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Zwischen Nostalgie und Progressivität: Newcomerin Modular veröffentlicht erste Single „Betrüger“

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Dass die deutsche Musikszene aktuell ein Revival der Neuen Deutschen Welle erlebt, wurde spätestens durch den Erfolg des Musikers Edwin Rosen deutlich. Mit Modular dürfen sich Fans der Neuen Neuen Deutschen Welle nun auf weitere düstere Klänge freuen.

Der Februar ist trist, kalt und vor allem grau. Was passt da besser als kühle Synthesizer, wabernde Sounds und trockene, monochrome Drums? Mit ihrer Debüt-Single „Betrüger“ liefert die Newcomerin Modular eben diese typische „Februar-Musik“ und entführt ihre Hörer:innen dabei in fluide Soundwelten.

Modular alias Selena Hamers kommt aus Hamburg und ist bereits vor ihrem Start als Musikerin Teil der deutschen New-Wave-Szene gewesen. Als Fotografin begleitete sie unter anderem Mia Morgan oder auch die Band Lyschko. Mit dem heute erschienenen Song „Betrüger“ und der kommenden Debüt-EP „Rauschgift“ wagt die Künstlerin nun selbst den ersten Schritt in die deutsche Indie-Szene.

Zwischen Nostalgie und Progressivität lässt sich Modular nicht einfach greifen – selbstreferenziell, gesellschaftskritisch, feministisch. Dabei fängt sie das Düstere und Schöne, das Graue und Bunte, das Warme und Kalte, das Düsseldorf und Hamburg ein und schafft eine neue deutschsprachige Romantik der 80s Nostalgie.

„Betrüger“ ist ab sofort auf allen Streaming-Plattformen verfügbar. Im April supportet Modular Saló auf deren Tour in den Städten Düsseldorf, Hamburg und Nürnberg.

Schau’ dir hier das Musikvideo von „Betrüger“ an:

„Ich glaub nicht mehr an Liebe“: maryam.fyi veröffentlicht neue Single „Vampir“

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In ihrer neusten Single widmet sich die Sängerin maryam.fyi ganz unbekümmert alten Beziehungen, die ihr nur die Zeit rauben.

„Und wenn du dann mal da bist, dann willst du schlafen gehen // du bist ein Vampir, alle Kraft ziehst du mir“. „Vampir“ ist ein weiterer befreiender Song, klingt im Vergleich zu den Songs von vor 3 Jahren weniger nach RnB und Soul, sondern mehr nach Pop. Was vielleicht auch daran liegt, dass niemand geringeres als Steffen Israel, Leadgitarrist der Gruppe Kraftklub, am Song mitgewirkt hatte.

Maryam hat 2020 angefangen ihre Musik zu veröffentlichen, während alle Zuhause saßen. Ein komisches Gefühl, Songs in das unendliche Streaming Universum rauszuschießen, ohne Möglichkeit sie live performen zu können, um sich irgendwo ein Feedback von Zuhörenden zu holen.
Doch das ändert sich 2022 quasi schlagartig. Maryam.fyi wird auf diverse Festivals eingeladen und spielt ihre Songs vor Publikum. Besonders ihre Version von „BARAYE (Frau, Leben, Freiheit)“, die Hymne der Freiheitskämpfe im Iran, bleibt vielen stark in Erinnerung. Bei der 1LIVE Krone sang sie den Song mit dem Singer-Songwriter Nico Santos zusammen. Maryam.fyi hat selbst iranische Wurzeln und schreibt unter anderem bei DIFFUS wöchentlich Kolumnen über die Entwicklungen in ihrer Heimat.

Maryam.fyi und „Vampir“ gibt’s hier:

Das Melt hat sein komplettes Line-Up bekannt gegeben

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slowthai // © George Muncey

Bestätigt wurden unterem Acts wie Channel Tres, Ojerime, Roisin Murphy und slowthai. Das Festival findet Anfang Juni wie gewohnt in Gräfenhainichen statt.

Das Melt 2023 ist komplett! Das Festival, das sich von einem Indie Festival über die Jahre hinweg immer mehr zu einem Genre-fluiden Festival entwickelt hat, geht einen anderen Weg als viele andere Veranstaltungen in Deutschland. Es wird weniger auf große, deutsche Acts gesetzt, sondern vielmehr auf internationale Größen, eine Vielzahl an Szene-DJs, ergänzt von spannenden Acts, die man mehr oder weniger dem Indie zuordnen kann.

