LGoony legt sich mit der Rap-Szene an und verteidigt Deutschrapmetoo

Der Kölner Rapper LGoony verteidigt die aufklärende Bewegung #deutschrapmetoo auf Twitter und erntet sofort Drohungen von MC Bogy.

Es gibt viele Kandidaten im Deutschrap, die von sich aus behaupten Hip Hop zu sein. Einer davon ist auch MC Bogy, welcher nach einem Instagram Post nun von LGoony auf Twitter kritisiert wird. Doch was war passiert? Der Ursprung der Auseinandersetzung ist ein dümmlicher und wenig reflektierter Instagram-Post des selbsternannten Atzenkeepers aus Berlin: „,… Ich hörte letzte Nacht in meinem Traum die Stimme eines Engels… Er flüsterte mir in mein Ohr..,halte durch Bogy es werden schwer bewaffnete Reiter kommen, sie tragen Adiletten und reiten auf weißen Einhörnern, und sie werden in einer göttlichen Schlacht HipHop wieder befreien und all den Kampagnen und Organisationen wie @deutschrapmetoo das Fürchten lehren… Ich bete nur das meine Oma recht hatte und träume war werden….“

 

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In dem wirren Statement will er Hip Hop vor Organisationen wie Deutschrapmetoo „das Fürchten lehren“. Diese setzt sich für Vernetzung von Betroffenen sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch innerhalb der Deutschrapbranche ein und klärt darüber regelmäßig auf Social Media auf.

Niveaulose Drohungen von MC Bogy

LGoony kritisiert diese Verhaltensweise und den vorherrschenden Abwehrreflex der Rap-Szene zutiefst und geht daraufhin auch explizit auf MC Bogy in seiner Kritik auf Twitter ein:

Der oben gezeigte Tweet war der Beginn einer Hasstirade, die von MC Bogy angestiftet wurde. Aktuell liefert der Berliner Rapper gefühlt im Minutentakt neue Drohungen nach, die LGoony alle fleißig exposed und teilt. Um einen Eindruck zu geben, auf welchem Niveau MC Bogy hier agiert, teilen wir folgenden Tweet:

In einem weiteren Tweet kritisiert LGoony völlig richtig die konservative Haltung der Szene, die nur aus finanziellen Gründen von Labels und Plattenfirmen derart toleriert wird: „40 jährige männer die feminismus zum feindbild ausrufen weil sie der meinung sind durch ein weltoffenes mindset und das aufzeigen von szeneinternen missständen wird die kultur beschnitten. „make hiphop great again“. einfach nur peinlich“.

LGoony zeigt das hässliche Gesicht des Deutschrap

Seit Jahren schweigt das Musikbusiness zu offensichtlich sexistischen Strukturen, insbesondere in der Deutschrapszene. Ursachen dafür gibt es viele. Zum einen natürlich die bereits erwähnten finanziellen Interessen der Musikindustrie. Andererseits besteht die Problematik auch innerhalb des Musikjournalismus, in dem sich eine Art Reverse-Cancel Culture erkennen lässt. Dank Instagram- und genereller Social-Media-Präsenz sind Artists heute nicht mehr auf die Reichweite von Online-Musikmagazinen angewiesen. Kritisieren diese Magazine explizit Acts, werden von diesen und möglicherweise von ihrem gesamten Umfeld keine Interviews oder Statements mehr gegeben. In den schlimmsten Fällen wird mit Gewalt oder dem sogenannten „Rücken“ gedroht. Hierbei handelt es sich um kriminelle Strukturen (Clans). Dadurch laufen bemüht unabhängige Nachrichtenmedien Gefahr zum Sprachrohr oder zum verlängerten PR-Arm eines Apparats zu werden, der strukturell sexistisch und vor allem patriarchal aufgestellt ist.

LGoony beweist mit seiner furchtlosen Kritik, dass es längst überfällig ist, Initiativen wie Deutschrapmetoo eine Stimme zu geben und auch dieser Gehör zu schenken. Denn nur so wird Deutschrap auf Dauer als Musikgenre, das längst gesellschaftlich prägend ist, stattfinden können.

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