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Die 50 besten Songs des Jahres 2019

2019 war in gesellschaftlicher Hinsicht ein schwieriges Jahr. Der Brexit wurde beschlossen, Trump ist noch immer da und weitere Wahnsinnige haben die Throne dieser Welt bestiegen. Zudem gibt es verkannte Hoffnungsträger wie Greta Thunberg, die sich täglich geistig wirres Zeug anhören müssen. In solchen Zeiten wird Musik immer mehr zu einem Zufluchtsort. Zu einem Ort der Sicherheit aber auch der Rebellion und der Missachtung für Verkennen von Wahrheiten. Seht daher hier unsere Auswahl der 50 besten Songs es Jahres 2019.

50. Die Wände – Formgedächtnispolymer

2019 war das Jahr, in dem Die Wände sich neu positionierten. Bereits mehrere Jahre spielte das Trio aus Berlin zusammen Musik; vormals unter dem Namen girlie und auf Englisch. Mit dem Wechsel in die Muttersprache und einer Anpassung ihres Sounds in Richtung Noise-Rock wurde aus girlie schließlich Die Wände. Mit ihrem Debütalbum „Im Flausch“ lieferte die Band eines der spannendsten deutschsprachigen Rockalben des Jahres. Spätestens, als das Trio den Albumcloser „Formgedächtnispolymer“ auf dem diesjährigen Immergut Festival zusammen mit einem Chor performte, war es dann um uns geschehen. 

49. beabadoobee – If You Want To

Die Ästhetik der 90er Jahre ist nicht nur optisch längst wieder in der Popkultur verknüpft: Auch in der gitarrenliebenden Musik feiert sie endlich wieder ein Comeback. Beabadoobee vermischt dynamisches Songwriting mit Slacker-artigen Gitarrenparts. Damit bewegt die Britin sich auf den Spuren von Hole, No Doubt und anderen ikonischen Bands. „If You Want To“ ist der tanzbare Gitarrensong, den 2019 gebraucht hat.

48. Mahalia – Grateful

Schon mit 13(!) Jahren unterschrieb die britische Musikerin ihren ersten Majordeal. Zu diesem Zeitpunkt konnte sie bereits einiges an Material vorweisen, da sie seit ihrem 8. Lebensjahr selber Songs schrieb. Bis es zu ihrem Durchbruch kam, dauert es jedoch noch einige Jahre. Wenn sie weiterhin Songs wie „Grateful“ schreibt, sollte hoffentlich bald auch der letzte Depp sie kennen.

47. The Düsseldorf Düsterboys – Kaffee aus der Küche

Wer The Düsseldorf Düsterboys nicht liebt, hat International Music nie geliebt. Das zweite Projekt der Musiker Pedro Goncalves Crescenti und Peter Rubel wurde kurzerhand von einem Duo zu einem Quartett ergänzt und werden von Edis Ludwig und Fabian Neubaer musikalisch ergänzt. „Kaffee aus der Küche“ ist ein Song über die Tristesse des Alltags, die so wohl jeder nachempfinden kann und auch nur eine Zigarette aus der vollkommenen Schachtel Zigaretten namens „Nenn mich Musik“.

46. Angel Olsen – Lark

Für ihr neues Album „All Mirrors“ zog sich Angel Olsen aus dem klassischen Indie-Rock zurück und wandte sich einem progressiven Art-Pop zu. Zusammen mit Produzent John Congleton und einem 14-köpfigen Orchester erschuf sie ihr bis dato emotionalstes Album. Das Album-Highlight „Lark“ bringt die grandiose Dramaturgie sowie das Zusammenspiel aus orchestralen und synthielastigen Sounds genau auf den Punkt.

45. Nilüfer Yanya – In Your Head

Mit ihrem Album „Miss Universe„, veröffentlichte die vom BBC schon lange als verheißungsvolle Newcomerin erwartete Londonerin Nilüfer Yanya ihr Debütalbum. Auf Indie-Pop Songs mit Einflüssen von Garage-Rock, Soul und Jazz verarbeitet sie den Selbstoptimierungsdruck der Millenials, den sie selbst täglich durchlebt. Zwischen Anxiety, der Suche nach Selbstvalidierung in Anderen bis hin zur Paranoia schreibt Nilüfer Yanya Songs, die wunderbar relatable sind und uns zugleich zeigen, dass wir nicht alleine mit unseren Problemen dastehen.

44. Tierra Whack – Unemployed

Ein Berg Kartoffeln, eine mintgrüne Kochuniform und eine Szenerie, die im surrealen Knollenkanibalismus gipfelt. In „Umenployed“ beeindruckt Tierra Whack mal wieder unbeeindruckt mit ihrer Vorliebe für das unbehaglich Cartoonhafte und Überzogene. Nach ihrem 15-minütigen Debütalbum letzten Jahres, mit dem sie die Aufmerksamkeitsspanne ihrer Generation fütterte, zerflext sie die bekanntermaßen immernoch überwiegend männlich dominierte HipHop-Szene.

43. Cate Le Bon – Daylight Matters

Feist, Björk und Cat Power sind nur einige Belege dafür, dass Frauen womöglich doch die besseren Songschreiber*innen sind. Mit „Daylight matters“ dürfte sich Cat Le Bon nun auch dort einreihen. Sanfte Slacker-Gitarren und romantische Synthie-Töne umrahmen Le Bons Gesang, während man sich schon selbst dabei erwischt den Refrain mitzusummen. Klassisch und modern können eben doch gemeinsam funktionieren.

42. Lyschko – Der Gang vor die Hunde

Dass man nicht unbedingt aus Berlin, London oder New York kommen muss, um aufregende und fortschrittliche Musik zu machen, beweisen Lyschko aus dem beschaulichen Solingen. Im März diesen Jahres veröffentlichte das Post-Punk Quartett ihre Debüt-EP „Stunde Null“ und kann bereits jetzt Künstler*innen wie Mia Morgan oder Drangsal als Fans bezeichnen. Der EP-Opener „Der Gang vor die Hunde“ ist ein Paradebeispiel dafür, warum wir Lyschko für einen der spannendsten Newcomer im deutschsprachigen Raum halten.

41. Sharon Van Etten – Seventeen

Wie ist das Leben mit 17 Jahren? Während viele Leute mit Freunden auf die verrückte Jugendzeit zurückblicken, verpackt die US-amerikanische Sängerin ihre Emotionen im ergreifenden Song „Seventeen“. Rückblickend singt die „I see you uncomfortably alone / I wish I could show you how much you’ve grown“. Und musikalisch gewachsen ist sie mit dem Song definitiv. Vom einstigen Folk-Rock wendet sie sich weitestgehend ab, setzt stattdessen auf treibende Drums und hallende Synthies. Der Song wächst und wächst und endet in einem Schrei. So, als wolle sie die Schwierigkeiten ihres Teenager-Ichs möglichst intensiv äußern.

 

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