Nachdem in den vergangenen Wochen und Monaten bereits Acts wie Fka Twigs, Bicep, Beabadoobee, Ekkstacy oder The Blessed Madonna bestätigt wurde, folgten nun eine Reihe an Acts, die es in sich haben. Allen voran der Brite slowthai, der mit den ersten beiden Singles „selfish“ und „feel good“ bereits einen Einblick in sein anstehendes, neues Album gegeben hat. Es könnte sein bestes werden. Mit Altin Gün taucht Ferropolis in die Welt des anatolischen 70s Psych-Pop ein. Mit Roisin Murphy hat das Melt zudem eine absolute Legende in das Line-up mit aufgenommen.

Die komplette Bandwelle seht ihr hier im Überblick: 3LNA, A Song For You, Abasé, Agar Agar, ALIGNMENT[B2B]ANXHELA, Altin Gün, Animistic Beliefs, Anu, ANZ, Baby B3ns, Cami Laye Okun, Carlo Karacho, Channel Tres, D4VD, Dangermami, DLV[B2B]Frederic, Folamour, Jada, July Jones, Kalte Liebe, Ki/ki, LSDXOXO, Lucinee[B2B]Sept, Luxe, Manuka Honey, NEUNUNDNEUNZIG, Ogazón, Ojerime, Ok Williams[B2B]THC, Orbit, Persian Empire, Róisín Murphy, Sebastian „El Hotzo“ Hotz, Silvan Strauss, slowthai, Speckman, SQF2000, Steintor Herrenchor, Stella Explorer, TYGAPAW, Uche Yara, Vegyn (Dj Set), Young Marco, Yungfya.

 

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Das Melt geht in diesem Jahr in seine bereits 26. Ausgabe und findet vom 08. bis zum 11. Juni an gewohnter Ort und Stelle statt. Heimat des Festivals ist die „Stadt aus Eisen“ Ferropolis in Gräfenhainichen.

„Feel Good“ von slowthai:

Pharrell Williams wird neuer Creative Director bei Louis Vuitton

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© Sony

Der Musiker tritt in die großen Fußstapfen des verstorbenen Virgil Abloh – 14 Monate nach dessen Tod.

Gestern kam die Bestätigung von Louis Vuitton selbst: Pharrell Williams wird neuer Men’s Creative Director. Er ersetzt damit Viril Abloh, der die französische Luxusmarke von 2018 bis zu seinem Tod 2021 betreut hat.

Das Statement der Marke lautet wie folgt: „Pharrell Williams ist ein Visionär, dessen kreative Universen sich von der Musik über die Kunst bis hin zur Mode erstrecken und der sich in den letzten zwanzig Jahren zu einer globalen kulturellen Ikone entwickelt hat“, schrieb die Marke auf Instagram. „Die Art und Weise, wie er in den verschiedenen Welten, die er erforscht, Grenzen sprengt, passt zu Louis Vuittons Status als Cultural Maison und stärkt die Werte von Innovation, Pioniergeist und Unternehmertum.“

Pharrell Williams ist der erste Menswear Director nach Virgil Abloh. Die Brand arbeitete die letzten 14 Monate ohne den Posten und wollte damit auch die vorhandenen Kollektionen von Abloh noch gebührend ehren. Viele Menschen haben auch Colm Dillane, besser bekannt als Gründer der Brand Kidsuper auf der Stelle gesehen. Dieser hat in den vergangenen Monaten an mehreren Kollektionen mitgearbeitet. Von offizieller Seite wurde aber immer wieder dementiert, dass er bereits als Creative Director für Louis Vuitton agiert.

Es ist nicht die erste Zusammenarbeit der französischen Marke mit dem Künstler und Musiker Pharrell Williams. Dies unterstrich auch Pietro Beccari, CEO von Louis Vuitton, im offiziellen Statement noch einmal: „Ich freue mich, Pharrell nach unserer Zusammenarbeit für Louis Vuitton in den Jahren 2004 und 2008 als unseren neuen künstlerischen Direktor für Männer wieder bei uns begrüßen zu dürfen. Seine kreative Vision jenseits der Mode wird Louis Vuitton zweifellos in ein neues und sehr spannendes Kapitel führen.“

Das offizielle Statement auf Instagram kann man hier im Original nachlesen:

 

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Altin Gün spenden Einnahmen an Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien

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Altin Gün // © Catharina Gerritsen

Aufgrund der Katastrophe in der Türkei und in Syrien hat die Band Altin Gün aus Amsterdam sich dazu entschlossen ihr Album zu verschieben. Die Einnahmen der letzten Single gehen komplett an die Erdbebenopfer.

