Ein musikalischer Streifzug durch YouTube: Live-Performances, die wir lieben

Im Youtube-Universum gibt es unzählige tolle Live-Performances. Wir haben nicht die Absicht, die „Top-10“ herauszusuchen. Wir wollen einfach eine kleine Auswahl an Videos von Songs liefern, die live hochemotional oder aus anderen Gründen besonders sind. Bei der Suche fanden wir Künstler*innen in Höchstform, Zuschauer, die von den Bands mitgerissen werden und Auftritte mit wichtigen politischen Messages. Wir fanden Videos mit exzellenter Qualität oder eben das komplette Gegenteil. Ganz egal – wir wollen euch einen kleinen musikalischen Ausbruch aus der Quarantäne geben und daran erinnern: Die aktuelle Zeit geht vorbei und irgendwann könnt ihr eure Lieblingsmusik wieder live sehen.

Julien Baker – Something

Die Live-Songs der melancholischen Indie-Singer-Songwriterin alleine sind es schon wert in diese Liste aufgenommen zu werden. Nimmt man dann noch den glasklaren Sound der OurVinyl Session hinzu, geht eben einfach kein Weg daran vorbei.

Sufjan Stevens – For The Widows In Paradise, For The Fatherless in Ypsilanti

Ein Kommentar unter dem Video verrät: Im März 2004 setzt ein Produktionsteam aus den Niederlanden Sufjan Stevens im Rahmen des SXSW in Austin, Texas vor diese Farm und drückt ihm ein Banjo in die Hand. Mehr braucht es gar nicht für einen YouTube-Schatz in schlechter Qualität, der in 16 Jahren lediglich gut zwei Millionen Mal angeklickt wird. Pure Beauty.

Idles – Danny Nedelko

Seit Bandbestehen ist es der große Traum der Indiepunk-Band auf dem legendären Glastonbury zu spielen. Der Wunsch erfüllt sich im Sommer 2019 in einem energiegeladenen, mitreißenden Set. Bei „Danny Nedelko“ brechen bei Sänger Joe Talbot die Dämme: Ein Auftritt zum Niederknien.

The Murder Captial – More Is Less

Die zwei Songs, die jetzt folgen werden, bringen eine Energie und Gewalt mit sich, die man durchaus aufsaugen kann, wenn einem danach ist den Corona zu verprügeln. The Murder Capital liefern mit „More Is Less“ den ersten Beitrag dafür.

Foals – What Went Down

… und Foals liefern den zweiten Beitrag. Beim Glastonbury 2019 sind die Briten als Secret Act aufgetreten. Kurz nach der Bekanntgabe der Bühne musste das Gelände aus Sicherheitsgründen abgeriegelt werden – der Andrang war zu groß. Wer würde auch gerne darauf verzichten Yannis Philippakis auf Händen zu tragen?

Drangsal – Turmbau zu Babel

Hier macht der Titelzusatz „Live im Morgenmagazin“ den entscheidenden Unterschied. Denn auch, wenn Drangsal zweifelsohne großartige Live-Perfomances abliefern, zaubert dieser Auftritt einem immer wieder ein Lächeln ins Gesicht. Man beachte bei 1:06 ein Relikt der ooer Jahre: eine Digitalkamera! Die anschließenden Bilder bescherten Drangsal bestimmt Promo in etlichen Familien-Whatsappgruppen.

Slowdive – Golden Hair

Die junge Dame mit den blauen Haaren (zu sehen u.a. ab Minute 01:58 und 04:02) fasst die Emotionen ganz gut zusammen. Und damit genug.

Grimes – Genesis

Und was macht ihr so in Quarantäne?

Dave – Black

Ein Auftritt, der Mitte Februar für Diskussionen sorgt, da der britische Rapper Premierminister Boris Johnson einen Rassisten nennt. Doch viel wichtiger: Er hält der Insel den Spiegel vor, indem er den vorherrschenden Rassismus in seiner Heimat kreativ und mit der nötigen Eindringlichkeit anspricht. Außerdem zollt er dem durch einer Messerattacke getöteten Jack Merrit Tribut, kritisiert den Umgang mit Meghan und Harry, spricht sich für Unterkünfte für die Opfer der Grenfell-Katastrophe aus und fordert Unterstützung für die Windrush-Generation. Genau sowas braucht es heutzutage. Das Video geht insbesondere in England durch die Decke. Völlig zurecht.

Mazzy Star – Fade Into You

Ein Rückblick ins Jahr 1994: Die bezaubernde Sängerin Hope Sandoval ist eins mit der Musik. Sie wirkt so zerbrechlich und introvertiert, dass man sie direkt umarmen möchte. Völlig zurecht wird in den Kommentaren danach gefragt, ob sich Lana Del Rey dieses Video angesehen hat. Hach…

Charli XCX – Boys

„Sounds like collecting coins in Mario“, manchmal lieben wir Top-Comments auf Youtube. Und Charli XCX sowieso!

Camp Cope – Jet Fuel Can’t Melt Steel Beams

G I R L P O W E R <3 

Fleet Foxes – The Shrine / An Argument

Ein musikalischer Einklang, der auch nach neun Jahren eines der Highlights des Festivals an der Deutsch-Niederländischen Grenze ist. The Shrine/An Argument ist schon auf Fleet Foxes’ zweiter Platte „Helplessness Blues“ (erschien im Jahr des Auftritts) der Wahnsinn, live umso mehr. Und da so ein Live-Performance-Rewatch meist mit dem Abchecken des damaligen Line-Ups einhergeht, bitteschön: Fleet Foxes, Ben Howard, Explosions in The Sky, James Blake, Isbells, Okkervil River, Other Lives, Nils Frahm,…Haldern Pop 2011 – kannst du dir nicht ausdenken.

Tyler, The Creator – EARFQUAKE / NEW MAGIC WAND

Mehr muss eigentlich nicht dazu gesagt werden, oder?

The xx – On Hold

Dass Jamie xx das musikalische Mastermind von The xx ist, wird vor allem bei Live-Gigs deutlich. Von seinem Pult aus im Hintergrund gibt er den Ton an. Romy Madley Croft und Oliver Sim runden die Sache – auf sehr hohem Niveau – ab.

The Stone Roses – I Wanna Be Adored

Bei diesem Auftritt verkündet Ian Brown das erneute Ende der Band. „Don’t be sad it’s over, be happy that it happened“ sagt er, nachdem die Briten 2011 ihre Reunion bekannt geben und ihre Hits der 1980er und 1990er nochmal weltweit spielen. So auch im Hampden Park, Glasgow. Welchen Stellenwert die Musik auf der Insel hat, wird in diesem Video besonders deutlich. You gotta love the UK.

Waxahatchee – Fire

Wie gut ist eigentlich das neue Album „Saint Cloud“ von Waxahatchee? Die Antwort: Sehr! Eine reduzierte Acousticversion von „Fire“ stellt das zumindest schonmal etwas unter Beweis.

LCD Soundsystem – Dance Yrself Clean

In 2011 gab James Murphy das Ende von LCD Soundsystem bekannt. Dieses zelebrierte die Band mit einem knapp vierstündigen Live-Spektakel im New Yorker Madison Square Garden, in dem sie nahezu ihren gesamten Katalog zum Besten gaben. Für all diejenigen, die nicht in den Genuss dieser standout-performance kommen konnten, wurde das Ganze glücklicherweise im Rahmen einer Live-Dokumentation für die Nachwelt festgehalten. (Vier Jahre später atmeten Indieheads dieser Welt auf, als überraschend eine Reunion angekündigt wurde.)

Und zu guter Letzt…

Arcade Fire – Power Out + Rebellion (Lies)

Es wäre fahrlässig, dieses Video nicht mit aufzunehmen. Gerne auch den gesamten Auftritt beim Rock en Seine 2007 anschauen. Hier ein kleiner Ausschnitt.

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