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Bandrecycling ohne Frauen – Von problematischen Festival-Line-Ups

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Foto: Haiyit © Tim Bruening Florence + The Machine © Vincent Haycock Robyn © Heji Shin

Lorde, Taylor Swift, Sia, Beyoncé, die x-te Spice-Girls-Reunion, die auferstandene Avril Lavigne: Frauen lassen in der Musikbranche den Rubel rollen – The presence is female. Bei Festivalveranstaltern scheint das aber noch nicht angekommen zu sein. Wird die kommende Saison auch die bisher langweiligste?

Es fühlt sich wie eine direkt Ohrfeige an, von der man dann doch überrascht ist: In der ersten Bandwelle für die kommende Festivalsaison bietet das Hurricane-Festival keinen Platz für Frauen. Für keine einzige. Stattdessen trifft sich unter den 25 bekanntgegebenen Acts die reinste Testosteron-Parade: Foo Fighters, Mumford And Sons, The Cure – Wow, welches Jahr haben wir? Ist das jetzt das, was die Leute sehen wollen? Und vor allem: ist das die bittere Realität? Dass nur die Festivalbesucher auf ihre Kosten kommen, die in Ballermann-verwandter Stimmung „Fallen Leaves“ von Billy Talent grölen bis ihnen die Kehle platzt? Klar, ein Tränchen bei „Everlong“ zu verdrücken, während fremder Schweiß auf die eigene Schulter tropft, kann rührend sein und ist wohl den meisten von ihnen schon passiert. Aber brauchen die Altherren, die bisher die Plakate schmücken, diese Form der Beweihräucherung überhaupt?

Selbst wenn der grundlegende Gleichberechtigungsaspekt sich hinten anstellt, das zusätzliche Ärgernis bleibt: Es ist nicht so, als sei man 2018/ 2019 alternativlos. Wo sind Florence And The Machine, Robyn, Pale Waves, Cat Power, Snail Mail? Um nur die zu nennen, die sich in diesem Jahr wohl recht weit vorne auf den „Album des Jahres“-Listen treffen werden. Und Hayiti oder Ibeyi? Oder mal eine für ein so großes Festival unkonventionelle Wahl wie die wunderbare Julien Baker? Bei Rock am Ring stehen im kommenden Jahr nach aktuellem Stand zumindest vier Frauen auf der Bühne, drei von ihnen als Teil einer Band mit männlichen Musikern. Die Argumente, die verschiedene Festivalbetreiber immer wieder aufbringen sind hier so kurzfristig gedacht wie einfallslos: Die Altherren der Schöpfung seien nun mal Ticketkauf-Garant, sorgen somit für die Finanzierung des Festivals und auch für eine reelle Chance, „kleinere Acts“, ergo Frauen, zu buchen.

Bandrecycling als Wirtschaftsanker?

Dass die Ticketpreise zusätzlich jedes Jahr steigen, stößt ja sowieso schon bei den meisten übel auf und zurecht zeigen Journalistinnen, wie zuletzt Silvia Silko via Noizz, mit dem Finger auf große Festivalbetreiber. Denn nicht nur legt das bisherige Hurricane-Line-Up offen, dass wir von gebührendem Respekt weiblicher Künstlerinnen noch weit entfernt sind, wenn die Entwicklung so weiter geht, dürften die zukünftigen Ankündigungen so langweilig werden, wie die stundenlangen Bierpong-Sessions auf den Campingplätzen. Denn wo Gleichberechtigung nur eine nette Idee ist, sind Festivalbetreiber scheinbar auch dazu verdammt, sich die immer gleichen Acts Jahr für Jahr wie einen platten Ball hin und her zu schieben. Bandrecycling als Wirtschaftsanker? Immerhin waren die Foo Fighters bereits 2018 bei Rock am Ring Headliner und sollen beim Hurricane nun die gleiche Position besetzen.

Ein Statement ist bisher übrigens nur in der Kommentarspalte von Facebook erschienen. Hier verteidigt sich das in Scheeßel stattfindende Festival: „Zunächst sei einmal klargestellt: das Thema ist nicht nur wichtig und vollkommen berechtigt, wir sind auch seit vielen Jahren am Dialog beteiligt. Wir schätzen Euer Engagement und Awareness in dieser Sache. Mit der Veröffentlichung der ersten Bandwelle ist gerade mal ein Bruchteil unseres Line-Ups am Start. Wollen wir da vielleicht nochmal drüber sprechen, wenn Ihr unser komplettes Line-Up kennt?“ Ein Blick auf das Line-Up 2018 verrät, worauf diese Komplettierung hinaus laufen könnte: weniger als zehn Acts mit Frauen standen auf der Agenda, insgesamt spielten aber 68. Dass es in einer ähnlichen Größenordnung auch anders geht, beweisen übrigens Festivals wie das Melt Festival. Nun, liebe Festivalbetreiber, wir bleiben gespannt worüber wir sprechen werden, wenn eure Line-Ups für 2019 dann komplett sind. Bis dahin können wir zumindest beim eigenen Plattenspieler jeglichen Altherrenrock meiden.

Eine Kandidatin für die großen Bühnen: Florence + The Machine:

The Postie präsentiert: Gaddafi Gals in Berlin

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Gaddafi Gals / ®Dorka Csora.

Die Gaddafi Gals stehen für eine stylische Sound-Fusion aus Neo-R’n’B und Hip-Hop und mindestens genauso ästhetische Visuals. Im Dezember spielt das Trio eines seiner eher seltenen Konzerte in der Kantine am Berghain in Berlin.

Während sich die männlichen Rap-Kollegen noch an Texten über High-Brands wie Versace oder Yves Saint Laurent abschuften, sind die Gaddafi Gals schon Lichtjahre weiter. Mit dem Track „fila“ haben sie auf ihrer 2017 erschienenen EP „the death of papi“ eine der Retro-Marken der Stunde rezipiert. Nicht nur auf dieser Ebene fangen die Gaddafi Gals, die sich aus den beiden Rapperinnen bzw. Sängerinnen slimgirl fat und blaqtea, sowie Produzent Walter p99 arke$tra, zusammensetzten, puren Zeitgeist ein.

Die druckvolle Mischung aus modernen, dunklen Hip-Hop-Beats und Neo-R’n’B-Einflüssen, die mit Zitaten an den goldenen Hip-Hop-Neunzigern angereichert ist, klingt futuristisch und irgendwie einzigartig, vor allem für den deutschsprachigen Raum. Das Trio hat sich in München gegründet und lebt mittlerweile verteilt in Berlin und Wien. Wer mit den Namen slimgirl fat und blaqtea noch nicht so viel anfangen kann, kennt mit Sicherheit die Künstlerinnen, die sich hinter den Pseudonymen verstecken: slimgirl fat hat sich als Nalan381 solo ganz dem Neo-R’n’B verschrieben und blaqtea steht als Rapperin Ebow für feministische Coolness in der Deutschrapszene.

Was noch ziemlich Underground klingt, wird sicher das nächste Ding im deutschsprachigen Rap-Game. Bevor die Gaddafi Gals im neuen Jahr auch endlich ihre Debütplatte herausbringen, könnt ihr sie live in der Kantine am Berghain in Berlin.

The Postie präsentiert Gaddafi Gals:

17.12.18 Berlin – Kantine am Berghain

Monako visualisieren im Video zu „Spring“ den Übergang von der hellen in die trübe Jahreszeit

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Sadek Massarweh und Jakob Hersch von Monako.

Es passiert wirklich nicht oft, dass der Sound einer Band durch und durch neu und besonders klingt. Monako gehören zu den wenigen Ausnahmen. Eine weitere Facette ihres komplexen, vielschichtigen Hybrids, dem kein Sammelsurium an Genrebegriffen (Jazz/Pop/R’n’B/Indie/Elektro) so richtig gerecht werden kann, hat die Band Ende der letzten Woche veröffentlicht. Trotz der scheinbaren zeitlichen Verortung des Titels „Spring“ wirkt das Musikvideo genauso gut zum Herbst-Winter-Übergang.

Die zart klirrenden Gitarrenklänge mischen sich mit der sanften Stimme des gebürtigen Kanadiers Sadek Massarweh bis die ersten unterschiedlich akzentuierten Klangteile von „Spring“ sich unterstützt durch zurückgenommene Drums in einem stimmigen, vor sich hin plätschernden Rhythumsgeflecht wiederfinden. Zwischendurch rüttelt das spezielle Spiel oder – fast besser – Streicheln von Der Ringer-Gitarrist Jakob Herrsch wieder sanft wach. Was die beiden Musiker samt Bandkollegin Naomie de Lorimier mit ihrem Projekt Monako liefern ist die Klangverschmelzung der beiden Heimatstädte Hamburg und Montréal. Nach einem einnehmenden Auftritt beim Reeperbahn Festival zählt auch nicht mehr nur die Hamburger Underground-Szene zur Fanbase. Die Leoniden nehmen Monako direkt als ihren Support mit auf die Deutschlandtour zum neuen Album „Again“.

Bevor ihr die Band bei ihren Konzerten live erlebt, solltet ihr euch aber unbedingt noch das Musikvideo zur Single „Spring“ ansehen. Darin seht ihr Eindrücke von Landschaften und Städten in der Übergangsstimmung zwischen Winter und Frühling oder vielleicht sogar Herbst und Winter. Die Visuals stammen von Faezeh Nikoozad, einer befreundeten Regisseurin der Band.

Hier gibt’s für euch das Video zu „Spring“ von Monako:

 

Drangsal veröffentlicht Video zu „Eine Geschichte/ Und Du? Vol. II“

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Still aus "Eine Geschichte/ Und Du? Vol. II"

Im April erschien das Album „Zores“ von Drangsal. Dass auch jetzt noch der Name Programm ist, beweist er nicht nur auf der aktuellen Tour, sondern mit der Veröffentlichung des Videos zu „Eine Geschichte/ Und Du? Vol. II“.

Beim Gedanken an die Gruppe Drangsal denkt man nicht nur an die idyllische Pfalz, die ursprüngliche Heimat von Max Gruber, sondern auch seine Rolle als Enfant Terrible. Mit der zweiten Platte „Zores“ werden mit der Benennung beide Aspekte bedient. Denn das Wort kommt aus dem Pfälzischen und kann für ein wütendes Pack, eine Gruppe Asozialer, ein Streit und Wut stehen. Mit dem Video, das sowohl den ersten Song des Albums „Eine Geschichte“ und einen weiteren Track, nämlich „Und Du? Vol. II“ bebildert, verwirklicht Drangsal zumindest den mitschwingenden Aspekt der Provokation. Schließlich finden sich in „Eine Geschichte/ Und Du? Vol. II“ nicht nur die Themen Mord und Gewalt wieder, sondern auch eine große Portion an Nacktheit.

Entgegen des Tracks „Eine Geschichte“ kann eher weniger zusammengefasst werden, welche Geschichte denn nun im Musikvideo erzählt wird. Denn das Gefühl, das einen während des Schauens und noch danach im wahrsten Sinne des Wortes einnimmt, kann durch eine Beschreibung auch nicht vorweggenommen werden. Klar ist aber, dass die Besetzung des Kurzfilms, den Namen verdient „Eine Geschichte/Und Du Vol. II.“ mit seinen knapp acht Minuten Laufzeit nämlich absolut, sehr nennenswert ist. Denn hierfür konnten beispielsweise Lars Eidinger, sowie eine Gruppe Drangsal-Fans gewonnen werden. Zudem ist im Voraus ein Prolog erschienen, in dem auch Daniel Richter zu sehen ist, der ein Porträt anfertigt. Das ist dann auch im eigentlichen Video zu sehen und hängt über dem Bett im Krankenzimmer.

Hier geht’s zur Review von „Zores“

Dabei erinnert die Konzeption des Videos an eine Mischung aus „Allan Align“ von Drangsals ersten Album „Harieschaim“ und dem Video zu „Magst Du mich“ vom jetzigen Album. So beinhaltet „Allan Align“ die im aktuellen Video enthaltene religiöse Komponente. Außerdem übernahm für beide Videos Maximilian Wiedenhofer die Aufgabe des Writer und Direktor. Die Gemeinsamkeit der Obszönität und Nacktheit ist ebenfalls in „Magst du mich“ anzufinden. Ein Grund wahrscheinlich, weswegen das Video dazu und nun auch „Eine Geschichte/ Und Du? Vol. II“ lediglich mit Anmeldung auf YouTube zu sehen ist, um das Alter zu kontrollieren.

Wohingegen bei Serien vor Spoilern gewarnt wird, sei hier eine andere Art von Warnung oder zumindest ein Tipp kurz angemerkt: Guckt das Video lieber nicht auf der Arbeit oder irgendwo anders, wo unangenehme Fragen gestellt werden könnten und ihr nicht zwingend die Zeit habt, einen durchaus bemerkenswerten Musiker zu empfehlen. Drangsal beweist mit diesem überraschenden Video einmal mehr, dass nichts Erwartbares oder Vorhergesehenes passieren kann, getreu des Zitats aus „Und Du? Vol. II: „Wo man mich vermutet, steh ich schon lange nicht mehr“.

Seht hier das Video von Drangsal zu „Eine Geschichte/ Und Du? Vol. II“:

 

Kein Album in gemixter Sprache – Search Yiu im Whatsapp-Talk

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Search Yiu // © Nora Hollstein
Search Yiu // © Nora Hollstein

Search Yiu ist eines der besten Beispiele für noch zu unrecht unbekannte Künstler in der deutschen Musikszene. Hinter seinem Alias steckt der 27-jährige Sören Hochberg. Search Yius Musik bewegt sich zwischen düsterem 2000er Pop, gefühlvollem RnB und diversen elektronischen Einflüssen. Heute erscheint seine EP „Halt mich wach“.

Ursprünglich aus dem idyllischen Goldramstein in der Pfalz hat es Search Yiu schon vor längerer Zeit nach Berlin verschlagen, ganz ähnlich wie auch die Jungs um Sizarr und Drangsal. Dort hat er vor zwei Jahren auch sein Debütalbum „Ride On“ veröffentlicht. Darauf hat der selbsternannte MTV Boy noch komplett auf Englisch gesungen. Seine Songs produziert er vor allem am liebsten mit seinen Freunden. Kein Wunder also, dass auf „Ride On“ seine Homeboys Drangsal und Doomhound (Philipp Hülsenbeck von Sizarr) zu Gast waren.

Auf „Halt mich wach“ hat sich Search Yiu diesmal für deutsche Lyrics entschieden. In 15 Minuten trägt uns die Platte in düster-schöner Dramatik durch Zerrissenheit, Sehnsucht, aber auch das Weiterziehen nach einer Trennung. Zwischen sphärischen elektronischen Klängen, einem Mix aus deepen und LoFi-Beats und Search Yius sanfter Stimme bauen sich epische Songs auf, die aber nie ins Pathetische rutschen. Features gibt es auf der EP diesmal zwar keine, dafür hat Search Yiu dieses Jahr schon Singles releast, die sich nicht auf der Platte finden. Unter anderem war BLVTH für den gemeinsamen Song „Puma“ am Start. Diesen November tourt Search Yiu jetzt erstmal als Support für Rapper Rockstah.

Wir haben uns gefragt, was bei ihm in nächster Zeit eigentlich alles so ansteht, ob wir bald auf ein Album hoffen können, neue Features oder sogar eine Headliner-Tour? Und haben uns dafür mit Sören zum Chatten verabredet.

Search Yiu im Whatsapp-Talk:

Hier könnt ihr Search Yius aktuelle Single „Schon vergessen“ hören:

 

Das beste Release der Woche: King Princess

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Uptemporeicher Lo-Fi-Pop trifft auf Wild West Vibe – in ihrem neusten Clip tanzt King Princess vor einem Greenscreen Himmel und besingt dazu eine Ode an die Pussy.

Um es mit den Worten von King Princess zu sagen ist ihre neue Veröffentlichung “fresh piping hot gak.” So besingt die Multi-Instrumentalistin aus Brooklyn in dem Track ihr Begehren nach einer Frau. Neben der Ode an das weibliche Geschlechtsteil, geht der Song fernab des Chorus auch in die Tiefe und lässt dabei auch viel Emotionen durchblicken. „She’s god and I found her“, singt die Singer-Songwriterin und beschreibt damit eine erfüllende Beziehung.

„Pussy is God“ ist die erste Single nach dem Release der Debüt-EP „Make My Bed“. In dem Song experimentiert King Princess das erste Mal mit Uptempo-Beats, Percussions und geloopten Samples, die den Lo-Fi-Pop der Musikerin aufrüsten. Der Gesang ist dabei simpel und eingängig und gerade deswegen nicht aus dem Ohr zu bekommen.

Im dazugehörigen Clip trifft der uptemporeiche Lo-Fi-Pop auf Wild West Vibe. Dazu radelt King Princess erst durch die Wüste um dann später durch einen Greensreen Himmel zu tanzen, der sie mit zahlreichen um sie herum wirbelden Dinge konfrontiert. Produziert wurde der Track mit den surrealen Visuals von Clare Gillen. Zur Inspiration für das Video diente auch eine bekannte ikonische Szene aus „Der Zauberer von Oz“, in der Dorothy durch einen Wirbelsturm von Kansas nach Oz gelangt. Daneben knüpft der Clip an die 90er-Nostalgie an, die King Princess mit „1950“ schon gestartet hatte. Die Single könnte ein erster Vorbote auf ein eventuell bald erscheinendes Debütalbum der New Yorkerin sein.

Ihr wollt wissen wie King Princess vor einem Greenscreen Himmel tanzt?

The Postie stellt vor: Maisie Peters verzaubert euch mit ihrem traumhaft schönen Singer-Songwriter-Pop

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Maisie Peters // Press Pic

Als würde F. Scott Fitzgerald Popsongs schreiben – Die Debüt-EP von Maisie Peters liefert frisch aufgeweckten Singer-Songwriter-Pop mit viel Emotionen.

Die Karriere der jungen Musikerin begann schon früh. Mit 12 schloss sie sich einer Band an, mit der sie erste Erfahrungen im Musikbusiness sammelte. Den Namen der Band möchte Maisie Peters jedoch nicht verraten. Gegenüber der BBC erzählte sie, dass die Songs immer noch auf Spotify seien und es ihr mittlerweile sehr peinlich ist. Am liebsten würde sie dieses Geheimnis mit ins Grab nehmen. Zu ihren Vorbildern zählen Taylor Swift, Lily Allen, Gabrielle Aplin und Lorde. Erstere war der Anlass, weshalb die Singer-Songwriterin zur Gitarre griff.

Wie viele andere Künstler vor ihr auch, erregte Peters erste Aufmerksamkeit durch die Video-Plattform Youtube. Dort lud sie Videos von eigenen Cover-Interpretationen hoch, auf denen sie nur mit Akustik-Gitarre in der Hand zu sehen ist. Nicht nur die Clickzahlen bei Youtube sprechen für den wachsenden Erfolg der britischen Newcomerin, so spielte sie erst kürzlich im Vorprogramm von Tom Walker auf dessen Europatour.

Emotionsgeladene Popmusik mit catchy Melodien

Ihre Akustik-Gitarre besitzt die 18-jährige Britin aus Brighton zwar immer noch, doch fühlt sie sich mittlerweile mehr zur Popmusik hingezogen. Von verträumten Soft-Pop-Balladen mit akustischem Storytelling bis hin zu emotionsgeladenen Pop-Nummern mit catchy Melodien – ihre Tracks sind fragile und wunderschöne Stücke, die unter die Haut gehen. Neben ihren musikalischen Vorbildern nimmt sie ihre Inspiration auch aus ihrer Liebe zur Literatur. Besonders die Werke von F. Scott Fitzgerald haben es der Singer-Songwriterin angetan.

Nach einer Handvoll Singles, darunter „Birthday“ und „Best I’ll Ever Sing“, ist die Debüt-EP „Dressed To Nice For A Jacket“ die erste Veröffentlichung der Britin. Wie schon die bisherigen Releases, reihen sich auch die neuen Songs nahtlos in die folkige Singer-Songwriter-Manier von Peters ein. Die frischen eingängigen Melodien gehen nicht nur sofort ins Ohr – besonders „In My Head“ hat absolutes Ohrwurmpotential – sondern laden die Songs auch zum perfekten Sonntags Chillout ein.

Wochenend-Soundtrack gefällt? Hört hier in die Debüt-EP von Maisie Peters:

Exklusive Videopremiere: Cinemagraph liefern mit „Baby Where You At“ schönsten schnörkellosen Brit-Rock

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Cinemagraph // © Max Alber, Fotos im Text: Max Alber

Mit ihrem Soundmix aus Indie-Rock, Alternative und Garage holen Cinemagraph die Sonne Brightons nach Mannheim. Zur Debütsingle „Baby Where You At“ präsentiert die Mannheimer Band ein modernes Remake des Dinner for One.

Ihre Vorliebe für Brit-Rock hört man den vier Mannheimern von Cinemagraph sofort an. Zu ihren Vorbildern zählen neben den Arctic Monkeys und Oasis auch The Smiths. Kaum verwunderlich also, dass der Sound der Band an große britische Indie-Heroen erinnert. Auch die Single „Baby Where You At“ fügt sich diesem Schema. Auf die treibenden einfachen Gitarrenriffs folgt eine eingängige Melodie, die sich durch Advans Alomerovic prägnanten Gesang im Refrain trägt. Die catchy Melodie setzt sich sofort als Ohrwurm in den Köpfen fest und ist durchaus tanzbar.

