Neue Besetzung, neuer Sound, alte Probleme: Neufundland besingen in „Kein Scherz“ den Ernst des Lebens und die damit verbundenen Probleme.
Als die Pandemie ausgebrochen ist, mussten sich viele Acts die Frage stellen: Wie gehe ich mit dem Wegfall von Konzerten um? Neufundland haben hier ihre persönliche Entscheidung getroffen und haben auf Livestream Shows und bestuhlte Konzerte auf Abstand verzichtet. Zeit unterzutauchen, durchzuatmen und sich alter kreativer Gewohnheiten zu entledigen. Nun sind sie mit „Kein Scherz“ mit neuer Musik zurück und wollen die letzten Jahre wieder aufholen.
Doch nicht nur nach außen hin hat sich bei der Kölner Band viel getan. Ab sofort sind Neufundland nur noch zu viert und verzichten mit ihrem neuen Sound auf Synthesizer und andere elektronische Elemente. Die Band selbst dies wie folgt verkündet: „Es hat sich aber noch mehr getan: wir sind ab sofort nur noch zu viert. Matthias bleibt der Band eng verbunden, aber wird erstmal nicht mehr mitspielen. Danke für alles, Mazi, wir vermissen dich schon jetzt! Dass wir nun auf Synths verzichten, schlägt sich natürlich auch in unserer neuen Musik wieder. Ich sag mal so, Rock is back“
Männlich, blass, meinungsstark – Neufundland im Interview
Und Rock ist tatsächlich zurück bei Neufundland. Der erste Vorbote des noch namenlosen dritten Albums geht gradlinig nach vorne. Der Sound ist punkiger, die Lyrics bleiben clever, emotional und sind typisch für Neufundland. Es geht um überraschende Wendungen und emotionale Tiefschläge, die sicherlich jede:r von uns in den vergangenen Jahren mitmachen musste. Worte wie „Kein Scherz, das Leben meint es ernst“ kann man wunderbar auf sich selbst und den eigenen kleinen Kosmos beziehen aber eben auch auf das große, gesellschaftliche Ganze. Und damit passt der Song perfekt in die aktuelle Zeit oder wie die Band selbstironisch sagt: „Das Comeback einer all-white-cis-male-Band im Jahr 2022 – darauf hat die Welt gewartet.“
„Kein Scherz“ von Neufundland gibt’s hier: