Marla hat mit uns über Robert Francis, Lagerfeuerstimmung und ihr Album gesprochen

Obwohl ich ein so lebensfroher Mensch bin, schreibe ich wehmütige Texte. Sie helfen mir, Erfahrungen zu verarbeiten.

Bei manchen Musikern spürt man einfach auf Anhieb eine gewisse Magie. Bei Marla und ihrer Musik ist uns dies passiert und so sind wir nicht drum herum gekommen der jungen Singer/-Songwriterin ein paar Fragen zu stellen. Sie hat uns ihre Liebe zu Robert Francis gestanden und uns tiefe Blicke in das Entstehen ihres Debütalbums namens Madawaska Valley gewährt. Passend dazu hat sie uns 10 tolle Klassiker für die perfekte Lagerfeuerstimmung mit schöner Sommerbrise verraten.
Hey, alles gut ? Danke, dass du dir Zeit nimmst uns ein paar Fragen zu beantworten. Lass uns doch auch gleich in die Materie einsteigen und bisschen über dein Debütalbum Madawaska Valley plaudern. Welches Grundgefühl vermittelt das Album deiner Meinung nach am besten ? Und wie haben sich die Aufnahmen angefühlt ?

Die B-Seite ist traurig, komisch und etwas düster. Die A-Seite hingegen ist sehr gelassen und verbreitet eine positive Stimmung. Zusammenfassend ist das Grundgefühl des Albums ein sehr nachdenkliches und melancholisch. Die Aufnahmen haben sich mit der Zeit immer besser angefühlt. Anfangs standen mir Aufregung und Unerfahrenheit im Weg. Diese Hürde habe ich jedoch schnell nehmen können, wobei David Celia, der Produzent des Albums, eine große Hilfe war. Da das Studio bei ihm zu Hause ist, wo ich in der Zeit auch gelebt habe, war der ‚Mood‘ in dem wir gearbeitet haben immer ein sehr ausgeglichener in vertrauten Wänden. Es fühlte sich gut an, ohne Zeitlimits und Druck zu arbeiten, verschiedene Sachen auszuprobieren und der uneingeschränkten Fantasie freien Lauf zu lassen.

Dein Album wurde in Toronto aufgenommen, richtig ? Willst du uns kurz erzählen wie es dazu gekommen ist ?

Das ist richtig! Im Frühjahr 2015 setzte sich ein gemeinsamer Freund von David und mir dafür ein, dass ich bei David’s Tour Support spielen konnte. Wir hatten 3 Jahre zuvor schon gemeinsam auf einem Festival gespielt, uns aber erst jetzt enger kennengelernt. Bei der zweiten Show fing David bereits an, mich an der Gitarre zu begleiten und meinem Set Fülle zu geben. Bei den Autofahrten lernte ich Harmonien zu seinen Songs und schon waren wir eine Band. Es herrschte ein harmonisches Gefühl von Leichtigkeit, wenn wir gemeinsam musizierten. Als wir in Irland zu unserem Gig nach Cork fuhren, erzählte ich ihm von meinem Plan ein Album aufzunehmen, woraufhin er mir vorschlug, es in Toronto zu machen. Das lies ich mir nicht zweimal sagen, ergriff meine Chance und war kurze Zeit darauf bei ihm im Studio. Eine Erfahrung, die ich niemals vergessen werde.

Wie entstehen bei dir Songs ? Also vom ersten Gedanken her, bis zum fertigen Song.

Meistens rufe ich meine Songs mit der Melodie ins Leben, welche ich dann immer wieder zu spielen beginne, variiere und auf verschiedene Ideen stoße. Dazu summe ich und entwickele den Song weiter. Die Worte finden sich ganz oft von alleine, wenn ich an einer Melodie klebe und einfach darauf los singe. Wie man bei meinem jetzigen Album womöglich feststellen kann, sind meine Texte inhaltlich oft mit Trauer und Verlust verbunden. Obwohl ich ein so lebensfroher Mensch bin, schreibe ich wehmütige Texte. Sie helfen mir, Erfahrungen zu verarbeiten. Als ich die ersten Songs des Albums schrieb, waren meine Tage gefüllt von Liebeskummer. Die Songs schrieben sich im Nu, wie von selbst. Normalerweise beende ich meine Werke aber nicht in einem Rutsch. Es ist oft ein Prozess, der über Monate geht und sich die Lücken ganz natürlich füllen.

Robert Francis wird bei dir oft als große Inspiration genannt. Was war der Auslöser für diese musikalische Liebe ? Inwiefern hört man Francis’ Sound auch in deiner Musik heraus ?

Er war der erste, der mich mit Americana / Folk Musik bekannt gemacht hat, als ich ihn im Alter von 14 Jahren, unpassenderweise als Vorband von Milow, sah. Er sang, schwitzte und spielte, als sei es sein letztes Konzert, dass er geben würde. Er packt alles in einen Topf – klassischen Countryfolk mit Blues Elementen, Rock’n’Roll mit gospelartigen Backing Vocals und Songs, nur mit der Gitarre aufgenommen, dass zwischen den Zeilen sogar sein Schmatzen zu hören ist. Ich sah ihn live, kaufte mir sein Album und tauchte ein in die Tiefen der Musik, um fing an zu verstehen. Ich lernte Gitarre, um seine Songs spielen zu können. Somit waren die Akkorde, die er nutzte auch die ersten, mit denen ich experimentierte. Das American Westcoats Feeling seiner Musik hat mich angesteckt, und spiegelt sich beispielsweise in der Slidegitarre auf meinem Album wieder.

Die letzte Frage stellen wir jedem Interviewpartner und so kannst auch du dich nicht davor drücken. Wie sieht dein perfekter Freitagabend aus ?

Da gibt es natürlich unzählige Varianten. Eine warme Sommernacht irgendwo im Freien, fern von jeglichem Straßenlärm. Mit Vorfreude gemeinsam mit Familie oder Freunden packen, um es sich irgendwo mit paar Drinks und Snacks bei einem knisternden Lagerfeuer gemütlich zu machen. Gitarrenmusik, sobald die Vögel aufhören zu zwitschern. Singen – Tanzen – Lachen, nicht mehr und nicht weniger. Also der ganz romantische Trip!!

Auf der nächsten Seite verrät Marla euch ihre persönliche Summer Breeze-Liste.

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