Eigentlich wollte die Band am 10. März 2023 ihr Album „Aşk“ veröffentlichen. Doch daran ist, aufgrund der aktuellen Zustände in der Türkei und in Syrien für die Band nicht zu denken. Das Datum wurde auf den 31. März geschoben und mit dem Announcement hat die Band zusätzliche Maßnahmen angekündigt, um den vielen hilfsbedürftigen Menschen zu helfen. Die Einnahmen ihre dritten Single „Güzelliğin On Para Etmez“ werden an das Internationale Rote Kreuz überwiesen, um das Team des Roten Halbmonds in der Region zu unterstützen. Die neuen Single kann hier via YouTube weiterverlinkt werden.

Zusätzlich plant die Band für den 16. Februar, also den kommenden Donnerstag, ein Benefizkonzert in Amsterdam. Altin Gün schreiben dazu folgendes: „Am 16. Februar 2023 organisieren wir im Amsterdamer Paradiso eine Benefizveranstaltung für die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien. Wir werden von verschiedenen niederländischen KünstlerInnen mit türkischen, syrischen und kurdischen Wurzeln unterstützt, um gemeinsam so viel Geld und Aufmerksamkeit wie möglich zu sammeln. Tickets sind ab sofort erhältlich unter www.paradiso.nl. Der gesamte Erlös dieser Veranstaltung, einschließlich der Einnahmen aus der Bar, der Garderobe und dem Ticketverkauf, wird an Giro555, eine Kooperation von Hilfsorganisationen, gespendet. Die angeschlossenen Organisationen sind entweder direkt oder über lokale Partner in der Region präsent und leisten Soforthilfe wie medizinische Versorgung, Lebensmittel und Unterkünfte.“

Altin Gün ist eine Band bestehend aus türken, wie auch niederländischen Musiker:innen. Mit ihrem fünften Album „Aşk“ (tieferes Gefühl der Liebe) wollen sie den anatolischen Folk-Rock der 70s aufgreifen. Die Single „Güzelliğin On Para Etmez“ ist ein Gedicht des türkischen Dichters Aşık Veysel. Mit dem Release haben die Musiker:innen ihre ganz eigene spacige Version davon geschaffen.

Wie ihr sonst noch helfen könnt:

  • Spendet, wenn ihr in der Lage dazu seid, gerne Geld an folgende Konten (bereits kleine Beträge können viel bewirken): LINK
  • Hier ist noch einmal zusammengefasst, wie ihr sonst helfen könnt: LINK

 

„Güzelliğin On Para Etmez“ gibt’s hier:

Pünktlich zur 5. Jahreszeit: The Screenshots singen in „Die Liebe weiß nit wo se hinfährt“ auf Kölsch

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The Screenshots // © Frederike Wetzels

Der Karneval hat in der Vergangenheit schon vielen Bands aus Köln den Weg zu Kölsch gekürzt. Für eine Indie-Band doch eher ungewöhnlich: The Screenshots veröffentlichen „Die Liebe weiß nit wo se hinfährt“.

Ob es Zufall ist, dass The Screenshots pünktlich zur Primetime der fünften Jahreszeit einen Song auf Kölsch veröffentlichen? We doubt it! Ihr Song „Die Liebe weiß nit, wo, se hinfährt“ ist seit vergangener Woche samt Video verfügbar und weist gleich mehrere Parallelen auf, die man auch Karnevalbands zuordnen könnte.

Dem restlichen Teil der Bevölkerung in Deutschland fällt es öftmals schwer das „Jeföhl“, das die karnevalistische Zeit mit sich bringt zu begreifen. Der Irrglaube, dass die Musik an Karneval dem Ballermann nahe kommt, hält sich mindestens so hartnäckig, wie das Gerücht, dass man als kölsche Band nur mit überdimensioniertem Schnurrbart wahrgenommen wird. Ein Dankeschön geht raus an Henning Krautmacher von den legendären Höhnern. Dabei gibt es mittlerweile ein ganzes Genre und damit ein Pool an aufstrebenden Bands, die während der Sessionszeit auftreten aber auch die restliche Zeit des Jahres durchaus anhörbare Texte machen.

Und mit Themen, die sie ansprechen, liegen sie oftmals gar nicht so weit weg von „Die Liebe weiß nit wo se hinfährt“ von The Screenshots. Die Texte sind nämlich weniger dicke Titten Kartoffelsalat, als man glaubt. Oft geht es um die putzig-niedliche Liebe zur Heimat Köln und damit natürlich auch um das Wahrzeichen: dem Kölner Dom. Doch auch Themen wie Sehnsucht, Liebe, Freundschaft, Zusammenhalt und Inklusion spielen immer wieder eine Rolle. Wir würden uns freuen, wenn The Screenshots mit ihrem Track „Die Liebe weiß nit wo se hinfährt“ den totgehörten „Tommy“ von Annenmaykantereit ablöst. Wie gut, dass man in den nächsten Tagen die Gelegenheit dazu hat auf diversen Karnevalfeiern den Song immer wieder auf WG-Parties in die Playlists zu mogeln.

Das Video zu „Die Liebe weiß nit wo se hinfährt“ gibt’s hier:

 

t-low teilt seine Einnahmen im Stream

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Der New Wave Rapper hat in einem Twitch-Stream seine Streaming-Einnahmen der letzten Jahr geteilt.

Gekaufte Streams, falsche Status-Symbole, Fake-Karrieren. In den vergangenen Monaten und Jahren ging es immer wieder um das Thema Streaming-Zahlen – und was man wirklich mit Spotify verdienen kann. t-low hat dies nun zumindest für seinen Fall in einem Stream auf Twitch mit seinen Follower:innen geteilt.

Es ist hinlänglich bekannt, dass der Anteil den Musiker:innen pro Stream gewinnen sehr gering ist. Spotify zahlt Künstler:innen im Durchschnitt zwischen 0,003 und 0,005 US-Dollar pro Stream. Dies dient als guter Indikator, um die Dimensionen über die t-low in seinem Video spricht besser einzuordnen.

Im Stream zeigt er die Verkaufsberichte aus seinem Spinnup-Account. Los geht es mit den Einnahmen aus dem Jahr 2018, die im mittlerweile eingestellten Digitalvertriebsportal angezeigt werden. Wie man sich denken kann, verdiente t-low vor seiner größeren Bekanntheit keine Unmengen an Summen. Die Rede ist im Stream von 1,80 im ersten Monat, bis hinzu 50 Euro gegen Ende 2018. In den folgenden Jahren steigerten sich die Einnahmen anschließend kontinuierlich. Im Dezember 2020 waren es beispielsweise ca.  4.000 Euro und in der Spitze sogar bis zu 85.000 Euro ausgezahlt.

Der Rapper aus Itzehoe hatte im vergangenen Jahr sein bis dato erfolgreichste Jahr und somit verdiente er nur mit den Streaming-Auszahlungen über 85.000 Euro. Dies schaffte er vor allem durch Klickbringer wie „We Made It“ und „Sehnsucht„. Neben seinen Einkünften aus den Streaming-Portalen gab er zudem Insights über Gagen, aber auch über Fixkosten, die Musiker:innen wie er haben.

Das Highlight-Video aus t-lows Stream gibt es hier:

https://www.youtube.com/watch?v=rHzB1QP3ZUA&t=9s

 

Wet Leg haben bei ihrem Brit Award-Speech Alex Turner zitiert

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Wet Leg wollen albern und ein bisschen unhöflich sein
Wet Leg // © Hollie Fernando

Am gestrigen Tag wurden in UK wieder die Brit Awards verteilt. Neben Harry Styles, Fontaines D.C. und The 1975 zählten auch Wet Leg zu den Gewinner:innen des Abends. Mit ihrem Speech griffen sie einen legendären Brit Award-Moment wieder auf.

Wet Leg zählen zu den Gewinner:innen des Abends. Die Band hat die Auszeichnungen für die Kategorien „British Breakthrough Act“ und „British Group“ gewonnen. Damit halten die die Fahne hoch für die wenigen weiblichen Acts, die man unter den Nominierten wiedergefunden hat. Dies hatte im Vorfeld der prestigeträchtigen Awards für viel Unmut gesorgt.

Umso wichtiger also, dass Wet Leg versucht haben für sich das Beste aus dem Abend zu machen. Mit zwei Awards lässt es sich auch gut feiern – auch auf der Bühne, wie sie der Welt nun gezeigt haben. Bei der Dankesrede für den besten neuen Act haben sie eine Rede zitiert, die mittlerweile legendär ist. Im Jahr 2014 durchlebte der Sänger Alex Turner von den Arctic Monkeys den Peak seiner Rockstar-Phase. Dieser Peak drückte sich bei der Entgegennahme des Preises mit folgender Rede aus: „That rock’n’roll, eh? That rock’n’roll, it just won’t go away. It might hibernate from time to time and sink back into the swamp. I think the cyclical nature of the universe in which it exists demands it adheres to some of its rules.“

Die Sängerin Rhian Teasdale machte sich am gestrigen Abend einen Scherz darauf und zitierte diese Rede Wort für Wort. Der Rest der Band schaute ähnlich peinlich berührt, wie die Bandmitglieder der Arctic Monkeys im Jahr 2014. Neben der Rede von Wet Leg waren weitere Highlights die Rede von Harry Styles, der seinen Preis den nicht normierten Frauen widmete und auch der Look von Sam Smith sorgte für Aufsehen.

Das Video der Dankesrede von Wet Leg gibt’s hier:

 

Yung Lean und sein Indie Alter Ego namens jonatan leandoer96

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Das Gitarrenprojekt von Yung Lean läuft bereits seit Jahren etwas unter dem Radar. Vergangene Woche hat jonatan leandoer96, wie er sich nennt, mit „Sugar World“ ein neues Album veröffentlicht.

Expert:innen sind sich einig, dass Yung Lean die Musikszene auf seine ganz eigene Art beeinflusst hat. Mit Songs wie „Ginseng Strip 2002“ hat er Cloud-Rap-Geschichte geschrieben und dem Genre maßgeblich dabei geholfen, den Status zu haben, den es heute hat. Wie kaum jemand vor ihm steht Yung Lean dafür Düsterheit und tiefen Schmerz mit in einen Rap einfließen zu lassen. Dies ist alles hinlänglich bekannt und wurde die letzten Jahre hinlänglich thematisiert.

Doch was, wenn wir euch verraten, dass Yung Lean bereits seit Jahren unter dem Pseudonym jonatan leandoer96 Songs veröffentlicht, die nur sehr wenig mit dem bekannten Oeuvre des Rappers zu tun haben? Der passende Youtube-Channel besteht bereits seit 2016 und neben ein paar einzelnen Tracks sind insgesamt schon vier komplette Alben in der Diskografie von jonatan leandoer96 zu finden. Eins davon trägt den Namen „Sugar World“ und ist erst eine gute Woche alt.

Der Opener der Platte „Nightmare Amusement Park“ gibt einem College-Rock Vibes mit einer Spur von The Strokes. Diese Spur wird noch heißer, wenn man sich „If I’m Born I Have To Live“ anhört. Hier treffen typische an New York erinnernde Gitarrenklänge auf schwedisch kühlen Fatalismus. Und ja, man es kann bereits vorweg nehmen: Fans von Yung Lean kriegen mit „Sugar World“ eine Art Indie-Platte – mit Yung Lean-Elementen. Der Titeltrack „Sugar World“ ist eine schleppend wunderbar schiefe Halb-Ballade. Noch schiefer wird es dann auf dem sogenannten „Open (Copenhagen Freestyle)“, einem Track der in seiner Schlichtheit auf eine sehr seltsame Art und Weise das Gefühl von Romantik aufkommen lässt.

Fatalistischer The Strokes-Sound

„Sugar World“ ist ein Album, welches Yung Lean Fans freuen wird, da es die ungeschönte Seiten des Lebens zeigt. Und doch sind die Lyrics hier nicht von düsteren Beats umhüllt, sondern sind umgeben von vielen, verschiedenen Momenten aus verschiedensten Gitarren-Genres. Dieses Nostalgia-Gefühl zeigt, wie breit das Musikinteresse von Jonatan Aron Leandoer Håstad, wie er mit vollem Namen heißt, ist. Sicherlich spielt hier auch die Freundschaft zu Elias Rønnenfelt von Iceage eine Rolle. Man gewinnt mit „Sugar World“ das Gefühl, dass die Musik eben besonders für das eigene Wohlbefinden geschaffen wurde – ohne jegliche Ambitionen. Das macht „Sugar World“ zu einer Platte, die jede:n von uns zu einem Freund:in des Superstars werden lässt. Auf „Sugar World“ ist Yung Lean sehr viel Jonatan und das ist ein schönes Gefühl.

„Sugar World“ von jonatan leandoer96 gibt’s hier: