Blood Orange // Still aus "Blood Orange - Dagenham Dream"
Blood Orange neues Video zu „Dagenham Dream“ beglückt uns nicht nur mit einem weiteren Titel aus seinem vierten Studioalbum “Negro Swan”, sondern auch mit einem DIY-Video im Retro-Look.
Mit “Negro Swan” erfreute uns der Wahl-New-Yorker Devonté Hynes, der hinter dem Musikprojekt Blood Orange steckt, im August mit 16 neuen Tracks die keinen Blood Orange Liebhaber enttäuschen konnten. Man würde lügen würde man Hynes’ Sound als innovativ oder neuartig beschreiben, denn an den R’n’B-Rhythmen, den synthesizerlastigen Backbeats und den Wave-Grooves ist nichts neu. Aber genau das lieben wir, und genau das ist “Dagenham Dream”. Das Sahnehäubchen daran ist besonders das wohl nicht aufwändig produzierte Musikvideo dazu.
Beginnend mit einem Dude der sich den letzten Bail seines Kumpels, Skater Caleb Barnett, ansieht entführt uns das Video an einen kaum gefüllten New Yorker Skatepark. Was als anfänglich als Footage wirkt, entpuppt sich als Meer aus Flips, Ollies und Grinds – wohl mehr als Locals als Pseudos. Doch die Boys skaten nicht nur: sie hängen im Park ab, lassen sich tättowieren und gehen zu Friseur.
Das ganze Album “Negro Swan” thematisiert die Herausforderungen und Challenges der Black Community und somit ist auch “Dagenham Dream” ein Teil dieser Veranschaulichung. Der Track mit dem harten 80s-New-Wave-Synth-Elementen und den lockeren Grooves endet mit einem Monolog der über Anpassung spricht. Anpassung die als Grundbedürfnis angesehen wird und bei der dennoch zu die meisten individuellen Elemente einer Persönlichkeit vergraben werden.
Das lässige Video zu „Dagenham Dream“ gibt’s hier:
Auch vier Jahre nach seinem Debütalbum wirft Tommy Cash noch mit Euroz, Dollaz, Yeniz durch die Musikszene. Ob seine Liebe für diverse Geld-Währungen dieser Welt geblieben ist? „¥€$“ist die Antwort und auch der Titel seines neuen Albums. Ein Liebeskind des HipHop und post-sowjetischer Underground Raves.
Tommy Cash der 1991 zeitgleich mit dem Zerfall der Sowjetunion in einem Randgebiet von Tallinn zur Welt kommt, fängt als Teenager mit dem Tanzen an und findet so auch zum HipHop. Heute wird er „Kanye East“ genannt, ist aber im ärmsten Viertel der estnischen Hauptstadt aufgewachsen. Seine ersten Konzerte gibt Tommy auf Underground Raves der Witchhouse- und Gabber-Szene. Dort lernt er auch die Produzenten seines Debütalbums kennen „Euroz Dollaz Yeniz“ kennen. Bei seinen Videos, die regelmäßig viral gehen, führt der ehemalige Kunststudent selber mit Regie. Die schwanken immer zwischen ironischen Referenzen und grandioser Selbstdarstellung.
Tommy Cashs Videos schwanken immer zwischen ironischen Referenzen und grandioser Selbstdarstellung
In seinem aktuellen Video „X-Rays“ inszeniert Tommy Cash sich als Kultgroßmeister, mit Röntgenblick aus gleich drei Augen. Schon in der ersten Minute verwandelt er seine Propagandahalle in einen riesigen Rave. Und das alles mühelos im blauen Satinanzug und Cowboyboots („Fuck Fashion“). Exzessiver Exorzissmus trifft im Video auf Baumumarmungen. Währenddessen bandelt im Song HipHop mit Witchhouse- und Hardcore-Rave-Beats an.
Allein schon das Albumcover zu „¥€$“ liest sich wie ein Millenial-Grafikdesign-Traum aus fluoreszierenden Tribals und einer herzförmigen Erde, gehalten von Tommy Cashs tättoowierten Händen („Cash Only“). Wer denkt, den Sound von Tommy schon zu kennen, wird auf „¥€$“ wieder aufs Neue überrascht. Das Album ist ein Clash der verschiedensten Genres und Referenzen. Gabber-Beats treffen auf Soundcloud-Rap. Auf Witchhouse-Chöre folgt ein Dancehall-Song. Genauso unterschiedlich sind auch die Artists, die mit am Album beteiligt waren.
Schon der Opener „Wait A Minute“ schlägt mit aggressiven Beats ein, produziert von Amnesia Scanner, einem Duo aus Finnland, das bekannt ist für ihre experimentellen Beats. Die mischen sie unter anderem aus den Sounds von brechendem Glas. Tommy rappt währenddessen darüber, dass er sich jetzt auch mühelos die Flasche Wasser für acht Euro auf dem Eiffelturm leisten kann.
Der Producer Boys Noize hat bei „¥€$“ mitgeholfen
Für „Mona Lisa“ hat Tommy Cash sich den US-amerikanischen Modedesigner Rick Owens für ein Feature ins Studio geholt. Der spielt Tommys Songs auch gerne mal bei seinen Runaway-Shows. Nach dem Rave-Hit „X-Ray“ folgen auf einmal Dancehall-Beats und das zweite eher ungewöhnliche Feature mit MC Bin Laden und dem Song „Brazil“. Tommy Cash, dem die Mischung noch nicht ungewöhnlich genug war, hat sich als Producer noch den Berliner House & Techno DJ und Produzenten Boys Noize für sein Album dazugeholt.
„Vegetarian“ ist im Grunde auf einem Sample des Soundtracks der 90er-Mystery-Kultserie „Twin Peaks“ von David Lynch aufgebaut. Nachdem die atmosphärische „Laura Palmers Theme“ ziemlich schnell mit einem Gabber-Beat unterlegt wird, rappt Tommy Cash „I don’t want no beef, I’m vegetarian“. Er erinnert damit an Yo-Landi Vi$$er vom südafrikanischen Rave-Rap-Duo Die Antwoord, mit denen er oft verglichen wird. Yo-Landi Vi$$er rappte schon in deren Hit ‚Baby’s On Fire‘ „I don’t got beef, cause I don’t eat no meat“.
In „Cool 3D World“ greift Tommy Cash sogar das Phänomen des Soundcloud-Rap ab und liefert einen echten sadboi-Song. Background Vocals singt die britische Pop-Sängerin Charlie XCX. Die hat Tommy auch schon für ihr Musikvideo zu „Boys“ vor die Kamera geholt. Egal, wie vielseitig und voller Referenzen „¥€$“ eigentlich ist, im Grunde verdient es schon für den Songtitel „HORSE B4 PORSCHE“ einen Award.
Hier könnt ihr Tommy Cashs neuestes Video „X-RAY“ sehen:
Wer Kanye West musikalisch zu seinen Vorbildern zählt, darf auch Alben veröffentlichen wie Kanye. „mea culpa“ von Bilderbuch ist eine Entschuldigung für die Nonchalance in zweifelhaften Zeiten.
Ist es ein Album oder doch vielleicht ein Mixtape? Funktionieren Alben in unserer schnelllebigen Zeit, die von Streamingdiensten und Musik-Flatrates geprägt sind, überhaupt noch? Mit der quasi unangekündigten Veröffentlichung von „mea culpa“ werden sicherlich mehrere Musikexperten genau solche Fragen in den Ring werfen. Dabei haben die Wiener erst vor knapp 20 Monaten gefühlt die komplette Musikszene in zwei Lager gespaltet. Bilderbuch vermochten es nicht den Konventionen zu entsprechen und haben den Erwartungen entgegen kein kommerzielles Album auf „Schick Schock“ folgen lassen. Sie sind über den Türspalt der Experimentierfreudigkeit getreten und haben damit auch Altlasten, wie auch die Rücksicht auf Verluste, spielend leicht abgelegt.
„mea culpa“ führt diese Stilvielfalt selbstbewusst weiter und es scheint, als ob die vier Musiker sich bereits mit dem Albumtitel dafür verschmitzt entschuldigen wollen.
„mea culpa“ führt diese Stilvielfalt selbstbewusst weiter und es scheint, als ob die vier Musiker sich bereits mit dem Albumtitel dafür verschmitzt entschuldigen wollen. „Super rich Kids haben Stress“, philosophiert Maurice Ernst gleich im Opener „Sandwishes“ vor sich hin und könnte die First World Problems, die uns beschäftigen nicht besser herunterbrechen. Der Trap-Einfluss der den Opener dezent mit „skrrt“ unterwandert, wird in „Taxi Taxi“ konsequent weitergeführt. Mit angezogener Instrumental-Bremse rappt sich Ernst auf der Hinterbank eines Wiener Taxis zu der nächsten „Lounge 2.0“. Der tanzbare Beat des Songs lädt dazu ein, in Zukunft bei der Musik in Hotellobbys genauer hinzuhören. Es treffen funky Basslines auf sozialkritische Texte wie „Du verdienst jetzt richtig Geld, aber nicht genug für diese Welt“ auf die, wie im echten Leben, „Emotion“(en) folgen.
Bilderbuch mögen nämlich vielleicht das Bewusstsein für Großbuchstaben verloren haben, jedoch nicht ihren Sinn für Lässigkeit.
In der zweiten Hälfte von „mea culpa“ regnet es spätestens mit „Checkpoint (Nie Game Over)“ lila Regen auf das Slackertum, das Bilderbuch in Songs wie „Mein Herz bricht“ versprühen. Bilderbuch mögen nämlich vielleicht das Bewusstsein für Großbuchstaben verloren haben, jedoch nicht ihren Sinn für Lässigkeit. Maurice Ernst, Michael Krammer, Peter Horazdovsky und Philipp Scheibl haben ihre größte Stärke immer in der Nonchalance. Es werden Effekte überspitzt eingesetzt, Stimmen verzerrt und auch sonst vor technischem Schnickschnack nicht zurückgeschreckt. Bilderbuch mögen wie Workaholics erscheinen, dabei konstruieren sie sich mit ihren Alben eigentlich aber nur eine eigene, feine Spielwiese.
Genau hier steht die Band vor einem Gewissenskonflikt. Obwohl die Musiker ein genaues Bewusstsein für die Probleme unserer Zeit haben, haben sie ihren Zuhörern mit der vorherigen Platte „Magic Life“ eine Insel des Wohlfühlens geschaffen, die zwar Probleme anspricht, sie aber nicht mit Scheinwerfern beleuchtet.
In „mea culpa“ wurden diese Scheinwerfer sogar durch Sonnenstrahlen ersetzt. Denn „Memory Card“ empfiehlt sich wärmstens als Sommerhit und ist zweifelsohne mit „Checkpoint (Nie Game Over)“ einer der eingängigsten Songs auf dem Album. Von einem leichten Gefühl umgeben, schleusen Bilderbuch einen zum überraschend schnellen Closer namens „Aloe Vera“. „mea culpa“ funktioniert nämlich als Momentaufnahme. Eine Momentaufnahme, in der man loslassen sollte. Sich loslösen von den ganzen großen und kleinen Problemen dieser Welt. Die Musiker von Bilderbuch haben längst verstanden, wie man sich am besten zurückfallen lässt und die Stimme der Entspanntheit sprechen lässt, ohne die Kreativität außen vor zu lassen. Genau das hört man „mea culpa“ an.
VÖ: 04.12.2018 // Maschin Records
Beste Songs: Lounge 2.0, Memory Card, Checkpoint (Nie Game Over)
„mea culpa“ von Bilderbuch gibt es hier im Stream:
Mit „Take It Easy“ präsentieren die Kytes eine weitere Vorab-Single zur neuen EP „Frisbee“. Dabei überrascht nicht nur die wilde Taxi-Tour der Münchner im dazugehörigen Clip, sondern auch der neue reifere Sound der Band.
Die Kytes sind erwachsen geworden, oder vielmehr ihr Sound. Durchdrängten einst schmissige saubere Gitarrenriffs und hookgeladene Refrains die eingängigen Indie-Pop-Nummern der Band, so merkt man den Münchner jetzt ihre Experimentierfreudigkeit an. „Take It Easy“ klingt reifer und verspielter als „On The Run“, „I Got Something“ oder auch die zuletzt veröffentlichte Single „Remedy“. Den gitarrenlastigen Indie-Pop und die catchy Tunes haben die Kytes jetzt mit smoothen Synthieflächen und elektronischen Sounds aufpoliert.
Der dazugehörige Clip ist als One-Shot-Video gedreht. Darin sieht man Sänger Michael Spieler, der auf der Rückbank eines Autos sitzt und nach und nach kommen immer wieder neue Mitfahrer zu ihm ins Auto gestiegen. Darunter auch seine Bandkollegen, die erst in Nonnen-Kluft gekleidet zu ihm hinzusteigen, sich anschließend aus den Kostümen pellen und darunter schlichte schwarze Anzüge tragen, Waffen zücken und sich Sturmmasken aufziehen. Wäre das nicht schon seltsam genug gewesen kriecht gegen Ende auch ein Mensch im Elefantenkostüm aus dem Kofferraum und setzt sich auf den Beifahrersitz. Spieler lässt dies hingegen unbeeindruckt.
Enthalten ist der Track auf der neue EP „Frisbee“, die am 25. Januar kommenden Jahres auf Frisbee Records, dem eigenen Label der Band, erscheinen wird. Die Songs dazu wurden in München, Wien und Amsterdam geschrieben und im Studio der Kytes in München produziert. Zuvor geht es für die Münchner aber noch auf Tour durch die Republik. Wer die Kytes in diesem Jahr noch live sehen möchte, sollte sich jedoch schleunigst Tickets sichern, denn sind schon fast alle Shows der sechs Daten ausverkauft.
Tourdaten:
05.12 Artheater, Köln
06.12 Molotow, Hamburg (ausverkauft)
07.12. Badehaus, Berlin (ausverkauft)
08.12 Naumanns, Leipzig
11.12 Strom, München (ausverkauft)
12.12 Strom, München (Zusatzshow)
Tickets für die Shows gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen.
Verfolgt hier die wilde Taxi-Fahrt der Kytes zu „Take It Easy“:
Poetische Texte, flowiger Sound und eine einzigartige Stimme – der Sound von Odette lässt sich in keine Genre-Schublade stecken. Im Februar kommt die australische Singer-Songwriterin für drei Konzerte nach Deutschland.
Mit gerade mal 17 Jahren beginnt die junge Australierin schon an ersten Songskizzen für ihr Debüt zu arbeiten. Die Liebe zur Musik wurde ihr dabei schon im frühen Kindesalter in die Wiege gelegt. Ihre südafrikanische Mutter prägte Odette schon früh durch afrikanische Musik, Soul, Funk und Rhythmus. Durch ihren englischen Vater entdeckte sie die Liebe zur Klassik. Als Jazz-Pianist führte er sie schon früh zu Jazz und New Wave und auch selbst begann sie schon früh mit dem Klavier spielen. Ihr eigener Sound ist ein Mix aus all den Einflüssen, die die Singer-Songwriterin über die Jahre hinweg geprägt haben. Diese Vielfältigkeit hört man auch den Songs von Odette an. Während ihre Debütsingle „Watch Me Read You“ durch den im Vordergrund stehenden Sprachgesang stark an Kate Tempest erinnert, klingt „Take It To The Heart“ schmissiger, durchaus tanzbar und ist stark geprägt von einem durchgehenden catchy Beat.
Die aktuelle Single „A Place That I Don’t Know“ hingegen kommt zerbrechlicher und gefühlvoller daher. Zusammen mit Aussie-Kollegen Gretta Ray hat Odette die Single aufgenommen. Allgemein lassen sich die Lyrics der Australierin auch als kleine hoch emotionale literarische Werke lesen. „Ja, ich habe schon immer gerne Gedichte geschrieben, und das merkt man wohl auch meinen Songs an“, beschreibt Odette den Schreibprozess ihrer Texte. Kein Wunder also, dass die Musikerin als Inspirationsquellen für ihre Songs neben der Sängerin Joanna Newsom auch Dichter wie Keats oder Whitmann angibt. Bei der Singer-Songwriterin treffen poetische Texte auf flowige und vielschichtige Soundflächen, die einzig durch die unverwechselbare Stimme der Australierin in einem roten Faden zusammengehalten werden.
Ihr Debütalbum „To A Stranger“ erscheint am 8. Februar via Caroline. Im Studio war Odette dafür mit dem Produzent Damian Taylor (Björk, Arcade Fire, The Killers). Vermutet man anhand der bisherig veröffentlichten Songs, wie das Debüt der Australierin klingen soll, so wird es wohl vor allem vielseitig, persönlich und gefühlvoll. Anlässlich der neuen Platte, geht es für Odette auch auf Europatour. Für drei Shows ist die Singer-Songwriterin mit ihrer fesselnden Popmusik auch hierzulande zu sehen.
The Postie präsentiert: Odette
23.02. Artheater, Köln
24.02. Badehaus, Berlin
25.02. Nochtwache, Hamburg
Tickets gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen.
Hört hier die aktuellen Single „A Place That I Don’t Know“:
Alle Jahre wieder erscheinen vielleicht zwei bis drei gute Weihnachtssongs. Und da wir die Klassiker eh schon in Dauerbeschallung hören, wenn die Verwandtschaft sich trifft, haben wir eine Übersicht von alternativen Festtagssongs für euch zusammengestellt. Also lehnt euch mit einem Glühwein, einer heißen Schokolade oder einem Pfund Mandarinen zurück und lasst euch von festlichen Sounds berieseln!
Julian Casablancas – I Wish It Was Christmas Today
Wie es sich für einen Weihnachtssong gehört, beginnt „I Wish It Was Christmas Today“ von Julian Casablancas mit läutenden Glocken. Wer denkt, dass sich die Vorfreude aufs Christkind nicht mit Wave-Keyboards und dem fröhlichen Bariton des The Strokes-Frontmanns kombinieren lässt, liegt daneben. Für alle, die’s auch unter’m Tannenbaum etwas lauter mögen.
Fleet Foxes – White Winter Hymnal
Mehrstimmige Harmoniegesänge gehen in der Vorweihnachtszeit doch immer, oder? Genau diesen Gedanken greifen Fleet Foxes mit der ersten Single ihres gleichnamigen Debüts aus dem Jahr 2008 auf. Rein musikalisch gesehen verbreitet zwar jeder Song der Karohemdträger Weihnachtsstimmung, „White Winter Hymnal“ ist aber definitiv unser Favorit.
Belle And Sebastian – Are You Coming Over For Christmas?
Obwohl sie die meiste Zeit des Jahres zauberhaft-verspielten Indie-Pop darbieten, gehen Belle And Sebastian es zur Weihnachtszeit sehr smooth an. „Are You Coming Over For Christmas“ erzählt im Duett vielen Blasinstrumenten und Orchester-Stimmung von zwei Liebenden, die die Feiertage miteinander verbringen möchten.
Los Campesinos! – A Doe To A Deer
Noch mehr Liebe: Auch Los Campesinos! wünschen sich im kraftvollen Indie-Sound von „A Doe To A Deer“ nichts sehnlicher, als erwidertes Interesse. Die Band händelt hier eine Gratwanderung zwischen toughen Gitarren und klassischen Weihnachtsklängen in Form verschiedener Glockentöne.
The Waitresses – Christmas Wrapping
Längst ein Klassiker der Pop-Weihachtssongs und doch immer wieder gut: Sprechgesang, progressive Lyrics (der Song stammt es aus dem Jahr 1981) und ein catchy Refrain. Wer den Wortwitz im Songtitel versteht, darf sich beherzt auf die Schulter klopfen!
Phoebe Bridges – Have Yourself A Merry Little Christmas
Phoebe Bridges unverkannbare Stimme sorgt den Großteil des Jahres sowieso schon für Gänsehaut. Zur Weihnachtszeit verwandelt sie in den Klassiker „Have Yourself A Merry Little Christmas“ in eine zarte Ballade und bringt damit wohl auch den letzten Grinch zum emotionalem Seufzen.
Sufjan Stevens – Only At Christmas Time
Der große Sufjan Stevens und seine zahlreichen Weihnachtssongs sind eine Klasse für sich. Jeder einzelne steckt hörbar emotional, voll unerschöpflicher Muse und festlichem Flair. Stellvertretend für sein weihnachtliches Werk haben wir „Only At Christmas Time“ ausgewählt, legen euch aber auch seine weiteren Weihnachtssongs ans Herz.
LCD Soundsystem – Christmas Will Break Your Heart
Selbst der größte Daddy der Indie-Disko wird an Weihnachten zu einem Santa mit dem berühmten Wohlfühlbauch. Eine Legende besagt nämlich, dass sich James Murphy jedes Jahr um Weihnachten herum mit einem roten Mantel gesehen wird. Ob sich hinter dem Musiker und Produzenten vielleicht der Weihnachtsmann versteckt?
The xx – Last Christmas (Cover)
Achtung! Es folgen zwei Coverversion des wohl meistgespielten Weihnachtsssongs überhaupt. Die erste Interpretation von „Last Christmas“ kommt von The xx. 2012 trafen sich Jamie xx, Romy Madley-Croft und Oliver Sim in den Studios der BBC Live Lounge und haben den Klassiker auf eine wundervolle Art und Weise verfremdet. Aber hört doch einfach selbst:
Pale Waves – Last Christmas (Cover)
Etwas näher am Original als die Band aus London sind Pale Waves. Die junge Briten beweisen, dass sogar selbsternannte Goths Gefallen am dem Fest der Liebe finden können.
Courtney Barnett – Boxing Day Blues
Die Sinnhaftigkeit des Boxing Days aka dem zweiten Weihnachtstag darf man durchaus in Frage stellen. In Großbritannien geht man für teures Geld mit der Familie ins Fußballstadion und in Deutschland schaut man bestenfalls die Wiederholung der Wiederholung von Sissi im TV. Da darf man also auch mal den Blues haben.
Tyler The Creator – I’m The Grinch
Moment läuft eine Neuauflage des Grinchs in den Kinos und den passenden Soundtrack durfte niemand anderes als Tyler The Creator machen. Der letzte Film über den grünen Flausch-Mop ist ja auch schon ganze 18 Jahre alt. Feel old yet?
Shame – Feliz Navidad
Ein letztes Cover wollen wir euch nicht vorenthalten. Die Briten von Shame haben sich den Klassiker „Feliz Navidad“ zur Brust genommen und zaubern mit viel Autotune und bestem Schulspanisch selbst dem letzten Grinch ein verschmitztes Lächeln ins Gesicht.
The Futureheads – Christmas Was Better In The 80s
War nicht irgendwie alles besser in den 80ern? ¯\_(ツ)_/¯
Gurr feat. Eddie Argos – Christmas Holiday
Gurr wären nicht Gurr wenn sie nicht für alles einen Anti-Song hätten. Auf den Anti-Summer-Banger „Hot Summer“ folgt zur besinnlichen Adventszeit mit „Christmas Holiday“ jetzt ein Anti-Weihnachtssong im gewohnten Garage-Pop-Gewand. Dazu haben sich Andreya Casablanca und Laura Lee Unterstützung von Eddie Argos, Leadsänger der englischen Rockband Art Brut geholt, der mit seinem kräftigen Akzent britischen Flair in die Nummer bringt. Eddie, der nebenbei auch Autor von Comics ist, lebt seine Leidenschaft ebenso im dazugehörigen Clip aus. So sieht man im Hintergrund weihnachtliche Comics durchlaufen, während die drei im Vordergrund mit Weihnachtsmützen und ugly christmas sweaters ihre Feiertags-Hymne performen. Getreu dem Motto: „We’re on a christmas holiday. You don’t have to stay unless you want to.“
Texte von: Lena Zschirpe, Maria Posselt, Yannick Philippe, Melina Rehhorn.
Im Video zu „Money“ des schwedischen Duos streiten sich zwei Senioren um die Beute eines Raubüberfalls.
Geld regiert die Welt und das von klein auf. Dieser Tatsache haben sich auch Grapell aus Schweden bei ihrem neuen Song „Money“ gewidmet. Bekannt sind die Musiker eigentlich eher wegen ihrer kitschigen Popmusik, die immer mal wieder eine Spur von 80s aufweisen kann. Mit der EP „Sucker“ wollen Grapell nun aber eine rauerer Spur einlegen und „Money“ soll hierfür den Anfang machen.
Soundtechnisch erinnert der Track an eine Reise über die Highways der USA. Whitney würden vor dem Lagerfeuer mit einem Pale Ale in der Hand auf das Duo anstoßen wollen. Die beiden Protagonisten des dazugehörigen Videos befinden sich jedoch nicht in der Wüste Nevadas, sondern in der Dichte der schwedischen Wäldern wieder. Offenbar befinden die beiden Senioren sich auf der Flucht und wollen ihre große Tasche voll mit Bargeld möglichst schnell unterbringen. Dass Geld jedoch auch immer wieder Begehrlichkeiten weckt, zeigt das Video, das die ewige Männerfreundschaft auf eine harte Probe stellt. „Money“ ist der erste Song aus der EP „Sucker“, die am 7. Dezember via Backseat erscheint.
Die Videopremiere zu „Money“ von Grapell gibt’s hier:
Bilderbuch haben ihren Fans ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk gemacht und gleich zwei neue Platten angekündigt.
Erst letztes Jahr im Februar haben die Wiener Burschen von Bilderbuch mit „Magic Life“ ein komplettes Studioalbum hingeblättert. Nach einer ausgiebigen Tour und und der Stand-Alone-Single „eine nacht in manila“ wurde es ruhig um die Band. Jetzt weiß man, dass die Workaholics gleich an zwei neuen Alben gearbeitet haben von denen eins in digitaler Form noch in diesem Jahr erscheinen soll.
In den letzten Tagen haben Bilderbuch auf Instagram immer wieder mit Screenshots von ihrem Macbook auf neue Songtexte aufmerksam gemacht. Mit ihren letzten beiden Posts hat die Band nun bestätigt, dass Fans sich gleich auf zwei neue Studioalben freuen dürfen. Sie tragen die Namen „mea culpa“ und „vernissage my heart“ und bestehen zusammen aus insgesamt aus 17 Songtiteln. Auf Twitter hat die Band nun auch die digitalen Release-Daten bekanntgegeben. Auf Amazon und anderen Plattformen kann man die beiden Platten für den 22. Februar 2019 vorbestellen. „mea culpa“ erscheint nun bereits am 4. Dezember und für „vernissage my heart“ wurde der 22. Februar festgelegt.
Ein glückliches Pärchen auf einem Tagesausflug, doch der Schein trügt. Shame haben zum Opener ihres Debütalbums „Songs of Praise“ ein gruseliges Musikvideo veröffentlicht. Die Bilder zu „Dust on Trial“ dürften insbesondere Liebhabern von Horrorfilmen gefallen.
Das neue Video der britischen Post-Punk-Band Shame zeigt ein verliebtes Pärchen, das mit dem Auto aufs Land fährt. Romantik pur, oder? Zumindest vermitteln die ersten paar Minuten von „Dust on Trial“ diesen Eindruck. Dennoch wird man das Gefühl nicht los, dass etwas nicht stimmt: Die Freundin scheint irgendwie eine seltsame Vorliebe für scharfe Messer zu hegen, und auch ihr Blick wirkt beim gemeinsamen Kochen hin und wieder unfassbar berechnend, fast schon bedrohlich.
Am Ende des Videos bestätigt sich dieses Bauchgefühl. Ein Geräusch aus der neben dem Landhaus liegenden Scheune holt das Paar aus seiner Zweisamkeit zurück in die Realität. Schnurstracks läuft die junge Frau zur Eingangstür, aus der helles Licht flackert – und wird ruckartig hineingezogen. Oder tut sie nur so? Der junge Freund macht jedenfalls das einzig Richtige und begibt sich auf die Flucht. Zurück bleibt der Zuschauer mit vielen Fragen: Plante sie seinen Mord und wurde stattdessen selbst überrascht? Ein Ende, das definitiv die eigene Fantasie herausfordert und einen Schauer über den Rücken jagt.
Das Musikvideo ist in jedem Fall ein perfektes Vorbild für das Zusammenspiel von Takt und Schnitt: Der laute Post-Punk, kombiniert mit dem aggressiv anmutenden Gesang von Charlie Steen, harmoniert insbesondere am Ende mit einer schnellen Bildmontage, die den Puls in die Höhe treibt. Besser als jeder Thriller.
Hier könnt ihr euch das Video zu „Dust on Trial“ ansehen: