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Über das Auseinanderbrechen der Welt und die Ablenkung – Hinds im Interview

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Hinds // © Alberto Van Stokkum

Als wir Carlotta Cosials und Ade Martin von der spanischen Band Hinds im Sommer zum Gespräch getroffen, herrschten Unruhen in Katalonien, HAIM wurden mit dem Sexismus der Musikbranche konfrontiert und Trump hat seinen Alltag gelebt. Grund genug für die beiden Musikerinnen doppelt so laut in ihre Instrumente zu hauen.

Euer Sound ist sehr Low-Fi. Kommt es vor, dass Journalisten oder auch Freunde eure Musik deswegen nicht immer ernst nehmen oder als Kunst verstehen?

Das ist nicht mehr so ein großes Problem, aber es war früher eins. Ich glaube aber dass das weniger damit zu tun hat, dass unser Sound Low-Fi ist, sondern damit, dass wir viel lachen und Spaß haben. Es war eine Zeit lang an dem Punkt, dass wir nicht mehr wir selbst sein wollten, weil es schien als würden die Leute uns nur ernst nehmen, wenn wir die ganze Zeit launisch sind. Jetzt sind wir aber wieder so wie wir es sein wollen. Außerdem glaube ich ehrlich gesagt auch, dass es auch damit zu tun hat, dass wir Frauen sind. Was auch immer ein Mann macht, wird nicht hinterfragt. Aber was eine Frau macht wird immer bewertet.

Mir ist auch aufgefallen, dass viele Journalisten euch in die Feminismusecke stellen, einfach nur weil ihr Frauen seid.

Ja, ich glaube das liegt daran, dass Feminismus so ein aktuelles Thema ist. Jeder redet gerade darüber. Und Männer sollten auch darüber reden. Aber wir sind Frauen, wir haben die tatsächliche Erfahrung darin, wie es sich anfühlt eine Frau zu sein.

Im Sommer gab es eine große Debatte um das Management von HAIM. Habt ihr was davon mitbekommen?

Oh ja! Die haben ihren Manager rausgeworfen, weil sie nur ein Zehntel von dem verdient haben, das ihre männlichen Kollegen bekommen. Das ist einfach verrückt.

Im Gespräch mit Ibeyi meinte die beiden Schwestern, dass HAIM jetzt in einer guten Position sind, weil keiner es sich mit ihnen verscherzen will. Ein guter und richtiger Schritt. Themenwechsel: Ihr seid große Strokes Fans, richtig? Wie war es für euch mit deren Producer zu arbeiten?

Es war sehr gut und er hat uns viele Geschichten über die Strokes erzählt, das war cool. Aber ich würde sagen, er hat nicht viel verändert. Wir kamen ins Studio als unsere Songs schon so ziemlich fertig waren. So wie wir arbeiten ist alles ziemlich easy. Wir mögen es live. Sein Job war es in erster Linie einzufangen, was im Studio los war, nicht so sehr irgendetwas zu verändern.

Ihr seid alle so enge Freunde, war es da komisch mit einem Außenstehenden zu arbeiten?

Das war es. Unser erstes Album haben wir zusammen mit einem unserer besten Freunde gemacht – Diego. Und Paco, den wir auch schon kannten. Diego ist aus Paris und Paco Loco ist ein spanischer Produzent. Das hat sich also alles nach Familie angefühlt. Mit Gordon Raphael war es die ersten paar Tage also so als würden wir jemand Fremdes in die Familie einführen. Er war aber super nett und easy-going und am Ende war es gut.

Und er hat auch im gleichen Stil wie ihr gearbeitet?

Ja! Er war schon vorher Fan unserer Musik, das war uns wichtig.

Wir haben ja gesagt, dass eure Musik in erster Linie Spaß macht, aber nicht nur. Als ich eure Songs das erste Mal gehört hab musste ich auch an die politisch unruhigen Zeiten in Spanien denken. Haben eure Songs damit zu tun?

Ich würde sagen unsere Songs eher nicht. Aber wir sind alle überwältigt davon was in der Welt in den letzten Jahren los ist. In unserem Land hat die faschistische Partei die Wahlen gewonnen, in Amerika Trump. Alles in der Welt fällt aus einmal auseinander und ich finde, dass Musik eine Art sicherer Bereich sein sollte, wo du dir nicht dauernd Meinungen anhören musst.

Und wir finden andere Wege unsere Meinung preiszugeben. Nicht unsere Musik, aber wir haben Wege.

Eure Musik soll also eher eine Ablenkung sein?

Ja und ich glaube dadurch kann man trotzdem erkennen, was unsere Meinungen sind. Ich glaube niemand würde denken, dass wir glücklich sind mit Trump oder der Situation in Spanien, nachdem er unsere Musik gehört hat. Einfach aufgrund der Art wie wir uns auf der Bühne geben!

Also dann lasst uns nochmal über etwas ganz anderes, etwas schönes reden. Ihr habt eine Kollaboration mit Urban Outfitters für euren Merch gemacht.

Ja! Wir haben unsere eigene kleine Kollektion gemacht.

Wie genau lief das ab?

Sie haben uns geschrieben und wollten Merch von HINDS verkaufen. Wir waren immer sehr wählerisch was unseren Merch angeht, wir designen ihn selbst. Wir tragen unsere Sachen auch gerne selber! (Die beiden zeigen ihre aktuellen Outfits)

Das ist mega. Total 80s.

Ja und wir tragen unseren Merch fast jeden Tag. Wir mochten also die Idee das ein weltweites Geschäft unseren Merch haben würde. Jetzt kannst du an einem Urban Outfitters vorbeilaufen und da sind unsere Gesichter zu sehen. Das war echt cool und die Hälfte des Profits ging an eine gemeinnützige Organisation.

Und wie würdet ihr den perfekten Festival-Look beschreiben?

Es muss gut sein für warmes Wetter aber auch für Regen. Und es sollte billig sein. Man will ja trinken und Spaß haben und dreckig werden können.

Außerdem haben wir viel über die Artist Area hier nachgedacht. Hier (auf dem Maifeld Derby) gibt es Duschen und Ping Ping, eine Open Bar und einen Gemeinschaftsraum wo alle zusammen rumhängen können. Und das Backstage ist in Pferdeboxen. Das ist ziemlich cool.

Die ganze Urban Outfitters Sache war ja auch in der Hinsicht cool, dass Hipster-Kids euren Merch getragen haben, die vorher vielleicht gar nicht wussten wer ihr seid. Wolltet ihr damit auch ein bisschen Rock wieder cool machen? Oder findet ihr überhaupt dass Rock nicht mehr cool ist?

Naja, heutzutage sind HipHop und Trap einfach so sehr die Gewinner. Ich liebe Cardi B, aber sogar das Rolling Stone Magazine hat sie auf dem Cover, eine Rockzeitschrift. Die haben uns überall geschlagen, die sind fast „Bullies“. Also müssen wir wirklich Werbung dafür machen, dass es immer noch cool ist Instrumente zu spielen.

Habt ihr Ideen für Lösungen dafür?

Einfach weiter Alben machen, weiter Konzerte spielen und hart arbeiten. Wenn man mal drüber nachdenkt sind alle großen Rockstars „alt“. Also damit meine ich, sie sind schon eine Weile da. Es gibt im Moment keine große neue Rockband.

Hinds sind im Dezember für vier Termine in Deutschland:

07.12. Köln – Artheater
08.12. Munich – Strom
09.12. Berlin – Lido
11.12. Nürnberg – Club Stereo

Das Video zur aktuellen Single „British Mind“ von Hinds gibt’s hier:

Foto von: Cameron Watson

Sechs Acts, die dafür sorgen, dass Deutschpunk lebt

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Oft eine Auflösung, manchmal eine Reunion – ein bisschen Nostalgie ist in jedem Fall dabei. Deutsche Punkbands wie muff potter, Captain Planet oder Findus sind in die Jahre gekommen. Früher war alles besser? Stimmt nicht. Mit Die Nerven, Lafote, Karies, Friends of Gas oder Pabst steht eine neue Generation deutscher Künstler längst in den Startlöchern.

Der deutsche Punk lebt. Erst vor wenigen Wochen gaben muff potter nach zehn Jahren neue Konzerttermine für 2019 bekannt – fast alle sind bereits ausverkauft. Doch gute deutsche Musik ist nicht nur in den 90ern und in den Nullerjahren entstanden. Das zeigt zum Teil schon der Blick in den diesjährigen Konzert- und Festivalkalender: Die Nerven, Pabst, Lafote, Karies, Gewalt und Friends of Gas. Wir stellen euch eine kleine Auswahl vor, die es uns angetan hat.

Die Nerven

Das Trio aus Stuttgart ist spätestens seit der Veröffentlichung ihres zweiten Albums „FAKE“ in aller Munde. Das dritte Album von Max Rieger, Julian Knoth und Kevin Kuhn wurde von der Musikpresse durchweg hoch gelobt – zu Recht. In einer Zeit, in der täglich die immergleichen, kitschigen Balladen zahlreicher Deutschpoeten aus dem Radio quäken, lassen uns Die Nerven mit ihrem durch starkes Songwriting und ausufernde Instrumentalparts geprägten Krautrock aufatmen.

Karies

Karies und Die Nerven haben sich zeitweise schon ihre Bandmitglieder geteilt. Kein Wunder also, dass die Stuttgarter Band auch musikalisch aus ähnlichem Holz geschnitzt ist. Auf „Alice“, der neuesten Veröffentlichung von Karies, produziert von Die Nerven-Sänger Max Rieger, treffen harte Riffs auf industrielle Beats. Hört man den Opener „Holly“, treiben einen Gitarren und Gesang einfach direkt durch das 12 Songs lange Album. Herrlich rastloser Post-Punk.

Lafote

Eine Band, die über glitschiges Spaghettieis singt und es sich nicht nehmen lässt, im Musikvideo rotzfrech mit einem Pferd über den Hamburger Rathausvorplatz zu reiten, kann nicht schlecht sein. Das erst diese Woche erschienene Debüt „FIN“ von Lafote bestätigt diese Annahme. Jakob Groothoff, Malte Zimmermann und Stefan Kühl verbinden Hamburger Schule mit Noise-Rock, ohne dabei wie Nachahmer von deutschen Größen wie Tocotronic oder Blumfeld zu wirken. Das wissen auch Die Sterne: Lafote waren auf der 2017 veröffentlichten „Mach’s besser: 25 Jahre Die Sterne“-Compilation zu hören.

Friends of Gas

Schon einmal so eine Stimme gehört? Nee, oder? Nina Walser, die Sängerin von Friends of Gas, etikettiert das Soundgewand des Quintetts mit ihrer beeindruckend rauen Stimme. Wie im Wahn trägt die Sängerin kluge, teils sehr kryptische Texte vor, zieht in den düsteren Bann der Band.

Pabst

Wäre da nicht der Name, würde man mitunter nicht auf die Idee kommen, dass es sich bei Pabst um eine deutsche Band handelt. Und ist das nicht eigentlich das größte Kompliment, dass man ihnen machen kann? Auch sie haben, ähnlich wie Lafote, erst in diesem Jahr ihr Debüt veröffentlicht. Auf „Chlorine“ lotet das Dreiergespann aus Berlin die Grenzen des Indierocks in Richtung Noise-Rock und Post-Punk aus.

Gewalt

Mit Gewalt erschien 2015 ein Trio auf der Bildfläche der deutschen Musiklandschaft, das sich jeglichen Konventionen entzieht – die Band betreibt alles DIY. Das könnte unter anderem an der Vorgeschichte von Frontmann Patrick Wagner liegen: Dieser spielte um die Jahrtausendwende in der Band Surrogat, war zeitweise Teil der Plattenfirma Kitty-Yo und führte mit Louisville Records ein eigenes Label bis dieses insolvent ging. Gemeinsam mit Helen Henfling und Yelka Wehmeier erscheint Wagner mit Gewalt nach 12 Jahren Musikabstinenz wieder auf dem Radar. Das klingt vor allem herrlich sperrig und unvoreingenommen.

Jungstötter veröffentlicht „I Wonder Why“ und kündigt sein Debütalbum an

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Still aus: "I Wonder Why" - Jungstötter

„I Wonder Why“ ist der 8. Track auf seinem Debütalbum „LOVE IS“, das im Februar erscheinen wird. Für sein neuestes Video hat er sich Hilfe von der großartigen Dilery Sanchez geholt.

Spätestens mit seiner zweiten Single „I Wonder Why“ haben wir die Gewissheit, dass Jungstötter für Schmerz und Leid steht. Ein Hauch von Nick Cave versprüht Fabian Altstätter in seinem neuesten Video, das fast komplett in roten Tönen gehalten ist. Der Künstler selbst betitelt das von Nicolas Fehr gedrehte Video mit den Worten „Rue in red“ und hüllt sich sonst eher in Schweigen. 

„I Wonder Why“ kommt trotz oder gerade wegen des Rotlichts ähnlich düster und verrucht daher wie „Wound Wrapped In Song“. Triefende Schwere umklammert das Wohlsein und so leidet man schnell mit dem ehemaligen Frontmann von Sizarr. Jungstötter erzählt die Geschichte einer Frau, die einen besonderen Platz im Leben des Musikers eingenommen hat, sich aber dazu entschlossen hat ein anderen Weg zu gehen. Im Video übernimmt diese Rolle die Tänzerin Dilery Sanchez. „I Wonder Why“ ist der achte Track auf dem Debütalbum von Jungstötter. Die Platte soll voraussichtlich am 1. Februar 2019 via PIAS erscheinen und trägt den Namen „LOVE IS“. 

Das Video zu „I Wonder Why“ von Jungstötter gibt’s hier:

Die Clips der neuen Werbekampagne von Balenciaga rendern euch high

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Still aus: yilmazsen (Instagram)
Still aus: yilmazsen (Instagram)

Egal ob man die Marke mag oder nicht – die neue Werbekampagne von Balenciaga ist großartig. 

Kaum eine Marke steht dermaßen für den aktuellen Modetrend wie Balenciaga. Angefangen mit den Dad Sneakers bis hin zu Kollektionen, die ihre Schönheit in der Hässlichkeit finden sollen. Das Label aus Paris spaltet die Gemüter und hat nun mit seiner SS19 Kollektion wieder für Aufsehen gesorgt. 

In Zusammenarbeit mit dem Künstler Yilmaz Sen aus Kopenhagen brechen sie mit den Konventionen der Anatomie. Der Digital Artist lässt die Grenzen zwischen der virtuellen und der eigentlichen Realität miteinander verschmelzen. Im Interview mit Dazed verrät Yilmaz: „Ich möchte die Grenzen der menschlichen Anatomie austesten und mir etwas vorstellen, das es im realen Leben nicht gibt.“ Die Models, der neuen Kollektion von Balenciaga werden von dem Künstler mithilfe von Rendering und CGI verbogen und verdreht. 

Damit wird nicht nur mit dem heroischen Dasein der Models gebrochen, sondern auch wirksam auf die Verschmelzung zwischen Social Media und Modetrends aufmerksam gemacht. Die kurzen Clips des Künstlers muten surreal an und haben eine fast schon betäubende Wirkung auf das Auge. Die neue Kollektion von Balenciaga wurde Anfang September vorgestellt. 

Beispiele zur Werbekampagne von Balenciaga seht ihr hier:

 

 

 
 
 
 
 
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Exklusive Videopremiere: TinTin geben mit „Sphären“ weitere Einblicke in ihre Debüt-EP

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Tin Tin //© Anja Jurleit

Analoge Synthie-Klänge treffen auf melancholische Pop-Melodien und poetische Texte: TinTin liefern mit dem detailverliebten Clip zu „Sphären“ einen weiteren Vorboten auf ihre Debüt-EP.

Nein, bei TinTin ist nicht vom traditionsreichen belgischen Verlag die Rede, der die Tim und Struppi Comicbuch-Reihe verlegt hat. TinTin ist das Leipziger-Duo um Jacob Feustel und Sebastian Schütze. In Zeiten, in denen deutsche Popmusik abdriftet in weinerliche Gefühlsduselei, bringen die Leipziger mit ihrem poppig-melancholischen 80er-Jahre-Sound neue Klänge in den Einheitsbrei.

Die Musik der Beiden trägt sich durch analoge Synthie-Klänge, einprägsame Melodien und den lockeren Gitarrenriffs. Dazu die eindringlichen Texte des Duos, die glatt einer beflügelten Poesie gleichen, die sich im Einklang mit der experimentellen Pop-Musik erst langsam entfaltet und so allmählich von der anfänglichen Melancholie in Euphorie umschlägt.

Experimentelle Pop-Musik trifft auf 80’s Moderne

„Sphären“ ist nach „Glück“ ein weiterer Vorgeschmack aus der kommenden Debüt-EP des Duos. Visuel untermalt wird der Track durch den dazugehörigen Clip, in dem einzig Sänger Jacob Feustel zu sehen ist. Dabei steht er allein vor brausender Meeresluft an einem Strand. Nach und nach tauchen im Video cartoonartige Elemente auf, die die Thematik des Songs aufgreifen.

„Wer will mir verwehren, das wir uns nähern?“, heißt es im Chorus und läutet geprägt durch die 80’s Moderne ganz vielleicht eine neue Sphäre in der deutschen Poplandschaft ein. Die Debüt-EP „Aperitif“ erscheint am 23. November 2018 bei LasVegas Records.

Seht hier den Clip zur aktuellen Single „Sphären“:

Exklusive Premiere: Sgrow veröffentlichen zweite Single „Growing Pains“

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Sgrow // © Erika Hebbert Kopi
Sgrow // © Erika Hebbert Kopi

Es kann kein Zufall sein, dass es gerade Töne aus Norwegen sind, die den Winter musikalisch untermalen sollen. Bevor Sgrow ihr nächstes Album „Circumstance II“ veröffentlichen, gibt es nun die Premiere des Songs „Growing Pains“.

Das Duo Sgrow mit Sängerin Vilde Nupen und Kristoffer Lislegaard ist bekannt für ihre experimentellen und elektronischen Pop-Beats. Obwohl sie ziemlich eingängig daherkommen, überzeugen die Songs mit Komplexität, die Wiedererkennungswert hat. Ihr erstes Album „Terrors and Ecstasies“ wurde bereits im Jahre 2015 veröffentlicht. Umso kraftvoller erscheint es, dass „Chircumstance II“ im Januar kommenden Jahres nicht ganz für sich alleine steht. Denn vergangenes Jahr kam hierzu der erste Teil „Circumstance“ in die Plattenläden und Streamingdienste: Es handelt sich also um ein Doppelalbum. Sgrow mächten den Input, der sich seit fast drei Jahren angesammelt hat, veröffentlichen und dazu lassen sie dem ganzen Material an Songs nun auch gebührend viel Platz.

Die erste Singleauskopplung zum zweiten Teil erschien im August und der Song hieß „You“. Das Video dazu ist optisch genauso flirrend, wie die elektronischen Töne, welche den Gesang von Nupen so markant unterstreichen. Die fast schon psychedelisch anmutenden Bilder verpacken die düstere Thematik der ersten Veröffentlichung sehr treffend. Sgrow sind ohne Zweifel eine synästhetische Band, von der man gerne mehr hören möchte.  So wächst gerade weniger der Schmerz, den Sgrow in „Growing Pains“ besingen, sondern eher die Vorfreude auf das kommende Album.

Sgrow sind ohne Zweifel eine synästhetische Band, von der man gerne mehr hören möchte.

Mit der prägenden Stimme von Vilde Nupen, der Frau hinter dem Mikrophon, wären Sgrow definitiv eine Booking-Option für die männlich geprägte Festivallandschaft Deutschlands. Erst kürzlich haben wir uns kritisch mit dem Thema auseinandergesetzt. Musikalische Qualität darf nicht vom Geschlecht abhängig gemacht werden – das beweist die Musik von Sgrow.

Vor der Festivalsaison steht aber erstmal die baldige Albumveröffentlichung bevor und allen voran zunächst die Songpremiere und die verspricht einen vierminütigen Einblick in das Können des norwegischen Duos. Sgrow selbst beschreiben den Inhalt ihres Songs wie folgt: „In Growing Pains geht es darum von einer wichtigen Person weggerissen zu werden und mit den Konsequenzen leben zu müssen. Es geht aber auch um den hoffnungslosen Wunsch nach persönlicher Weiterentwicklung und Unabhängigkeit, während man immer in Angst davor lebt, dass eine Trennung auf Zeit maßgeblichen Einfluss auf die wichtigsten Beziehungen hat.“

Die Premiere „Grown Pains“ von Sgrow gibt’s hier:

Gewinne 1×2 Karten für das Konzert von Jungstötter beim Prêt à Ecouter in Heidelberg

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Jungstötter // Presse

Mit Jungstötter steht junge Depression an der Tagesordnung – wir verlosen 1×2 Karten sein Konzert beim Prêt à Ecouter in Heidelberg.

Als Sizarr hat Fabian Altstätter bereits viele knarzende Bühnenböden betreten. Nun ist er aber Solo als Jungstötter unterwegs und somit weht frischer Wind auf dem Prêt à Ecouter Festival in Heidelberg. Mit Songs wie „Timesick“, „Boarding Time“ oder „Baggage Man“ hat der Frontmann von Sizarr die deutsche Indie-Landschaft regelrecht mitbestimmt. 

Klangheimlich ist die Band aus Landau, die auch maßgeblich an der Entdeckung eines gewissen Drangsals aus Herxheim mitbeteiligt gewesen ist, durch die Hintertür verschwunden. Lediglich ein simpler Post auf Facebook bestätigte das Ende der Band. In Zwischenzeit widmet sich Fabian Altstätter nicht nur der Tintenkunst, aka dem Tattoowieren, sondern hat auch fleißig an neuen Songs gearbeitet. Als Opposition zu dem eigenen Nachnamen tritt Altstätter nun als Jungstötter auf und zeigt sein Talent für verklärt-schönes Songwriting. Große Theatralik vereint sich in reduzierten Sound-Arrangements. Aufgenommen wurde die erste Single „Wound Wrapped in Song“, wie auch alle anderen neuen Songs, in Zusammenarbeit von Max Rieger. 

Ihr wollt Jungstötter live sehen?

The Postie verlost 1×2 Gästelistenplätze für eines der seltenen Konzerte von Jungstötter beim Prêt à Ecouter im Karlstorbahnhof in Heidelberg. Um am Gewinnspiel teilzunehmen, müsst unseren Facebook-Post und unsere Facebook-Seite liken und eure Begleitung in der Kommentarspalte verlinken. Einsendeschluss ist der 15. Oktober um 20 Uhr. Die Allgemeinen Teilnahmebedingungen könnt ihr hier nachlesen.

Die aktuelle Single samt Video gibt’s hier:

The Postie stellt vor: Flohio ist der neue, wütende Grime-Star aus UK

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Flohio // © Stefon Grant

Flohio beweist, dass sehr wohl zwei Herzen in einer Brust schlagen dürfen – die Künstlerin aus dem Süden Londons lebt und liebt die britische, wie auch die nigerianische Subkultur. 

Funmi Ohiosumah ist in der Musikszene eher bekannt als Flohio. Geboren wurde die 25-Jährige in Nigeria, aufgewachsen ist sie jedoch in Bermondsey, einem Viertel im Süden Londons. Stolz trägt sie in Interviews mit Mags wie Dazed oder dem Crack Magazine die Farben ihres Heimatlandes Nigeria. „Ich repräsentiere beide Kulturen und vertrete diese auch gleich stark“, meinte sie erst kürzlich in einem Gespräch mit Dazed. 

Denn auch wenn sie die Farben Nigerias in ihrem Herzen trägt, lässt sich der Backstein in ihrem musikalischen Sein nicht verneinen. Flohio sozialisierte sich in einem Umfeld britischer Sozialwohnungen und steht somit auch ein Stück weit für eine neue Generation an Grime-Stars, die gerade die Stimme einer ganzen Nation ergreifen. Neben Stormzy, Skepta und Co. tut es jedoch gut, auch eine starke Frau an der Seite zu haben, die vor nichts zurückzuschrecken scheint. 

Brexit-Rap? Wir wissen es nicht und glauben auch nicht, dass Flohio dies selber so recht beantworten weiß und will. Klar ist jedoch, dass die junge Künstlerin sich aber den Themen ihres Umfelds widmet und der unruhige Geist ja nicht erst seit der Abstimmung am 23. Juni 2016 sein Unwesen in Großbritannien treibt. Flow-technisch würde Flohio, die neben Englisch auch noch Yoruba spricht, diesen Geist jedoch problemlos in die Schranken weisen. Ihre Art, ihre Musik, ihr Auftreten strotzen nur so vor Unbekümmertheit. Genau solche Charaktere bedarf eine Kultur die gerade nicht so recht weiß, ob sie nach links oder rechts abdriften soll. 

Den aktuellen Song „Wild Yout“ von Flohio gibt’s hier:

 

The Postie präsentiert: LIKE ELEPHANTS kommen mit „Kaleidoscope“ auf Tour + Verlosung

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LIKE ELEPHANTS // ©Las Vegas Records

LIKE ELEPHANTS stehen für ein verträumtes Klangspektakel aus melancholischem Dream-Pop und 80er Jahre Synthie-Sounds. Ende November kommt die Band mit ihrer neuen Platte nach Deutschland und Österreich.

Gegensätze ziehen sich an – auf ihrem aktuellen Album „Kaleidoscope“ befassen sich LIKE ELEPHANTS mit Grundsätzen und Gegensätzen des menschlichen Lebens. Hierbei verbinden sie verschiedene Gefühlswelten wie Euphorie und Melancholie, Freude und Trauer, Optimismus und Unsicherheit in ihren Texten. Durch die mitreißenden Beats und Synthesizer wird aus dem Ganzen jedoch eine eindrucksvolle Klanglandschaft, die nicht nur zum Träumen anregt, sondern gar unter die Haut geht.

Erst vor zwei Jahren erschien das Debüt „Oneironaut“. Ihrem verträumten melancholischen Dream-Pop ist die Band aus Oberösterreich treu geblieben. Wie der verträumt melancholische Sound live klingt, davon könnt ihr euch auf der Tour in Deutschland und Österreich überzeugen. Ab Mitte November sind LIKE ELEPHANTS mit ihrer aktuellen Platte unterwegs.

Ihr wollt bei den Konzerten dabei sein?

The Postie verlost je 1×2 Gästelistenplätze für die Konzerte von LIKE ELEPHANTS. Um am Gewinnspiel teilzunehmen, müsst ihr einfach nur unseren Facebook-Post und unsere Facebook-Seite liken und unter dem Beitrag kommentieren, wen ihr als Begleitung mitnehmen möchtet und in welcher Stadt ihr zu der Show wollt. Einsendeschluss ist jeweils der Tag vor dem Konzert.

The Postie präsentiert LIKE ELEPHANTS:

FR, 16.11.2018 – Wien, B72
SA, 23.11.2018 – Grieskirchen, Einfach So Festival
SA, 24.11.2018 – Linz, Stwst Stadtwerkstatt
SO, 02.12.2018 – Passau, Jugendzentrum Zeughaus Passau
FR, 07.12.2018 – München – Heppel und Ettlich
DI, 11.12.2018 – Jena – Café Wagner Jena
MI, 12.12.2018 – Hamburg – Astra Stube Musikkultur e.V.
DO, 13.12.2018 – Leipzig – TANZCAFÉ ILSES ERIKA
FR, 14.12.2018 – Berlin – Rosi´s
FR, 21.12.2018 – Salzburg – Rockhouse Salzburg

Seht hier den bildgewaltigen Clip zur aktuellen Single „Tokyo“: