40. Vampire Weekend – This Life
Viele spannende Newcomer, die dieses Jahr bisher begeistern konnten. Als alten Hasen kann sich da schon fast die US-amerikanische Band Vampire Weekend um Sänger Ezra Koenig bezeichnen. Vor der Veröffentlichung ihres vierten Albums „Father Of The Bride“ sind ganze sechs Jahre ins Land gegangen. Doch weder die Jungs, noch ihr Sound sind altbacken, sondern passen in die Gegenwart. So gut, dass sie mit ihrem Song zurecht einen Platz in unsere Liste bekommen haben.
39. Culk – Salvation
Zu Recht kann man Culk gerade als die wohl spannendsten Newcomer Wiens bezeichnen. Der Sound der vierköpfigen Band lehnt zwischen Post-Punk Einflüssen, Shoegaze und verträumt schwermütigen Pop und bewegt sich auch textlich jenseits von Oberflächen. „Salvation“ beschreibt Sängerin Sophie Löw im Interview als ein „unaufgeregtes Sich-Aufregen“ über oft immer noch unhinterfragte Machtverhältnisse.
38. OG Keemo – Geist
An dieser Stelle könnten durchaus auch andere Tracks aus dem Album des Musikers stehen. „Geist“ steht stellvertretend für das gleichnamige Album, welches sicherlich eines der prägendsten des Jahres ist. Charmant verbindet er Wut mit Humor, brutaler Ehrlichkeit und Einfühlsamkeit.
37. das bisschen Totschlag – Auf der A7 wieder Stau
Dieses wohlige Gefühl bei Nacht über die Autobahn zu fahren und im Scheinwerferlicht dem eigenen Lieblingssong zu lauschen. „auf der A7 wieder Stau“ klingt wie eine verträumte Reminiszenz genau dieses Momentes. Der ambient-angehauchte Opener ihrer Platte „Easy Care + Softener“ überzeugt mit beruhigenden Vokals und smoothen Gitarrenwänden. Nach und nach entfacht sich der Song, der einen wunderbaren Start in das Album des Bruchpop-Trios liefert.
36. Sparkling – Champagne
Sparkling springen gerne zwischen deutschen und englischen Songzeilen in ihren Tracks. Auf „Champagne“ bleiben die Kölner jedoch im englischen und klingen dabei so Post-Punkig wie nie zuvor – schnelle, klare Gitarrenriffs treffen in dem Song auf treibende Indie-Beats und New Wave-Elemente.
35. King Princess – Prophet
King Princess erscheint seit letztem Jahr als hoffnungsvoller Stern, der die Mainstream Popkultur erleuchtet und mit seinem Glanz der Queerness in ebendieser eine größere Plattform schafft. Mit Songs wie „Pussy Is God“ zelebriert sie nicht nur Pussy Positivity, sondern bricht in ihren Videos mit mal klischeehaften und mal eher unbemerkt manifestierten Genderrollen. Egal ob sie als breitschultrige Footballspielerin durchs Bild läuft oder die Bühne auf der Party alter, weißer, Steak essender Anzugmänner (zwinker) vereinnahmt.
34. Mura Masa ft. slowthai – Deal Wiv It
Mit der Rauheit und der Ehrlichkeit von The Streets. Nur, dass wir eben das Jahr 2019 schreiben und die Welt noch ein wenig beschissener ist.
33. Die Heiterkeit – Jeder Tag ist ein kleines Jahrhundert
Es ist Zeit für mehr orchestralen Indie-Pop! Frontfrau Stella Sommer übernimmt auf der neuen „Die Heiterkeit“-Platte selbst die Regie. Sie tauscht weitestgehend die Gitarre gegen das Klavier ein – und das mit Erfolg. „Jeder Tag ist ein kleines Jahrhundert“ ist jedoch eine Ausnahme. Seichte Gitarrenlinien und Drums führen den Hörer durch den Song. Mit ihrer fast majestätischen Stimme schafft sie eine entspannte Klangwelt, durch die sich Zeilen wie „Zeit ist nur ein Gummiband, das man zwischen Menschen spannt“ ganz schnell in den Köpfen der Hörer verankern.
32. Foals – On The Luna
Es gibt diese Indie-Bands, die seit Jahren (fast Jahrzehnten) gefühlt jedes Jahr die gleiche Platte veröffentlichen und es gibt Foals. Die Band um Yannis Philippakis hat sich im Jahr 2019 mit dem Release von gleich zwei Alben eine Challenge gesetzt. Die beiden Platten sollten sich nicht nur im Sound, sondern auch in den Themen unterscheiden. „On The Luna“ entstammt dem ersten Part von „Everything Saved Will Not Be Lost“ und zählt zu den euphorischsten Songs auf dem Album. Ansonsten machte sich die Band dieses Jahr für Nachhaltigkeit stark und legte den Finger in die immer tiefer werdende, gesellschaftliche Wunde.
31. black midi – bmbmbm
Um kaum eine andere Band gab es in diesem Jahr einen größeren Hype als um die Briten von black midi. Und das völlig zu Recht: ihre unkonventionelle Herangehensweise zeigt, dass Gitarrenmusik auch in 2019 noch relevant ist. Auf einem technisch nahezu perfekten Level spielt das junge Quartett aus London Experimental-Rock mit einer gehörigen Prise Improvisation und dem genau richtigen Maß an Weirdness. Der Albumstandout „bmbmbm“ bringt diese Essenz genau auf den Punkt.