Mit dem Hit „Pack Up“ und Auftritten in Songs von Disclosure und Slowthai konnte ELIZA in der Vergangenheit bereits öfter auf sich aufmerksam machen. Für die OCB Paper Sessions hat sie in Zeiten von COVID-19 eine intime Session in ihrer Londoner Wohnung aufgenommen. Im dazugehörigen Interview verrät sie, warum sie sich eine Revolution erhofft.
Der Weg für die große Bühne war bereits sehr früh für ELIZA aus London vorgegeben. Ihre Mutter ist Theaterschauspielerin und ihr Vater Theatermusiker. Und so kommt es wenig überraschend, dass die talentierte Sängerin und Musikerin auch für die MacherInnen von den OCB Paper Sessions von Interesse ist. Aufgrund der anhaltenden Pandemie war ein professioneller Dreh nicht möglich, weshalb die Sessions in ihrer Londoner Wohnung stattgefunden haben.
Doch dies bringt auch eine neue Facette in die OCB Paper Sessions, die es vorher noch noch nicht gegeben hat. Es ermöglicht tiefe Einblicke in die Privatsphäre der MusikerInnen und wirkt daher fast intimer und ehrlicher. Man kann jedoch auch von einem Glücksfall reden, dass gerade ELIZA in dieser Situation ist. Mit ihrer offenen und zugänglichen Art greift sie auf der einen Seite die Gefühlswelt einer kompletten Gesellschaft auf und bringt auf der anderen Seite doch auch gute Vibes in unsere Wohnräume.
Ein Freimachen von dem Druck des Musikbusiness‘
Ihren Durchbruch erreichte ELIZA oder Eliza Doolittle im Jahr 2010 mit dem Hit „Pack Up“. Ein poppiger Song, der fast schon stereotypisch für das Bild von London ist, das einst Amy Winehouse für eine ganze Welt skizziert hat. Im Laufe der Jahre wurde ihr Sound reifer und sollte immer ihrer Persönlichkeit und ihrem Inneren annähern. Im Interview der OCB Paper Sessions spricht sie über Druck von Labels, von dem sie sich frei machen wollte.
2018 sollte dann der Neuanfang erfolgen. Aus Eliza Doolittle wurde ELIZA und unter diesem Künstlernamen veröffentlichte sie das Album „A Real Romantic“. Auch musikalisch bedeutete dieser Schritt eine starke Weiterentwicklung. Aus dem Pop der Winehouse-Ära wurde ein eigenständiger Sound mit Elementen aus Soul und RnB. Nur der Einluss ihrer Heimat London ist geblieben, wenn auch in einer anderen Form. Die touristische, oberflächliche Rundfahrt musste weichen für die Hoffnung und Ängste einer jungen Generation, die mitten in der Weltstadt lebt. „A Real Romantic“ ist das Ventil eines jungen Menschen, der politische Rückschläge wie Trump oder den Brexit damit zu verarbeiten versucht.
Im Interview mit den OCB Paper Sessions spricht sie offen den Wunsch einer Revolution an. Den Wunsch von offenen Grenzen, doch auch von einem Umdenken bei der Klimapolitik. Und so schließt sich der Kreis zu den OCB Paper Sessions. Immer wieder lädt die Brand junge Acts ein für sie zu performen. Der Hintergedanke dabei ist, dass man sich an gewaltige Naturschauplätze setzt und somit ein Zeichen für den Klimawandel und die Schönheit unseren Planeten setzt.
In vergangenen Sessions sind bereits Acts wie Triplego, Frankie Stew & Harvey Gunn, wie auch Greentea Peng oder Sudan Archives aufgetreten. In Zeiten von Covid-19 wurde für die Session mit ELIZA umgedacht. Es zeigt die Musikerin in ihren eigenen vier Wänden. Hier performt sie die Tracks „Alone & Unfraid„, „Lava / Treacle„, „Wasn’t Looking“ und gibt der Brand ein Interview. Es sind gerade die gegebenen Umstände, die aus der Session, vielleicht die bis dato ehrlichste und intimste macht.