10/10 KUOKO: Ich bin sehr verträumt, manchmal denken Leute ich schlafe im Sitzen mit offenen Augen

Nach den EPs „Lost Woods“ und „Reality Check“ und einigen Millionen Streams später meldet sich die interdisziplinäre Künstlerin KUOKO zurück. Ihren Sound hat sie um ein paar BPM schneller gemacht und dadurch um einiges tanzbarer. Uns hat sie Fragen zu ihrer Rolle als Künstlerin, ihrem DIY-Schaffen und über ihre Eigenarten beantwortet.

1/10 Welche Themen beschäftigen dich und haben dabei direkten Einfuss auf die Musik?

Auf meinem Album verarbeite ich alles Mögliche, in einem Song („Yellow Fever Gaze“) geht es um Rassismus gegenüber asiatischen Frauen*, in „Perfect Girl“ um toxische gesellschaftliche Erwartungen gegenüber Frauen*, in „Cybercreeping“ um digitale Entfremdung…

2/10 Welches Release würdest du einer Person vorstellen, die dich noch nicht kennt?

„Perfect Girl“ – mein Inneres kommt darin sehr gut zum Ausdruck, sowohl im Text als auch Sound.

3/10 Wie entsteht deine Musik?

In Eigenregie, bei mir im Studio. Von den ersten Tönen zur Produktion eines fertigen Tracks. In der Regel spiele ich mit einer Zeile oder Melodie. Manchmal helfen mir bei der Entstehung Notizen auf meinem Handy, die ich im Alltag aufschreibe oder eine Gitarre, um erste Ideen festzuhalten.

4/10 Wie würdest du deine Rolle in der Musik beschreiben?

Ich denke, das ist eine Rolle, die sich stetig wandelt. Neben meiner offensichtlichen Rolle als Musikerin sehe ich mich durch die bestehenden Ungerechtigkeiten gegenüber Frauen* in der Musikindustrie definitiv in der Rolle, darüber zu sprechen. Ich hoffe, dass ich mit meiner Kunst andere dazu inspirieren kann, auch welche zu machen.

5/10 Stehen Musik und Ästhetik für dich in einem Zusammenhang?

In einem sehr starken Zusammenhang! Die Visuals helfen, die Message eines Songs zu übersetzen, verständlich zu machen, und
zu bereichern. Meine Videos entstehen aktuell in Zusammenarbeit mit dem Filmkollektiv SEOI, dem ich auch angehöre.

6/10 Welchen Stellenwert hat das Thema Digitalisierung für deine Musik?

Ich denke, dass die Digitalisierung definitiv ihre Vorteile für uns Musikschaffende hat und viele Online-Plattformen bietet. Aber da Musik heutzutage von Leuten fast nur noch gestreamt wird, entfallen wichtige Einnahmen, von denen wir Künstler:innen leben. Umso wichtiger ist es, dass uns Menschen durch Plattenkäufe und Konzert Tickets aktiv supporten.​

7/10 Welche Jahre in der Musikgeschichte waren für dich am prägendsten?

Die erste tiefe Connection zur Musik hatte ich in meinen Teenagerjahren, in denen ich angefangen habe Gitarre zu spielen. Gehört habe ich in der Zeit viel Gitarrenmusik, Rock und Punk. Ansonsten lässt sich das schwer einordnen, zumal ich u.a. durch einen Job im Plattenladen die letzten Jahre so viel durcheinander gehört habe.

8/10 Hast du irgendwelche Eigenarten?

Ich bin sehr verträumt, manchmal denken Leute ich schlafe im Sitzen mit offenen Augen.

9/10 Was ist der beste Self-Care Rat, den du geben kannst?

Eigentlich bin ich eine richtige Stubenhockerin, mein Leben passiert vor dem Bildschirm. Aber für mich gibt es nichts erholenderes, als rauszugehen und ein paar Bäume und Pflanzen zu sehen.

10/10 Willst du noch etwas loswerden ?

Mein Album kommt im Oktober, watch out!

„Cybercreeping“ von KUOKO gibt’s hier: