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Die 50 besten Songs des Jahres 2019

10. Stormzy – Vossi Bop

Wisst ihr was Statements sind? Mal eben die London Bridge für ein Musikvideo sperren zu lassen und das als quasi Staatsfeind von Bojo und seiner Tory-Sippschaft. Wir wollen nicht wissen, wie diese reagiert haben, als die morgendliche Road to Brexit an dem Tag (noch) etwas länger gedauert hat als sonst. Hinzu kommt, dass „VOSSI BOP“ von Stormzy auf einem der besten Alben des Jahres erschienen ist.


09. Jai Paul – He

Er galt einst neben The xx als eines der vielversprechendsten Signings bei XL Recordings. Dann wurde sein Album aus bis heute unerklärklichen Gründen geleakt. Ein Umstand mit dem der britische Musiker lange Zeit zu kämpfen hatte, weshalb er sich anschließend für ganze 10 Jahre aus der Musikszene zurückgezogen hat. Mit „He“ und „Do You Love Her Now “ veröffentlichte er in diesem Jahr eine Doppel-A-Seite, die zeigt, dass er in seiner Pause keineswegs den Sinn für zeitgemäße Avant-Garde-Popmusik verloren hat.

08. Tyler The Creator – Earfquake

Ursprünglich war die Single „Earfquake“ für Rihanna und Justin Bieber vorgesehen. Dies verriet Tyler The Creator in einem Interview. Macht nichts, denn der Support von Playboi Carti kann sich sehen lassen und insgeheim sind wir auch happy darüber, dass Tyler sich den Song zu seinem gemacht hat. Wer weiß, vielleicht wäre der Welt sonst die Hommage an Andy Warhol im Video zu „Earfquake“ verwehrt geblieben?

07. Charli XCX & Christine and the Queens – Gone

Dass Charlie XCX in der Produktion von Pop-Hits nicht danebenliegen kann, zeigen schon die Kollaborationen auf ihrem kürzlich erschienenem Album „Charlie“. Mit dabei sind unter anderem Lizzo, Yaeji, Clairo, HAIM und Christine & The Queens. Letztere ist außerdem mitverantwortlich für deren gemeinsamen Hit „Gone“. Visuell fasst ein*e Top-Kommentator*in das Video wundervoll zusammen: „Gay stuff on a gay car. I’m feeling this.“

06. Tame Impala – Borderline

Wer Tame Impale im Jahr 2019 ernsthaft für den Einsatz von Autotune verachtet, verkennt nicht nur das Disco-Gen des Songs, sondern hat auch eine versnobt exklusive Sicht auf die Musikwelt. Nachdem Kevin Parker ein langen Weg durch die farbige Welt des Psych Rock unternommen hat, ist er nun am Ende der Welt angekommen und stellt fest, dass die Welt gar keine Kugel, sondern eine Disco-Kugel ist. Anders kann man sich die Geburt eines Instant-Classics wie „Borderline“ nicht erklären.

https://www.youtube.com/watch?v=vpbblMR_jUo

05. Billie Eilish – bad guy

In diesem Jahr führt kein Weg an Billie Eilish vorbei. „bad guy“ ist nicht nur einer der erfolgreichsten Tracks des Jahres, sondern hat der Song diesen Sommer sämtliche Rekorde gebrochen. Ganze 19 Wochen in Folge konnte sich „bad guy“ in den Billboard Charts halten. Tiefe Bässe und ein düsterer pulsierender Vibe ziehen sich durch den Track und beweißen, wie experimentierfreudig die junge Künstlerin ist. Dazu das eindrucksvolle Video, auf dem Billie auf einem muskulösen Mann sitzend vor spärlich beleuchteter Kulisse performt und die ganze Szenerie ist an Coolness nicht mehr zu toppen.

04. The 1975 – People

Ein Song wie die Stimmung der Jugend in einem Land. Zugegeben sind The 1975 bisher kaum als besonders politische Band aufgefallen. Aufgrund der Geschehnisse der vergangenen Jahre und Monate hat es jedoch ein Umdenken bei der Band rund um Matt Healy gegeben und so lässt die Band mittlerweile Merch recyclen, trauen sich Greta Thunberg proaktiv eine (verdiente) Plattform zu geben und veröffentlichen Songs wie „People“. Damit großer Indie auch mal ein wenig Wirkung und Bedeutung hat!

03. Bon Iver – Hey, Ma

Mit „22, A Million“ hat Justin Vernon 2016 bewiesen, dass er Songwriting auf dem höchsten Level beherrscht. Mit „Hey, Ma“ weicht er bewusst von dieser Perfektion ab und lässt freie Emotionen in den Song einfließen. In dem Song geht es um seine Mutter, um Kindheitserinnerung – sprich um alltägliche Erinnerungen. Und wenn Imperfektion sich bei Bon Iver derart äußert, wollen wir auch weiterhin auf die nerdy Schiene des Kanadiers verzichten.

02. Der Ringer – Heart Of Darkness

Der Ringer sind ein Phänomen. In einem kleinen Kreis, zu dem wir uns im Geiste auch schimpfen, werden sie in den Himmel gehyped – und für den Rest sind sie zum Großteil eine Unbekannte. Wie man als derart talentierte Band so weit unter dem Radar schwimmen kann, ist bisher wissenschaftlich nicht belegbar. Fakt ist jedoch, dass „Heart Of Darkness“ ein derartiger Hit ist, dass er in die größten Stadien des Landes gehört.

01. FKA twigs – Cellophane

FKA twigs‘ erstes Video nach einer fast dreijährigen Ruhe um sie als Künstlerin, liest sich wie ein Heilungsprozess. Neben der Trennung ihrer Beziehung, die immer einem äußerst ungesunden Rampenlicht der Öffentlichkeit ausgesetzt war, wurden ihr zudem mehrere Tumore in der Gebärmutter entfernt. Eine Phase der Isolation folgte, in der sie glaubte körperlich nicht mehr die Stärke aufbauen zu können, die sie jahrelang als professionelle Tänzerin hielt. Als ihr die visuelle Idee zu „Cellophane“ kam, trainierte sie zwei Jahre Pole und ließ das visuelle sowie akrobatische Meisterwerk zu ihrem ersten Release seit langem entstehen.

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