Bilderbuch verpassen ihrem Sound mit den Songs „Nahuel Huapi“ und „Daydrinking“ einen neuen Anstrich. Eine neue Zeit, verlangt eben einen neuen Sound.
Bilderbuch tingeln immer zwischen Ironie und Ernsthaftigkeit – nun auch zwischen Stadt und Bergen. Mit ihrem neuen Song „Nahuel Huapi“ greifen sie den Zeitgeist einer kompletten Generation auf: Toxic Relationships, High Waist Jeans und Exotic Restaurants. Doch dann auf einmal der Pandemie bedingte Sinneswandel. Viele Menschen, die in den Metropolen unseres Planeten leben, merken, dass die überteuerte Wohnung oder das überteuerte Zimmer dann doch ein recht ein kleiner Horizont sind.
Fast schon neidisch blickt man auf das ländliche Leben. „Und dafür ist man in Stadt gezogen?“, fragt man sich. Es sind diese Gedankenspiele, die Bilderbuch mit „Nahuel Huapi“ verarbeiten – auf ihre ganz eigene Art und Weise. Bei ihrer Ode an den argentinischen Nationalpark im nördlichen Patagonien offenbaren sie die verklärte Weltsicht von uns allen. In den späten 60ern sind die Beatles nach Indien gereist um ihren inneren Frieden zu finden. Bilderbuch tun dies im prä-alpinen Patagonien und passen auch ihren Sound dementsprechend an.
Der Space Cowboy Funk von „Vernissage My Heart“ musste Platz machen für romantisierenden Americana. Das eben angesprochene Studioalbum aus dem Jahr 2019 ist der bis dato letzte Longplayer der Band. Danach haben sie mit „Kitsch“, „Mr. Refrigerator“ und „Europa 22“ lediglich drei weitere Songs veröffentlicht. Neben „Nahuel Huapi“ haben Bilderbuch auch den Song „Daydrinking“ releast, welcher musikalisch in die gleiche Kerbe schlägt. Ob ein Album folgt ist unklar aber auch völlig irrelevant. Jetzt gilt es erst einmal die Gefühle von Sehnsucht und Optimismus zu spüren.
„Nahuel Huapi“ und „Daydrinking“ von Bilderbuch gibt es hier: