Zehn Acts, die das ESNS 2020 hervorbringt

Am Mittwoch startet das ESNS 2020 (Eurosonic Noorderslag) in Groningen. Wir sind dieses Jahr für euch dabei, wenn unzählige Künstlerinnen und Künstler die Stadt im Norden der Niederlande erneut in eine musikalische Hochburg der Newcomer verwandeln. Wir haben uns durch das bunte Line-Up gehört und zehn der vielen (!) spannenden Acts herausgesucht.

Georgia

Sie ist alles in einem: Produzentin, Songschreiberin, Sängerin und Dummerin. Erst am vergangenen Samstag waren wir in London bei der Releaseshow ihres Albums „Seeking Thrills“ im Rough Trade East. Unsere Einschätzung: Die 25-jährige Londonerin könnte noch richtig groß werden. Ihr elektronischer Synth-Pop als Grundgerüst wird bespickt mit Hip-Hop Kollabos und psychedelischen Einflüssen. Und genau das macht ihn so vielfältig und spannend: Dance, Dance, Dance.

Freitag, 17. Januar, Simplon (Main), 22:15 – 23:00

Molchat Doma

Nicht umsonst, spiegelt das Cover ihres 2018 veröffentlichten Albums „etazhi“ eine eher düstere Plattenbaukulisse wider. Molchat Doma aus Weißrussland überzeugen mit einem Mix aus Post-Punk und New Wave. Insbesondere in ihrer Heimat werden sie gefeiert und mischen zusammen mit Bands wie Utro oder Ploho eine dunkle Synthie-80er-Jahre-Reminiszenz auf. Klingt wie Joy Division, nur auf Russisch! Feiern wir sehr!

Mittwoch, 15. Januar, Vera, 01:15 – 02:00
Donnerstag, 16. Januar, Kokomo, 20:30 – 21:10

Julian Zyklus

Die Welt ist unruhig: Hektik, Trubel, Stress und Anspannung. Julian Zyklus möchte das, so scheint es, musikalisch ändern. Songtitel wie „Dark Endless Desert“, „The Peace On The Earth“, oder „Looking For a Better View“ zeigen, wo die Reise mit dem italienischen Produzenten hingeht. Wenn man sich darauf einlässt, entführt er den Hörer nicht nur durch atmosphärische Ambientsounds in ruhige,  melancholische und weit entfernte Sphären. Er versetzt ihn außerdem mit ausufernden elektronischen und teils nicht vorhersehbaren Beats in eine Euphorie, die er nicht wieder verlassen möchte.

Mittwoch, 15. Januar, Grand Theatre (Up), 23:45 – 00:25

Squid

Die Band aus Brighton hat vergangenes Jahr ganze drei Auftritte auf dem Glastonbury gespielt. Das mag zum einen zeigen, dass die drei Boys richtig Bock haben zu spielen. Zum anderen, dass sie (nicht nur) auf der Insel sehr gefragt sind. Musikalisch lassen sie jazzy Disco-Funk und flotten Post-Punk verschmelzen, mit einem kräftigen Schuss Modest Mouse. Das ist dermaßen catchy, sowie ausgefallen und daher live mit Sicherheit eine Wucht.

Freitag, 17. Januar, Vera, 22:15 – 23:00

Sofia Portanet

Lasst die Neue Deutsche Welle aufleben! Die Wahlberlinerin steckt irgendwo zwischen orchestralem Pop und New Wave. Irgendwo zwischen Nina Hagen und Drangsal. Irgendwo zwischen Wortgewandtheit und Theatralik. Uns hat sie schon auf dem Berliner Synästhesie Festival im November überzeugt. Definitiv ein Tipp!

Freitag, 17. Januar, Huis de Beurs, 20:00 – 20:45

Celeste

Was für eine Stimme! Die Vergleiche mit Soul- und Jazzgrößen wie Aretha Franklin oder Ella Fitzgerald sind nachvollziehbar, zählt die Britin nicht umsonst zu einer der größten Nachwuchssängerinnen in diesem Gebiet.  Der von ihr besungene Weltschmerz wird getragen durch entspannte Jazz- und Popklänge, die sogar Stars wie Elton John überzeugen. Zur Musik von Celeste sagt er: „She‘s something else. Watch out for her“. Sign.

Donnerstag, 16. Januar, Stadsschouwburg, 21:25 – 22:10

Sinead O’Brien

Poesie tritt auf Musik. Spoken-Word trifft auf Art-Rock. Zur Musik kommt sie allerdings erst später. Die Poesie hingegen, begleitet sie ihr ganzes Leben lang. Sie stammt gebürtig aus Limerick in Irland – einem Ort, der namentlich auch für eine (scherzhafte) Gedichtform steht. Der Grundstein für ihr heutiges Schaffen ist also schon mit ihrer Heimat verbunden. Sie studiert anschließend in Dublin, wohnt in Paris und ist nun in London ansässig. Dort kommt sie schnell mit der Musik in Berührung und wird  von der Presse hochgelobt. Ihre Texte, kombiniert Punk-Attitüde, solltet ihr euch nicht entgehen lassen.

Mittwoch, 15. Januar, Vera, 20:45 – 21:30
Mittwoch, 15. Januar, Martinikerk, 22:10 – 22:30

YĪN YĪN

Heimspiel (zumindest was da Land betrifft) für die zwei Niederländer Kees Berkers und Yves Lennertz aus Maastricht. Ihr Werk orientiert sich an traditioneller asiatischer Musik der 60er und 70er Jahre und wird aufgepeppt mit psychedelischem Funk und Electro. Also: Discokugel raus, Tanzschuhe an und treiben lassen!

Mittwoch, 15. Januar, Martinikerk, 20:50 – 21:10
Mittwoch, 15. Januar, Grand Theatre (Main), 00:30 – 01:15
Donnerstag, 16. Januar, Plato Record Shop, 13:40 – 14:00

Charlotte Adigéry

Zwei EP’s hat die belgisch-karibische Elektropop und R’n’B Künstlerin bislang veröffentlicht. Beide zeigen Adigéry und ihre Musik mal euphorisch, mal nachdenklich. Eins haben sie aber gemeinsam: Sie gehen direkt ins Ohr. Und mal ganz ehrlich: Wer schafft es schon mit lediglich drei Sätzen, einen solchen Hit („Paténipat“) zu produzieren? Viele fallen uns da nicht ein.

Freitag, 17. Januar, Huize Maas, 22:15 – 23:00

Barney Artist

Extrem lockerer und frischer Hip Hop vom Osten Londons on it’s way to Groningen. Dabei bedient er sich am 90er Jahre Rap und mixt ihn mit Jazz-Elementen, was an die frühen Sachen von The Roots erinnert. 

Freitag, 17. Januar, Platformtheater, 20:00 – 20:45

Außerdem treten beim ESNS 2020 auch Bands und Künstler*innen auf, die wir euch schon (teils mehrmals) auf verschiedensten Weisen vorgestellt haben und die wir nochmal unbedingt empfehlen möchten. Mit dabei:

5K HD, ANGER, PABST, Pip Blom, Arlo Parks, Flohio, Ätna, BVLTH, Kelvyn Colt, Krakow Loves Adana, Oscar Jerome, Shelter Boy, Some Sprouts.

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