Das letzte Wochenende eines jeden Julis gehört allein dem Watt en Schlick. Dann wird es plötzlich laut im sonst so verschlafenen Dangast und das Kurörtchen an der Nordsee erwacht, um Festivalträume wahrwerden zu lassen. Auch Edwin Rosen machte in diesem Jahr einen Ausflug in den Norden und hat den Zauber des Festivals für uns mit seiner Kamera eingefangen.
Irgendwo zwischen Ebbe und Flut, zwischen Rhabarberkuchen und Jever, zwischen schlickigen Füßen und glitzernden Gesichtern, da hört das Watt en Schlick auf, ein Festival zu sein. Dort, zwischen lauter Musik und dem leisen Rauschen der Wellen wird es zu einem Refugium ganz weit weg vom Rest der Welt. Das ist kein Festival mehr, das ist Urlaub. Urlaub mit erstklassigem Unterhaltungsprogramm von Bilderbuch, shame, Nura, Jeremias, Bibiza, Paula Hartmann und vielen anderen großen und kleinen Namen der Musikwelt. Und so wie es sich für ein sorgfältig kuratiertes Musikprogramm in 2023 gehört, sollte auch Edwin Rosen ein Teil davon sein.
Edwin Rosen ist der letzte Act, der am ersten Festivaltag spielt. Es ist 1:30 Uhr, für Watt en Schlick Verhältnisse also schon spät, als er die Bühne betritt. Eine halbe Stunde nach der wilden Lasershow von ÄTNA steht noch immer dasselbe Publikum vor der Bühne und wartet geduldig auf das Kontrastprogramm. Als Edwin Rosen sich dann ganz allein auf die Bühne stellt, füllt er sie mit Worten, die die ganze Menge zu kennen scheint. Sie stehen hier nicht aus Zufall, sie alle haben genau auf diesen Auftritt gewartet. Und so endet der Festivalfreitag tanzend und singend unter dem glitzerndem Licht der Diskokugel im Mondlicht.