Die c/o pop ist bei uns Pflichtveranstaltung – nicht nur, weil sie praktischerweise in Köln, Ehrenfeld direkt vor unserer Haustür stattfindet. Sondern vor allem, weil sie auf über 30 Bühnen und mit mehr als 120 Programmpunkten einen spannenden Überblick über den aktuellen Stand der Popkultur liefert. Welche Acts bei uns ganz oben auf der Liste stehen, haben wir für euch zusammengestellt.
Philine Sonny
Aufgewachsen im Ruhrgebiet, bietet Philine Sonnys musikalischer Werdegang beste Voraussetzungen für die große Karriere: Schlagzeugunterricht mit 10, dann Schulband und Schulchor. Währenddessen lernt sie Gitarre, Bass und Klavier und nimmt Gesangsunterricht. Sie studiert Musik und entscheidet sich statt Majorlabel für das Indie Label Mightkillya, um kompromisslos die eigene Vision ihrer Kunst verfolgen zu können. Und das bedeutet: moderner Indie mit nostalgischen Springsteen Anleihen, Folk und bedroom pop Ästehtik.
Wa22ermann
Ihr Motto: »Ich mach was ich will, wie türkische Ampeln«. Genau mit dieser lässigen Selbstverständlichkeit und unverblümten Punchlines erzählt Wa22ermann in ihren Songs vom Berliner Alltag. Dabei scheut sie sich nicht zwischen fetten 808-Bässen und synthetisch anmutenden Sound-Kulissen zu wechseln. Dabei muss die Kreuzbergerin kein überspitztes Image verkaufen, sondern besticht durch Authentizität.
Brockhoff
Mit ihrer Debüt-EP„Sharks“ erzählt Brockhoff Geschichten von Coming-of-Age, Sehnsucht und ihrer Rolle zwischen Großstadt, Kleinstadt und Selbstwahrnehmung und erinnert dabei an Acts wie Snail Mail, Phoebe Bridgers und Soccer Mommy. Live versteht es die Band, sich in den richtigen Momenten zurückzunehmen, um im nächsten Takt mit drei Gitarren die unaufdringliche Stimme der Newcomerin abzulösen. Eben die perfekte Mischung aus aufgeräumten Poparrangements und Garagensoundmentalität.
KhakiKid
Irischer Rap mit sommerlichen Klangwelten? Da sind wir dabei. Der aufstrebende Rapper KhakiKid wächst in einer Großfamilie in Dublin, auf und teilte sich ein Zimmer mit drei Geschwistern, so dass ruhige Momente eine Seltenheit bei ihm sind. Trotzdem findet er Ruhe zum Schreiben und bringt sich in seinem Zimmer das Produzieren selber bei – beeinflusst von der Entwicklung von Mac Miller und der Authentizität von Tyler, The Creator.
CATT
CATT wächst in einem kleinen Dorf in Niedersachsen zwischen Wäldern, Felder und endlosem Nichts auf. Kein Wunder, dass sie sich dazu entschließt Klavier und Posaune zu lernen und sich später auch noch selber Horn und Trompete beibringt. Gab halt sonst nichts zu tun. Zum Glück, denn so wechselt sie bei ihren Konzerten mühelos zwischen einer Vielzahl von Instrumenten und begeistert das Publikum mit ihrer immensen Musikalität und Spielfreude, sowohl bei Solokonzerten, als auch mit ihrer Band.
Domiziana
Erfunden hat sie den Mix aus Rave, Deutschrap und (Hyper)pop hat Domiziana ganz bestimmt nicht. Für den Mainstream erreichbar gemacht? Die Probz sollte man ihr geben. Nun ist sie auf dem besten Wege von einem Social Media-Phänomen zu einer etablierten Künstlerin zu werden. Dazu gehört auch das Live-Business. Wie das klingt, beweist die Musikerin mit italienischen Wurzeln auf der co Pop. Kommt „Auf die Party“!
Quinzequinze
„Klimatische Musik“ nennt das Kollektiv Quinzequinze den Sound, den sie seit 2013 zelebrieren. Dabei sind sie konsequent inkonsequent. Trippy Vibes treffen auf verschiedene Instrumentalstücke, die melancholisch auf die Zuhörenden wirken aber gleichzeitig auch ein Gefühl von Rhythmus in einem selbst auslösen. Ihr merkt, es ist schwer zusammenzufassen. Sollte man erleben.
https://www.youtube.com/watch?v=isqwv_eLyvo
Steintor Herrenchor
Sind wir schon am Peak der Neuen neuen deutschen Welle? Gefühlt sprießen täglich neue Acts aus dem musikalischen Boden, die genau diesem vielzitierten Genre zugehörig sind. Steintor Herrenchor können sich auch keineswegs davon frei machen. Im Gegenteil: Spricht man über den Peak des Genres oder sucht man nach einem Act, der sämtliche Elemente des Genres zusammenfasst, landet man eventuell bei den drei Musikern. Bewiese liefern sie mit Tracks wie „Luisa“ oder „Postkarten“.
Oracle Sisters
Oracle Sisters bestehen aus den Sandkastenfreunden Lewis Lazar, Christopher Willatt und Finnish. Die dritte in der Band ist die finnische Musikerin Julia Johansen. Ihren Lebensmittelpunkt haben die Musiker:innen in Paris, die musikalische Geburt erfuhr Oracle Sisters allerdings im zweiten Lockdown während der Pandemie – mitten in Griechenland. Und diesen Wunsch nach Fernweh, nach Sehnsucht hört man auch in den Songs der Band raus. Im Entferntesten erinnern sie dabei an Acts wie Whitney, aber auch der sich nach Côte d’Azur sehnende Alex Turner steckt sicherlich auch irgendwie mit drin.
ELOI
Falls ihr euch immer schon gefragt habt, wie raviger Hyperpop à la Domiziana auf Französisch klingt, solltet ihr euch am 27. April auf jeden Fall den Auftritt von ELOI gönnen. Neben den bereits genannten Einflüssen, lässt sie auch Genres wie Minimal Wave aber auch die 80er in ihr Soundbild mit einfließen. So klingt persönlicher Bedroom-Pop 2023. Klingt alles wild, sollte man sich also nicht entgehen lassen.