Das französische Duo mit den Helmen hat abgedankt und Daft Punk haben sich getrennt. Neben ihrer Pionierarbeit für elektronische Musik waren die Musiker auch für ihre kreativen Musikvideos bekannt, weshalb wir haben die besten davon in eine Liste gepackt haben.
Get Lucky (feat Pharell Williams)
Kann man „Get Lucky“ als die Renaissance der Disco-Vibes in der Popkultur bezeichnen? Wir glauben schon. Der Mega-Hit mit Pharell Williams hat das komplette Jahr 2013 geprägt und demnach schlägt auch das dazugehörige Video in die gleiche Kerbe. Ein schwarzes Sternenbild, Paillettenanzüge und die Disco-Legende Nile Rogers. Alles schreit nach Disco-Kugel und das soll es auch! Acts wie Parcels, die am Anfang ihrer Karriere von dem Pariser Duo gepusht wurden, werden sich heimlich bedanken.
Da Funk
Aus der heutigen Sicht wirkt das Video zu „Da Funk“ wie eine Zeitreise in die 90er. Der Musikclip, der wie eine Art Kurzfilm aufgezogen ist, zeigt einen menschengewordenen Hund mit einer Boombox durch New York streunen. Immer wieder pulsieren die French House Beats aus dem Ghettoblaster und untermalen die Szenerie der Weltstadt. Insziniert wurde das Video von Spike Jonze, der durch seine Musikvideos für die Beastie Boys und Fatboy Slim bekannt wurde und erhielt 2014 für „Her“ einen Oscar.
One More Time
„Four musicians from another galaxy are kidnapped by an evil manager to ultimately become the biggest band on Earth. Daft Punk’s music meets Leiji Matsumoto’s designs for this groundbreaking animated musical.“ So lautet die Beschreibung zu „Interstella 5555“ auf Youtube und trifft es ziemlich genau auf den Punkt. Der animierte Musikfilm des japanischen Mangaka und Regisseurs Akira Matsumoto begleitet das Album „Discovery“ von Daft Punk über die ganze Zeit – ein Meisterwerk. „One More Time“ steht hierfür stellvertretend. Genau so gut hätten Videos wie „Harder Better Faster“, „Veridis Quo“ oder „Something About Us“ an dieser Stelle stehen können.
https://www.youtube.com/watch?v=FGBhQbmPwH8
Revolution 909
Beim Schauen des Videos zu „Revolution 909“ wird man leicht wehmütig, da aktuell an Partys, geschweige denn Raves, kaum zu denken ist. Das Video aus dem Jahr 1998 startet eben mit genau dieser Form des Feierns. In der nächsten Szene bemerkt eine junge Frau einen roten Fleck auf dem Oberteil eines Polizisten. Dies löst Flashbacks vor dem inneren Auge der Betrachterin aus. Gezeigt werden Bilder einer Tomatenernte, einer Supermarktszene und einem Kochvideo. Es symbolisiert die Reise der Tomate, die im Kochtopf als leckere Soße endet. Der Flashback wird ins gezeigte Jetzt zurückgeholt in dem der Offizier seine Lunchbox mit Tomatennudeln öffnet. Diese absurden Elemente machen die Videos von Daft Punk immer wieder aus. Sie selbst stellen ihre Songs oftmals in eine begleitende Rolle des Visuellen und machen sie somit zu einer Art Soundtrack der eigenen Musikvideos.
Instant Crush
Mit dem Video zu „Instant Crush“ verknüpfen Daft Punk ihre beiden Heimaten, welche sie immer wieder in ihren Musikvideos aufgezeigt haben. Auf der einen Seite hat man Julian Casablancas von den Strokes, der die heimliche Liebe des Duos zeigt: die USA. Auf der anderen Seite zeigt der Clip Waxfiguren mit historisierenden Klamotten in einem Ausstellungsraum, die an das Heimatland von Daft Punk angelehnt sind: Frankreich. Bei genauerer Betrachtung merkt man, dass der Soldat eine gewisse Ähnlichkeit zu Julian Casablancas aufweist. Aufgrund einer Umstrukturierung des Kabinetts wird der Soldat von seiner französischen Landfrau getrennt und erst durch ein Feuer im Museum wieder vereint. Am Ende des Videos verschmelzen beide Körper und verflüssigen sich.
Epilogue
Zugegeben handelt es sich bei „Epilogue“ nicht um einen Song im klassischen Sinne. Vielmehr beschreibt das Schlusswort das Kunstverständnis von Daft Punk zu 100% und zeigt den Stellenwert, den Videos für das Duo immer hatten. Mit „Epilogue“ haben Daft Punk vor einigen Tagen ihr Ende bekannt gegeben und dies – wie immer – so im Raum stehen lassen. In dem Clip treffen sich die zwei Edelstahlroboterköpfe in eine brachen Wüste. Anschließend fordert der silberne Helm den goldenen dazu auf ihn per Knopfdruck auszuschalten und andersrum. Gegen Ende entfernen sich die beiden Protagonisten sich (symbolisch?) voneinander. Ein Countdown zählt herunter und Daft Punk ist mit einem großen Knall Geschichte.