Der dazugehörige Clip zeigt Sänger Advan Alomerovic allein an einem gedeckten Tisch während er auf jemanden wartet. „Baby Where You At?“, singt er immer wieder während er sein Dinner for One einnimmt. Dabei präsentiert sich die Band vor einer gelben Leinwand, die sich als Signalfarbe durch den Clip zieht und das Cover der aktuellen EP widerspiegelt.

Neben dem Clip zur Single „Baby Where You At“ veröffentlichen Cinemagraph nämlich auch heute ihre Debüt-EP. „‚An Adolescent Opera‘ ist unsere persönliche Coming-of-Age-Story. Sie lässt den letzten Schluck Bier wie den ersten schmecken und keine Hüfte kalt, denn die herzzereißenden Texte sind in tanzbare Riffs und sweete Melodien gepackt,“ erklärt Schlagzeuger Leon Blank. Produziert wurde die Mini-Platte von Dennis Borger, Gitarrist bei der Band Fibel.

Die fünf Songs repräsentieren die große musikalische Bandbreite der Band perfekt. Von schweren melancholischen Melodien mit Garage-Elementen bis hin zu catchigen Indie-Pop-Nummern zeigt das Debüt die zahlreichen Einflüsse der Band. Dabei lassen Cinemagraph nicht nur alte Indie-Heroen neu auferstehen, sondern verpassen Altbewährtem mit ihrem Sound einen frischen Anstrich. Die komplette EP könnt ihr hier hören.

Sehr hier den Clip zur aktuellen Single „Baby Where You At“:

 

Anderson .Paak veröffentlicht mit „Tints“ erste Single vom neuen Album

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Anderson .Paak // © Israel Ramos

Anderson .Paak hat mit „Tints“ das Musikvideo zu seiner neuesten Single veröffentlicht. Gemeinsam mit Kendrick Lamar schlüpft das Ausnahmetalent darin in die verschiedensten Rollen.

In „Tints“ machen die beiden Rapper Anderson .Paak und Kendrick Lamar gemeinsame Sache – und das nicht zum ersten Mal. Dass .Paaks jazzige, raue Stimme und Lamars sanfter Timbre bestens harmonieren, ist also längst keine Überraschung mehr. Die beiden Künstler arbeiteten bereits für Dr. Dres Track „Deep Water“ zusammen. Doch nicht nur musikalisch scheint es zu harmonieren. „Er ist der bescheidenste, selbstloseste, großartigste, fokussierteste Gentleman, der mir jemals begegnet ist. Es gibt Leute, bei denen du dich darauf verlassen kannst, dass du ihnen mal eben etwas zuschickst und etwas Brandheißes zurückbekommst. Ich wusste einfach, dass es bei ihm der Fall sein würde“, kommentierte Anderson .Paak die Zusammenarbeit bei der Videopremiere in Zane Lowes Sendung bei Beats 1.

Die Single handelt davon, dass Künstler hin und wieder eine Auszeit benötigen – beispielsweise in Form von getönten Fensterscheiben. „I can’t be riding, riding around that open street/ I need tints/ Windows tinted, I need my windows tinted“, rappt .Paak im Refrain. Das dazugehörige Musikvideo wurde von Regisseur Colin Tilley umgesetzt, der sich in seinem jungen Alter bereits mit etlichen Videos für Kendrick Lamar, Justin Bieber, Nicki Minaj und Jason Derulo einen Namen gemacht hat. Auch mit „Tints“ liefert er ein bildgewaltiges Werk ab, in dem .Paak und Lamar in die unterschiedlichsten Rollen schlüpfen. Anderson .Paaks Freundin sagt zu Beginn des Videos „I wanna live in an unmessed World“ – geliefert wird dem Zuschauer allerdings das Gegenteil: .Paak als blutverschmiertes Opfer, als Fetisch-Fan und als gieriger Zocker an der Wall-Street, Lamar auf einem nächtlichen Joyride und als Kranker, der Besuch von Gevatter Tod erhält. Anstatt einer heilen Welt, gibt es einen Blick in die Abgründe der Gesellschaft.

Die Single kündigt das neue Album von Anderson .Paak an, dass am 16. November 2018 erscheinen wird. „Oxnard“ wird exklusiv über Aftermath Entertainment erscheinen, dem Label von Producer-Ikone Dr. Dre. „Tints“ liefert den ersten Vorgeschmack dazu.