Songs für die Netflix-Serie „Emily in Paris“ – nur ohne die Klischees

Es passieren wilde Dinge auf den Social Media-Accounts der PariserInnen und das hat ausnahmsweise nichts mit Covid-19 und auch nicht mit dem schrecklichen Terrorakt zu tun. Es geht um die Netflixserie „Emily in Paris“ und die Darstellung der französischen Metropole. Voller Klischees und falscher Tatsachen heißt es. Und doch lässt es viele Menschen von Paris und Frankreich träumen. Damit ihr das auch, völlig ohne Klischees, tun könnt, haben wir euch einen Guide mit spannenden französischsprachigen Acts zusammengestellt.

Louise Verneuil

Eine gewisse Ähnlichkeit zu The Last Shadow Puppets lässt sich bei Louise Verneuil nicht leugnen. Dies mag möglicherweise damit zusammenhängen, dass die Künstlerin mit dem Frontmann Alex Turner von den Arctic Monkeys liiert ist. Und wie es nun einmal in einer Partnerschaft ist, lassen sich gewisse Interessensüberschneidungen nur selten vermeiden. Dies schmälert jedoch nicht die Exzellenz des Sounds von Louise Verneuil.

Claire Laffut

Mit Claire Laffut hat sich eine Belgierin aus Namur in die Liste gemogelt. Was sie dennoch für diese Liste qualifiziert? Unbeschwerter Indie-Pop in Singer-Songwriter-Manier ohne jegliche Schwere.

Bolivard

Über Bolivard erfährt man leider recht wenig. Sein Markenzeichen ist ein schwarz-weißer Look und der Sound ist ziemlich funky. Damit sollte er in dieser Liste nicht der Letzte sein – kein Wunder, wenn man aus dem Herkunftsland von Daft Punk kommt.

Polo & Pan

Das Duo Polo & Pan gibt es bereits seit 2013. Damit gehören  Paul Armand-Delille und Alexandre Grynszpan fast schon zu den Oldies in dieser Liste. Mit ihrem experimentellen Mix aus Electro, Funk und Pop haben sie sich auch international einen Namen machen können und mogeln sich mit Songs wie „Pili Pili“ immer wieder in die großen Playlists auf Spotify und Co.

Le Couleur

Le Couleur sind ein weiterer Expat in dieser Gruppe. Die drei MusikerInnen stammen nämlich aus dem französischsprachigen Teil Kanadas, aus dem Quebec. Zum Bandnamen bedarf es eines kleinen Exkurses in den Französischunterricht: La Couleur = Die Farbe, Le Couleur = Der Strömende/Fließende. Hier handelt es sich um eine Substantivierung des Verbes „couler“ fließen.

Vendredi sur Mer

Wenn wir schon bei den französischsprachigen KünstlerInnen sind, die nicht aus Frankreich kommen, können wir auch gleich mit Vendredi sur Mer weitermachen. Die Musikerin Charline Mignot ist in Schweiz geboren und reiht sich soundtechnisch in die Garde starker französischer Frauenstimmen ein. Songs wie „Chewing-Gum“ lassen den Wunsch nach Meer, Strand und der Côte d’Azur aufflammen.

BB Brunes

BB Brunes waren lange die Posterboys der französischen Indie-Szene. Von der Szene selbst oft verhasst, weil sie bei einem Major unter Vertrag stehen, haben die Pariser den Indie der 00er Jahre in den Mainstream heben können.  Vergleiche mit den Libertines und Pete Doherty waren quasi an der Tagesordnung. Mittlerweile ist Indie nicht mehr das schnellste Pferd im Stall und dennoch produzieren BB Brunes noch immer weiter Songs und das wahrscheinlich qualitativ hochwertiger als je zuvor. Mit ihrem letzten Album „Visage“ erinnern sie an die beste Zeit von New Order. Der Frontmann Adrien Gallo ist übrigens mittlerweile auch als Solo-Act in seiner Heimat ziemlich erfolgreich.

Oscar Anton

Oscar Anton ist Bedroompop vom feinsten und sollte in einer Liste, die zum Träunen einlädt nicht fehlen.

Sahara

Wirre Arrangements, teils noisy, teils Pop. Mit Sahara aus Paris wird es nie langweilig. Der Sound greift die Punk Madness der 80er auf und lässt sie gemeinsam mit der Jazz Utopia der 70er Jahre auftreten. Sahara als Königreich der Anarchie!

Flavien Berger

Flavien Berger ist vielleicht einer der unkonventionellsten Künstler aus Frankreich. Sein Sound lässt sich nur schwer in einer Schublade packen. Dafür ist sein Repertoire zu vielfältig und die Idee, die immer wieder ein Songs wie „Castelmaure“ einfließen zu unendlich.

Cléa Vincent

Tropische Beats und eine zerbrechliche Stimme. So könnte man den Sound der Französin Cléa Vincent unfairerweise zusammenfassen. Hinter dem Projekt versteckt sich nämlich vielmehr als nur das Aufspringen als Trends. Cléa Vincent ist gelernte klassische Musikerin und beherrscht die Kunst des Klavierjazz‘. Dies lässt sie mit einem ganz besonderen Spin auf Trends blicken und durch ihre musikalisches Verständnis kann sie diese dann mühelos zu ihren eigenen machen.

Fhin

Fhin ist das perfekte Exempel dafür, dass man elektronische Basics durchaus in den Bereich des Indie Pop hieven kann. Ihr wollt sehen, was der Musiker aus Paris im Lockdown gemacht hat? Dann schaut her:

Bleu Toucan

Das Magazin Thestylemate.com hat über den Sound des Duos folgendes gesagt: „Sounds, that transpire love, happiness and positivity.“ Ist gekauft!

Lewis OfMan

Weiter oben haben wir mehr funky Acts versprochen und Lewis OfMan ist einer genau jener. Gesignt ist der Musiker beim französischen Boutique-Label Kitsuné, welche dafür bekannt sind Trends schnell zu erkennen und dann kurzerhand Bands wie Is Tropical, Parcels oder Two Door Cinema Club eine Plattform zu geben. Lewis OfMan hat also noch einiges vor.

Miel de Montagne

Wir schreiben das Jahr 2018 in dem der damals 23-jährige Musiker Miel de Montagne dem Indie-Pop-Game Frankreichs beigetreten ist. Seitdem liefert er regelmäßig Hits ab und beweist mit seinen Videos, dass man nicht immer alles zu 100% ernst meinen muss.

PÉPITE

Dass Style und Musik untrennbar voneinander sind, beweist das Duo PÉPITE. 2017 haben die beide Musiker Thomas Darmon und Edouard Perrin der französischen Vogue ein Interview gegeben. Stilecht präsentieren sie sich auch in dem Song „Monte-Carlo“. In dem dazugehörigen Musikvideo spielen sie mit typischem Musikvideobullshit-Bingo und zeigen Monaco von seiner DIYsten Seite.

Alice et Moi

Seit nun mehreren Jahren vermischen sich die Genres Chanson, Indie und Pop zu einem aufregenden Feuerwerk an Songs. Relativ neu mit dabei ist die Künstlerin Alice et Moi, die das urfranzösische Genre der Chanson so unbekümmert und frech wie nie zuvor interpretiert. Man schaue sich nur einmal das Video zu „Les gens sont cools“ an.

Voyou

Voyou wuchs in den 90ern in Lille auf. Mit gerade mal drei Jahren lernte er von seinem Vater, einem Musiklehrer, die Trompete zu spielen. Er verbrachte seine Jugend in Nordfrankreich, seitdem hegt und pflegt er seine Liebe für die kleinen Geschichten, für einfache und warmherzige Menschen und für die süße Nostalgie der Kindheit. Und mit genau dieser kindlichen Fantasie schreibt er Songs und weiß damit zu begeistern.

Grand Blanc

Es war lange ruhig um die Band aus Metz. Am 24. Juni haben Grand Blanc über Instagram angekündigt, dass sie seit einigen Monaten wieder Musik schreiben und machen. Wenn wir Covid-19 also kurz ausblenden, können wir uns bald über neue Musik freuen.

Requin Chagrin

Deutschlandfunk sagt folgendes: „Auf dem Album ‚Sémaphore‘ der französischen Band Requin Chagrin reflektiert Sängerin Marion Brunetto ihre Emanzipation und thematisiert den Verlust ihrer Heimat. Es ist ein poetisches, bildliches Album, das irgendwo zwischen Traum und Realität schwingt.“ Das kann man kaum besser formulieren und kann kommentarlos so stehen gelassen werden.

Clara Luciani

Es fällt nicht leicht Clara Luciani noch als „Indie“ zu bezeichnen. Die Künstlerin ist eine der angesagtesten Acts in ihrem Land und taucht regelmäßig auf den großen Bühnen des Landes, in Talk Shows oder auf Modeshauen auf. Dennoch spürt man, dass die Musikerin, die einst ihre Karriere in der Band La Femme startete, den Vibe nie verloren hat. Erst im Sommer hat sie ein Duett mit dem Sänger Alex Kapranos von Franz Ferdinand veröffentlicht. Hier eine französische Version des Hits „The Bay“ von Metronomy.

Um Dopplungen zu vermeiden, empfehlen wir die Liste „Die aufregendsten französischen Indie-Pop-Acts mit weiblicher Stimme“, die wir 2018 zusammengestellt habt. Dort findet ihr Acts wie Fishbach oder L’Impératrice. 

Die Spotify-Playlist zu der Auflistung gibt es hier

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