RIN lässt es sich in „1976“ an der französischen Mittelmeerküste gut gehen, hinterlässt aber trotzdem ein melancholisches Gefühl bei den Zuhörer:innen.
Heller Rosé, Palmen, hügeliger Hinterlandschaften: RIN lässt es sich im Video zu „1976“ an der Côte gut gehen. Das Video von saymyname zeigt den Rapper aus Bietigheim-Bissingen in privaten, alltäglichen Urlaubsszenen in Nizza. Doch die alltäglichen Momente bei RIN, unterscheiden sich dann doch von den meisten von uns. Es wird teure Zigarre geraucht, im Jacuzzi entspannt und teurer Rosé an der berühmten Promenade des Anglais getrunken.
Musikalisch greift er mit „1976“ den aktuellen House-Trend auf, der sich mittlerweile fast schon im Hip Hop-Game etabliert hat. Schnelle Beats treffen auf den typischen RIN-Flow, der halb gesungen, halb gerappt, ist. Inspiriert vom Vibe der Metropole an der Riviera wirft er auch immer wieder französische Wörter mit rein: „Die Gendarmerie weiß nicht, wo wir sind“ oder „…auch am Vendredi fahren wir durch die Nacht“. Damit erinnert natürlich auch an den französischen Rap, der wohl in den letzten Jahren die größte Inspirationsquelle für Deutschrap gewesen ist.
RIN würde aber keinen Sommerhit releasen, wenn es nicht auch mindestens eine melancholische Line geben würde, wie er mit „Sah viel zu viele Brüder ohne Vaterfigur“, zeigt. Der Musiker hat dieses Jahr bereits eine Reihe von Songs veröffentlicht, die allesamt neben viel Geflexe auch seine verletzliche Seite gezeigt haben. Beste Beispiele sind sicherlich „Insomnia“ mit Giant Rooks, „Sado“, oder auch noch „Meer“. Ob und wann RIN diese Tracks in Form eines Albums zusammenlaufen lassen wird, ist noch nicht klar.
Neben seiner Musik beschäftigte er sich in letzter Zeit auch mit der eigenen Fashion Brand. Diese trägt den Namen „Ljubav“ und soll weitaus mehr sein als lediglich Merch. Mit dem Claim „REGIONAL IS THE NEW INTERNATIONAL“ setzt er auf Nachhaltigkeit. Die Cuts sind passend zu seinem Style eher baggy geschnitten.