Auch an SALÒ nagen die Auswirkungen der Pandemie und des gefühlt ewig währenden Lockdowns. „Analog“ ist eine Elektropunk-Ode an das Bedürfnis nach realer körperlicher Nähe. Es ist die dritte Single der im Herbst erscheinenden LP „120 Jahre Einsamkeit“.
Sinn und Zweck des Lockdowns ist es, uns zu distanzieren. Dies ist richtig und wichtig, geht jedoch nicht spurlos an uns vorbei. Das Leben findet weitgehend digital statt und menschliche Interaktionen verändern sich in ihren Grundzügen. Dadurch, dass wir uns von anderen distanzieren, distanzieren wir uns teilweise auch von uns selbst. „Am Highway der Gefühle steh ich ewig schon im Stau / man vermisst ja immer irgendwas, ich vermisse deine Haut“ – In „Analog“ singt SALÒ über das menschliche Grundbedürfnis nach körperlicher Nähe und die Sehnsucht, jetzt, wo dieses hinten anstehen muss.
„Analog“ spiegelt erneut die Raffinesse des 31-jährigen Musikers aus Wien wider, komplexe Emotionen direkt und unverhohlen auszudrücken und sie so zugänglich zu machen. SALÒ übt sich mit Bravour in Selbstbeobachtung. Er spürt und reflektiert sein Dasein als Gefühlswesen in diesen Tagen und bringt Mängel auf den Punkt. Wie auch auf dem Vorgänger „Oxytocin“ zeigt er sich dabei verletzlich, wodurch es umso natürlicher ist, sich mit ihm und dem Gefühl zu identifizieren.
„Analog“ bildet die dritte Auskopplung des im Herbst erscheinenden Tapes „120 Jahre Einsamkeit“. Zwar bleibt SALÒ auch auf „Analog“ seinem EBM und Elektropunk lastigen Sound treu, schlägt jedoch im Vergleich zur Vorgängersingle „Oxytocin“ einen etwas harmonischeren Sound ein. Sein gesamtes Spektrum gab der Musiker zuletzt in der digitalen Ausgabe des diesjährigen c/o Pop zum Besten. Für die Produktion und Gestaltung des Musikvideos zu „Analog“ holte sich SALÒ die Künstlerin Sarah Kreuz ins Boot, welche bereits mit Dives, Lou Asril und Ankathie Koi zusammenarbeitete.