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Die besten Songs des Monats – #mar

Ganz schön was los gewesen im dritten Monat des Jahres. Ist das noch Jahresbeginn oder schon deeply 2017? Egal, das sind unsere Lieblingssongs im März.

Client Liaison – Off White Limousine

Sekt im weißen Benz, schniekes Sakko am Leib und 80er Gedächtnisfrisur. Die Aussies von Client Liaison bewerben sich mit „Off White Limousine“ auf jeden Fall für das Video des Monats und wir fühlen den George Michael meets Prince Vibe schon ziemlich. Dass die Musik des Duos aus Melbourne hier nicht das Dancepoprad neu erfindet, ist klar, aber wer zu schicken Beats und süßen Vocals mal wieder die Füße bewegen will, ist hier bestens aufgehoben. Popmusik, die nicht zum Nachdenken anregen will oder deine Breakupplaylist bereichert, aber dafür erheblichen Spaß bereitet und zeigt, dass auf der Tanzfläche zwischen den ganzen Technoatzen und Trapjunkies Platz bleiben muss für funky Lockenköpfe und Lockenköpfinnen. Ab in die weiße Limousine und rauf auf den Dancefloor!

Die Selektion feat. Drangsal – Der Himmel explodiert

Ja, geben wir zu, so richtig auf dem Schirm haben wir Die Selektion erst seit ihrem Support Act für den Dr. himself aka Max Gruber, aka Drangsal. Rauer Technosound hinter verzerrten Vocals, die von extremen Halleffekten unkenntlich gemacht auf das Publikum losgelassen werden. Aus Stuttgart kommend und hierzulande anscheinend (vollkommen zu Unrecht) noch nicht mit der umfassendsten Reputation ausgestattet, machen die Selektion NewWave Musik, deren Drums ein wenig an New Order erinnern und deren Texte mit der Zeit zunehmend schwerer zugänglich werden. Wir sind gespannt, was es da als nächstes zu hören gibt.

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Drake – Passionfruit

Aubrey Graham ist auf Tour und es scheint, als würden die Konzertsäle der zu besuchenden Städte schlicht nicht mehr dem Status des kanadischen Megastars genügen. Also ab in die Hallen mit den Namen der großen Autohersteller und Mobilfunkanbieter. Aubrey Graham veröffentlicht „More Life“, nennt es eine Playlist mit ganzen 22 Titeln und plötzlich scheint das Format des Albums dem Status des ehemaligen Heartbreakexperten und selbsternannten „Champagnepapi“ nicht mehr zu genügen. Wir finden die Diskussion, die sich die Musikfachpresse da selbst aufzwingt reichlich übertrieben. Als würde sich eine ganze Industrie verängstigt an 10 Songs in einer halben Stunde festklammern, wenn sich im Zeitalter von Streamingdiensten wie Spotify und Apple Music doch auch 22 Songs unter einem einzigen Cover festhalten lassen. Lasst Drizzy doch einfach aus seinem Cash Money Deal raus und bleibt locker. „More Life“ ist natürlich durch die schiere Länge überladen und wirkt unzusammenhängend wie „Naked Lunch“, hält aber auch wunderbare Popmusik bereit, über die wir hier jetzt dummerweise auch nicht gesprochen haben.

Matt Maltese – As the World Craves In

Ganz großes Tennis/ Kino/ Sport was der in Brixton ansässige Londoner Matt Maltese hier abliefert. Seine eigenen Einflüsse gehen laut eigenen Angaben von Leonard Cohen bis Francoise Hardy, uns erinnert „As the World Craves In“ ein wenig an eine Mischung aus Father John Misty und den Last Shadow Puppets. Dramatisch und voller Pathos vorgetragen und mit jeder Menge Metaphern ausgestattet, um den Londoner Alltag in seiner ganzen Langeweile, seiner Schnelligkeit und seines Überflusses zu beschreiben. Bisher gibt es eine 2016 erschienene EP („In a New Bed“), eine Festivaltour durchs UK im Sommer diesen Jahres und ganz bald vielleicht auch ein Album von Herrn Maltese zu bestaunen.

 

Frank Ocean – Chanel

Wie schon in Songs wie „Pyramids“ oder „Nikes“ klar offensichtlich gemacht, funktioniert auch das ohne Ankündigung veröffentlichte „Chanel“ durch den sowohl musikalisch, wie auch textlich aufgebauten Dualismus, der aber hier Frank Oceans Bisexualität zum jetzigen Zeitpunkt in direkter und sanft bezaubernder Art und Weise darlegt, wie es auf den beiden Alben und auch auf dem 2011 veröffentlichten Mixtape „Nostalgia, Ultra“ des jungen Mannes aus Kalifornien zuvor nicht geschehen war. Gewohnt atmosphärisch und emotional entwickelt sich „Chanel“ im Laufe des Songs und bleibt dennoch fast versteckt in der für Ocean typischen Mystik eines Künstlers, der außer auf seinem Tumblr Account oder durch eigenen Veröffentlichungen so gar nicht an die Öffentlichkeit treten möchte.

Cigarettes After Sex – Apocalypse

„Apocalypse“ zeigt die New Yorker Band um Sänger Greg Gonzalez in ihrer ganzem Anspruch, Popmusik zu erschaffen. Der Song ist kitschig, originell und geht dem geneigten Hörer sofort ins Gedächtnis. Cigarettes After Sex schaffen es seit der Veröffentlichung ihrer „EP I“ 2012 Internetsensationen und Indiehits abzuliefern und irgendwie immer noch den leichten Anflug eines Geheimtipps beizubehalten. Es wird wenig darauf gegeben, ob und wann ein Album erscheint (näheres dazu hier), was aber künstlerisch und verkaufstechnisch natürlich für die Band ebenfalls Auswirkungen hat. Wer mit denen dennoch so umzugehen weiß, sich bewusst dem eigenen Publikum nahezu verweigert, sich nur auf die eigene Kreation konzentriert und dabei einen Stil entwickelt, der mit jedem neu erscheinenden Song noch individueller wird, bleibt zwangsläufig eine der spannendsten Bands der Stunde.

Lea Porcelain – Streets of Philadelphia

Natürlich ist das Covern von einem Klassiker wie „Streets of Philadelphia“ kein großes Risiko sollte man meinen. Oder ist es dadurch nicht gerade das größte Risiko? Bei den Berliner Jungs von Lea Porcelain funktioniert einer der besten Songs, die der Boss geschrieben hat, allerdings ziemlich gut. „Streets of Philadelphia“, das das Duo im Dezember 2016 während der Aufnahmen zu ihrem Debütalbum immer wieder gehört hatte, behält seinen ursprünglichen Vibe, bleibt in seiner ruhigen Verzweiflung und seiner stillen Größe erhalten. Extrem angenehm zu sehen, wie sich eine Band mehr vor einem Song verneigt, als ihn in eifrigem Umproduzieren komplett auseinandernehmen zu wollen. Auch das Video ist schlicht und einfach während eines Amerikaaufenthalts in Arizona aufgenommen und wir halten es zum Abschluss mit Lea Pocelain: Big Shout Out To Bruce.

TOPS – Petals

Auf dem Maifeld 2015 haben wir sie lieben gelernt und seitdem nicht mehr aus dem Kopf gekriegt. Bei TOPS aus Montreal kann man aber auch nur so Dahinschmelzen. Mit seichter, lieblichem Lo-Fi-Pop verführen sie nicht nur uns, sondern mittlerweile auch viele treue Fans, die vor allem die fröhlich abgefuckten Liveshows der Band zu schätzen wissen. Mit „Petals“ liefern sie den ultimativen Soundtrack für die Vor-Vor-Sommerzeit. Holt schon mal wieder eure cropped College-Shirts aus dem Schrank Boys & Girls.

Rin – Doverstreet

RIN ist momentan neben dem Boi Yung Hurn momentan wohl der akzeptierteste Cloud-Dude abseits der Szene. Geniale Melodien, mit Humor gespickte Texte und natürlich Smoothness sind die im leanen Zaubertrank enthaltenen Zutaten des jungen Künstlers. Die Musikexperten sprechen bei seiner Musik längst von postmodernem Newschool-Rap und so überzeugt natürlich auch wieder die neue Single von dem weißen Jungen mit den Rastas. „Doverstreet“ ist ähnlich ausgewogen wie seine vorherigen Releases und sind voll mit intuitiven Lines und ’ner Menge Leichtigkeit. Außerdem ist der Junge ab September auch noch auf Tour.

Pale Grey – Billy

Pale Grey sind der perfekte Support für die mittlerweile fast schon Altherren des Nerd-Pops von alt-j. Das Alt-Pop-Trio aus Belgien produziert kompliziert konstruierte Songs, die in ihrer Verträumtheit tatsächlich ein wenig an alt-j erinnern. Ihre aktuelle Single „Billy“ handelt von einem verlorenen Jungen, der sich mit viel Hingabe wieder zurück an die schöne Seite des Lebens kämpfen möchte. Laut Pale Grey steht der Song sinnbildlich für die heutige Jugend, die selbst das Zepter in der Hand hat unsere Welt etwas besser zu gestalten.

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alt-j – In Cold Blood

Was soll man zu den Jungs aus Leeds noch groß sagen. Jedes Mal, wenn man denkt, dass es krasser und ausgetüftelt eigentlich mehr geht, setzen alt-j noch einen drauf und machen ihre Musik jetzt sogar auch noch zugänglich für das große Publikum. Kriegen wir bitte eine Portion eurem Talent ab? Bitte?!

Mavi Phoenix – Aventura

Der Hype wächst und wächst um die junge Musikerin aus Österreich. Und Mavi Phoenix liefert und liefert. So ähnlich kann man das momentane Leben der angehenden Urban Pop-Queen beschreiben. Mit ihrer ehrlichen Art und ihrer „don’t give a fuck“-Attitüde hat die Mavi Phoenix sehr schnell auf sich aufmerksam machen können und der Welt zu verstehen gegeben, dass sie das nächste große Ding nach almighty Falco werden wird. Mit international klingenden Bangern wie „Aventura“ wird sie es nämlich auch schnell über den großen Teich schaffen und dann könnt ihr zumindest behaupten, dass ihr das wegen Postie schon längst wusstet. Schnieke oder?

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