Das knallrote Cover mit den beiden Künstlerinnen schwirrte die letzten Tage schon durch die sozialen Netzwerke. Wer jedoch jetzt am Kiosk nach der neuen Rolling Stone greift, wird von einem jungen Bruce Springsteen angelacht.
„Wir sind sauer und wir sind traurig“ lautet die Headline zur eigentlich geplanten Coverstory der neuesten Ausgabe des Rolling Stone Magazines. Hier erzählen die Musikerinnen Joy Denalane und Ilgen-Nur ihre Erfahrungen zu Vorurteilen, Rassismus und Sexsismus in der Musikbranche. Themen, die momentan aktueller denn je sind. Umso überraschender die Entscheidung des alteingesessenen Musikmagazins, das Titelbild in der Signalfarbe Rot mit den Frauen in letzter Minute doch auszutauschen. Stattdessen ziert nun ein Foto des jungen Bruce Springsteen das Magazin. Der Grund: Sein Album „Born to run“ feiert seinen 45. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch, kann man da nur sagen.
Hier ein Bild, wie das Cover des Rolling Stone hätte aussehen können:
Die Musikerinnen Ilgen-Nur & Joy Denalane geben der „Rolling Stone“ 1 Interview über Rassismus & Sexismus im Musikbusiness, dabei werden Cover-Fotos geschossen, am Ende kommt zum zigsten Mal wieder Bruce Springsteen auf‘s Cover: warum wundert‘s mich nicht? https://t.co/dSrrYXceNy
— Lady Bitch Ray (@LadyBitchRay1) August 2, 2020
Das Interview der Musikerinnen ist zwar nach wie vor in der Ausgabe enthalten, hat aber seinen prominenten Platz auf dem wohl verdienten Cover räumen müssen. Das hat wohl auch Joy und Ilgen selbst überrascht, denn die Absprache mit Rolling Stone soll definitiv eine andere gewesen sein, wie sie dem Onlinemagazin Übermedien berichten.
Bereits 2018 hat sie im Interview über die Rolle der Frau in der Musikszene gesprochen.
Wieso sich eines der bekanntesten Musikmagazine dazu entschließt, eine derart kontroverse Entscheidung zu treffen? Auch sonst sind auf den Titelbildern vornehmlich männliche Musiker zu sehen. Eines ist klar, damit wird definitiv eine weitere Welle in Gang gekommen sein, die sich mit Themen wie Sexismus und dem Stellenwert von Frauen in der Musikbranche auseinandersetzt. Vielleicht hätte Rolling Stone sein eigenes Interview vorher mal selbst lesen sollen.