Der Pionier und Mitbegründer Florian Schneider-Eslebender der legendären Band Kraftwerk ist an Krebs gestorben. Dies teilte Sony am Mittwoch mit.
Unter Berufung auf Kraftwerk-Gründer Ralf Hütter gab Sony den Tod von Florian Schneider-Eslebender bekannt. Als Mitbegründer von Kraftwerk hat der Musiker maßgeblichen Anteil an der Durchsetzung elektronischer Musik. Zusammen mit Ralf Hütter gründete er 1986 die Band Organisation aus der später Kraftwerk werden sollte. Sein Einfluss auf die Musik der folgenden Jahrzehnte ist derart groß, dass selbst David Bowie ihm einen Song widmete. Gemeinsam mit Brian Eno veröffentlichte er 1976 „V-2 Schneider“ und ergänzte eine Widmung im beigelegten Booklet.
Mit Alben wie unter anderem „Autobahn“ (1974), „Radioaktivität“ (1975) und „Die Mensch-Maschine“(1978) leisteten Kraftwerk unter stets unterschiedlichen Besetzungen Pionierarbeit für die elektronische Popmusik. Das kreative und konzeptionelle Zentrum bildete dabei stets das Duo Ralf Hütter und Florian Schneider.
Schneider-Esleben selbst lernte das Musizieren an der Robert Schumann Hochschule in Düsseldorf und später in seinem Musikwissenschaftsstudium in Köln. In den Medien galt der Musiker immer als der introvertiertere der beiden Begründer. Kein Wunder also, dass Schneider oft mit dem Album „Die Mensch-Maschine“ seiner Band verglichen wurde. Im Musikvideo zu ihrem Song „Roboter“ zeigten sich die Musiker als maschinengewordene, elektronische Wesen.
Auf persönlicher Ebene wurde es nach dem Rückzug von Kraftwerk im Jahr 2008 still. Man weiß, dass er 1998 zum Professor für Medienkunst und Performance an die Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe berufen wurde. Wie Deutschlandfunk berichtet, soll sich sein Erscheinungsbild nach dem Austritt aus Kraftwerk gewandelt haben. Ein unterkühltes Auftreten wich einer eher lockeren und gelassenen Stimmung. Ein seltener, öffentlicher Auftritt macht diesen Wandel deutlich. Florian Schneider-Eslebender ist am 6. Mai im Alter von 73 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben.