Auf diese Alben freuen wir uns 2020

Es ist jedes Jahr das Gleiche. Nachdem die Jahreslisten in weite Ferne rücken, macht sich die Vorfreude auf neue Musik und vor allem auf neue Alben immer spürbarer. Deswegen haben wir euch eine Liste mit möglichen Releases zusammengestellt, die auch euch interessieren könnten.

Alli Neumann

Wenn es so etwas wie eine neue Deutsche Pop-Hoffnung gibt, dann ist es Alli Neumann. Schon lange nicht mehr hat ein*e Künstler*in den Zeitgeist so perfekt getroffen und in derartig kluge, innovative und sich trotzdem nicht-zu-ernst-nehmende Musik übersetzt. Wir erwarten hier ein großes Album (no pressure), das hoffentlich die Anerkennung erhalten wird, die es verdient.

Beach Bunny

Fans von Alvvays oder Best Coast aufgepasst, denn die nächste Indie/Power-Pop Sensation steht in den Startlöchern: Beach Bunny aus Chicago. Jingly jangly Gitarren treffen auf melodiöse und bittersüße Vocals, in denen Songwriterin und Frontfrau Lili Trifilio sich mit überholten gesellschaftlichen Idealen und dem Spannungsfeld aus Selbstkritik und Selbstmitgefühl auseinandersetzt. Spätestens seit ihrem Hit „Prom Queen“ ist klar, Beach Bunny ist eine zukunftsweisende Rockband. Sind die früheren Veröffentlichungen des Quartetts ganz im Sinne des Bedroom-Pops in den eigenen vier Wänden entstanden, ging es für die Aufnahmen zum Debütalbum ins professionelle Studio. „Honeymoon“ erscheint am 14. Februar via Mom & Pop Music.

Caribou

Dan Snaith operiert unter diversen Alter Egos: Manitoba, Daphni oder eben Caribou. Mit seinem Blend aus Indietronica, Psychedelic-Pop und Deep House gelang es dem Kanadier in der Vergangenheit, sich sowohl in den Top-Listen der einschlägigen Indie-Magazine zu etablieren, als auch ein Kritikerliebling innerhalb der Elektronischen Musik zu werden. Am 28. Februar erscheint nun, sechs Jahre nach dem letzten Albumrelease, das neue Caribou Album „Suddenly“. Um die Wartezeit etwas zu verkürzen, veröffentlichte Snaith bereits drei Singleauskopplungen: „Home“, „You and I“ und zuletzt „Never Come Back“.

Drangsal

Aktuell sorgt Drangsal vor allem als Teil der Gruppe „Möse Onkelz“ für Aufsehen. Gemeinsam mit Deutschlands Vorzeige-PopmusikerInnen Mine, Tristan Brusch, Mia Morgan und Kaltenkirchen arbeitet er offenbar an neuer Musik. Allen experimentellen Kollabo-Ausflügen zum Trotz, soll es 2020 aber auch solo weitergehen. Auf Facebook kündigte der Herxheimer bereits im November einen Nachfolger von „Harrieschaim“ und „Zores“ an.

Dua Lipa

Vergesst TayTay! Von den großen PlayerInnen im Pop-Game gibt es aktuell nur eine Gewinnerin und dass ist Dua Lipa. Mit ihrer Infusion an Funk- und Dance-Elementen grast sie die Weiden ab, die Madonna, Gwen Stefani und Co. im letzten Jahrzehnt mit viel Mühe gepflanzt haben. „Future Nostalgia“ erscheint am 3. April. It’s your time to shine girl!

 

Frank Ocean

Macht er es oder macht er es nicht? Die Frage nach neuer Musik ist bei Frank Ocean immer mindestens so wackelig, wie Ankündigungen für Live-Auftritte. Letztes Jahr durften die Fans bereits einige neue Songs des Künstlers hören ein festes Datum für den möglichen Release des Albums gibt es aber natürlich noch nicht. Aber hey, vielleicht ist seine Kollaboration mit Prada schon mal ein erster, guter Promo-Move?

Grimes

Das Jahr ist noch jung und trotzdem kann Claire Boucher aka Grimes bereits die Entstehung eines Memes für sich verbuchen. Am 8. Januar verkündete sie via Instagram, dass sie ein Baby bekommen werde. Daraufhin zählte das Internet 1 und 1 zusammen und vermutete Elon Musk als den Vater des Kindes. Was dabei rausgekommen ist, kann man sich denken. Aber Gossip bei Seite. In erster Linie ist Grimes eine zukunftsorientierte und Genre-sprengende Musikerin, deren langersehntes Album „Miss Anthropocene“ nun endlich in den Startlöchern steht. Im letzten Jahr teaserte sie ihr mittlerweile fünftes Studioalbum durch den Release mehrerer Singleauskopplungen, die einen ersten Vorgeschmack lieferten. „Miss Anthropocene“ erscheint am 21. Februar.

Haim

„Summer Girl“,  „Now I’m In It’“, and „Hallelujah“ – alles Songs, die das Schaffen von HAIM nicht besser zusammenfassen könnten. Auf ihrem neuen, noch namenlosen, Album soll es um Freiheit gehen. Um das Gefühl furchtlos zu agieren – für das eigene Wohlbefinden. Einen Titel hat das dritte Album der Band noch nicht.

JINKA

Würde diese Seite wie ein Meme-Account funktionieren, wäre die Geschichte mit „Deutsche Grimes“ schnell erzählt. Dann hätte man jedoch unterschlagen, dass JINKA erstens aus Transsylvanien in Rumänien stammt und dass ihr Stil auch an Acts wie Kate Bush oder Charli XCX erinnert. Soundcloud-Welten werden bei JINKA mit futuristischen Spaceship in Mainstream-Welten katapultiert. Diese Mission nennt sich „No Anything Else“ und erscheint am 12. Juni via Filature Recordings / The Orchard.

King Krule

Mitten in das Brexit-Chaos hinein, meldete sich Archy Marshall alias King Krule Ende 2019 auf der musikalischen Bildfläche zurück. Unter dem schlichten Titel „Hey World!“ veröffentlichte er einen 15-minütigen Kurzfilm auf YouTube. Was zunächst nach artsy Kunstvideo aussah, entpuppte sich schnell als eine Menge neuer Musik. Mit „Perfecto Miserable“, „(Don’t Let the Dragon) Draag On“, „Energy Fleets“ und „Alone, Omen 3“ veröffentlichte der Londoner gleich vier neue Songs. Die Lieder sind Vorboten eines wohl in diesem Jahr erscheinenden dritten Studioalbums. Die Vorfreude ist auch bei uns bereits riesig. „When the world needed him the most he appeared“, fasst ein YouTube Kommentar die musikalische Rückkehr des Londoner Ausnahmetalents treffend zusammen.

Mavi Phoenix

Mavi Phoenix, geboren als Marlene Nader, hat sich gefunden. Der Österreicher nutzt von nun an das Fürwort „er“ und lebt als Mann. Diese Transformation wird er auch in seinem bevorstehenden Album thematisieren und verarbeiten. Wir freuen uns auf die sehr offene Aussprache von Mavi Phoenix – aber eben auch auf weitere Banger.

Mia Morgan

Ihr Gruftpop hat fast schon Kultstatus. Dabei gibt es noch gar kein Album von Mia Morgan. Das soll nun 2020 zusammen mit Max Rieger von Die Nerven nachgeholt werden. Ein erstes Warmlaufen gab es mit der EP „Gothgirl“ bereits. Es ist wie das Fiebern auf eine neue Staffel Vampire Diaries!

Real Lies

Es gab diesen einen Moment vor ein paar Jahren, der ein Turning Point in der Karriere von Real Lies hätte werden können. 2014 hat sich kein geringerer als Jamie xx als Fan des Trios geoutet und ihre Single „North Circular“ sogar in ein Boiler Room-Set integriert. Nach ihrem Album „Real Life“ wurde es jedoch still um die Musiker, die sich lediglich mit vereinzelten Tracks und Experimenten ab und zu auf Social Media gemeldet haben. Mit ihrem Song „You Were In Love“ wollen sie nun wieder durchstarten.  Ihr Sound aus Underworld, New Order und britischem Garage-Sound ist auf jedenfalls nicht aus der Zeit gefallen.

Roberto Bianco & die Abbrunzati Boys

In der Welt in der Roberto Bianco & die Abbrunzati Boys verkehren, heißen Alben noch Tonträger. Ihr Sound stammt nämlich, wie die Band laut eigener Aussage selbst auch, aus den 80er Jahren und macht schunkeligen Italo-Schlager. Nach Welthits wie „Baci“, „In Palermo“ oder „AllItalia“ ist ein Tonträger namens „Greatest Hits“ längst überfällig. Und ihre Herkunftsstadt Augsburg ist eben doch der nördlichste Ort Italiens.

Rosalia

Wer gedacht hat, dass der Hype um Rosalia nach dem Release von „El Mal Querer“ abflacht, hat sich getäuscht. Stattdessen geht die spanische Musikerin Features mit Travis Scott ein und haut einen Banger nach dem anderen ins World Wide Web. Auch ihr bevorstehendes Album wird bereits auf Plattformen wie Reddit oder vom Musikjournalismus heiß diskutiert. So wird unter anderem vermutet, dass es zu Kollaborationen mit Acts wie Billie Eilish oder Pharell kommen könnte. Uff!

Sky Ferreira

Ein weiteres Jahr ohne ein neues Album von Sky Ferreira zog ins Land. Nach dem Release einer neuen Single im März letzten Jahres schlugen sicherlich viele Pop-Herzen kurzzeitig höher, dem schon lange angekündigten Follow-Up  „Masochism“ entgegenfiebernd. Diese Erwartung ging jedoch leider nicht in Erfüllung. Aber Geduld. Derzeit spricht noch alles für ein 2020 Release des Nachfolgealbums zum grandiosen Debüt „Night Time, My Time“. Wir geben die Hoffnung auf ein baldiges Release nicht auf und bleiben HYPED.

Soccer Mommy

Ihr in 2018 erschienenes Debütalbum „Clean“ fand durch die perfekte Balance aus Lässigkeit und gleichzeitiger Melancholie großen Anklang in der Indie-Szene. Seit einiger Zeit ist nun klar, dass Sophie Allisons Zweitwerk „color theory“ heißen und am 28. Februar erscheinen wird. Das Album soll inhaltlich aus drei Teilen bestehen, je mit einer Farbe versehen, die für verschiedene Lebensabschnitte der Künstlerin stehen. Bezogen auf die Produktion nahm sich die US-Amerikanerin vor, das Ganze wie eine alte, verstaubte Kassette klingen zu lassen.

Sorry

Kleiner Tipp vorweg: Vergesst nie den Zusatz „Band“, wenn ihr die Briten googlen wollt. Ansonsten landet ihr in den Tiefen der Suchmaschine. Irgendwo zwischen Grußkarten und Wikipedia-Einträgen. Weitaus weniger belanglos ist die Musik vier Musiker, die sicherlich an manchen Stellen an Wolf Alice erinnert und doch forscher und fordernder ist. Die Band steht an der Schwelle vom Newcomer zum etablierten Act und daher ist das anstehende Album „925“ die logische Konsequenz.

Tame Impala

In den Anfängen war der Sound von Kevin Parker alias Tame Impala stark dominiert von verzerrten Gitarren und Psychedelic-Rock Einflüssen. Dies veränderte sich mit der Zeit und von Album zu Album wurde der Sound poppiger. Mit „Currents“ erreichten Tame Impala ihren bisherigen Höhepunkt, verkauften zig-tausende Einheiten und füllten die größten Hallen der Welt. Seit letztem Jahr ist klar, dass ein neues Album in der Pipeline ist, „The Slow Rush“ heißen und am 14. Februar erscheinen wird. Die bisherigen Singles zeigen, dass es eine weitere Entfernung von ihren musikalischen Roots geben wird, was die Musikwelt insgesamt mit gemischten Gefühlen betrachtet. Wie sich das Album im Ganzen machen wird, bleibt abzuwarten.

The 1975

Obwohl die Band um Matt Healy ihre Europa-Tour in den Oktober verlegt hat, hält sie am Release zu ihrem Album „Notes on a Conditional Form“ fest. Greta Thunberg, die Single „People“ und diverse Aussagen von der Band selbst, lässt vermuten, dass es die bis dato gesellschaftskritischste Platte der Briten werden wird. Am 21. Februar wissen wir mehr.

The xx

Für viele Millennials war das selbstbetitelte Debütalbum von The XX aus dem Jahr 2009 eine Offenbarung. Der minimalistische, düstere und etwas mysteriöse Indie-Pop der Londoner Band traf exakt den Zeitgeist und nahm maßgeblichen Einfluss auf die Musik, die folgen sollte. In den Jahren darauf veröffentlichte das Trio zwei weitere Alben, für die sich die Band immer wieder neu erfand und ihren Sound weiterentwickelte. Vor Kurzem kündigte die Band via Instagram für 2020 neue Musik an. Wir sind gespannt, in welche Richtung es dieses Mal gehen wird.

Tierra Whack

Musik funktioniert manchmal wie ein Rausch. Nachdem Tierra Whack bereits „CLONES“, „Gloria“, „Wasteland“ und „Unemployed“ veröffentlicht hat, ist unser einziger Gedanke, dass wir mehr von dem Zeug haben wollen. Das Schlimme: Zum aktuellen Zeitpunkt steht noch nicht einmal fest, dass es eine neue Platte geben wird.