„What Else Can Break“ ist Mira Lu Kovacs‘ kraftvolles Überlebensalbum

Wer sie kennt, weiß es: Sobald Mira Lu Kovacs mit ihren Fingern über die Saiten rutscht und dazu in den höchsten Tönen berührende Herzschmerzballaden singt, stellen sich einem die feinen Härchen auf. Nun veröffentlicht die Wiener Sängerin (ehemals Schmieds Puls) ihr wohl persönlichstes Album und das erste unter ihrem bürgerlichen Namen.

„Es war für mich das Natürlichste der Welt, dieses neue Kapitel aufzumachen. Nicht mehr einen Bandsound mit einer feststehenden Besetzung zu verfolgen, sondern mich soundmäßig komplett zu befreien und mit jedem Song alles neu entscheiden zu können,“ so das Statement zu „What Else Can Break“ von Mira Lu Kovacs. Die Künstlerin, die sich selbst nie als solche bezeichnen würde, wechselt ständig die Rollen – ist sie doch in vielseitigen Bandprojekten gleichzeitig verstrickt.

Der Weg zum Solo-Projekt

Mit ihrer früheren Band „Schmieds Puls“ beginnt sie 2013 ihre Singer-Songwriter-Skills in einem Gerüst aus Fingerpicking und spielerischer Leichtigkeit zu präsentieren. Mit der Zeit wird das Gitarrenspiel forscher, der Sound bestimmter und Kovacs zunehmend pop-orientierter. Als Stimme der Avantgarde-Pop-Formation „5K HD“ zeigt sie sich heute experimentell und bei der grungigen Supergroup „My Ugly Clementine“ als singende Gitarren-Virtuosin neben Sophie Lindinger, Kathrin Kolleritsch und Nastasja Ronck.

 

 

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Bleibe, um zu scheitern

So ist das Projekt Mira Lu Kovacs gewissermaßen als Abnabelungs-Versuch zu verstehen, als musikalischer Unterschlupf für regelmäßige Selbstreflektion. Von „Stuck“ bis „Stay A Little Longer“ sind die Leitmotive von „What Else Can Break“ der Schmerz, das Scheitern und die (Selbst-)Liebe. Die lyrischen Bilder sind dabei fast erschreckend transparent und klar. Zwischen den Zeilen lesen muss man hier nicht. Mit jedem Song wirkt die Nähe zum Leid der Sängerin spürbarer. Man fällt in ihre Gedankenwelt aus toxischen Beziehungen (Pull Away), vererbtem Trauma (84), der Unfähigkeit weinen zu können (Stuck), und bleibt am Ende, um zu Scheitern (Stay A Little Longer).

Letzteres hat Kovacs während ihrer Covid-19-Erkrankung direkt aus dem Bett recorded. Weil der Text das war, was sie zu dieser Zeit dringend hören musste. Und weil ihr das niemand anders sagen konnte. Auf Instagram schreibt sie dazu: […] only I can save myself, love myself, entirely. What a basic, but essential realization.

„What Else Can Break“ von Mira Lu Kovacs könnt ihr hier hören:

 

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