In „Wittenberg ist nicht Paris“ kritisieren Kraftklub die Scheinheiligkeit vieler Menschen in der Großstadt, die gegen Rechtsextremismus protestieren, dabei aber selbst nur selten mit den Problemen leben müssen.
Kraftklub haben mit „Wittenberg ist nicht Paris“ den nächsten Song nach „Ein Song reicht“ veröffentlicht – und nehmen das Großstadtleben darin auf ihre unverkennbare Art und Weise hoch. Es ist auf eine politische Art und Weise die Fortsetzung von „Ich will nicht nach Berlin“ und erzählt die Geschichte einer Person, die von dem ostdeutschen Wittenberg in die Großstadt gezogen ist. Keine Probleme mit Dörfern, die von Neo-Nazis bestimmt werden. Es lebt sich ganz famos im Grünen-Wahlkreis super, so zwischen Designer-Möbeln und hippen Cafés.
Die Band zeigt uns unsere Privilegien auf und möchte Haltungsschäden in den eigenen Reihen aufzeigen. Wenn Protest aus narzisstischen Motiven stattfindet, ist es kein Protest mehr, sondern Selbstinszenierung. Und von dieser sind viele Menschen in der Stadt geprägt. Der unbedingte Wille zu den „coolen Kids“ zu gehören prägt unseren Alltag. Es stellt sich eine politische Gemütlichkeit ein, die die immer noch vorherrschenden Unterschiede zwischen Ost und West verkennt.
„Wittenberg ist nicht Paris“ ist nach „Ein Song reicht“, der erste Song, den die Band seit fünf Jahren releast hat. Felix Kummer, Sänger und Frontmann der Band nutzte die schöpferische Auszeit, um sich mit seinem Projekt KUMMER auszutoben. Das Album Kiox kam bei Fand und Kritiker:innen gleichermaßen gut an und traf auch einen kritischen, wenn auch ironisch-süffisanten Ton. Genau dieser Jargon macht auch die Texte von Kraftklub immer wieder aus. Am 23. September kehren Kraftklub mit ihrem neuen Album „Kargo“ zurück.
„Wittenberg ist nicht Paris“ gibt’s hier: