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Das New Fall Festival in Düsseldorf entzückt durch Vielfalt

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Auch in diesem Jahr bescherrte uns das New Fall Festival wieder zahlreiche Glücksmomente.  Wir waren für euch in Düsseldorf vor Ort und haben uns die Konzerte von Mogli, Alice Merton, Fil Bo Riva und den Abend im sipgate mit Gurr, Isolation Berlin und Love A angesehen.

Mogli verführt zum Träumen

Manchmal braucht es nicht mehr als ein Schlagzeug, eine E-Gitarre und gelegentlich ein Keyboard, spärliche Beleuchtung und dazu die zarte Stimme von Selima Taibbi aka Mogli, die es schafft mit wenig eine große Show hinzulegen. Knapp 300 Zuhörer zieht die 23-jährige am Donnerstagabend in der Johanneskirche in ihren Bann und öffnet dabei Stück für Stück ihr Reisetagebuch. Bekannt ist Mogli vor allem als Globetrotterin, die für den Film „Expedition Happiness“ den Soundtrack schrieb. Daraus entstand auch ihr Debüt „Wanderer“, das von ihrem Trip von Alaska nach Mexiko erzählt.

Mit ihren emotionalen und sehr melancholischen Songs nimmt Mogli das Publikum mit auf ihre Reise und gibt Einblicke in ihre Abenteuer, malt die gewaltigen Landschaftsbilder mit ihren Texten nach, und verpackt diese in schöne Pop-Nummern. Wie zart und natürlich Mogli selbst ist, kommt zwischen den Songs zur Geltung. So erzählt sie ruhig und schüchtern von ihren Erlebnissen und erklärt genau, wie jeder ihrer Songs entstanden ist, und in welcher Gefühlslage sie sich zu der jeweiligen Zeit befand.

Mogli in der Johanneskirche
Mogli in der Johanneskirche

Vom Eindrucksvollen Opener „Alaska“ über die Stille Akkustik-Nummer „Earth“ bis hin zum poppigeren Track „Wanderer“ geht Mogli unter die Haut und wird von Anfang an mit großer Begeisterung aufgenommen, so dass es am Ende fast niemanden mehr auf seinen Sitzen hält. Sichtlich gerührt verlässt Mogli am Ende die Bühne, es war die letzte Show der gebürtigen Frankfurterin in diesem Jahr, von der in nächster Zeit bestimmt noch einiges zu hören sein wird.

Alice Merton überzeugt auf ganzer Linie

Schon Wochen vor dem Konzert von Alice Merton ist der Rober-Schuhmann-Saal in Düsseldorf ausverkauft. Eine ungewöhhnliche Location für ein Pop-Newcomerin, die sich mit ihrem Hit „No Roots“ einen Namen machte, doch es passt. Eröffnet wird der Abend von Hayden Calnin, der einzig seine Gitarre zur Unterstützung hat. Zu Hören gibt es schöne Indie-Folk-Nummern mit eindrucksvoller Stimme. So zart und träumerisch – dagegen wirkt Alice Merton später wie eine Naturgewalt auf der Bühne. Im weißen Kleid schwebt die Sängerin förmlich über den Boden und überzeugt mit starker Stimme und großen Pop-Nummern.

Mit ihrer zuckersüßen und unbeschwingten Art verzaubert die Sängerin das Publikum von der ersten Sekunde an und plaudert dabei auch mal unverblümt über ihre unzähligen Angstzustände, die sie mit ihren Songs versucht zu bändigen. „Ich sage mir selbst immer: Alice, du musst das und das tun, andere können es auch, also hab keine Angst!“, so Merton über die Entstehung ihrer Songs. Doch kann Alice Merton auch ruhig. Für „Back To Berlin“ und „Jealousy“ sitzt die Sängerin allein am Klavier und geht dabei jedem Besucher unter die Haut.

Alice Merton im Robert-Schuhmann-Saal
Alice Merton im Robert-Schuhmann-Saal

Wie facettenreich Alice Merton ist, wird auch bei „Lie To My Face“, dass nur von der starken und jazzlastigen Stimme der Sängerin getragen wird. Am Ende haut die deutsch-britische Musikerin neben ihrem Megahit „No Roots“ auch weitere tanzbare Pop-Nummern raus und lässt ihr Publikum sprichwörtlich ins Wochenende tanzen.

Fil Bo Riva

Wow! Das ist das erste Wort, dass einem an diesem späten Feitagabend im tanzhaus NRW in den Sinn kommt, nachdem der Voract von Fil Bo Riva die ersten Akkorde hingelegt hat. Theo Lawrence & The Hearts haben sich erst kurz vorher für das New Fall gemeldet. Nebenbei ist es auch das erste Deutschlandkonzert für die Alternative-Indie-Band, deren Mitglieder alle aus Paris kommen. Französischer Rock’n’Roll auf ganzer Ebene, der beschwingt die Meute zum Tanzen bringt und fast vergessen lässt dass nicht Theo Lawrence & The Hearts hier heute Hauptact sind.

Nach kurzer Umbaupause steht gegen 23 Uhr Fil Bo Riva auf der Bühne. Spärlich beleuchtet und kaum zu sehen, geht die außergewöhnlich tiefe Stimme von Fil Bo Riva schon beim ersten Song direkt unter die Haut. Rau, melancholisch und ein bisschen verdrogt wirkt die ganze Kulisse, was die melancholische und düstere, aber auch gefühlvolle Stimmung wiederspiegelt. Fil Bo Riva stürzt die Zuhörer gar in eine emotionale Achterbahnfahrt, so ist man stets zwischen den hochemotionalen und melancholischen, wie auch den souligen Tanznummern, hin- und hergerissen.

Fil Bo Riva im tanzhaus NRW
Fil Bo Riva im tanzhaus NRW

Besonders bei „Francis“, „Killer Queen“ und „Like We Did“ bekommt der Sänger massig gesangliche Unterstützung aus dem Publikum. Zum Schluss lässt sich der Wahl-Berliner auch noch einmal auf die Bühne bitten und spielt auf Wunsch der Besucher erneut „Killer Queen“. Fil Bo Riva beweist, dass er sich nicht länger hinter Bands wie Milky Chance, Annenmaykantereit oder auch Faber verstecken muss, sondern qualitativ in derselben Liga spielt.

Ein Abend im Namen des Rock

Die Kombination ist schon ungewöhnlich genug: Gurr, Isolation Berlin und Love A an einem Abend. Einem Samstagabend. Beste Kriterien um alles aus dem Abend rauszuholen. Eröffnet wie der Abend im sipgate von dem Duo Gurr, die mit ihrem Garage-Rock nicht nur hierzulande sehr erfolgreich sind. „Wieso zur Hölle seid ihr eigentlich hier und nicht drüben in der Kirche bei Thurston Moore?“, fragt Laura Lee zu Beginn der Show ins Publikum. Frech und direkt, dass ist es was Gurr ausmachen. Auch auf der Bühne lassen die beiden Berliner diese Art raus. Gurr live sind eine Rock-Gewalt, einmal aus den 70er Jahren herausgeschnitten, und in die Gegenwart gesetzt.

Gurr im sipgate
Gurr im sipgate

Mit ihrem Psychedelic-Wave-Sound wirbeln die zwei Frauen über die kleine Bühne im sipgate und präsentieren einen Querschnitt aus ihrem Songrepertoire, das nahtlos in die Zeitspanne von einer Stunde Showzeit passt, da der durschnittliche Gurr-Song knappe zwei Minuten fasst. Zu „Walnuss“, Moby Dick“ und „#1985“ wird aber ausgelassen getanzt und zwar im Gegensatz zum verbreiteten deutschen Kopfnicken, werden hier auch die Beine in die Hand genommen. Am Ende schmeißt sich Frontsängerin Andreya Casablanca noch in die Menge und lässt sich im Kleid von der Menge durch den Raum tragen. Einfach so, weil es eben Spaß macht, wie eben die Musik von Gurr.

Ein Kontrast bietet dagegen die Musik von Isolation Berlin, die im Gegensatz zu den spaßigen Garage-Songs, eher erdrückend und trostlos wirken. Wer sich in Berlin isoliert fühlt, dem bleibt nichts anderes übrig, als seinen Schmerz herauszuschreien. So auch Sänger Tobias Bamborschke, der sichtlich gequält aussieht, während er die pathosbehafteten Songs nur so aus sich heraus schmettert. Isolation Berlin lebt quasi durch die durchdringende Präsenz ihres Frontmanns, dessen Mimiken und Gestiken die musikalische Darbietung geradezu untermalen.

Isolation Berlin im sipgate
Isolation Berlin im sipgate

Letzte im Band Bund, sind die Indie-Punker von Love A. Mit ihrer sympathischen Art und den uptempo Nummern hellen die Jungs aus Nordrhein-Westfalen die düstere Stimmung wieder auf und spielen druckvolle Songs, die von der Menge jubelnd aufgenommen werden. Neben den ganzen humoritischen Einlagen von Sänger Jörkk Mechenbier, der die Tracks der Band mal gerne witzige auseinanderpflückt oder auch sonst gerne mal herausquasselt, ist vor allem die lockere und spaßhafte Art der Band ausschlaggebend, die sich auch euphorisch auf das Publikum niederschlägt. Mit Songs wie „Brennt alles nieder“ oder auch „Trümmer“ erzielt die Band große Mitsing-Chöre und beendet so einen Abend sipgate, der gelungener nicht hätte sein können.

Auch in diesem Jahr beweist das New Fall Festival wieder einmal ein Händchen für ausgefallene Acts. Durch die doch recht ungewöhnlichen Locations für die elektronischen- und popaffinen Künstler und Bands wirkt die Musik noch einmal anders, gewaltiger, größer und unvergesslicher. Einen Termin für das kommende Jahr steht auch schon fest: Die achte Auflage (und für Stuttgart die dritte) findet vom 25.-28. Oktober 2018 statt. Wir können es jetzt schon kaum erwarten!

„Viele haben bei dem Begriff „klassischen R’n’B“ vielleicht immer noch so ne Plastik Assoziation“ – Ray Novacane im Interview

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Ray Novacane // © Judith Simon

R´n´B mit dem Prädikat Indie und internationales Format. Es gibt nicht viele aufstrebende, deutsche Bands, die das von sich behaupten können. Ray Novacane ist ein Trio aus Köln, das nach einigen Versuchen jetzt in den sechsten Gang geschaltet hat und so richtig loslegt. Mit „Sweet Liar“ oder dem neuen „Mabuhay“ sind erste Schritte gemacht worden.

 
Hey, alles fit bei euch? Ich mag es eigentlich echt nicht Bands nach der Herkunft ihres Bandnamens zu fragen aber bei euch interessiert es mich schon sehr. Wie sehr steht ihr auf Frank Ocean? Taucht er auch irgendwo in eurer Musik wieder auf?

Also Frank Ocean ist auf jeden Fall ein gemeinsamer Nenner für uns alle Drei. Als er auf der Bildfläche erschien war klar R’nB ist wieder geil! (Für Ray war R’n’B nie out haha) und bis heute ist er auf jeden Fall ein herausragender Künster. Er macht einfach worauf er Bock hat und scheißt ein bisschen auf Normen. Das ist immer gut. So richtig nach ihm klingen tun wir nicht jetzt nicht, aber sein Song „Novacane“ und vor allem der Vibe und das Gefühl von dem, was er erzählt, empfanden wir als passend zu unserem Sound.

In eurem Pressetext steht, dass es euch seit 2013 gibt. Auf Youtube findet man zwar ältere Songs wie „Can´t Stay?“ oder „Not Around“, auf Spotify jedoch eure aktuelle Single. Woran lag es, dass ihr jetzt mit „Sweet Liar“ erst so richtig durchstartet? Könnte man es auch als musikalischen Neuanfang bezeichnen?

Das trifft es eigentlich ganz gut. Nachdem am Anfang noch alles in Eigenregie lief und wir noch ein bisschen unter dem Radar, gehen wir das Ganze jetzt mal „richtig“ an. Also label, richtige Releases, damit unsere Musik normal zum streamen verfügbar ist..das ist auch okay, weil wir uns jetzt viel mehr gefunden haben mit unserer bald erscheinenden EP „Mabuhay“.

Wenn wir noch kurz beim Text bleiben würden, können wir auch gleich eine typische Journalistenfrage stellen. Würdet ihr eure Musik selber als Neo-R´n´B bezeichnen?

Tja mit den Genres ist das immer so ne Sache. Aber warum nicht?! Viele haben bei dem Begriff „klassischen R’n’B“ vielleicht immer noch so ne Plastik Assoziation. Uns geht es eigentlich mehr darum Gefühle zu transportieren und das kommt im Soul und RnB meistens durch Stimme, Text und Instrumentalisierung. Bei uns gibt’s aber z.B. fast nur noch Live- Drums und auch sonst ist sehr viel drauf ausgelegt, warm zu klingen. Hinten raus ist es auch einfach Pop Musik.

Die Single „Sweet Liar“ wurde zuerst auf Soundcloud veröffentlicht. Erst vor einigen Tagen wurde die Plattform durch Vimeo gerettet. Glaubt ihr sie bekommen nochmal die Kurve? Welche Alternativen hättet ihr als Band?

Wir hoffen es. Soundcloud ist ja dafür bekannt, vielen gerade noch komplett unbekannten Künstlern eine Plattform zu geben..Also dieses „über Nacht einfach mal ’n Track hochgeladen und dann voll gehypt worden“ war ja immer Soundcloud. Musik unkompliziert hochladen geht auch woanders, z.b. auf Bandcamp. Das haben wir ja auch gemacht am Anfang.

Um Inspriation zu sammeln und sich einfach mal von Künstler zu Künstler zu hangeln, ist Soundcloud schon sehr geil. Vor allem weil man sich eben auch connecten und Musik zusammen schreiben kann, obwohl sich der andere vielleicht auf der anderen Seite der Welt befindet.

Wie steht ihr also insgesamt als Band zu Streaming? Beeinflusst es euch in eurem Schaffen? Denkt man überhaupt noch an das Medium Album?

Streaming ist ja kein Phänomen der Neuzeit mehr, sondern einfach Standart. Also ist super praktisch und auch hammer, um neue Musik zu checken. Unser aller Hörgewohnheiten hat sich definitv geändert. Zum Guten und zum Schlechten. Die Aufmerksamkeit, die man aufbringt, wenn man zu hause ne Platte auflegt, sich hinsetzt und zwischendurch umdrehen muss, kommt natürlich schnell mal zu kurz in diesem Wust an Möglichkeiten. Aber wir glauben auch, dass wenn dich eine Platte wirklich flasht, du dann eh in den Plattenladen rennst und sie dir kaufst, damit du sie physisch besitzt.

Ein Album wiederum ist für uns schon noch DAS Ziel. Aber es ist auch gut, dass man sich erst einmal ein bisschen ausprobieren und seinen Sound finden kann.

Erst kürzlich wart ihr für den NRW Pop Preis nominiert, richtig? Wie war das für euch? Welche Band würdet ihr nominieren, wenn ihr könntet?

Das war eine Ehre, dass uns Leute, obwohl es noch nicht viel Musik von uns gibt, auf dem Schirm haben. Viele unserer Kollegen aus der Kölner Community waren auch nominiert. Aber ein kleiner Geheimtipp ist eine wunderbare Lady aus Köln „ Helsinki Yeah“. Die würden wir als Newcomer auch nominieren.

Ja in der Tat kommen gerade viele gute Acts aus Köln? Da gibt’s noch unsere Studio Homies Gianni Brezzo oder Keshavara oder auch Woman. Köln ist ein Dorf irgendwie und man kann sich super connecten. Man kommt schnell in Kontakt, hilft sich gerne auch mal aus und fragt sich gegenseitig nach Feedback.

Welche spannenden Acts habt ihr sonst noch so auf dem Radar?

Keine Geheimtipps mehr, aber spannend sind immer Badbadnotgood, Khruangbin, Toro y Moi, Steve Lacy, Nick Hakim, Jai Paul (falls der endlich mal ne offizielle Platte rausbringt #fingerscrossed). Schön ist es auch (Ray freut sich am meisten darüber), dass der Focus wieder etwas mehr auf die Stimme und Storytelling liegt in der Musikindustrie . Ihre Favorites sind gerade H.E.R und Daniel Caesar.

Es kommen momentan extrem viele aufregende, neue Bands aus Köln? Habt ihr eine Erklärung dafür?

Nicht wirklich. Es haben sich wohl die richtigen Leute zur richtigen Zeit getroffen. Köln ist halt überschaubar, man kommt schnell zusammen. Ein Großstadt-Dorf, wenn man so will. Vielleicht hat es damit zu tun.

Und zu guter Letzt kommt ihr auch nicht um eine Frage drum herum. Wie stellt ihr euch einen perfekten Freitagabend vor?

Ein perfekter Freitag Abend wäre wohl, sich gemütlich mit unseren Freunden irgendwo draußen zu treffen, was Leckeres zu essen, Kioskbierchen im Freien. Vielleicht dann noch irgendwo ne kleine Runde auf gute Musik zu zappeln.

Die aktuelle Single „Mabuhay“:

 

Pop für die Seele: Fred Nicolas und seine Debütsingle „Help“

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Der schwedische Multi-Instrumentalist Fred Nicolas hat sich für seine Single „Help“ Hilfe bei den Produzenten von Skott und Zara Larsson geholt.

Auf den ersten Blick wirkt Nicolas wie ein schnöseliger Kunststudent irgendwo in einer europäischen Hipsterhochburg. Simon Hassle, Produzent von Zara Larsson und Skott, passt leider gar nicht so in dieses konstruierte Bild und so bietet es sich an einen Blick hinter die gegelte Fassade zu blicken. Seit nun etwa fünf Jahren arbeitet der Musiker im Verborgenen an seinem Debüt und traut sich mit „Help“ nun erstmals an die Öffentlichkeit.

Der Song des 23-Jährigen klingt nach den ersten Sekunden, sehr rein und groß, welches die Ambitionen des Schweden deutlich machen. Übertüncht wird diese angestrebte Perfektion durch die ungemeine Wärme, die der Song ausstrahlt und dadurch mehr wirkt als der ein oder andere Glühwein an kalten Tagen. Persönlicher wird es, wenn Nicholas selbst über seinen Song spricht und zu „Help“ meint: „Bei dem Song geht es vor allem um Stolz. Selbst in den schwierigsten Situationen, in der schwersten Lage, wird es immer Menschen geben, die deinem Hilferuf folgen und die unter die Arme greifen.“

Auf diese Acts freuen wir uns beim New Fall Festival 2017

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Das New Fall Festival zeigt vom 15.-19. November in Düsseldorf und Stuttgart Popmusik an ungewöhnlichen Orten. Wir stellen euch die Acts vor, auf die wir uns in diesem Jahr am meisten freuen.

„Beautiful Music, Beautiful Places“ – auch in diesem Jahr werden an fünf Tagen wieder nationale und internationale Bands und Musiker in außergewöhnlichen Locations in Düsseldorf und Stuttgart auftreten. In Düsseldorf findet das Indoor-Festival schon zum siebten Mal statt, während es für Stuttgart die zweite Auflage, nach dem erfolgreichen Start im vergangenen Jahr, ist. Am kommenden Donnerstag ist es endlich wieder soweit und das New Fall Festival in Düsseldorf und Stuttgart ist für drei Tage lang musikalisch der vielleicht interessanteste Ort Deutschlands.

Unsere 7 Highlights beim Festival haben wir euch hier kurz zusammengefasst. Das komplette Programm für beide Städte findet ihr ganz unten als Graphik sowie auf der offiziellen Homepage des New Fall Festivals, dort gibt es auch noch Tickets für die einzelnen Shows und weitere Informationen rund um die Konzertreihe.

Glen Hansard

Wenn das nicht mal ein gebührender Auftakt ist: Mit dem Song „Falling Slowly“ begann 2006 die Karriere von Glen Hansard, zwei Jahre später wurde er für den Film-Soundtrack zu „Once“ mit dem Oscar ausgezeichnet und am 15. November eröffnet der ehemalige Straßenmusiker des New Fall Festival in Stuttgart und zwar im Beethoven-Sall der Liederhalle. In Düsseldorf ist der Folk-Sänger am 18. November um 17 Uhr in der ehrwürdigen Tonhalle zu sehen.

 

Mogli

Die 23-jährige Sängerin Selima Taibi aka Mogli ist nicht zu verwechseln mit dem Düsseldorfer-Produzenten, Sänger und Jazz-Komponist Moglii, der auch in diesem Jahr auf dem Festival auftritt. Mit ihren folkig-poppigen Songs singt Mogli über das Freisein und klingt dabei in Ansätzen nach Ben Howard oder auch Daughter. Passend dazu tritt Mogli am Donnerstag, den 16. November um 19 Uhr in der Johanneskirche in Düsseldorf auf.

 

Olli Schulz

Der sympathische Singer-Songwriter kann schon fast als Schirmherr des Festivals gesehen werden. Nach zwei umjubelten Auftritten bei der Düsseldorfer Ausgabe der Konzertreihe tritt Olli Schulz in diesem Jahr zum ersten Mal in Stuttgart auf. Daneben ist der Auftritt des Multi-Talents immer wieder ein Erlebnis, mit lustigen Anekdoten aus seinem Leben und den charmanten Kompositionen spielt sich Olli Schulz direkt in die Herzen des Publikums und hat die Lacher stets auf seiner Seite. Das Konzert von Olli Schulz findet am 17. November um 22 Uhr in der Carl-Benz Arena statt.

 

Fil Bo Riva

Irgendwo zwischen Folk und Soul ist die Musik von Fil Bo Riva anzusiedeln. In Zügen erinnert die markante Stimme des Halb-Italieners auch an Henning May von AnnenMayKantereit. Glaubt ihr nicht? Am Freitag, den 17. November präsentiert der Wahl-Berlin seine melancholischen und doch stets tanzbaren Songs um 22 Uhr im Tanzhaus NRW in Düsseldorf.

 

Tom Odell

Tom Odell und sein Piano sind schon eine Berühmtheit für sich. Auch die Vergleiche mit Jeff Buckley, Chris Martin von Colplay und Elton John sind nicht weit hergeholt, denn schreibt Tom Odell mit Mitte 20 schon Songs wie die ganz großen des Popmusikbusiness. Daneben strahlt seine Musik zugleich Lebensfreude und Tristesse – und das fasziniert. Live-Auftritte von Tom Odell gleichen einer emotionale Achterbahnfahrt. Also bitte einmal anschnallen! Zu sehen ist Tom Odell am 17. November um 21 Uhr in der Tonhalle Düsseldorf, und einen Tag später, den 18. November, um 20 Uhr in der Carl-Benz-Arena in Stuttgart.

 

Love A, Gurr & Isolation Berlin

Was eine Kombination! Der Samstag Abend im Düsseldorfer Medienhafen steht im Zeichen der Rockmusik. Mit Gurr gibt es eine gehörige Portion guter Laune auf die Ohren. Garage Rock trifft hier auf Psychedelic- und Wave Elemente mit einer Prise Popmusik, zu der man nicht still stehen bleiben kann. Isolation Berlin sorgen derweil für ein wenig Großstadtherzschmerz mit ihrem melancholischen Indie-Rock, während Lova A mit ihrem Indie-Punk noch die letzten unentschlossenen zum Tanzen animieren werden. „Zu poppig für die Punker, zu punkig für die Indiedisko“, sagte einst Bassist Dominik Mercier über seine Band in einem Interview – der Satz könnte auch als Motto für den Abend gelten. Los geht’s am 18. November um 21 Uhr im sipgate.

 

Destroyer

Last but not least steht am letzten Tag des Festivals noch ein Highlight auf dem Programm. Die Indie-Rock-Kombo um Singer-Songwriter Daniel Bejar ist schon lange kein Geheimtipp mehr in der Szene und passen mit ihren poetischen und kryptischen Texten perfekt zum Ausklang eines erfolgreichen Festivalwochenendes. Zu sehen gibt es das beeindrucken und düstere Spektakel von Destroyer am 19. November um 20 Uhr im Capitol Club.

 

Live: New Fall Festival

Stuttgart 15.-19. November 2017 an verschiedenen Orten
Düsseldrof 16.-19. November 2017 an verschiedenen Orten

Düsseldorf

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Stuttgart

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Die Softness der Kriminalpolizei – Fibel spielen sich durch den Winter

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FIBEL // Presse

Im Synthienebel durch die Kälte. Fibel aus Mannheim touren ab Donnerstag quer durch Deutschland.

Ehrlich soll ein Text sein, nicht verständlich. Was unzusammenhängend klingen mag und gerade deswegen aufgeblasen und oberflächlich umgesetzt werden könnte, funktioniert auf den ersten drei Veröffentlichungen der Mannheimer Band Fibel umso besser. Was im ersten Song „Kripo!“ bereits zu erkennen war, entwickelt sich in den beiden darauf erfolgten weiter: Oft verschwimmen  Text und musikalischer Überbau in einem undurchsichtigen Gemisch aus erzählerischen Metaphern, die für einen kurzen Augenblick fast kitschig wirken, um im nächsten Moment den weichen Kern der zu Beginn erwähnten Ehrlichkeit aufzudecken, der den Postpunk der Mannheimer so nahbar und interessant macht. Zeilen wie „Sag was Schönes mit Substanz, denn dann hab‘ ich nicht mehr so viel Angst“, sind in ihrer authentischen Zerbrechlichkeit genau das, was Fibel zu einem der spannendsten Projekte der kommenden Monate machen könnte.

Ab Donnerstag, den 16.11. sind die Jungs um Sänger Jonas Pentzek nun erstmals länger auf gemeinsamer Tour unterwegs und spielen dabei unter anderem auch in Frankfurt, Mannheim und Leipzig. Alle Daten der Konzerte im November und Dezember haben wir hier auf einen Blick zusammengefasst und wer noch einmal kurz im Synthieregen anhalten möchte, dem legen wir das Video zu „Substanz“ ans Herz.

Fibel auf Tour:

16.11. Frankfurt // Dreikönigskeller

18.11. Stuttgart // New Fall Festival

23.11. Mannheim // Forum

24.11. Ludwigsburg // Die Luke

25.11. München // Cord Club

30.11. Nürnberg // Muzclub

01.12. Leipzig // Noch Besser Leben

02.12. Augsburg // Kantine

09.12. Leipzig // Täubchenthal

10.12. Dresden // Groove Station

1Live Krone: Die Nominierten stehen fest

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Bereits zum 18. Mal wird in Bochum die 1Live Krone vergeben. Nominiert sind, wie schon in den Jahren zuvor, alles was Rang und Namen in der deutschen Popwelt hat. Unter den Nominierten befinden sich auch Bilderbuch, Annenmaykantereit und Alice Merton.

Die Nominierten stehen fest und das Voting kann beginnen: Auch in diesem Jahr sind wieder zahlreiche Acts für die 1Live Krone nominiert. In sechs Kategorien wird der beliebte Publikumspreis vergeben, darunter die Krone für „Beste Band“, „Beste Künstlerin/Bester Künstler“, „Bester Liveact“, „Bestes Album“, „Bester HipHop-Act“ und „Beste Single“. Wer am 7. Dezember in der Jahrhunderthalle mit dem begehrten Medienpreis des Jugendsenders 1Live gekrönt wird, das entscheiden jedoch die Hörer.

Bilderbuch in der Kategorie „Beste Band“

In der Kategorie „Beste Band“ haben sich auch Bilderbuch eingereiht. Die Wiener-Band ist schon lange kein Geheimtipp mehr und hat es spätestens seit dem Album „Schick Schock“ an  die spitze der deutschen Popszene geschafft. Ausverkaufte Hallen-Konzerte und zahlreiche Festival-Auftritt markieren den Erfolg des Quartetts. Und auch die Single „Bungalow“ aus dem aktuellen Album „Magic Life“ ging in diesem Jahr an keinem spurlos vorbei und lief auch bei 1Live hoch und runter. Die Auszeichnung mit der Krone wäre quasi der Sahnetupferl auf dem Bilderbuch-Hype.

Neben Bilderbuch sind auch AnnenMayKantereit sowie die Chemnitzer-Band Kraftklub, die sogar gleich in mehreren Kategorien nominiert sind, ernannt worden. Auch an diesen beiden Bands kam in diesem Jahr keiner vorbei. Hingegen reiht sich mit Alice Merton, die in der Kategorie „Beste Künstlerin“ nominiert ist eine Newcomerin in die Reihe der eventuell künftigen Preisträger ein. Mit gerade mal 23-Jahren landet die deutsch-britische Pop-Sängerin mit ihrer ersten Single „No Roots“ einen Hit, der nicht nur bei 1Live auf Rotation läuft. Zur Krönung ist sie in diesem Jahr für die 1Live Krone nominiert und mit ein wenig Glück hält Merton Anfang Dezember die Krone selbst in ihren Händen.

Das Voting hat begonnen

Wer am Ende jedoch die Krone in den Händen halten darf, dass entscheiden im Vorfeld die Höhrer des Radiosenders. Online kann über die Homepage von 1Live für die Nominierten in den jeweiligen Kategorien abgestimmt werden. Unter allen Teilnehmern werden auch Karten für die Show verlost.

Neu in diesem Jahr ist, dass für die Kategorie „Beste Single“ bis in die Live-Sendung hinein abgestimmt werden kann. Moderiert wird das Spektkale erneut von Klaas Heufer-Umlauf. Wer am 7. Dezember in der Bochumer Jahrhunderthalle ausgezeichnet wird, entscheidet ihr! Zu sehen gibt es das Ganze Online im Livestream bei 1Live und im TV beim Sender WDR um 20.15 Uhr.

France With Benefits #9

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Nicolet, Sahara, Témé Tan

Drei Debüts aus drei Ländern. Dreimal die Vermählung von verschiedensten Stilen zu einem kohärenten Ganzen. Nicolet aus Montreal stellt Folksongs neben Synth Pop, Rockgitarren findet man genauso wie ein jazziges Saxophon. Die Band Sahara aus Paris und Bordeaux schickt sich an, Südamerika nach Frankreich und den Prog der Siebziger in die Gegenwart zu holen. Und in Brüssel lässt Tanguy Haesevoets alias Témé Tan afrikanische Rhythmen in seine elektronischen Songs einfließen. Drei Beweise dafür, dass erste Alben nicht nach vorsichtigen ersten Schritten klingen müssen.


Nicolet, Hochelaga

Nicolet ist das Soloprojekt des Multiinstrumentalisten Etienne Hamel, der zuvor bei Les Nitrates de Madame Mimieux und Les Thèmes gespielt hat. Seine Besonderheit ist die Vermählung von Einflüssen, die im ersten Moment nichts miteinander zu tun haben. Das hat der Musiker aus Montreal im August mit seinem ersten Album Hochelaga klar gemacht, dessen zehn Songs den Sophisti-pop der Achtziger wieder wachrufen.

Nicolet © Chivi Chivi.

Anfangs scheint alles normal. Der Opener und Titeltrack besteht aus sieben Minuten fröhlichem Synth Pop, bei dem sogar das obligatorische käsige Saxophonsolo gut klingt. „Ratio“ klingt im Anschluss mehr nach den Smiths, nicht zuletzt aufgrund Hamels Stimme. Es ist aber nur ein kurzer Eindruck, mit dem Refrain wächst der Song schlagartig auf Arenagröße an und endet in euphorischem Arcade Fire Gezappel.

Und dann passiert es: Das darauffolgende „La Fontaine“ wird von Akustikgitarre, zurückhaltender Perkussion und Streichern bestimmt. Nicolet schlägt ohne mit der Wimper zu zucken eine Brücke vom Urbanen zum Ländlichen, vom extrovertierten Stadionpop zum einfühlsamen Folk. Gerade Takte wechseln sich mit ungeraden ab, man gibt sich nachdenklich, sogar ein bisschen jazzy. Über die restliche halbe Stunde von Hochelaga geben sich verschiedene Stimmungen und Stile die Klinke in die Hand, ohne dass das Album an Zusammenhang verliert.

Im Plattenregal des Kanadiers steht Neil Young neben den Talking Heads, Field Music kuscheln mit Grizzly Bear. Der Stilmix auf Hochelaga ist eigenartig widerspruchslos. Hamel steht damit symbolhaft für eine der Haupteigenschaften der Musikszene Quebecs, nämlich ihre Wandelbarkeit. Aber dazu bald mehr…

Sahara, Colibris

Sahara haben vor über zwei Jahren ihren ersten Song „Délice“ veröffentlicht. Dann haben sie gearbeitet, und gearbeitet, und gearbeitet. Und außer den Konzerten nichts von sich hören lassen. Heute hat das Quartett dann endlich die Bestie aus dem Käfig gelassen: Colibris ist eines der besten Debütalben dieses Jahres, für diesen Autor sogar des Jahrzehnts.

Von der Geräuschkulisse von „Fragments“, das so klingt wie das Aufwachen im goldenen Sonnenlicht eines Sonntagmorgens, bis zum Doppelfinale „Bouleversement“/„Averses“ ist Colibris eine Reise durch die unglaublich reiche Klangwelt des Quartetts. Juana Molina und Joyce tanzen dort mit Deerhoof, Serge Gainsbourg flirtet mit Jaco Pastorius. Die Kulisse ist die von Yes‘ Tales from Topographic Oceans, aber zersetzt mit digitalen Glitches.

Im Vorfeld wurde neben „Délice“ eine weitere Single mit dem Titel „Felicidade“ veröffentlicht. Für das dazugehörige Video sind Blandine Millepied und Jeremy Lacoste – Gesang, Gitarre und Bass von Sahara und Herz und Kopf der Band – nach Marokko gereist und haben zum ersten Mal mit eigenen Augen die größte Wüste der Erde gesehen. Herausgekommen ist ein wunderbar psychedelischer Clip, der die Stimmung des Albums einfängt. Colibris ist übervoll mit Ideen, aber für das Paar aus Bordeaux sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt: Sahara arbeiten bereits an Album Nummer Zwei.

Témé Tan, Témé Tan

Noch weiter südlich geht es mit Témé Tan. Der Belgier Tanguy Haesevoets kommt ursprünglich aus Kinshasa, die ersten sechs Jahre seines Lebens hat er im Kongo verbracht. Heute vermischt er die Musik, die er dort aufgesogen hat – Rumba, Zouk, den Blues des Maliers Ali Farka Touré – mit zeitgenössischem Electro. Der französische Paradiesvogel Mathieu Boogaerts und die Sambarhythmen, die er 2012 in Brasilien entdeckte, haben ebenfalls großen Einfluss auf seine Songs.

Der daraus resultierende Afro-Pop klingt so gut und aktuell, dass er auch auf der neuesten der immer stilsicheren FIFA-Compilations auftaucht, neben Haesevoets‘ doppeltem Landsmann Baloji. Der Mix aus detailreicher Produktion, französischen Texten und afrikanischen Rhythmen im Gewand von „europäischer“ Dance Music erinnert außerdem an Stromae, dessen ruandische Wurzeln auf dessen zweiten Album Racine carrée deutlicher zutage traten.

Haesevoets hat Anfang Oktober sein Debütalbum Témé Tan veröffentlicht, das auch die Singles „Améthys“, „Coups de griffe“ und „Ça va pas la tête ?“ enthält. Letzterer ist in Conakry entstanden, wo der Belgier den Gesang einer Gruppe von Kindern aufgenommen und phonetisch ins Französische übertragen hat. Der Song, der erste, den er geschrieben hat, ist das beste Beispiel für das Spielerische und Tanzbare, das seine Musik charakterisiert.


Nicolet

Sahara

Témé Tan


 

Jinkas „Flesh To White To Black To Flesh“ ist eine wundervolle Hommage an Bruce Nauman

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Jinka veröffentlicht die neue Future-Pop-Single
Jinka // Presse

Mit ihrer zweiten Single „Flesh To White To Black To Flesh“ widmet sich Jinka dem Künstler Bruce Nauman und dessen Werk „Flesh white to black to flesh“ aus dem Jahr 1968.

Das Projekt Jinka lebt von Gegensätzen. Den Eindruck kann man zumindest gewinnen, wenn man die aktuelle Single „Flesh To White To Black To Flesh“ mit ihrem Vorgänger vergleicht. Fast schon zurückgenommen und ehrfürchtig präsentiert sich die in Berlin schaffende Jinka bei ihrer Hommage an Bruce Nauman. Softe Soundwellen prasseln auf den Zuhörer ein und umwallen ihn sinnlich.

Diese fast romantisierende Herangehensweise steht mit in Kontrast zu dem Video in abgedunkeltem Raum, das durch die Art und Weise an Perfomance Kunst erinnert. Die Projektionen auf die handelnden Körper geben dem Video eine zweite visuelle Tiefe und greifen zudem die Kunst Naumans spielerisch auf.

Jinka selbst sagt über „Flesh To White To Black To Flesh“, der seine Ursprünge in Toronto hatund in Berlin vervollständigt wurde, folgendes: „Während der Zeit der Produktion habe ich mir Naumans Video wieder und wieder angeschaut und habe versucht die Stimmung quasi zu übersetzen und in audiovisuelle Strukturen umzusetzen.

In meiner eigenen Pop-Musik-Sprache. Für mich geht es in Song und Video ums Sezieren, Verbinden, Neuerfinden und darum verschiedene Identitäten körperlich zu erforschen; darum den Wahrnehmungsfokus weg von der Aneinanderreihung von vielen einzelnen Ergebnissen hin zu einem Prozess der stetigen Transformation zu verschieben.“

 

 

Tessa Dixson schwört mit „Prayer“ den Herbst herbei

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Die Debüt-Single der belgischen Musikerin Tessa Dixson ist sinnlich und unbekümmert zugleich und passt perfekt zur jetzigen Jahreszeit.

Die Palmen auf dem Pressebild der im Jahr 1977 geborenen Belgierin lenken die Sound-Erwartungen gekonnt in die falsche Schublade. Der Electro-Pop von Tessa Dixson ist keinesfalls ein weiteres Tropical-Desaster, sondern vielmehr ein erster, warmer Schritt in Richtung Herbst. In der sinnlichen und gefühlvollen Nummer geht es um die Probleme, die ein Teenager heute in seinem Jutebag so mit sich trägt.

Schmerz und Lust sind beides Empfindungen, die selten getrennt daher kommen und sich hier in Form von „Prayer“ bündeln. Dazu kommen tiefe Bässe auf die ein Beat einprasselt, der mit seiner Kälte die Herbstlichkeit in den Song bringt. Tessa Dixson ist eine in Brüssel geborene Musikerin, die in eine multilingualen und multikulturellen Umgebung aufgewachsen ist. Dies versucht sie immer wieder in ihre Musik einfließen zu lassen und so kann man bei dem Debüt Spuren von R’n’B, Pop, und Alternative aus vielen Ecken der Welt feststellen.