New Heroes: HOMIE und die Gemeinsamkeit der Unterschiede

Auf ihrer Debüt-EP „Water Me“ bringt das Berliner Quartett HOMIE die Individualität zusammen. Dabei bewegen sie sich fließend zwischen HipHop, Neo-Soul und Jazz.

Im Grunde begann die Idee von HOMIE, als sich Rapperin/Sängerin Maura und Gitarrist Tobias Meyer vor einigen Jahren auf einer Liveshow in Berlin kennenlernten. Maura, in der lokalen HipHop Szene bereits eine bekannte Größe, spielte an diesem Abend den Support. Die gemeinsamen Ideen der beiden Musiker:innen wurden relativ schnell deutlich, sodass erste Sessions nicht lange auf sich warten ließen. Das Band Line-Up wurde durch Or Rozenfeld (Bass) und schließlich Can Tüfekçioğlu (Drums) komplettiert und erste Songs im Bandkontext skizziert. Es folgten Liveauftritte in diversen einschlägigen Berliner Locations, Support für Illa J in Leipzig und eine Tour in Israel.

Ein Sound – viele Facetten

Die Tracks ihrer Debüt-EP „Water Me“ entwickelten sich in dieser Zeit Stück für Stück weiter. Von Anfang an war es HOMIE wichtig, in einem klassischen Bandsetup mit besonderem Fokus auf den Live-approach zu arbeiten. Dabei flossen die unterschiedlichen musikalischen und kulturellen Facetten der Bandmitglieder in ihre Musik ein. Diese könnten vielfältiger nicht sein: Von Jazz, HipHop, Soul bis hin zu Dream-Pop, Metal und arabischer Musik. Das gemeinsame Experimentieren in Kombination mit unzähligen Livegigs in den verschiedensten Setups und Umgebungen resultierte letztendlich in den ersten Studioaufnahmen und der EP „Water Me“.

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal von HOMIE ist zudem die Vocalleistung von Frontfrau Maura. Diese oszilliert irgendwo zwischen klassischem oldschool-Rap und Soul-/Jazzgesang und erinnert an Künstlerinnen wie Erykah Badu. In ihren Texten thematisiert sie sowohl persönliche Gefühle und Empfindungen, als auch kritische Beobachtungen gesellschaftlicher Missstände:

„Manchmal gibt mir die Musik ein Szenario oder eine Geschichte vor. Manchmal sind es Gedankenfetzen, die aus einem Gespräch mit guten Freund resultieren. Früher habe ich mehr konzeptionell geschrieben, meine neueren Texte sind meist assoziativ. Ich versuche mit meinen Texten Fragen zu stellen oder Ambivalenzen in Worte zu fassen. Dabei gehe ich in die Rolle einer möglichst ehrlichen Beobachterin, egal ob es um Liebeskummer oder Politik geht. Weisheiten in Lyrics zu kicken hat für mich meist einen etwas peinlichen Beigeschmack und ist mir persönlich zu steif. “

Hier gibt’s das Musikvideo zu „Dancing Shoes“ aus 2018: