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Bubblegum Pop mit Horrorästhetik – Mia Morgan im Interview

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Knapp drei Jahre haben Mia Morgan Fans auf ihr Debütalbum „Fleisch“ gewartet. Nach dem Release Ende April ist Mia nun auf ihrer ersten eigenen Tour, die zu einem großen Teil ausverkauft ist. Im Interview erzählt Mia von ihrer Begeisterung für Horrorfilme, warum sie keine feministische Wappenfigur sein möchte und davon, dass man auch auf Deutsch über Sex reden darf.

Hey Mia, wie läuft deine Tour?

Wir haben bisher drei Shows gespielt und jede war besser als die vorherige. Wir leben natürlich in Angst wegen Corona. Es ist natürlich nie ausgeschlossen, dass etwas passiert, wenn man jeden Abend mit vielen Leuten in einem Raum ist. Das ist schon ein bisschen komisch. Ich kann das dann nicht so hundertprozentig ausleben, weil ich eigentlich nach der Show gerne an den Merchstand gehe um mit den Leuten Fotos zu machen. Das ist halt gerade nicht drin. Aber es war die letzten Tage eine richtige Klassenfahrt-Experience, wir haben so viel Spaß und man wird irgendwann auch richtig albern. Es ist fast ein bisschen schade, dass wir jetzt ein paar off-days haben. Am liebsten wäre ich gerade am Stück unterwegs.

Gibt es Songs, die dich auf Tour überrascht haben?

Ich hatte ja Angst, dass Teenager live nicht so geil wird, weil der so soft ist mit Akustikgitarre und wir sehr stark sind im rockigen Spielen. Anfangs hatten wir eine ganz schreckliche Akustikgitarre, deshalb war Teenager unser Sorgenkind, an dem wir uns im Proberaum den Kopf zerbrochen haben. Jetzt ist Der Song aber doch super geil live, nachdem wir ein bisschen was verändert haben. Dann zu merken, dass die Leute alle mitsingen und Spaß und Freude daran haben und wir geschafft haben, diese Hürde zu überkommen, ist eine unglaubliche Genugtuung.

Du hast ja jetzt auch recht lange an deinem neuen Album „Fleisch“ gearbeitet. Es muss ein verrücktes Gefühl sein, das endlich live spielen zu können.

Ich war zwischenzeitlich schon drüber hinweg. In der Zeit von „Album ist fertig“ – was es vor einem Jahr schon war – bis hin zur Tour habe ich die Songs nicht mehr gehört, weil ich keinen Bock mehr hatte. Natürlich finde ich sie immer noch gut, aber es ging einfach nicht mehr, weil ich sie teilweise vor fünf Jahren geschrieben habe. Die Themen sind also besprochen und abgehakt. Durch die Proben und die Tour habe ich sie aber wieder lieben gelernt.

Dein Album befasst sich stark mit dem Thema Frausein und Weiblichkeit und wie es ist, als Frau einen Platz in der Gesellschaft und auch zu sich zu finden. Ich kann mir vorstellen, dass man sich da schnell in einer Art feministischer Vorbildfunktion wiederfindet. Nimmst du das selbst so wahr?

Ich wollte das früher ganz dolle auch sein, aber die Schuhe, die verschiedene Frauen dieser Welt tragen haben unterschiedliche Größen und Formen und es gibt andere Gehweisen und Tempi. Ich kann mir nicht all diese Schuhe anziehen. Ich habe mich ein bisschen davon verabschiedet, self proclaimed feminist icon zu sein und möchte meine eigenen Standpunkte mir selbst gerecht vertreten und denen, die mir am Herzen liegen, ein Forum geben und sie supporten.

Zwar möchte ich etwas repräsentieren, weiß aber gleichzeitig, dass ich in meiner Position als weiße, able-bodied Frau, die skinny-passing und einigermaßen privilegiert ist, keine Spokesperson sein kann für POC oder disabled people oder Menschen, deren Körperformen oder Eigenschaften in dieser Gesellschaft als nicht attraktiv empfunden werden und die dadurch benachteiligt werden. Feminismus muss all das sein. Das kann aber nicht von einer Person kommen. Mein Feminismus ist inklusiv, queer und sexpositiv, aber es kann nur meiner sein und ich kann ihn nicht für alle machen. Ich fühle mich geehrt, wenn Leute sich ein Beispiel an dem nehmen, was ich politisch vertrete, aber ich möchte zu keiner Wappenfigur gemacht werden. Das kann ich gar nicht sein.

„Ich fühle mich geehrt, wenn Leute sich ein Beispiel an dem nehmen, was ich politisch vertrete, aber ich möchte zu keiner Wappenfigur gemacht werden. Das kann ich gar nicht sein.“

Deine Texte sind expliziter und „frecher“ als man es vielleicht aus der aktuellen deutschen Indie-Szene gewöhnt ist. Ab und zu fällt auch die eine oder andere sexuelle Anspielung wie z.B. bei „Haustier im Hotel“. Hat dir das in der deutschsprachigen Musik gefehlt?

Total! Ich habe das Gefühl, wenn das in Deutschland gemacht wird, dann ironisch. Im Rap funktioniert das dann, aber im Pop nicht. Im Pop soll es dann plötzlich auf Teufel komm raus provozieren. Ich habe „Haustier im Hotel“ nicht geschrieben, damit Leute oh! und ah! Machen, sondern weil ich einen Song über Sex schreiben wollte, so wie er einem gefallen würde. Da wird kein Blümchensex beschrieben, aber ich bin ja nicht die einzige Person, der das, worüber ich da singe, gefällt. Ich finde schade, dass man glaubt, dass es nicht möglich ist, das auf Deutsch zu machen. Wir hören ja auch englische Musik, in der explizite Dinge beschrieben werden und Englisch ist auch für viele Leute Muttersprache. Warum sollte man das in Deutschland nicht auch ernst meinen. Mir wird sowieso oft unterstellt, dass ich das ganze ironisch meine, nur weil meine Musik auch etwas nach Schlager klingt. Weil sie anders klingt als anderer deutscher Pop, deswegen könne ich das ja nicht ernst meinen. Ich meine das vollkommen ernst!

Ich glaube viele Leute haben einen anderen Bezug dazu, sobald sexuelle Themen auf Deutsch angesprochen werden, weil zur Muttersprache keine emotionale Barriere existiert. Auf Deutsch ist es plötzlich cringe.

Ich hatte früher Dates, auf denen Typen beim Sex plötzlich angefangen haben Englisch zu reden, weil es ihnen zu cringe war sich auf Deutsch auszudrücken. Natürlich will ich keinen My dirty Hobby Dirty Talk auf Deutsch haben, weil das schon unsexy ist. Aber es ist auch seltsam, plötzlich ins Englische zu wechseln. Ich finde es ist möglich, auf Deutsch über Sex zu schreiben, zu singen und zu sprechen, ohne dass es cringe ist. In der Literatur wird das ja auch gemacht.

Warum heißt dein Album „Fleisch“?

Für mich war klar, dass „Fleisch“ der Titeltrack ist. Fleisch als Wort ist sehr stark. Das ist ein Wort, an dem das Auge hängenbleibt, wenn man es in einem Fließtext ließt. So wie „Sex“ oder „Terror“. Auf dem Album sind viele Songs, die sich mit Körperlichkeiten auseinandersetzen, mit Lust, mit Ekel, mit Weiblichkeit oder mit Schönheitsidealen. Das alles kann man unter „Fleisch“ zusammenfassen. Ich wurde mal gefragt, was der erste Begriff ist, den ich mit meinem Albumtitel assoziiere und ich habe meine eigenen Oberschenkel genannt. Es geht ja auch um mich. Es kann ja nur im mich gehen. Auf dem Cover ist außerdem eine Kuh. Ich wollte dass das sektenartig, cottagecoremäßig aussieht. Das hat total Sinn ergeben, weil Kühe weiblich assoziierte Tiere sind, die für ihr Fleisch ausgebeutet werden. Das schafft Raum für Interpretationen.

Meine Assoziationen zum Titel waren auch Körperlichkeit und Morbidität, was total zu dir als Horrorfilm-Fan passt. Was fasziniert dich so an Horror?

Ich war ein sehr ängstliches Kind. Ich musste immer tausend Mal unter meinem Bett schauen, dass da nichts ist. Ich hatte sau Angst vor Chucky. Wenn in der Fernsehzeitung ein Bild von Chucky war, musste meine Mama das rausschneiden. Irgendwann, so mit 16, habe ich beschlossen, mich zu forcieren, Horrorfilme zu gucken. Da ist dann direkt was geswitcht und ich habe das, was mir Angst gemacht hat, lieben gelernt. Das ist bis heute das Genre, das mich am meisten entertaint. Horror ist auf die selbe Art stimulierend wie Reality TV oder Pornos, weil das was ganz niederes menschliches anspricht. Es ist auch das einzige Genre, was sich noch nicht komplett angemaßt hat, unbedingt artsy zu sein oder sich zum tausendsten Mal neu zu erfinden, weil Angst im Mensch immer auf eine ähnliche Art und Weise funktioniert. Popkulturelle und mediale Interessen ändern sich, das heißt Romanzen werden anders, weil unsere Vorstellungen von Beziehungen sich verändert haben, Komödien werden anders weil wir, Gott sei Dank, mittlerweile einen anderen Humor haben als vor 20 Jahren. Aber Horror bleibt gleich. Natürlich sind die Stories ein bisschen anders aber die Effekte, mit denen gearbeitet wird, sind immer die gleichen – Ekel, Schock, Morbidität.

Du hast ja auch die Tumblr-Ära mitgemacht. Hattest du auf deinem Tumblr-Blog auch schon einen Hang zum Morbiden? Ich hatte das nämlich.

Mhm! Da waren wir aber auch nicht alleine. Ich hatte so Bilder von süßen dünnen Mädchen in rosa Unterwäsche und das nächste Bild war dann ein aufgeplatztes Reh am Straßenrand oder jemand der sich die Pulsadern in der Badewanne aufschneidet. Das war irgendwie so ein Kokettieren mit Schock, wovon ich noch nicht ganz losgelöst bin. Sowas spricht mich ja immer noch total an.

Dein Song „Jennifer Check“ zeigt ja auch Referenzen zum Horrorfilm „Jennifer’s Body“ und auch das Musikvideo greift die Horrorästhetik auf. Hast du das Konzept selbst ausgearbeitet?

Ja, generell schreibe ich die Drehbücher aller Videos und Shot-Lists selbst, weil ich das nicht abgeben möchte. Die schwarze Kotze im Musikvideo ist eine Referenz zu „Jennifer’s Body“ selbst, aber auch der Horrorfilm „Suspiria“ war Inspiration für das Video mit dem Fokus auf Weiblichkeit in einer Tanzschule, wo nur Frauen sind. Oder auch der 80er Jahre Tanzklassiker Flashdance, bei dem es um ein Vortanzen geht. Das war mein go-to Film als Kind, wenn meine Eltern abends essen waren. Die Pastellfarben im Video und die „Euphoria“-ähnlichen Makeup Looks haben natürlich eine gewisse nostalgische Tumblr Ästhetik.

Du hast dich mal als „Künstlerin, die auch Musik macht“ bezeichnet. Hast du durch den Entstehungsprozess des Albums das Gefühl bekommen, näher an das Musikerinne-Dasein zu rücken und dich mehr als Musikerin als in erster Linie als Künstlerin zu sehen?

Wenn man es auf die Tätigkeiten reduziert ist es Musikerin als Beruf. Ich würde mich aber niemals darauf festsetzen. Musik ist für mich das natürlichste Ventil, auszudrücken, was ich sagen will, und das, was mir am meisten Spaß macht. Touren, Konzerte, Studio – das ist das, wovon ich mein Leben lang geträumt habe. Aber es ist eben auch ein Job, auf den man manchmal keinen Bock hat oder der mal so anstrengend ist, dass man sich dabei nicht gut fühlt. Ich möchte mich nicht nur darauf beschränken, weil ich viele andere Sachen kann und machen möchte. Es ist, denke ich, etwas natürliches für viele künstlerischen Leute, dass man multiversiert sein möchte.

Es macht ja auch durchaus Sinn, sich als Künstlerin als Gesamtkonzept zu verkaufen.

Es gibt aber auch Musiker*innen, bei denen sich niemand drum kümmert, was für Leute das eigentlich sind. Ava Max beispielsweise chartet seit Jahren mit einem Hit nach dem anderen, aber – no offence – wer interessiert sich für sie als Person? Da steckt kein Konzept dahinter und jeder Song klingt anders. Das ist vollkommen okay! Vielleicht will sie genau das. Katy Perry war auch immer so jemand. Dann gibt es aber wiederum Leute, die so viel an den Tisch bringen, dass man auch mehr über sie wissen will. Miley Cyrus zum Beispiel kommt vom Schauspiel, ist eine unglaublich gute Live-Künstlerin und gleichzeitig entertaining in Interviews. Ich hoffe, dass ich das auch auf Leute ausstrahle.

Die Aufmerksamkeitsspanne für Musik wird durch Plattformen wie Tiktok immer kleiner. Ist dir wichtig, dass man dein Album trotzdem als Gesamtwerk wahrnimmt und auch von Anfang bis Ende in der richtigen Reihenfolge durchhört?

Ja! Die Reihenfolge ist super wichtig. Natürlich kennt man irgendwann seine Favoriten. Trotzdem wünsche ich mir, das Leute sich Fleisch mindestens ein Mal am Stück anhören.

„Ich spiele lieber für immer kleine ausverkaufte Venues voll mit Leuten, die alle meine Songs mitsingen, statt ein Mal ein Jahr lang Festivals zu spielen, bei denen Leute auf den einen Hit warten und sich nicht für die anderen Songs interessieren.“

Wie fändest du die Vorstellung, wenn Leute deine Musik tiktokmäßig konsumieren würden, also nur bestimmte Parts eines Songs rauf- und runterhören?

Das wäre natürlich stark davon abhängig, wie sich das auf meinen Kontostand auswirken würde. (lacht)

Wäre es also ein gutes Gefühl, einen Tiktok Hit zu landen?

Naja, es wäre auch ein bisschen scheiße! Klar sieht man, dass Leute durch Tiktok viral gehen. Wenn man sich dann die Profile dieser Leute anschaut, sieht man, dass andere Songs kaum Streams haben. Irgendwann ist man so übersättigt an diesen Tiktok Sounds, dass man sie nicht mehr hören möchte und das ist eine gruselige Vorstellung. One-Hit-Wonder gab es natürlich schon immer, aber ich wünsche mir, organisch zu wachsen, anstatt ein Mal durch die Decke zu gehen und dann nur noch fallen zu können. Ich spiele lieber für immer kleine ausverkaufte Venues voll mit Leuten, die alle meine Songs mitsingen, statt ein Mal ein Jahr lang Festivals zu spielen, bei denen Leute auf den einen Hit warten und sich nicht für die anderen Songs interessieren. Das ist ein Alptraum.

Man merkt auch, dass es für viele Künstler:innen Auswirkungen auf das Songwriting hat und man darauf abzielt, Tiktok Hits zu landen.

Es gibt dafür ja auch bestimmte Formeln. Ich saß mit meinem Produzenten Max Rieger auch im Studio und wir haben überlegt, ob man irgendwo Parts einbauen könnte, die Leute dazu motivieren, irgendwas zu machen. Letztendlich kann man das aber nicht vorausahnen. Oft ist das ja Zufall und man vermutet bei vielen viralen Tiktok Sounds vorher nicht, dass die funktionieren.

Mit Max Rieger (Die Nerven, All diese Gewalt), der unter anderem auch Alben von Casper und Drangsal produziert hat, hast du 2019 schon für deine EP „Gruftpop“ zusammengearbeitet. Im Vergleich zu deiner EP ist dein Sound auf „Fleisch“ zwar immer noch typisch Mia Morgan, aber auch viel rockiger. Wie kam es dazu?

Ich höre am liebsten Rockmusik. Rock macht mir auch am meisten Spaß. Wahrscheinlich wird es nur noch rockiger. Mein Songwriting hat sich verändert, seit ich mit Band spiele. Gerade auch, weil das live für uns am besten so funktioniert. Das beziehe ich mittlerweile viel stärker in den Songwriting-Prozess ein. Ich habe eh das Gefühl, dass man sich im Mainstream auch wieder mehr Richtung Rock bewegt.

Das gibt es ja auch immer mehr im Pop. Rina Sawayama zum Beispiel hattest du auch schon als Inspiration genannt.

Alter, ja! Rina Sawayama war auch eine der top references für mein Album. Bei ihr sind so viele Genres mit drin, da platzt einem echt fast der Kopf.

Du bist recht frisch von Kassel nach Berlin gezogen. Glaubst du, deine Musik würde anders klingen, wenn du früher nach Berlin umgezogen wärst?

Voll! Ich wäre auch ein anderer Mensch. Ich bin zwar nicht so esoterisch unterwegs, aber ich hatte in den letzten acht Monaten einen riesen Struggle, eine Wohnung zu finden und habe auch immer noch keine und bin jetzt vorübergehend wieder in Kassel. Berlin ist eine Stadt für Leute mit meinem Job, aber nicht unbedingt meine Stadt. Es macht nur Sinn, hier zu wohnen. Ich bin trotzdem froh, dass ich nicht jemand bin, die das Gefühl hat, dass mein Leben erst losgeht, wenn ich nach Berlin ziehe. Auf den klassischen Berlin-Lifestyle habe ich gar keinen Bock. Ich bin froh, dass ich die Phase, in der ich feiern, konsumieren und daten wollte, in Kassel mitgemacht habe, wo es nicht den Freiraum für komplettes Abdrehen gab. Das wäre nach hinten losgegangen.

„Fleisch“ von Mia Morgan gibt’s hier:

Fotos: Max Sand

Jeder kommt – So war es bei Schmyt in Köln

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© Chiara Baluch

Letztes Jahr war er noch ein Geheimtipp, dieses Jahr spielt er gefühlt auf jedem Festival und seine eigene Tour. Wir waren in Köln dabei.

Man könnte meinen, im ausverkauften Club Bahnhof Ehrenfeld rasten alle aus, weil gleich Harry Styles auf die Bühne kommt. Aber alle warten auf Schmyt. Der, der seit letztem Jahr immer weiter in den Fokus der Musikbranche gerückt ist und um dem sich nun alle reißen. Songs mit RIN, Majan und zuletzt CRO stehen schon auf seiner Liste. Und dabei ist er eigentlich noch am Anfang. Doch schaut man sich seine Vita an, ist er eigentlich schon seit 2013 im Business, damals noch als Teil der Hip-Hop-Electro-Band Rakede.

© Chiara Baluch

Letztes Jahr veröffentlichte Julian Schmit, unter seinem jetzigen Pseudonym Schmyt seine EP „Gift“ zusammen mit RIN. Seitdem ist er von keinem Festival-Lineup mehr wegzudenken und spielt im Moment seine erste eigene Tour “Niemand kommt”. Der Name ist natürlich sehr bezeichnet, vor allem, weil Gefühl jeder kommt. Wir waren bei seiner restlos ausverkauften Show im Kölner Club Bahnhof Ehrenfeld. Was sollen wir sagen: Es war krass!

Wir haben ein paar Eindrücke mit der Kamera für euch festgehalten:

Kendrick Lamar und die Kunst des Deepfake in „The Heart Part 5“

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Kendrick Lamar und die Kunst des Deepfake in
Kendrick Lamar und die Kunst des Deepfake in "The Heart Part 5"

Mithilfe der durchaus kritisch gesehenen Technologie wird Kendrick Lamar in seinem neuesten Video zu Ye und zu Will Smith.

Kendrick Lamar hat einen neuen Song und das Datum seines neuen Albums „Mr. Morale & The Big Steppers“ gedroppt. Es erscheint am 13. Mai und wird wahrscheinlich auch den Track „The Heart Part 5“ beinhalten.

Gleich zu Beginn des Tracks, der ein Sample des klassischen Marvin-Gaye-Tracks „I Want You“ ist, beginnt der Godfather of Concious Rap sich bei seinen Fans, seiner Familie und seinen Lehrer:innen zu bedanken. Anschließend feuert er dann eine Kritik an der aktuellen Gesellschaft ab. Es geht um die USA als Ort des blühenden Rassismus. Ein Land in dem man sich oftmals nicht so frei entwickeln kann, wie behauptet – vor allem wenn man als Schwarze:r in dem Land lebt.

Diese Kritik spiegelt sich auch in dem dazugehörigen Musikvideo wieder. Hier setzt Kendrick Lamar auf die Deepfake-Technologie und zeigt somit einige Persönlichkeiten, die regelmäßig von der amerikanischen Gesellschaft öffentlich zerrissen und kritisiert werden und wurden. In dem Video konzentriert sich die Kamera auf Kendrick Lamar, doch im Laufe des Clips verändert sich das Gesicht immer wieder auffällig. Geht es um Bipolarität, sieht er aus wie Ye, beim Thema Tod verändert sich das Gesicht zu Kobe Bryant. Und wie sollte es nach den letzten Wochen auch anders sein, ist auch Will Smith dargestellt.

Die Technologie zeigt immer wieder, wie verblüffend ähnlich man mittlerweile die Gesichtszüge anderer Personen annehmen kann. Dies wird vermehrt in der Kunst als Stilmittel eingesetzt, wird aber auch oft für Propaganda und Fake News missbraucht. Ein Beispiel, das als humoristische Warnung gelten soll, erreichte auf dem Youtube-Channel von Buzzfeed fast 10 Millionen Aufrufe.

Das Video zu „The Heart Part 5“ gibt’s hier:

Zurück zum Ursprung – Neromun im Interview

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Musik als Kunstobjekt zu verstehen, was Menschen begutachten, sich anhören können und ihre eigene Meinung dazu bilden. Neromun lässt in seinem letzten Album „Blass“ sehr viel Raum für sich als Künstler, aber auch für uns. Jetzt geht er erstmals damit auf Tour. Über das Bemühen nach Emanzipierung und der Suche nach dem Ursprung.

Dein letztes Album „Blass“ zeichnet sich ja dadurch aus, dass du progressiver sein willst und nicht als Künstler stagnieren möchtest. Das scheint dir ziemlich wichtig zu sein.

Ja, was heißt sein wollen, es ist eher ein Sein. Im Sinne von, dass das Dinge sind, die mir Spaß machen, mich motivieren. Gleichzeitig verändert man sich als Person fortwährend und das versuche ich auch einfach durch meine Musik auszudrücken. Ich bin auf jeden Fall nicht dieselbe Person wie vor drei Jahren — da ist sehr viel passiert.

Was ist in den drei Jahren passiert? Wie hat sich denn dein Musikstil verändert bzw. deine Art, Musik zu machen?

Meine Musik ist sehr viel unmittelbarer geworden, weniger verkopft. Es ist weniger eine Woche über einen Text nachdenken, mehr Freestyle. Das letzte Album besteht bestimmt zu 60-70 Prozent aus Freestyles. Keine aufgeschriebenen Texte, einfach ans Mic stellen und Zeile für Zeile recorden. Mehr direkte Erfahrungen und direkte Vibes, die ich ausdrücke.

Das hört sich ja nach ’ner ziemlichen Entwicklung an, nach Erwachsenwerden.

Ja, erwachsener geworden im Sinne von selbstbewusster sein. Sich mehr selbst zu verstehen und in der Lage zu sein, wirklich das zu tun, worauf man Lust hat.

Wie genau schreibst du denn jetzt im Vergleich zu damals?

Sehr viel plastischer und nicht mehr so metaphorisch. Vor allen Dingen schreibe ich keine abstrakten Metaphern, die so in der geistigen Welt sind und keinen Bezug auf irgendetwas Reales haben. Das heißt, früher habe ich ganz viele Worte benutzt, die einfach keine realen Entsprechungen hatten. So was wie „Erinnerung“. Erinnerungen haben schon eine reale Entsprechung, aber das ist nichts, was man anfassen kann, nichts Plastisches. Meine Texte sind immer noch bildlich, aber beziehen die sich immer auf echte Sachen und dadurch ist es, wie ich glaube, direkter, ansprechender.

„Mit den Homies in der Cypher sein, einfach zu Hause Beats hören und dazu freestylen. Das sind ehrliche Sachen, ehrliche Rituale und echte Momente mit Menschen zusammen, oder auch alleine.“

 

Woran liegt das? Wieso hast du das geändert?

Im Endeffekt, weil ich früher glaubte, dass man auf diese Weise zur Erkenntnis kommt. Dann habe ich aber gemerkt, dass es umgekehrt ist. Beziehungsweise, jetzt glaube ich, dass man mehr zur Erkenntnis und Gefühlen, zu vibes kommt, über direkte Sachen, die in der echten Welt sind. 
Ich habe mich sehr lange an weißen, männlichen Strukturen angebiedert. Die Weise, wie man die Welt erfasst und zur Wahrheit kommt. Ich habe ziemlich viel Theorie gelesen und auch Philosophie studiert. Irgendwann merkte ich, dass ich so einen „Nicht-weißen Minderwertigkeitskomplex“ habe, indem ich weißen Dudes beweisen will, dass man mindestens genauso clever ist und auf deren Ebene sein kann. 
Durch die Pandemie konnte ich auch erst zu mir selbst kommen und merken, dass es over ist für mich, mich an diese Strukturen zu halten.
Der Anfang von diesem Musikquatsch war das Freestylen. Mit den Homies in der Cypher sein, einfach zu Hause Beats hören und dazu freestylen. Das sind ehrliche Sachen, ehrliche Rituale und echte Momente mit Menschen zusammen oder auch alleine.

Dieses Bemühen genug zu sein war ja wie eine Art Selbstschutz-Effekt für dich, oder? Dass du gefallen wolltest.

Ja. Es hat sich so durch’s ganze Leben gezogen. Keine Ahnung, ich habe mal gerappt, dass ich mich vor alten weißen Menschen auffällig gewählt ausdrücke. Das ist das Game gewesen. Das ist nicht nur das „gefallen werden“, sondern was ganz Grundsätzliches. Man ist halt nicht weiß in einer weißen Gesellschaft und man ist total unterdrückt. Man versucht wertgeschätzt zu werden, selbst von denjenigen, die einen unterdrücken.

Das hat sich in deinem Alltag ausgebreitet, auch im Philosophiestudium?

Auf jeden Fall. Bei mir war es tatsächlich lange so, dass ich mich nicht davon abhalten wollte, weiße Männer zu lesen wie Hegel, nur weil ich schwarz bin. Ich dachte, ok, ich kann mich nicht von Rassismus so krass ablenken lassen und mein ganzes Leben nur noch Du Bois lesen. Ich hab irgendwann gemerkt, vielleicht ist es doch gar nicht so dumm, mehr Black Radical Theory zu lesen und mal aus diesen weißen Strukturen rauszukommen.
Durch Juju Rogers zum Beispiel, mit dem ich auf Tour war, hatte ich das Gefühl, viel weniger Korsett tragen zu müssen. Wenn ich im Studio bin mit nicht-weißen Leuten, ist es für mich viel entspannter. Und ich kann plötzlich viel bessere Musik fabrizieren, die sonst 2-3 Stunden dauern und eine Qual sind.

Wenn man sich in Deutschland die RnB Landschaft mal anschaut, wirkt die nicht wirklich vielversprechend. Worin liegt die Schwierigkeit, RnB auf Deutsch zu machen?

Gibt viele Schwierigkeiten, aber mainly wegen der Sprache. Das Deutsche ist ziemlich abgehackt und wenig fließend. Man muss bei relativ vielen Worten biegen und Sachen so ein bisschen anders aussprechen, damit sie besser fließen und mit dem nächsten so zusammengehen. Ein anderes Ding ist, dass es hier einfach nicht diese Tradition gibt, also melodisch. Soll heißen, wenn hier gesungen wird, auch jetzt noch bei Deutschrap und RnB Sachen, da hört man oft so `ne Schlagertradition. Das ist voll lustig. Diese Kids sind aufgewachsen mit Schlager-Type Stuff, wenn man so Gesang gehört hat, im besten Falle war das Grönemeyer. Da kommt natürlich sowas durch, ob man will oder nicht. Ich weiß nicht, wenn man mit Soul und Blues aufwächst und das ganze Umfeld sowas hört, dann hat man einfache andere Melodien im Kopf.

Dein Album „Blass“ ist schon seit Oktober 2021 draußen. Jetzt kannst du endlich auf Tour damit gehen, wie fühlt sich das an?

Ich freu mich, durch ganz Deutschland fahren zu können, Menschen und Orte zu sehen, die man sonst nicht sieht. Das ist bei Corona auf jeden Fall das Hauptding gewesen, dass man weniger Kontakt zu fremden Menschen und diesen random Begegnungen hatte, die aber super wichtig sind. Und natürlich freue ich mich, endlich wieder viel auf der Bühne zu stehen und diesen Quatsch live performen zu können, was schon ein großer Teil davon ist, warum man das macht. The master of ceremonies zu sein, das ist schon ein wunderschönes Ding.

Worauf dürfen sich die Leute freuen, wenn sie dich live auf der Bühne sehen?

Auf Vibes, pure Vibes und Emotionen. Es wird eine sehr Sound geladene Show sein. Das heißt, es wird sehr sehr viel mit Effekten und Autotune gespielt. Ja, in der Show geht es sehr um den Klang, um den Sound an sich. Darum, aus der Musik das Erhabene herauszukitzeln und so ein bisschen die Leute zu erschüttern, wie Sachen klingen können.

Seht euch hier das neueste Musikvideo zu „Gigi Type“ von Neromun an:

Ncuti Gatwa von „Sex Education“ wird „Doctor Who“

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Ncuti Gatwa von

BBC hat bekannt gegeben, dass der von Netflix bekannte Schauspieler Ncuti Gatwa die Hauptrolle in der Science-Fiction-Serie „Doctor Who“ übernimmt.

Er ist gemeinsam mit Asa Butterfield aka Otis wahrscheinlich der männliche Star der Netflix-Serie „Sex Education“. Nun tritt Ncuti Gatwa in große Fußstapfen und schlüpft in die Rolle des beliebten Zeitreisenden in „Doctor Who“. Dies hat der Sender BBC bekannt gegeben. Damit tritt der Schauspieler die Nachfolge von Jodie Whittaker an, die aber noch in einer Folge im Herbst zu sehen sein wird. Whittaker war die erste Frau, die die Rolle von „Doctor Who“ spielt.

Die Serie wurde erstmals im Jahr 1963 ausgestrahlt und zählt mittlerweile 13 Verkörperungen der Rolle, die auch noch unter „Time Lord“ bekannt ist: William Hartnell, Patrick Troughton, Jon Pertwee, Tom Baker, Peter Davison, Colin Baker, Sylvester McCoy, Paul McGann, Christopher Eccleston, David Tennant, Matt Smith, Peter Capaldi und Jodie Whittaker.

Gatwa selbst sagt in der Pressemitteilung folgendes über sein Engagement: „There aren’t quite the words to describe how I’m feeling, said Gatwa in a statement. “A mix of deeply honoured, beyond excited and of course a little bit scared. This role and show means so much to so many around the world, including myself, and each one of my incredibly talented predecessors has handled that unique responsibility and privilege with the utmost care. I will endeavour my upmost to do the same.“ Wann genau die Serie mit Ncuti Gatwa, bekannt als Eric Effiong in „Sex Education“, erscheint steht noch nicht genau fest. Lediglich 2023 wurde bereits als Anhaltspunkt genannt.

Seine Fans auf Instagram können es kaum erwarten:

 

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Mit „30“ teilt Ansu eine berührende Reflexion von Werten und Träumen

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Ansu // Still aus
Ansu // Still aus "30"

Keine Hook, keine Bridge, da ist nur ein alleinstehender Part auf nostalgischem Beat, keine zwei Minuten lang. Das ist der Rahmen, in dem Ansu auf seiner neuen Single „30“ von seinen Werten und Träumen erzählt und nebenbei mühelos Kapitalismuskritik, Rassismus und toxische Maskulinität abhandelt. „30“ vereint Poesie und Philosophie, Gesellschaftskritik und Selbtsreflexion und stellt erneut das Ausnahmetalent unter Beweis, das Ansu für die Musikszene darstellt.

„Ich bin erst 24, aber manchmal fühl ich mich wie 30“ – Die Weisheit des jungen Rappers aus Hamburg scheint tatsächlich weitaus größer, als sein Alter es erwarten lassen würde. Ansu ist ein Beobachter und Denker. Mit wachem Auge und klarem Blick schaut er auf seine Umgebung, die Gesellschaft und tief in sich selbst hinein. Seine Beobachtungen und Erkenntnisse sind Inhalt seiner Songs. Mal werden sie in poetischen und philosophischen, mal in ganz klaren und eindeutigen Worten greifbar. Auf „30“ besinnt Ansu sich auf den Wert von Sicherheit, Selbstständigkeit und Familie. Gleichzeitig finden Beobachtungen Platz, die gesellschaftliche Veränderungen und eigenes schädigendes Verhalten offenlegen.

„Mir ist egal, wie groß deine Wohnung ist // Ich will mein’n Fuß gar nicht drin haben in der Oberschicht // Ich will nur sicher sein, meine Jungs soll’n sicher sein // Meine Frau soll sicher sein, meine Kinder soll’n sicher sein“

Im Jahr 2020 generiert Ansu mit seinen verkopften, klugen Songs wie „Bomberjacken“ und „In meiner Gegend“ erstmals Aufmerksamkeit. Sein Langspieler-Debüt ist das Mixtape „Assoziativ“, das eine Sammlung gesellschaftskritischer und selbstreflektierender Songs bündelt. Im letzten Jahr erforscht er auf der „Polarität“ EP das Verhältnis von Minus und Plus. Zu der Deutschrap Szene, in der Ansu stattfindet, hält er von Anfang an Abstand. Features sind selten, sein Produzent ist schon immer Cato, der mittlerweile auch mit Rap-Newcomer Apsilon zusammenarbeitet. Ansu arbeitet in Eigenregie, begleitet und unterstützt von einem ausgewählten, festen Kreis. Seine künstlerische Vision ist groß, facettenreich und in ständiger Bewegung.

„Ein Mann soll nicht weinen und deshalb weint man nicht // Etwas, was mir manchmal fast die Beine bricht // Ich wein‘ in Jahresabständen, weiß nicht mal, was der Grund ist // Nur das es nicht gesund ist, bis man irgendwann umkippt“

Anfang 2022 ruft Ansu mit „Irgendwas muss sich verändern“ einen Instagram Account ins Leben, der Einblicke in Vision und Inspiration gibt. „Irgendwas muss sich verändern“ scheint aber weitaus mehr zu sein. Aktuell veranstaltet Ansu Pop-Up Events unter selbigem Namen, auf denen er Kassetten, Zines und Shirts verkauft. Hier performt er neben „30“ und dem Vorgänger „Sicher“ auch unveröffentlichte Songs. Es bleibt abzuwarten, welches Endergebnis aus der Musik und dem Rahmenkonzept hervorgehen wird. Es gibt aber genug Grund zur Hoffnung, dass hier ein größeres Projekt bevorsteht, das über Musik hinausgeht.

Seht euch hier das Musikvideo zu „30“ an:

Achtung, Sozialkritik: SALÒ will „Rabatt“

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Still aus: SALÒ - Rabatt

SALÒ veröffentlicht seine neue Single „Rabatt“ und kündigt eine gleichnamige EP für Juli dieses Jahres an.

Bereits in seiner letzten Single „Apollonia sitzt bei Edeka an der Kassa“ schwingt eine gute Portion Gesellschaftskritik mit, auf seinem neuen Track „Rabatt“ zeigt der Wiener Musiker SALÒ nun ziemlich deutlich, was ihm derzeit auf die Nerven geht: nämlich die Selbstausbeutung, Hungerlöhne und das krankhaftes Konsumverhalten in unserer Gesellschaft.

Verpackt in einen sehr drängenden, aggressiven Punk-Track im gewohnt trashigen 80er-Jahre Sound trägt SALÒ seine Sozialkritik vor. Laut, direkt und triftend ironisch: „Ich verkauf doch nicht mein Leben, damit ich mir dann kaufen kann, was jeder schon lange hat. Ich kauf mir einen Grabstein, auf den krieg ich heut Rabatt.“

Das Musikvideo zum Track unterstützt die Gesellschaftskritik von SALÒ noch um einiges überspitzter. In einer Werkstatt voller Menschen, die marionettenartig ihrer Arbeit nachgehen, schmettert der Österreicher seine Ansichten scharf in die Kamera und macht am Ende seine Drohungen wahr: Er lässt sich lieber köpfen, anstatt zu arbeiten.

Mit „Rabatt“ kündigt der Künstler des Wiener Labels Mom I Made It zudem eine gleichnamige, zweite EP für Juli dieses Jahres an. Von dieser dürfen wir wohl noch mehr seiner kompromisslosen Ansichten und mitreißenden Leidenschaft erwarten.

Seht hier das Musikvideo zu „Rabatt“ von SALÒ:

Fynn Kliemann und der Maskendeal – die denkwürdigsten Reactions

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Fynn Kliemann // © Samuel Mindermann

Gestern Abend hat Jan Böhmermann, gemeinsam mit seinem Team eine Welle der Entrüstung losgetreten. Der Content Creator und Investor Fynn Kliemann soll in einen unübersichtlichen Maskendeal verwickelt gewesen sein.

Man hat auf dieses Video gewartet. Spätestens seit dem Statement von Fynn Kliemann auf dem eigenen Instagram-Kanal war klar, dass das Team von ZDF Magazin Royale eine Enthüllungsstory in der Hinterhand hat. Wie Kliemann in seinem knapp halbstündigen Statement erwähnte, erreichte ihn vor einigen Tagen ein Fragenkatalog der Chefredakteurin des Teams rund um Jan Böhmermann. Diesen Fragen stellte er sich verteidigend auf Social Media, statt sie beantwortet zurückzuschicken.

 

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Nun scheint der Grund für dieses unübliche Verhalten bekannt zu sein: Laut Recherchen des ZDF Magazin Royale hat der Content Creator, gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Tom Illbruck, beim Verkauf von Schutzmasken betrogen. Dabei soll es sich um mehrere Millionen Exemplare handeln, die, nicht wie beschrieben, in Portugal, sondern in Bangladesh und in Vietnam hergestellt wurden. Kliemann selbst hat 2020 den Verkauf fairer Masken aus Europa angekündigt und diese unter anderem über About You verkauft.

Defekte Masken für Geflüchtete

Die Recherche legt nun offen: Lieferpakete sollen offenbar geändert und weitere Maßnahmen zur Verschleierung des Produktionsortes befohlen worden sein. Ein weiterer Punkt, der Fans des Unternehmers schockieren wird, ist der Umgang mit 100.000 defekten Masken. Diese sollen nicht entsorgt, sondern als wohltätige Geste verkauft und Geflüchteten geschenkt worden sein. Absurd, wenn man darüber nachdenkt, wie die hygienischen Zustände in den Unterkünften in Bosnien oder Griechenland oftmals leider sind.

Zum jetzigen Stand (06. Mai 2022, 11:15) gibt es noch keine Stellungnahme zu den Vorwürfen. Man darf gespannt sein, wie sich Kliemann, der stets um sein gutes Image, irgendwo zwischen Bauernhof und Slackline, bemüht war, äußert. Die gesamte Recherche hat das ZDF Magazin Royale auf der Website lmaafk.de zusammengefasst und offengelegt.

Wie ihr euch denken könnt, rastet Twitter und die Youtube-Kommentarspalte gerade völlig aus. Deswegen haben wir euch die denkwürdigsten Reaktionen einmal zusammengefasst. Ganz nach Kliemanns Motto „Krise kann auch geil sein“:

Und abschließend:

UPDATE: Mittlerweile hat Fynn Kliemann sich zu den Vorwürfen geäußert und Stellung bezogen. Hier könnt ihr euch ein Bild davon machen und euch das Video auf seinem Instagram-Channel anschauen.

ASAP Rocky holt Rihanna ins Video zu „D.M.B.“

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Still aus: A$AP Rocky - D.M.B. (Official Video)

Es fühlt sich fast so an, als wollen ASAP Rocky und Rihanna ihre Fans am Heiratsantrag teilhaben lassen. Das Video zu „D.M.B“ ist ein Liebesbeweis.

ASAP Rocky und Rihanna sind aktuell so etwas wie Justin Timberlake und Britney Spears in den 00er Jahren – nur mit weitaus weniger Denim. Seit Rihanna schwanger ist, gibt es fast täglich neuen Gossip über das Paar. Nun meldet sich ASAP Rocky mit Musik zurück und unterstreicht mit dem Song „D.M.B.“ die Liebe zueinander. Wer jetzt auf ein Feature gehofft hatte, wird jedoch enttäuscht.

„D.M.B.“ ist ein starker ASAP Rocky-Song, der von Rocky, Skepta, Shlohmo, Hector Delgado und Kelvin Krash produziert wurde. Außerdem hat auch D33J mitgewirkt und die Background Vocals kommen von A$AP Ferg. Im Song thematisiert er auch die Gerüchte, die es über ihre Beziehung gibt: „I don’t beat my bitch, I need my bitch.“ Außerdem lesen die Line viele Menschen als Seitenhieb gegen Rihannas Ex-Freund und Musiker Chris Brown.

Noch stärker als der eigentliche Track ist das Musikvideo zu „D.M.B.“. Hier ist die Devise nämlich „all eyes on Rihanna“. Fremde Frauenköpfe werden verpixelt, da ASAP Rocky nur Augen für seine Frau hat. Ein Statement, das fast schon legendären Charakter hat, ist in dem Zahnschmuck versteckt. Die Grillz des Musikers zeigen den Schriftzug „MARRY ME?“, worauf Rihanna ihn anlächelt und die Buchstaben „I DO“ gezeigt werden. Nach „D.M.B.“ sollten auch die letzten Kritiker:innen verstummen, die nicht an die Liebe glauben.

 

Das Video zu „D.M.B.“ gibt’s hier: