Luke Noa ist ein Typ und Musiker, den man in den 00er Jahren ohne mit der Wimper zu zocken dem britischen Raum zuordnen könnte.
Luke Noa ist ein junge Künstler, der musikalisch in eine ähnliche Kerbe einschlägt wie Fil Bo Riva oder Giant Rooks und nicht aus London oder Manchester stammt, sondern aus dem beschaulichen Biberach. Aufgewachsen ist er in der Schweiz, wo er auch bereits früh zur Musik gestoßen ist. Von dort aus hat er sich mithilfe einer Reise in die Toskana seine eigene Welt zwischen der Schönheit Italiens und der aktuellen Realität geschaffen.
In dem Fragebogen geht Luke Noa auf seine neue Single „Roccastrada“ ein, verrät und, warum man seine Comfort-Zone vergrößern soll und verrät uns seine große Leidenschaft zu Mumford & Sons.
Welche Themen beschäftigen Dich und haben dabei direkten Einfluss auf Deine Musik?
Ich schreibe über ganz spezifische Situationen oder kurze Zeiträume in meinem Leben, die Veränderungen hervorgebracht haben. Sowohl positiv als auch negativ. Ich liebe es in den Songs diese intensiven und teilweise schmerzhaften Momente in einem bestimmten Licht klar zu beschreiben und auszukosten. In diesen kurzen Momenten steckt so viel mehr, als wir denken! Ich glaube, dass es sich so anfühlt, etwas zu verarbeiten.
Welches Release würdest Du einer Person vorstellen, die Dich noch
nicht kennt und warum?
„Roccastrada“. Der Song enthält viele verschiedene Aspekte meines Schaffens. Auf der einen Seite geht der Track nach vorne, hat einen kompromisslosen Drive – weiß jedoch an den richtigen Stellen innezuhalten und zu träumen. Mir gefällt dieser Mix, er steht sehr für das, was ich als Musiker erreichen möchte.
Wie entsteht Deine Musik?
Meistens sind es Trigger die in mir ein Gefühl der Notwendigkeit erwecken, einer Idee nachzugehen. Das ist mal ein einzelnes Wort, Mal ein bestimmter Akkord oder eine Erfahrung. Die Ideenfindung ist sehr unterschiedlich. Kommen erste Anzeichen eines Songs auf, habe ich sehr schnell eine genaue Vorstellung vom gesamten Arrangement, dem Sound und dem Vibe, in dem der Track stattfinden muss. In Demos die ich in den meisten Fällen komplett alleine und zuhause an meinem Laptop produziere, bringe ich diese Soundwelt so gut es mit meinen Mitteln geht auf den Punkt. Anschließend beginnt im Studio mit meinem Produzenten der echte Produktionsprozess und das eigentliche Recording der Tracks.
Wie würdest Du Deine Rolle in der Musikszene beschreiben?
Ich bin im Kern Solo-Songwriter, der jedoch für klare Indie-Bandarrangements steht und dabei großen Wert auf die visuelle Welt der Musik legt.
In welchem Zusammenhang stehen Musik und Ästhetik für Dich?
Abgesehen von Sound-Ästhetik stand Musik schon immer mit visuellen Elementen in Verbindung: Artwork, Musikvideos, Outputs, Bühnenlicht. Die Ästhetik von Musik liegt nicht nur in der Musik selbst, es geht um das Gesamte was am Ende beim Hörer ankommt. Auf diese visuelle Ästhetik lege ich mindestens genauso viel Wert wie auf die Musik selbst, auch, weil sie alle Ebenen der Kunst so nahtlos verbindet.
Welchen Stellenwert hat das Thema Digitalisierung für Deine Musik?
Ohne die Digitalisierung wäre ich nicht in der Lage, schon Zuhause so weit zu kommen wie ich heute bei einer Demo Produktion komme. Ich nutze in meinem kreativen Prozess ständig digitale Hilfsmittel. Dafür bin ich sehr dankbar. Aber auch wenn die Digitalisierung ein schnelles und unkompliziertes Arbeiten ermöglicht empfinde ich es als schade, dass durch sie gleichzeitig alles immer nur noch schnelllebiger zu werden scheint. Entschleunigung ist wichtig, um sich voll und ganz auf etwas einlassen zu können.
Welche Jahre in der Musikgeschichte waren für Dich am prägendsten?
Jedes Jahrzehnt im vergangenen Jahrhundert ist voller prägender Musik. Tatsächlich waren für mich jedoch (neben der Musik mit der Ich groß geworden bin: Moby, U2, Johnny Cash) die end 00er bis mid 10er Jahre am prägendsten. 2007-2015. Damals kamen tolle Indie Alben raus: „Oracular Spectacular“ von MGMT, „Wolfgang Amadeus Phoenix“ von Phoenix, beides Alben die mich bis heute inspirieren. Zu Beginn der 10er Jahre kam dann das zweite Mumford and Sons Album „Babel“, dass mich grundlegend zum Musik machen gebracht hat. Generell hat dieser Zeitraum eine Fülle an sehr guten Alben in verschiedensten Genres, die Liste ist lang.
Was ist Deine größte Eigenart?
Wenn ich über einen längeren Zeitraum allein Auto fahre, beginne ich
verschiedenste Englisch-Akzente laut zu imitieren. Ich liebe die Unterschiede der Akzente in dieser wundervollen Sprache.
Was ist der beste Self-Care Rat, den Du geben kannst?
Die Comfort-Zone stetig vergrößern. Es tut mir immer, immer weh, lohnt sich jedoch jedes Mal aufs Neue und pflegt das Selbstbewusstsein.
Was willst du noch loswerden?
Schaut euch unbedingt das Video zu meiner neuen Single Roccastrada an! Es ist in der wunderschönen Toscana entstanden, genau dort wo ich den Song geschrieben habe.