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New Heroes: Mulay appelliert mit „SHAME“ an die Selbstakzeptanz aller Frauen

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Stetige Selbstzweifel und der gesellschaftliche Druck,  wie man sich als Frau zu benehmen hat – all dies möchte Mulay mit „SHAME“ beiseitelegen.

Der Begriff der Enttabuisierung ist allgegenwärtig und doch begleiten uns unausgesprochene Tabus täglich. Mit ihrer Single „SHAME“ möchte sich Mulay von diesen Fesseln lösen und ruft zu mehr Selbstakzeptanz auf. Mulay ist eine in Berlin lebende Alternative/RnB Singer-Songwriterin, Produzentin und Künstlerin. Sie nutzt die Musik nach eigener Aussage auch als eine Art Therapie eines unterbewussten Hilfeschreis. „Schreiben ist für mich eine Art Therapie, eine Stimme meines Unterbewusstseins, die mir hilft mich selbst besser zu verstehen. Wie auch die Musik, ist es für mich eine Ausdrucksform ungefilterter Gedanken, Gefühle und innerer Konflikte“, erklärt sie.

Und so ist auch „SHAME“ aus dieser inneren Stimme heraus entstanden. Der Track handelt von Selbstreflexion und der Tatsache, dass man besonders als Frau im ständigen Konflikt der Tabus und Selbstgeißelung steht. Mulay selbst sagt über den Inhalt des Songs: „Der Song ‚SHAME‘ ist aus der Perspektive einer inneren Stimme geschrieben. Eine Stimme der Vernunft und Selbstreflektion, die mich mit der Sinnlosigkeit meiner stetigen Selbstzweifel und Selbstgeißelung konfrontiert und daran erinnert mir selbst eine bessere Freundin zu sein.

Eine Hymne für mehr Selbstachtung

Eine Aufgabe die nicht immer leicht zu erfüllen ist. Es geht um die Befreiung der Abhängigkeit von der Bestätigung Anderer, um das Streben nach Selbstakzeptanz, eine innere Stimme, die darin bestärkt den eigenen Weg zu gehen, anstatt sich Erwartungen anderer anzupassen, den Mut man selbst zu sein, Fehler zu machen, das Ende der Scham und das Wagnis sich selbst zu lieben.“

Auch musikalisch möchte sich Mulay kein Korsett mehr anlegen lassen und versteht sich selbst als Gesamtprojekt. Kunst, Perfomance und Video schaffen ihre ganz eigene Version von Avantgarde. Damit erinnert das Projekt an Größen wie FKA Twigs, Sevdaliza oder SZA. Sie sprengt die Grenzen aus Trip-Hop, Electronica, souligem RnB und des emphatischen Pop. Mulay überzeugt mit neugewonnenem Selbstbewusstsein und ihr Musik ist daher eine Hymne für mehr Selbstachtung.

Das Video zu „SHAME“ von Mulay gibt es hier:

Julien Baker kündigt ein neues Album an und gibt mit der Single „Faith Healer“ einen ersten Einblick

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Julien Baker kündigt ein neuen Album an und gibt mit der Single
Julien Baker // © Alysse Gafken

Vom Indie-Kammerpop zum vollen Band-Sound: Julien Baker leitet mit ihrem dritten Album „Little Oblivions“ eine neue Ära ein. Die Platte erscheint im Februar 2021.

Drei Jahre ist es her, dass Julien Baker ihr Album „Turn Out The Lights“ veröffentlicht hat. Mit „Little Oblivions“ hat sie den Nachfolger für den 26. Februar 2021 via Matador Records angekündigt und schiebt mit „Faith Healer“ gleich eine erste Single hinterher. Doch wie klingt der Sound im Vergleich zu ihren vorherigen Werken? Wie voller Band-Sound. Was auf den ersten Platten der US-Amerikanerin noch als her spärlich instrumentierter Indie-Kammerpop verzaubert hat, wird gepaart durch eine Sound-Wucht. Dabei wandert das herausragende Songwriting jedoch keineswegs in den Hintergrund.

Die Musikerin selbst hat auch ein längeres Statement zu ihrem Song mitgegeben: „I think that „Faith Healer“ is a song about vices, both the obvious and the more insidious ways that they show up in the human experience“. Und weiter: I started writing this song 2 years ago and it began as a very literal examination of addiction. For a while, I only had the first verse, which is just a really candid confrontation of the cognitive dissonance a person who struggles with substance abuse can feel– the overwhelming evidence that this substance is harming you, and the counterintuitive but very real craving for the relief it provides.

„Faith Healer“ und unsere schlechten Angewohnheiten

When I revisited the song I started thinking about the parallels between the escapism of substance abuse and the other various means of escapism that had occupied a similar, if less easily identifiable, space in my psyche. There are so many channels and behaviors that we use to placate discomfort unhealthily which exist outside the formal definition of addiction. I (and so many other people) are willing to believe whomever– a political pundit, a preacher, a drug dealer, an energy heale – when they promise healing, and how that willingness, however genuine, might actually impede healing.”

„Little Oblivions“ wurde in Julien Bakers Heimatstadt Memphis, Tennessee, mit dem Tontechniker Calvin Lauber aufgenommen. Abgemisch wurde die Platte von Craig Silvey (The National, Florence & the Machine, Arcade Fire). Nachdem Baker bisher hauptsächlich an der Gitarre und dem Klavier zu hören war, fügte sie dieses Mal noch Bass, Drums, Synthesizer, Banjo und Mandoline ihrem Soundkosmos hinzu und spielte den Großteil davon selbst ein. Das Album erscheint am 26. Februar 2021. Die Single „Faith Healer“ und das dazugehörige Video sind ab sofort verfügbar.

Das Video zu „Faith Healer“ von Julien Baker gibt es hier:

FLUT machen sich im Video zu „Sendet Affen“ kindliche Gedanken über die Absurditäten unserer Welt

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Still aus: FLUT - Sendet Affen
Still aus: FLUT - Sendet Affen

Manche PolitikerInnen machen kindliche Politik in den größten Offices der Welt. FLUT hingegen machen sich für „Sendet Affen“ ernsthafte Gedanken zur Weltpolitik im Kinderzimmer.

Besser und lockerer als mit „Sendet Affen“ hätten FLUT das Jahr 2020 nicht zusammenfassen können. Im dazugehörigen Video zeigen sie sich im Kinderzimmer und spielen die Absurditäten unserer Welt nach. Es geht um die großen Gesten der WeltführerInnen, doch auch um den Irrwitz unserer Alltags – von dem Handeln der Menschheit mal ganz zu schweigen.

Das Wiener Quintett fasst die Fakten wie folgt zusammen: „Manchmal fühlt es sich an, als sollte man einfach direkt den Affen das Feld überlassen – Manche Menschen erzeugen in uns ein Gefühl von Aussichtslosigkeit. Teile der Gesellschaft entwickeln sich rasant immer weiter zurück!“ Ein Zitat, das man mit dem Wiederaufkommen von Toilettenpapier-Hamsterkäufen durchaus so unterschreiben kann. Diese pessimistische Weltanschauung sucht man in dem Song jedoch vergeblich. „Sendet Affen“ ist vielleicht einer der zugänglichsten und poppigsten, den die Österreicher je veröffentlicht haben.

Das dazugehörige Video verschlägt die Musiker zurück in ihr Kinderzimmer. Im beschaulichen Umfeld, umgeben von Plastikpanzern, Actionfiguren und Flauschteppichen spielen FLUT die Missstände unserer Welt nach und öffnen damit die Augen. Wir befinden uns in einer Zeit voller Absurditäten und falschen Prioritäten.

Mehr über das Debütalbum „GLOBAL“ und die Band FLUT findet ihr in unserer damaligen Coverstory

Nachdem FLUT ihre Teenager-Jahre damit verbracht hatten, mit tragbaren VHS-Rekordern ihre audiovisuelle Obsession mit der bunt-dreckigen Ästhetik der 1980er Jahre auszuleben, zogen sie 2017 nach Wien und veröffentlichten ihre Debüt EP „Nachtschicht“. Darauf widmeten sie sich allem was sie an Musik damals vermissten – Mut zum Unperfekten und trotzdem in großen Dimensionen gedacht. 2018 folgte ihr Debütalbum „GLOBAL“, welche eine logische Weiterentwicklung ihres Sounds und ihres Musikerdaseins darstellt. „Sendet Affen“ ist nach „Zur Zeit“ der zweite Song, den FLUT von ihrem neuen Material veröffentlichen.

Das Video zu „Sendet Affen“ gibt es hier:

Die Kollaboration zwischen Vans und dem MoMA geht in die zweite Runde

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Nach dem ersten Drop sind Vans und das Museum of Modern Art zurück. Und das mit inspirierten Pieces von KünstlerInnen Edvard Munch, Jackson Pollock, Lybov Popova und Faith Ringgold.

Mit Vans und das Museum of Modern Art treffen zwei Welten aufeinander, die sich ähnlicher sind als man denkt. Zum einen vereinen beide das Aufgreifen von Kultur, zum anderen verstehen es auch beide sich immer wieder neu zu erfinden und neue Wege zu gehen. Daher ist es nur logisch, dass nach einem überaus erfolgreichen ersten Drop der beiden Institutionen nun auch eine zweite Kollektion folgt.

Edvard Munchs bekannteste Druckgrafik „Der Schrei 1895“ fängt die Angst und den unendlichen „Schrei der Natur“ ein. Ein wiederholendes Muster der Print-Version dieses Werks schmückt die Canvas-Einsätze des Vans Era, den Old Skool Rucksack, ein kurzärmeliges T-Shirt und einen Kapuzensweater. Es sind die wiederkehrende Muster und die zahlreichen expressiven Pinselstriche, die das Gemälde und in dem Fall den Druck ausmachen.  Die Pieces abstrahieren das Kunstwerk und schaffen dadurch ein neues, dem Zeitgeist der Streetwear angemessenes Muster.

Über den unverkennbaren Stil von Jackson Pollock muss man wenig Worte verlieren. Seine berühmten Farbklekse und Spritzer auf rauen Leinwänden gehören zum Kanon der modernen Kunstszene. Die Vans-Kollektion greift sein Oeuvre auf und nutzt das Muster von „One: Number 31, 1950“ für Caps im Camper-Style, für die Vans Authentic in Form einer durchgehenden Applikation auf dem Canvas und ein Button-down-Hemd. Popova sah die Malerei als einen Akt der „Konstruktion“ und verwendete Farbe, Linie und Form, um dimensionale Arbeiten zu schaffen, die Bewegung und Dynamik ausdrücken. In der Kollektion von Vans und MoMA wurde Popovas „Untitled, 1917“ auf die Innen-und Seitenpartie des VansSk8-Hi übertragen. Ihre Avantgarde-Vision schmückt die Hi-Tops, sowie ein Fleece-und ein Ringer-T-Shirt-Modell.

 

Kunst mit Streetwear-Berechtigung

Den prominentesten Part im Drop von Vans und dem MoMA repräsentiert ohne Zweifel die Künstlerin Faith Ringgold. Die Neuausrichtung des Museums hat die bewusste Entscheidung zufolge einen weniger eurozentrischen Blick auf die Kunstwelt zu haben. Dies hat der Künstlerin zurecht zu einem starken Standing in dem Museum verholfen. In ihren Werken verarbeitet sie eigene Erfahrungen mit Rassismus und sozialer Ungerechtigkeit. Vans und MoMA-KuratorInnen haben eng mit Ringgold an der Umsetzung ihrer feministischen Plakatkunst für die Kollektion zusammengearbeitet. Die auffallende Schrift von „Woman Free Yourself 1971“ ziert die linke Seite des Vans Era und „Freedom Woman Now 1971“ das auf die Festnahme von Angela Davis aufmerksam macht, ziert die andere Seite des Era’s. Die starken Statements von Ringgold finden sich zusätzlich auf einem wendbaren Bucket Hat und einem Longsleeve wieder.

Die zweite Auflage der Kollaboration von Vans und MoMA ist weltweit ab dem 11. November auf Vans.de, in Vans Stores, MoMA Design Stores, auf store.moma.org und in ausgewählten Stores erhältlich.

New Heroes: ENNY veröffentlicht neue Single „Peng Black Girls“ feat. Amia Brave

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ENNY veröffentlicht neue Single
ENNY // © Timothy Spurr

„Peng Black Girls“ ist ein Aufruf zur Stärkung und Einheit zwischen schwarzen Frauen auf der ganzen Welt. Die junge Künstlerin ENNY aus London geht mit gutem Beispiel vor.

„Peng“ bedeutet im Londoner Slang „beautiful“ und damit sollte die Botschaft der jungen Künstlerin ENNY klar und deutlich sein. Mit „Peng Black Girls“ startet sie einen wichtigen Aufruf zur Stärkung des Selbstbewusstseins aller schwarzen Frauen. Sie selbst sagt über ihren neuen Track:
„PBG was written from a place of my subconscious. Looking at my family, friends or even random women and just thinking wow, society and your own culture will tell you you’re not beautiful because your skin is a certain shade, or your features don’t look a certain way. Now looking back at it, PBG was the beginning of me not caring and just being happy as I am…a complicated British Nigerian girl from southeast London with some very African features.“

Wer glaubt, dass die Kritikpunkte von „Black Lives Matter“ nur in den USA ein Problem sind, irrt.

Auch in der westeuropäischen Kultur sind schwarze Frauen immer noch stark benachteiligt. Die Werbe- und Filmkultur ist bestimmt durch den Wunsch glatter Haare, einer reinen, hellen Haut. Auch die Produktpalette ist immer noch sehr stark von weißer Kultur geprägt. Dies möchte ENNY ändern und steht für eine komplette Riege an KünstlerInnen, die nicht mehr als „Black Music“ bezeichnet werden wollen. Ihren neuen Song hat sie auf dem Label FAMM veröffentlicht, dem gleichen Label welches auch das zuhause für Acts wie Jorja Smith oder Maverick Sabre ist.

Erst drei offizielle Songs hat ENNY bisher veröffentlicht. Und doch hat man längst den Eindruck, als hätte man es mit einer etablierten, routinierten Künstlerin zu tun. Der soulige Touch ihrer Songs strotzt nur so vor Souveränität, ohne dem oder der HöhrerIn das Gefühl von Berechenbarkeit zu vermitteln. „He’s Not Into You“ klingt wie eine lockere Jam-Session irgendwo in einer angenehmen Bar in London und erinnert damit an talentierte Acts Little Simz. Ihre Musik verbindet die Welten von Jazz, Soul und Grime zu einem gegenwartsnahen Abbild des Lebens. ENNY ist das neue Selbstbewusstsein einer Generation in UK, die viel zu lange geschwiegen hat.

„Peng Black Girls“ von ENNY gibt es hier:

Songs für die Netflix-Serie „Emily in Paris“ – nur ohne die Klischees

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Es passieren wilde Dinge auf den Social Media-Accounts der PariserInnen und das hat ausnahmsweise nichts mit Covid-19 und auch nicht mit dem schrecklichen Terrorakt zu tun. Es geht um die Netflixserie „Emily in Paris“ und die Darstellung der französischen Metropole. Voller Klischees und falscher Tatsachen heißt es. Und doch lässt es viele Menschen von Paris und Frankreich träumen. Damit ihr das auch, völlig ohne Klischees, tun könnt, haben wir euch einen Guide mit spannenden französischsprachigen Acts zusammengestellt.

Louise Verneuil

Eine gewisse Ähnlichkeit zu The Last Shadow Puppets lässt sich bei Louise Verneuil nicht leugnen. Dies mag möglicherweise damit zusammenhängen, dass die Künstlerin mit dem Frontmann Alex Turner von den Arctic Monkeys liiert ist. Und wie es nun einmal in einer Partnerschaft ist, lassen sich gewisse Interessensüberschneidungen nur selten vermeiden. Dies schmälert jedoch nicht die Exzellenz des Sounds von Louise Verneuil.

Claire Laffut

Mit Claire Laffut hat sich eine Belgierin aus Namur in die Liste gemogelt. Was sie dennoch für diese Liste qualifiziert? Unbeschwerter Indie-Pop in Singer-Songwriter-Manier ohne jegliche Schwere.

Bolivard

Über Bolivard erfährt man leider recht wenig. Sein Markenzeichen ist ein schwarz-weißer Look und der Sound ist ziemlich funky. Damit sollte er in dieser Liste nicht der Letzte sein – kein Wunder, wenn man aus dem Herkunftsland von Daft Punk kommt.

Polo & Pan

Das Duo Polo & Pan gibt es bereits seit 2013. Damit gehören  Paul Armand-Delille und Alexandre Grynszpan fast schon zu den Oldies in dieser Liste. Mit ihrem experimentellen Mix aus Electro, Funk und Pop haben sie sich auch international einen Namen machen können und mogeln sich mit Songs wie „Pili Pili“ immer wieder in die großen Playlists auf Spotify und Co.

Le Couleur

Le Couleur sind ein weiterer Expat in dieser Gruppe. Die drei MusikerInnen stammen nämlich aus dem französischsprachigen Teil Kanadas, aus dem Quebec. Zum Bandnamen bedarf es eines kleinen Exkurses in den Französischunterricht: La Couleur = Die Farbe, Le Couleur = Der Strömende/Fließende. Hier handelt es sich um eine Substantivierung des Verbes „couler“ fließen.

Vendredi sur Mer

Wenn wir schon bei den französischsprachigen KünstlerInnen sind, die nicht aus Frankreich kommen, können wir auch gleich mit Vendredi sur Mer weitermachen. Die Musikerin Charline Mignot ist in Schweiz geboren und reiht sich soundtechnisch in die Garde starker französischer Frauenstimmen ein. Songs wie „Chewing-Gum“ lassen den Wunsch nach Meer, Strand und der Côte d’Azur aufflammen.

BB Brunes

BB Brunes waren lange die Posterboys der französischen Indie-Szene. Von der Szene selbst oft verhasst, weil sie bei einem Major unter Vertrag stehen, haben die Pariser den Indie der 00er Jahre in den Mainstream heben können.  Vergleiche mit den Libertines und Pete Doherty waren quasi an der Tagesordnung. Mittlerweile ist Indie nicht mehr das schnellste Pferd im Stall und dennoch produzieren BB Brunes noch immer weiter Songs und das wahrscheinlich qualitativ hochwertiger als je zuvor. Mit ihrem letzten Album „Visage“ erinnern sie an die beste Zeit von New Order. Der Frontmann Adrien Gallo ist übrigens mittlerweile auch als Solo-Act in seiner Heimat ziemlich erfolgreich.

Oscar Anton

Oscar Anton ist Bedroompop vom feinsten und sollte in einer Liste, die zum Träunen einlädt nicht fehlen.

Sahara

Wirre Arrangements, teils noisy, teils Pop. Mit Sahara aus Paris wird es nie langweilig. Der Sound greift die Punk Madness der 80er auf und lässt sie gemeinsam mit der Jazz Utopia der 70er Jahre auftreten. Sahara als Königreich der Anarchie!

Flavien Berger

Flavien Berger ist vielleicht einer der unkonventionellsten Künstler aus Frankreich. Sein Sound lässt sich nur schwer in einer Schublade packen. Dafür ist sein Repertoire zu vielfältig und die Idee, die immer wieder ein Songs wie „Castelmaure“ einfließen zu unendlich.

Cléa Vincent

Tropische Beats und eine zerbrechliche Stimme. So könnte man den Sound der Französin Cléa Vincent unfairerweise zusammenfassen. Hinter dem Projekt versteckt sich nämlich vielmehr als nur das Aufspringen als Trends. Cléa Vincent ist gelernte klassische Musikerin und beherrscht die Kunst des Klavierjazz‘. Dies lässt sie mit einem ganz besonderen Spin auf Trends blicken und durch ihre musikalisches Verständnis kann sie diese dann mühelos zu ihren eigenen machen.

