Die Einblicke in Caspers kommendes Album „ALLES WAR SCHÖN UND NICHTS TAT WEH“ mehren sich, die Vorfreude steigt. Nach der gleichnamigen Debütsingle und „TNT“ feat. Tua folgt jetzt die dritte Auskopplung – und die könnte einigen Rapfans bekannt vorkommen.
„Wolken“, so heißt der letzte und vielleicht beste Song auf Haiytis Album „Mieses Leben“, das im April dieses Jahres veröffentlicht wurde. Haiyti reißt sich hier zwei Minuten lang das Herz heraus und ihren Hörer:innen gleich mit. Es ist ein Paradebeispiel ihrer Königsdisziplin, dem Spiel mit Kontrasten. Herzzerreißende Verletzlichkeit trifft laute Unnahbarkeit. Die zarte, zerbrechliche Stimme und die hoffnungslosen Worte der Hook treffen mitten ins Herz. Das scheint auch Casper nicht anders gegangen zu sein.
Ergänzt durch aggressive Parts von Casper und erweitert um ein neues, melodisches Ende wird aus „Wolken“ nun also „MIESES LEBEN/ WOLKEN“. Darin zeichnet er ein schonungslos intensives Bild einer toxischen Beziehung, findet Worte für den Balanceakt zwischen Höhenflug und Fall, „immer zwischen Gift und Medizin“.
Genau diesen Balanceakt visualisiert das Musikvideo zum Song. Haiyti und Casper schweben auf der blühenden Insel aus dem Video zu „ALLES WAR SCHÖN UND NICHTS TAT WEH“ über den Dächern Berlins. Die Schönheit der Insel verbirgt die Gefahr des tiefen Abgrunds. Am Ende geht sie in Flammen auf.
Mit „MIESES LEBEN/ WOLKEN“ gibt Casper nicht nur endlich einer nicht-männlichen Stimme Platz auf einem seiner Alben. Er platziert ein wichtiges Stück Diskographie einer der wichtigsten Rapperinnen des Landes in seiner eigenen. Die Zusammenarbeit zwischen Haiyti und Casper lag vielleicht nicht auf der Hand, hinterlässt dafür aber einen umso stärkeren Eindruck.