KOKO aus Bristol sind vielseitig. Auf ihrer neuen Single „All Together Now“ beweist das Trio erneut, dass sie sich in keine Genre-Schublade stecken lassen: Sie liefern beatüberflutete Tracks, auf denen sich Party und Afterhour die Hand geben. Bald spielt die Band auf dem Reeperbahnfestival in Hamburg. Um KOKO schon jetzt vorzustellen, haben wir der Band zehn Fragen gestellt.
Auf „All Together Now“ geht es um das Positive. Darum, trotz der Coronakrise zusammenzuhalten. Man brauche das Kollektiv nun mehr als je zuvor, so die Band. Musikalisch setzen sie da an, wo sie bei ihrer ersten EP „Follow“ aus dem März aufgehört haben. Oliver Garland, Harry Dobson und Ashley C kreieren unkonventionelle Popsongs irgendwo zwischen düsterem Indie/Alternative-Rock, Electro-Pop und Rap, irgendwo zwischen süßer Boyband und ausufernder Clubnacht. Dazu gibt es eine gute Portion Punk-Attitüde. Im Rahmen unseres Formates 10/10 haben wir den Boys aus Bristol zehn Fragen zur Ästhetik und zu ihrer Musik im Allgemeinen gestellt.
1/10 Welche Themen beschäftigen euch und haben dabei direkten Einfluss auf die Musik?
Wir sind sehr offen was das angeht und schreiben über viele Dinge. Das Wichtigste für uns ist einfach, dass sich jeder irgendwie in unseren Songs wiederfinden oder zumindest die Erfahrungen bzw. den Inhalt unserer Songs nachvollziehen kann. Denn es ist völlig okay ein Freak zu sein, jemanden zu vermissen oder sich seiner Verletzlichkeit bewusst zu sein.
2/10 Welches Release würdet ihr einer Person vorstellen, die euch noch nicht kennt?
Eyes So Wide! Der Song spiegelt den „Koko Sound“ am besten wider. Schaut euch einfach das Video an. Es ist sehr trippy und zeigt visuell, wie ihr euch beim Hören des Songs fühlen sollt.
3/10 Wie entsteht eure Musik?
Wir lieben es zusammen in einem Raum zu sein, wenn wir Songs schreiben. Der dortige Vibe ist auch für die Songs sehr wichtig. Alles startet normalerweise mit Notizen auf dem Handy, einem Beat und ein paar Bieren. Wir alle beteiligen uns an der Melodie und den Lyrics. Sobald wir die Hook und das Besondere an einem Song herausgearbeitet haben, kümmern wir uns um das generelle Konzept. Es gibt immer eine Möglichkeit, dass wir den Beat nehmen und den Track live spielen.
4/10 Wie würdet ihr eure Rolle in der Musik beschreiben?
Wir mögen den Gedanken, dass wir uns aus unserer Sicht heutzutage von anderen typischen Bands unterscheiden. Wir sind einfach drei junge Typen, die eine Art Alternative-Dance oder Electro-Pop machen, doch das Wichtigste ist wirklich, dass wir zusammen so viel Spaß wie möglich haben. Deshalb glauben wir auch, dass da draußen nicht wirklich jemand ist mit unserem Style, unserer Einstellung und unserem Sound hat. Wir setzen einfach alles daran, dass unsere Musik etwas in den Menschen bewegt und sich Leute damit identifizieren können.
5/10 Stehen Musik und Ästhetik für euch in einem Zusammenhang?
110%! Für uns ist unsere Außenwirkung genauso wichtig wie die Musik. Wir möchten, dass unsere Vibes und unser Auftreten generell eine visuelle Darstellung und Fortführung unserer Songs sind. Es geht da um zum Beispiel um Farben – jede Ära von KOKO enthüllt eine neue Farbe.
6/10 Welchen Stellenwert hat das Thema Digitalisierung für eure Musik?
Heutzutage ist das ja ein wesentlicher Bestandteil. Wir sind okay damit, weil es bedeutet, dass viele Leute KOKO sehr früh entdecken können. Irgendwann werden wir auch mal eine „richtige“ Platte releasen, weil Leute die eben gerne sammeln.
Harry: Ja, ich liebe es auch sehr, Platten zu sammeln und kann es kaum erwarten, eine eigene Vinyl herauszubringen. Ich liebe es einfach etwas in der Hand zu halten und es anzusehen.
7/10 Welche Jahre in der Musikgeschichte waren für euch am prägendsten?
Ashley: Also ich bin in den 80ern aufgewachsen. Ich war und bin immer noch ein riesiger Michael Jackson Fan. Als sie mit mir schwanger war, hat meine Mutter immer „Thriller“ auf ihren Bauch gelegt, weil es ihr absolutes Lieblingsalbum ist. Die Lieblingsplatte meines Vaters ist „Bad“. Deshalb haben sie immer gewettet, was denn wohl mein Favorit wird. Es ist „Bad“ geworden. Außerdem liebe ich Hip Hop, da ich dazu lange geskatet habe. B.I.G, Tupac, die frühen Eminem Sachen haben meine Kindheit musikalisch geprägt.
Oliver: Ich bin ein großer Elvis und Johnny Cash Fan!
Harry: Ich liebe die Indieszene der 2000er und bin musikalisch mit Razorlight oder The Kooks groß geworden.
Also, wirf all das in eine Schüssel und du bekommst die Anfänge des KOKO-Sounds.
8/10 Was ist eure größte Eigenart?
Ashley: Also ich wiederhole mich die ganze Zeit. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich so viel Zeit mit den Jungs verbringe und dadurch schon alles erzählt habe…oder ob es wirklich daran liegt, dass ich mich immer wiederhole.
Harry: Als ich jünger war, war ich sehr übergewichtig. Ich achte heute also sehr auf mich selbst. Versuche irgendwie gesund zu leben (außer Bier) und selbst bei McDonald`s Kohlenhydrate zu vermeiden.
Oliver: Ich zähle die Stunden, die ich schlafen. Klingt komisch, aber wenn ich abends länger auf bin und schreibe oder feiere und dann am nächsten Tag früh raus muss, mag ich es einfach zu wissen, wie viele Stunden es genau waren. Das beruhigt mich irgendwie.
9/10 Was ist der beste Self-Care Rat, den ihr geben könnt?
Hautpflege und Bewegung! Aber wir trinken und feiern ja auch gerne, deshalb wäre es scheinheilig, noch mehr darüber zu erzählen. Das Wichtigste ist einfach, sich jung und fit zu fühlen.
10/10 Wollt ihr noch etwas loswerden?
Wir wollen nur, dass die Leute wissen: Auch in diesen schwierigen Zeiten haben wir als Band Bock und wollen raus. Es wird in Zukunft noch viele Shows geben, mehr Musik und insgesamt viel mehr KOKO! Können es echt kaum erwarten, wieder draußen zu sein und euch alle zu treffen! LETSGO!