt like I was part of something“ singt er etwa in „Boss Trick“. So dürfte es auch den Ultras von Real Lies gehen: sie fühlen sich durch die Band abgeholt, als Teil von einer Art von Romantik, die insbesondere in der Nacht zum Vorschein kommt.

Doch wie lange hält dieses Gefühl an? Wird dieser Sound überleben? Menschen entwickeln sich weiter. Doch das ist zunächst egal. Denn wie im Club zählt für Real Lies nur dieser eine Moment. „Lad Ash is without a doubt the album of my life so far“, sagt Kevin Kharas und mit Blick auf die Zukunft: „There will be more to come. But when you’ve been working on something seven long years, taking body blow after body blow to your dreams, that thing that you’ve been dedicating every stray second you can spare to takes on a magical quality“. Er fügt einen Satz hinzu, der den Pathos rund um Real Lies gut beschreibt: „This is for you, and the magic you have breathed into our lives.“ Eine Magie, die man kaum beschreiben kann.

Hört hier „Late Arcades“ von Real Lies:

The Postie präsentiert: Oehl auf „Keine Blumen“ Tour 2022

0
Oehl c/ Tim Cavadini

Oehl ist vom Duo zum Soloprojekt geworden. Namensgeber Ariel Oehl findet durch den Umbruch neugewonnene Stärke und blickt mit viel Hoffnung in die Zukunft. Mit seinem neuem Album geht er nun auf Tour.

Poetische und persönliche Texte gehörten schon immer zum Charakteristikum von Oehl. Nach der Trennung des aus Island stammenden Multiinstrumentalisten Hjörtur Hjörleifsson Ende 2021 ist der Wiener Ariel Oehl nun auf Solopfaden unterwegs. Die Single „Weitergehen“ von diesem Jahr behandelt die Thematik des Loslassens. „Leer und rein“ fühlt es sich an, nach einer gemeinsamen Zeit alleine seinen Weg weiter zu bestreiten. Doch gleichzeitig spricht auch eine innere Zerrissenheit Bände. Diese Ambivalenz aufzulösen und zu etwas Positivem zu wandeln, ist der Prozess, den Oehl nun durchläuft.

Der Bertold Brecht und Rainer Marie Rielke Enthusiast hat eine klare Sicht auf die Dinge: „Wer meine Texte aufmerksam hört, weiß, dass ich nicht vor großen Themen der Gesellschaft zurückschrecke. Glaube, Liebe, Hoffnung. Konsumsucht, Klimakrise, Arbeitswelt. Zukunftsängste, Bankenpleiten und der Umgang mit Geflüchteten. Weiß aber auch, dass ich nicht aus Zynismus schreibe, sondern weil ich daran glaube, mit diesem Medium Kunst in irgendeiner Form Teil einer Lösung sein zu können.“ Oehl lebt, er leidet, liebt, scheitert, trinkt – in seiner Musik, die er als romantische Musik bezeichnet, verarbeitet er diese Gefühle offen und schamlos. Immer steckt Hoffnung in der poetischen Popmusik von Oehl, deren Klangwelt von tanzbar bis entspannt reicht.

„Keine Blumen“ weil es im Leben nicht immer Blumen gibt

2018 ernannte Casper„Keramik“ von Oehl zur Single des Jahres. Darauf folgte die Unterzeichnung bei Herbert Grönemeyers Label Grönland Records und die Begleitung seiner letzten Tour als Support. 2020 erschien das Debütalbum „Über Nacht“. Nun folgt am 26. August das zweite Album „Keine Blumen“. Die Tourtermine zum neuen Album kündigte Oehl jetzt an.

Tickets: https://tix.to/oehl

The Postie präsentiert Oehl auf Tour 2022:

„Keine Blumen“ Tour 2022

29.09.22 Wien – WUK
30.09.22 Salzburg – Arge
06.10.22 Züroch – Bogen F
07.10.22 Basel – Gannet
08.10.22 Dornbirn – Spielbogen
13.10.22 St. Pölten – Cinema Paradiso
14.10.22 Innsbruck – Treibhaus
03.11.22 Graz – Dom im Berg
04.11.22 Linz – Posthof
27.11.22 München – Ampere
28.11.22 Leipzig – Naumanns
29.11.22 Berlin – Frannz Club
30.11.22 Hamburg – Bahnhof Pauli
01.12.22 Köln – Yuca

Das Video zu „Keine Blumen“ von Oehl gibt es hier:

Mehr als ein Musikwettbewerb – Eine Liebeserklärung an den Eurovision Songcontest

0

Der ESC ist das wahrscheinlich letzte große TV-Event abseits von Sportveranstaltungen. Der Musikwettbewerb wird in Deutschland oft belächelt aber warum eigentlich?

Am Samstag ist es wieder so weit. Die 66. Ausgabe des Eurovision Songcontests findet statt. Es treffen sich Flötenspieler:innen, kostümierte Menschen und ulkige Tänzer:innen in einer festgelegten Stadt und performen um Punkte. Doch warum ist das TV-Event in Deutschland derart verschrien? Liegt es vielleicht an dem Satz „Germany 0 points?“, der in den vergangenen Jahren fast schon eine Art Trauma ausgelöst hat? Oder liegt es an den vielen fragwürdigen Auftritten, die vor allem zwischen 2000 und 2015 stattgefunden haben? Eine Zeit in der es beim ESC Trend war um jeden Preis aufzufallen.

Dies alles mag man kritisch sehen oder gar ins Lächerliche ziehen. Und doch kann man nicht leugnen, dass der Grand Prix Eurovision de la Chanson das wohl letzte große Fireplace-TV-Event unserer Zeit abseits des Sports ist. Denn an dem besagten Tag trifft sich nicht nur ein Großteil der deutschen Gesellschaft vor dem linearen TV, sondern ganz Europa. Gleich 183 Millionen Menschen haben sich den Musikwettbewerb im vergangenen Jahr angeschaut. Das Schöne ist auch, dass sich an dem Tag Menschen zusammenfinden, die eigentlich wenig Gemeinsamkeiten verbinden. Egal ob alt oder jung, jede:r trifft sich, um sich gemeinsam einen Musikwettbewerb anzuschauen.

Ja, einen Musikwettbewerb. Ist es nicht ein schöner Gedanke, dass Musik Leute derart zusammenbringt? Der ESC hat sich in den vergangenen Jahren auch größter Beliebtheit in der queeren Community erfreut. Die Veranstaltung bemüht sich möglichst inklusiv aufzutreten und auch die Auftritte sollen ausstrahlen, dass egal wie du denkst, fühlst oder aus welchem Land du kommst, du willkommen bist. (Ein europäischer Gedanke, der auf politischer und gesellschaftlicher Ebene in den letzten Jahren arg ins Bröckeln gekommen ist).

Doch nicht nur das Setup macht aus dem ESC einen Ort der Harmonie. Auch musikalisch konnte man in den vergangenen Jahren einen Wandel feststellen. Ich muss zugeben, dass die Show vor allem in den 00er-Jahren von weirden Auftritten geprägt war. Man denke nur zurück an den rappenden Truthahn, den Irland 2008 ins Rennen geschickt hat oder die legendäre Performance von Verka Serduchka, der sich 2007 unsterblich gemacht hat. Ähnlich unsterblich haben sich auch die Kiss-Lover von Lordi aus Finnland mit ihrem Gewinnersong „Hard Rock Hallelujah“ gemacht.

https://www.youtube.com/watch?v=RVH5dn1cxAQ

Wer sich aber im Schnelldurchgang die Wettbewerber:innen aus den Jahren 2021 und aus 2022 wird feststellen, dass diese Extrembeispiele fehlen. Es geht wieder mehr um die Musik. Dadurch entwickelt sich die Show wieder zu ihren Ursprüngen zurück. Gezeigt werden, sollen die musikalisch beste und gesanglich starke Auftritte aus den jeweiligen Ländern. Das beste Beispiel dafür hat Italien im vergangenen Jahr gezeigt. Mit Maneskin wurde eine Band hingeschickt, die sich auf heimischen Bühnen bereits einen Namen gemacht hatte und wo man sagen konnte: „Dafür möchte Italien in dem Jahr musikalisch stehen“. Der Ausgang ist bekannt: Die Band hat stark performt, sich den Preis geschnappt und sind jetzt Weltstars, die in LA mit Miley Cyrus und Co. abhängen. Auch Indie-Acts verirren sich immer wieder auf die große Bühne, wie Island im letzten Jahr mit Daði Freyr gezeigt hat.

Der ESC ist auch immer eine Projektion davon, was gerade in den jeweiligen Ländern in der breiten Masse Trend ist. (In diesem Zuge möchte ich eine kleine Klammer zu Deutschland aufmachen: Der ESC als Projektion hat in den vergangenen Jahren gezeigt, dass Deutschlands Musikindustrie in der Breite auf inhaltlosen, weichgespülten Pop ohne Ecken und Kanten setzt – so leider auch in diesem Jahr). Betrachtet man nicht nur die 4-5 Minuten, die Künstler:innen ihren Song aufführen, sondern die ganze Entourage und die Kommunikation des Landes, kann man ein guten Eindruck von der Stimmung im Land bekommen. Der Eurovision Songcontest fühlt sich wie Reisen auf der heimischen Couch an. Einen Abend lang die Sorgen beiseite legen, von einem inklusiven, offenen Europa träumen und mit Oma, seinen Freund:innen mit Snacks und Drinks Tipps abgeben, wer denn dieses Jahr das Rennen macht, bei diesem Grand Prix. ESC 12 points!

Falls ihr nun doch ein wenig Lust bekommen habt, gibt es hier alle Teilnehmer:innen der Halbfinals im Schnelldurchlauf:

RIP iPod: Wir haben euch die legendärsten Songs zusammengestellt

0

Nicht selten wurden die Songs aus den iPod-Werbekampagnen zu großen Hits. Nun wurde mit dem iPod Touch auch der Letzte seiner Art eingestellt und somit auch eine komplette Ära beendet. Um dies noch einmal gebührend, nostalgisch zu feiern, haben wir euch die besten Tracks zusammengestellt – ganz ohne Shuffle.

Propellerheads – Take California

Jet – Are You Gonna Be My Girl

The Vines – Ride

Daft Punk – Technologic

Gorillaz – Feel Good Inc.

Caesars Palace – Jerk It Out

Wolfmother – Love Train

Feist – 1234

CSS – Music Is My Boyfriend

The Asteroids Galaxy Tour – Around the Bend

Chairlift – Bruises

Grouplove – Tongue Tied

 

Und hier noch einmal alle Ads auf einen Blick:

 

Geschichten aus „Alpha Place“ – Knucks stellt seine Straße und sich selbst vor

0
Knucks // Still aus
Knucks // Still aus "Alpha House"

Knucks ist ein Unikat im UK-Rap. Sein Sound vereint 90s Beats mit jazzigem Saxophon und nostalgischem Piano. Gepaart mit seiner weichen Stimme und einem unvergleichbar smoothen Flow ergibt sich ein Soundbild, das im UK-Rap seinesgleichen sucht. Jetzt veröffentlicht er seinen dritten Longplayer „Alpha Place“, eine Sammlung an Geschichten, gehört und erlebt, die Knucks mit dem Ort verbindet, an dem er aufgewachsen ist: Alpha House, South Kilburn, North West London.

Auf dem Schulhof beginnt Knucks, sich mit seinen Freunden im Doubletime zu messen, im Alter von zwölf Jahren produziert er seine eigenen Beats. Es ist der Start einer stetigen Entwicklung, die den jungen Ashley Nwachukwu zu einem der vielversprechendsten Rappern und Produzenten der britischen Musikwelt wachsen lassen sollte. Die Liebe zum Grime erweiterte sich mit den Jahren um US-Rap und Jazz. Nas‘ Storytelling und Sades Jazz inspirierten ihn zu dem Sound, der ihn heute ausmacht. 2019 erscheint mit „NRG 105“ das erste längere Projekt. Darauf veröffentlicht er auch den Song, der erstmals größere Aufmerksamkeit auf sich zieht: „Home“ verzeichnet heute allein auf Spotify über 23 Millionen Streams. Unter wachsenden Erwartungen erscheint 2020 „London Class“, eine Abbildung von Knucks musikalischem, privatem und gesellschaftlichem Umfeld, inklusive Feature-Part von Loyle Carner. Trotz des Konzepts, das die 12 Songs verbindet, meidet der Rapper es, sein Projekt als Album zu benennen.

Auf die Momentaufnahme „London Class“ folgt nun also der Blick in die Vergangenheit. Auf „Alpha Place“ überzeugt Knucks mit seiner großen Stärke, dem Storytelling. Er erzählt Geschichten von Freundschaft und Familie, von jugendlichem Übermut und Leichtsinn. Die Klangwelt mit sorgfältig gewählten Samples und die cineastischen Musikvideos ergeben ein stimmiges audiovisuelles Gesamtbild, das die Geschichten auf „Alpha Place“ untermalt. Knucks nutzt die 13 Songs, um zu zeigen, woher er kommt und wie er zu dem wurde, der er ist. Er stellt sich vor. Wieder scheut er sich davor, sein Projekt als Album zu bezeichnen. Die 13 Songs sind aber so eng miteinander verknüpft, dass die Bezeichnung als Mixtape ihm nicht gerecht wird. Es ist kaum auszumalen, welches vielschichtige, durchdachte Werk uns erwartet, wenn die Zeit für ein Debütalbum gekommen ist.

Seht hier das Video zu „Die Hard“ ft. Stormzy