Die Hamburger Hardcorepunkband ist mit neuen Powerhasstiraden zurück. Im September kündigte die Band drei EPs an, die sie im Dezember unter dem Namen „Nein“ auf Vinyl veröffentlichen wollten. Gesagt, getan.
„Nein“ ist seit Freitag, 3. Dezember, erhältlich. Ep I, Ep II und EP III, in vier Wochen Abständen erschienen, sind zu „Nein“ verschmolzen. Jeweils vier Lieder ergeben damit ein zwölf Lieder starkes, 25 Minuten andauerndes Album. Die ersten limitierten 100 Bundle inklusive „Nein“-Schal sind bereits ausverkauft. Das KNOWN AS STUDIO ist für die Gestaltung dessen und des Covers verantwortlich.
“Als wir anfingen, neue Musik zu schreiben, war uns von vornherein klar, dass wir etwas Neues machen mussten. Wir wollten uns sowohl musikalisch weiterentwickeln, als auch die Art, wie wir unsere Musik veröffentlichen, neu denken”, äußert sich Gitarrist Philo.
Das ist speziell bei der ersten und dritten EP zu hören. Die Texte sind von Sängerin Nadine deutlicher zu verstehen wie bei „Reaktion“ oder „Monotonie“. Sonst ist man bisher auf die Untertitelung bei den Videos angewiesen gewesen. So kraftvoll geschrien und gefaucht waren und sind sie aber auch bei anderen Liedern wie „Aufnahme“ oder „Wasserglas“ erneut. Dennoch hört man dem Album eine deutliche Weiterentwicklung an, die nicht gleich eine vollständige Abkehr des Gewohnten bedeutet. Wie auf dem Album „Gartenzwerge unter die Erde“ und der EP „Tabakbörse“ beschäftigt sich die Band mit Themen rund um Sexismus, Kapitalismus, aber auch Liebe. Rauchen bleiben Rauchen mit deutlichen Botschaften. „Nein“ ist eine davon.
“Nein ist für mich das Loslassen vom Festhalten an Genre Regelwerken. Die Vereinigung von Unsicherheit und Aufregung, Neues auszuprobieren. Ein Blick nach vorne mit der Frage im Hinterkopf: Was machen wir aus den Missständen, mit denen wir uns beschäftigen? Es ist auch ein Versuch zu träumen, der immer wieder scheitert an der Realität, an kapitalistischen Verhältnissen, an eigenen Erfahrungen und Erinnerungen. Doch eines ist auf jeden Fall geblieben – die Wut, die uns antreibt, mit einem Unterschied. Wir haben gemerkt, dass sie nicht immer laut sein muss, um deutlich zu werden“, so Sängerin Nadine.
Speziell bei der Single „Schlüsselkind“ wird aus verschiedenen weiblichen Perspektiven das Patriarchat angegriffen, aber nicht laut, sondern sehr ruhig. Wir hören dort sogar melancholische Bläser. Damit wird die Wut tatsächlich noch deutlicher. Auch bei „Angst“ geht es um Misogynie.