Fhin

Fhin ist das perfekte Exempel dafür, dass man elektronische Basics durchaus in den Bereich des Indie Pop hieven kann. Ihr wollt sehen, was der Musiker aus Paris im Lockdown gemacht hat? Dann schaut her:

Bleu Toucan

Das Magazin Thestylemate.com hat über den Sound des Duos folgendes gesagt: „Sounds, that transpire love, happiness and positivity.“ Ist gekauft!

Lewis OfMan

Weiter oben haben wir mehr funky Acts versprochen und Lewis OfMan ist einer genau jener. Gesignt ist der Musiker beim französischen Boutique-Label Kitsuné, welche dafür bekannt sind Trends schnell zu erkennen und dann kurzerhand Bands wie Is Tropical, Parcels oder Two Door Cinema Club eine Plattform zu geben. Lewis OfMan hat also noch einiges vor.

Miel de Montagne

Wir schreiben das Jahr 2018 in dem der damals 23-jährige Musiker Miel de Montagne dem Indie-Pop-Game Frankreichs beigetreten ist. Seitdem liefert er regelmäßig Hits ab und beweist mit seinen Videos, dass man nicht immer alles zu 100% ernst meinen muss.

PÉPITE

Dass Style und Musik untrennbar voneinander sind, beweist das Duo PÉPITE. 2017 haben die beide Musiker Thomas Darmon und Edouard Perrin der französischen Vogue ein Interview gegeben. Stilecht präsentieren sie sich auch in dem Song „Monte-Carlo“. In dem dazugehörigen Musikvideo spielen sie mit typischem Musikvideobullshit-Bingo und zeigen Monaco von seiner DIYsten Seite.

Alice et Moi

Seit nun mehreren Jahren vermischen sich die Genres Chanson, Indie und Pop zu einem aufregenden Feuerwerk an Songs. Relativ neu mit dabei ist die Künstlerin Alice et Moi, die das urfranzösische Genre der Chanson so unbekümmert und frech wie nie zuvor interpretiert. Man schaue sich nur einmal das Video zu „Les gens sont cools“ an.

Voyou

Voyou wuchs in den 90ern in Lille auf. Mit gerade mal drei Jahren lernte er von seinem Vater, einem Musiklehrer, die Trompete zu spielen. Er verbrachte seine Jugend in Nordfrankreich, seitdem hegt und pflegt er seine Liebe für die kleinen Geschichten, für einfache und warmherzige Menschen und für die süße Nostalgie der Kindheit. Und mit genau dieser kindlichen Fantasie schreibt er Songs und weiß damit zu begeistern.

Grand Blanc

Es war lange ruhig um die Band aus Metz. Am 24. Juni haben Grand Blanc über Instagram angekündigt, dass sie seit einigen Monaten wieder Musik schreiben und machen. Wenn wir Covid-19 also kurz ausblenden, können wir uns bald über neue Musik freuen.

Requin Chagrin

Deutschlandfunk sagt folgendes: „Auf dem Album ‚Sémaphore‘ der französischen Band Requin Chagrin reflektiert Sängerin Marion Brunetto ihre Emanzipation und thematisiert den Verlust ihrer Heimat. Es ist ein poetisches, bildliches Album, das irgendwo zwischen Traum und Realität schwingt.“ Das kann man kaum besser formulieren und kann kommentarlos so stehen gelassen werden.

Clara Luciani

Es fällt nicht leicht Clara Luciani noch als „Indie“ zu bezeichnen. Die Künstlerin ist eine der angesagtesten Acts in ihrem Land und taucht regelmäßig auf den großen Bühnen des Landes, in Talk Shows oder auf Modeshauen auf. Dennoch spürt man, dass die Musikerin, die einst ihre Karriere in der Band La Femme startete, den Vibe nie verloren hat. Erst im Sommer hat sie ein Duett mit dem Sänger Alex Kapranos von Franz Ferdinand veröffentlicht. Hier eine französische Version des Hits „The Bay“ von Metronomy.

Um Dopplungen zu vermeiden, empfehlen wir die Liste „Die aufregendsten französischen Indie-Pop-Acts mit weiblicher Stimme“, die wir 2018 zusammengestellt habt. Dort findet ihr Acts wie Fishbach oder L’Impératrice. 

Die Spotify-Playlist zu der Auflistung gibt es hier

Kaltenkirchen teilt in „Trocken“ das Gefühl von Panikattacken

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Kaltenkirchen teilt in
Kaltenkirchen // © Steffen Geldner

In seiner neuen Single „Trocken“ spricht Kaltenkirchen offen über den Wunsch wieder frei von medikamentöse Behandlung zu sein und enttabuisiert dadurch das Thema Panikattacken wie kaum jemand vor ihm.

Erst kürzlich hat Kaltenkirchen öffentlich seinen Fans Einblicke auf seinem Instagram-Account an einer seiner Panikattacken gegeben. Mit „Trocken“ greift er das Thema nun auch musikalisch auf und verarbeitet dadurch das Gefühl der Beklemmung. „Trocken“ bezieht sich auf den Wunsch frei zu sein von medikamentöser Behandlung. Kaltenkirchen möchte langfristig frei sein und langfristig mit Angst- und Panikattacken ohne Medikamente leben zu lernen.

Bereits in unserem Zoom-Call sprach Kaltenkirchen offen darüber, dass die Zeit im Lockdown im März/April von Ungewissheit geprägt war. Diese lösten erste regelmäßige Panikattacken beim Künstler aus. Nach einer psychotherapeutischen Behandlung und der Einnahme von starken Psychopharmaka, die ihn zunächst taub machten, wurde ihm immer klarer, dass er die Attacken schon seit der frühen Jugend hat, diese jedoch falsch interpretiert oder einfach ignoriert hat. Mit der Auseinandersetzung des Thema ist ihm bewusst geworden, dass mehrere Bekannte in seinem Umfeld Ähnliches durchgemacht haben.

Der Song „Trocken“ hat also auch zum Ziel das Thema der Panikattacken zu enttabuisieren.

Es ist ein häufiges Phänomen unserer Gesellschaft, welches verschiedenste Ausprägungen und Ursachen hat. In unserem System wird nur wenig Raum für Schwäche zugelassen, was zufolge hat, dass das Thema oft verdrängt, wenig oder erst gar nicht behandelt wird. Es ist ein Fakt, dass diese Attacken potentiell lebensbedrohliche Folgen haben können und daher weitaus mehr als nur ein ein „Blues“ sind.

„Mein Herz beginnt zu rasen, mein ganzer Körper pocht im Takt. Die Schübe kommen in Phasen, mich hat der Wahnsinn gepackt“, heißt es im Song und beschreibt das Gefühl einer Panikattacke möglichst genau. Auch die tiefen Beats des Tracks symbolisieren das Gefühl von Druck, einer Schwere auf dem Brustkorb. Alles um einen herum ist schrill und zu laut. Musikalisch bewegt sich Kaltenkirchen weg vom Schlager-NDW-Image und taucht in neue Sphären ein. „Trocken“ ist ein Ausblick auf die Anfang 2021 erscheinende „Panik EP“, die Songs beinhaltet, die er während der Zeit in der Quarantäne und seinen Panikattacken geschrieben hat.

Das Video zu „Trocken“ von Kaltenkirchen gibt es ab morgen hier:

*Wenn es euch gerade schlecht geht, ihr unter psychischen Erkrankungen leidet und Hilfe braucht, dann findet ihr hier professionelle Unterstützung:
Dringende Psychotherapie-Vermittlung: 116 117
Telefonseelsorge (kostenlos & anonym, 24/7 erreichbar): 0800-111 0 111 oder 0800-111 0 222 oder als App.

Roosevelt veröffentlicht das Musikvideo zu „Feels Right“

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Still aus: Roosevelt - Feels Right (Official Video)

Roosevelt parodiert in seinem neuen Video bei einer nostalgischen Reise in „Feels Right“ die hohen Erwartungen an Musikvideos von Künstlern.

Wer dem tristen Wetter entkommen will und mit schlechter Miene in der Bude sitzt, sollte sich über seine Bluetooth-Box die neueste Veröffentlichung von Roosevelt anschmeißen. Mit „Feels Right“ und dem Hang zu elektronischer Tanzmusik hat der deutsche Musiker Roosevelt alias Marius Lauber einen funky Gute-Laune-Song herausgebracht, der die graue Wolkendecke für ein paar Minuten beiseite schiebt. Der Track ist eine nostalgische Reise in Roosevelts DIY-Vergangenheit, „mit der Pointe, dass Leidenschaft und Taten lauter sprechen als Worte und Geld“.

Im Video parodiert er den Druck, der beim Drehen eines Musikvideos entsteht. Es beißen sich die Vorstellungen und die Machbarkeit des Regisseurs mit den Erwartungen und der Leidenschaft des Künstlers etwas Großes schaffen zu wollen. In dem Video nimmt uns Roosevelt mit zum Set und beim Dreh geht alles schief. Letztlich sieht Roosevelt seine Chance und sperrt das gesamte Team ein, um das Ding selbst in den Kasten zu bringen. Mit einem VHS-Camcorder filmt er sich selbst nach seinen Vorstellungen vor einem Greenscreen, so wie er es auch damals bei der Gründung von Roosevelt bei „Montreal“ tat.

Wer mehr neue Songs des Künstlers hören will, muss sich noch ein wenig gedulden. Am 26. Februar 2021 kommt das dritte Album „Polydans“ via City-Slang / Greco-Roman heraus. Bei Brooklyn Vegan sagt Roosevelt, dass Album ist für ihn eine Sammlung verschiedener Formen von Tanzmusik, die ihn im Studio beeinflusst haben. „Egal wie unterschiedlich einige der Lieder auch sein mögen, der Tanz ist die Grundlage des ganzen Albums. Das wurde mir am meisten bewusst, als ich im Studio zu tanzen begann, sobald mir etwas gefiel, was ich tat. Als wäre ich gleichzeitig der Schöpfer und der Konsument.“

Seht hier das Video zu „Feels Right“ von Roosevelt:

James Blake veröffentlicht die EP und den gleichnamigen Song „Before“ und feiert seinen Mut

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James Blake // © Amanda Charchian

Mit seiner EP „Before“ möchte der Brite James Blake seine Stimme endlich auf die Tanzflächen bringen.

James Blake hat neue Musik online gestellt und sie klingt anders, als man vermuten könnte. Eine Rückkehr zu seinen Anfängen und doch eine Weiterentwicklung soll es sein. Der britische Künstler startete seine Karriere nämlich als DJ und ließ besonders gegen Anfang seiner Karriere Einflüsse aus der Clubkultur mit einfließen. Blake selbst bezeichnet „Before“ als einen mutigen und vor allem persönlichen Schritt: „finally having confidence to put [his] own voice on dancefloor rhythms.“

Da diese Clubkultur und die Sehnsucht nach Feiern gerade nicht gestillt werden kann, veröffentlicht James Blake ein Quarantäne-Video zum Titeltrack „Before“. Das angesprochene Video startet mit seiner Sequenz in dem Studio von James Blake. Mit dem symbolischen Druck auf Play werden mehrere Szenen gezeigt in denen Menschen in ihren eigenen vier Wänden tanzen. Egal ob klassisch, expressiv, ironisch oder auf Rollschuhen – jeder darf den Tanz interpretieren, wie man mag.

Das letzte Studioalbum der klassischen Art „Assume Form“  von James Blake ist aus dem Jahr 2019. Darauf zu finden sind Gast-Auftritte von Acts wie Travis Scott, Rosalía, André 3000 und Moses Sumney. Untätig war er seitdem jedoch nicht. Er veröffentlichte Tracks wie „You’re Too Precious“, „Are You Even Real“ und eine Reihe an Cover-Songs. In der Vergangenheit machte Blake im Mainstream immer wieder auf sich aufmerksam, in dem Acts wie Beyoncé oder Drake mit ihm zusammenarbeiten wollen. Letztes lehnte Blake jedoch ab.

Das Video zu „Before“ von James Blake gibt es hier: