Raum für Toleranz – das Queer-Festival in Heidelberg

Im Heidelberger Karlstorbahnhof steht der Mai fast schon traditionell im Zeichen der LSBTTIQ Community. Das Queer-Festival ist aktuell in seiner bereits 11. Edition und lädt wieder einige Hochkaräter ein. 

Heidelberg ist in den letzten zehn Jahren zu einem der wichtigsten Orte der LSBTTIQ Community geworden. Dies mag beim Gedanken an die Beschaulichkeit der Stadt auf den ersten Blick weit hergeholt klingen und doch sind die 3000 Besucher jährlich sicherlich kein Zufall. Seit mittlerweile über zehn Jahren veranstalten Martin Müller und Dominic Hauser im Heidelberger Karlstorbahnhof das Queer-Festival und laden nicht nur passende Acts ein, sondern schaffen auch einen Ort der Toleranz und Liebe.

Ein Raum für Toleranz und Aufklärung

Seit der Initiierung des Festivals hat sich das Line-Up mehr als verdoppelt. Was mit zwei Konzerten, einer Lesung und einer Club-Show begann, ist längst zu einem Programm aus Konzerten, Partys, Lesungen, Perfomances und Kunst-Ausstellungen geworden. Zu keinem Zeitpunkt war des Festival ein in sich geschlossener Raum. Der Karlstorbahnhof reicht einer ganzen Region die Hand und lädt dazu ein am queeren Leben teilzuhaben und es besser kennen zu lernen.

Musik zeigt sich hier als Türöffner und daher haben die Veranstalter auch dieses Jahr wieder einige spannende Acts nach Heidelberg holen können. Am 14. Mai kommen Inner City für eins ihrer seltenen Deutschlandkonzerte in den Karlstorbahnhof. Kevin Saunderson hat zusammen mit Juan Atkins und Derrick May Mitte der 80er in Detroit die Musikrichtung entwickelt, die kurze Zeit später unter dem Namen Techno durch die Decke ging. Doch die Veranstalter kramen nicht nur in der Legendenkiste herum, sondern supporten auch junge, aufstrebende Acts. Ein Bespiel hierfür ist Tia Gostelow. 

Legenden der Electro-Szene: Inner City

Die erst 19-jährige Musikerin ist in ihrer Heimat Australien längst einer der spannendsten Newcomer des Landes. Ihr Debütalbum „Thick Skin“ aus dem vergangenen Jahr wurde weltweit gut aufgenommen und schnell folgte ein Einladung zum SXSW Festival in Texas. Ihr Sound ist laid back, erzählt aber die Geschichten einer jungen Frau, die in Sachen Intimität kein Blatt vor den Mund nehmen möchte. Am 24. Mai folgt ein Doppelkonzert von Priests und Soccer Mommy. „Es liegt etwas unheimliches in der Verführung eines ganzen Bundesstaates,“ sagt Drummer Daniele Daniele von Priests und zeigt damit, dass die US-Band im aktuellen Klima längst Überzeugungsarbeit leisten muss. Freihe Gedanken sind keine Selbstverständlichkeit mehr in einem Land in dem der Präsident täglich diskriminierende Texte twittern darf. 

Das zweite Konzert am 24. Mai kommt von Sophie Allison aka Soccer Mommy. Die junge US-amerikanische Sängerin kommt im Mai erstmals nach Deutschland um ihr hochgelobtes Debütalbum live zu performen. „Clean“ ist eins der besten Indie-Rock-Alben des Jahres und verspricht auch live zu einem einzigartigen Moment werden zu können. Neben den genannten Acts, treten zudem auch Caroline Rose und Jens Friebe im Rahmen des Queer-Festivals auf. 

Mit der diesjährigen Ausgabe hat das Festival in diesem Jahr im Rahmen einer zweitägigen Konferenz Kulturschaffende aus ganz Europa, um gemeinsam über die gesellschaftliche Akzeptanz von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt zu diskutieren lassen. Es demonstriert die Rolle und die Wichtigkeit, die das Festival für die LSBTTIQ Community in ganz Deutschland hat. Das Queer-Festival in Heidelberg ist mehr als nur ein Kulturfestival. Es ist ein Ort der Nächstenliebe, der Toleranz und auch der Aufklärung geworden und so lange Gegenwind von rechts kommt, ist es wichtig, dass es Veranstaltungen wie das Queer-Festival gibt. 

Mehr Informationen über das Festival gibt’s hier. 

Inner City mit „Good Life“:

 

 

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