Skepta teilt die EP „All in“ und hat seinen P. Diddy-Moment

Nach Kooperationen mit Nike, Havana Club und DIESEL war es mal wieder an der Zeit neue Musik zu releasen. Dies hat Skepta mit „All in“ getan und lässt auch da durchblicken, dass es ihm aktuell gut geht. Außerdem erklärt er, warum man in Zukunft nicht mit viel neuer Musik von ihm rechnen soll.

Der Name Skepta fällt immer wieder im Zusammenhang mit dem Aufkommen und Bekanntmachen des Genres Grime. Er gilt neben Akteuren wie Wiley oder Stormzy als einer der Pioniere des Genres und konnte mit seinem Debütalbum sogar einen Mercury Prize gewinnen. Nun meldet er sich nach einer musikalischen Verschnaufpause mit der EP „All in“ zurück und beweist, dass ihm kurze Auszeit von dem ständigen Releasen gut getan hat.

In den vergangenen Monaten tauchte der Musiker zwar immer wieder als Feature-Gast bei Musiker:innen auf, hielt sich jedoch mit eigener Musik eher zurück. Stattdessen konzentrierte er sich darauf sich anderweitig kreativ auszuleben. So hat er beispielsweise seinen eigenen kubanischen Rum gemeinsam mit Havana Club auf den Markt gebracht. Zwischen ihm und der Brand besteht bereits seit längerem Kontakt. Das Projekt trägt den „Havana Club x Skepta 2.0“ und ist in UK und online erhältlich. Daneben hat er noch seinen eigenen Sneaker mit Nike entworfen und den „Sound of the brave“-Duft mit DIESEL.

Dementsprechend präsentiert er sich auch auf „All in“. Alleine das Artwork lässt vermuten, dass man hier einen Businessman à la Diddy vor sich hat. Der Shoot zeigt den Musiker in einer James Bond ähnlichen Pose. Ein Vergleich zu „Casino Royale“ liegt nah, da der Musiker aus UK das Pokerspiel selbst als Inspirationsquelle verraten hat: „Man kann gute Karten oder schlechte Karten bekommen“, sagt der Rapper. „Aber wenn man keine guten Karten bekommen, kann man immer noch bluffen, hustlen und gewinnen. Man muss lernen, wann man aggressiv spielt oder wann man sich zurückhalten und chillen sollte.“

Sein Hustlen und sein Wirken als Geschäftsmann hat wohl auch deutlichen Einfluss auf seine Musik. Die Lead-Single „Nirvana“ entstand zusammen mit J Balvin, dem kolumbianischen Reggaeton-Sänger. Dadurch lädt der Song, wenn man dann in Klischees denken möchte, zum Havana Club trinken ein.

Mittlerweile mehr Geschäftsmann als Musiker

Im Zuge der Promo zu „All in“ hat Skepta verkündet, dass er sich zukünftig weniger auf das Veröffentlichen eigener Musik konzentriert, sondern eher als Produzent agieren möchte. Im Interview auf BBC 1XTRA mit Tiffany Calver meinte er: „Es war einfach ein Gedanke in meinem Kopf, ich dachte mir: Ich will mehr machen, als nur ein Rapper zu sein, denn das ist eine Verschwendung von Talent. Ich habe das Gefühl, dass ich jetzt mehr in der Produktion arbeiten will. Ich will Alben für Leute produzieren.“

Mit dieser Idee möchte er aber neuen Künstler:innen die Möglichkeit geben den gleichen Weg wie er selbst einzuschlagen: „Ich habe das Gefühl, dass Rappen für Künstler:innen eine Art Therapie ist. Sie gehen irgendwohin und sagen jemandem, dass er sie aufnehmen soll, und sie drücken ihren Schmerz in dem Song aus. Aber nach einer Weile ist es, als hätte ich alles gesagt, vom verwirrten afrikanischen Kind zum Anführer im Dorf meines Vaters. Ich habe mich in mein Nirvana gerappt, weißt du, was ich meine? Ich habe mich irgendwie hineingerappt. Jetzt möchte ich anderen Menschen helfen, ihres zu sehen.“

Zusammenfassend kann man sagen, dass uns „All in“ mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurücklässt. Auf der einen Seite freut man sich, dass es dem Musiker, der uns über mehrere Tracks hinweg über Probleme in UK aufgeklärt, endlich gut geht. Auf der anderen Seite  sorgt man sich ein wenig, dass man sich in Zukunft auf weniger Grime-Asse von Skepta einstellen muss.

Das Video zu „Nirvana“ von Skepta und J Balvin gibt’s hier:

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