Songs von Frittenbude, Claire oder den Kytes haben die Zehner Jahre mitgeprägt und somit wahrscheinlich auch einen Ehrenplatz in so mancher Teenager-Playlist eingenommen – zumindest in denen, der bayerischen Teenager. Denn, dass sie selbst alle aus dem Bundesland im Süden kommen verbindet die drei Bands auch miteinander. Wer sich am Ende einer Dekade jetzt fragt, was da eigentlich sonst noch so geht in Bayern, findet hier 6 Acts, die unzählige Gründe liefern, auch ab 2020 mal einen Blick in den Süden zu werfen!
whoiswelanski
Zwei Songs haben Tobias Weber und Josef Pötzinger bisher erst veröffentlicht. Doch der Synthie-lastige Elektro-Pop mit Indie- und Psychedelic oder Prog-Pop-Momenten kombiniert nicht nur Sounds von Lieblingsartists, wie MGMT oder Tame Impala mit Neue-Deutsche-Welle-Acts, sondern klingt dabei auch super speziell und besonders. Denn auf vorgegebene Songsstrukturen, Genre-Grenzen und Pop-Schemata geben die beiden Jungs aus Miesbach bei München quasi nichts. Und das ist gut so! Wir wollen 2020 noch viel mehr von whoiswelanski hören!
Telquist
Hinter Telquist steckt der Regensburger Sebastian Eggenbauer. In seiner Heimatstadt verbringt er seine gesamte Teenagerzeit am Bass in unterschiedlichen Bands, die unterschiedliche Genres spielen. Nur anscheinend nicht genau die detailreiche, explosive Genremischung aus Indie, Elektro, Folk und Pop, wie sie der Regensburger als Telquist selbst entwirft. Sein Sound führte zu Vergleichen mit Milky Chance und einem Vertrag beim Wiener Label Wohnzimmer Records. Die aktuelle Single „Trash Talk“ trägt ganz schön viel euphorischen Teenie-Pathos in sich. Doch auf die knallenden Sounds trifft Telquists ruhige Stimme, die uns schnell wieder zurück auf den Boden holt. Dieses Gefühl könnt ihr 2020 übrigens auch live erleben. Hier geht’s zu den genauen Daten.
Umme Block
Spätestens seit ihrem Auftritt beim Puls Festival 2019 und der ausverkauften Album-Release-Show gehören Umme Block mit Sicherheit zu den gefragtesten Acts innerhalb der Münchner Stadtgrenzen. Eigentlich müsste das Projekt von Klara Rebers und Leoni Klinger auch bald den Rest des musikbegeisterten Deutschlands erreichen und zwar so schnell wie möglich. Vielschichtige, sich verwebende und miteinander verschmelzende Klänge aus Stimmen, Synthies, Gitarre und analogen Beatmaschinen machen Umme Block aus. Wer auf Musik irgendwo zwischen The xx, Moderat und Ibeyi steht, sollte sich Umme Block unbedingt in die Playlist packen.
The King Of Cons
2020 hat das Münchner Duo King Of Cons direkt mal mit einer Ansage begonnen. Gleich in der ersten Woche des neuen Jahres haben sie ihr neues Album „Sacrifice“ veröffentlicht. Daraus schimmern uns glanzvoller Neo-R’n’B, warme Synthies, glamouröse Gitarren und zuckersüßer Pop entgegen. Die King Of Cons können klingen wie 80th-Disco oder Neo-R’n’B-Star the Weeknd – alles quasi gleichzeitig. Aber keine Sorge, die Sound-Facetten knallen einem beim Projekt von Franko van Lankeren und Lenny Stolpmann nicht geballt entgegen. Jeder Track bringt andere Details hervor. Und wir sind gespannt, was 2020 für die King Of Cons noch so hervorbringt.
Madsius Ovanda
Das Duo verbindet nicht nur Köln mit München, sondern auch Art-Pop, Neo-Soul und Future-Jazz. Carina Madsius und Pia Ovanda hatten sich bei ihrer Ausbildung zur Chorleiterin kennengelernt und 2016 mit Madsius Ovanda den Traum vom gemeinsamen Musikprojekt umgesetzt. 2018 ist die Debüt-EP „Into The Stars“ erschienen. Mit neuen Songs sind die beiden 2019 rausgegangen. „Moving Forward“, „Home“ und „Who Are You“ sind ganz unterschiedlich, aber alle gleichsam spannend in ihrem einsaugenden, sich steigernden Aufbau.
Maffai
2018, da haben sich Maffai aus Würzburg und Nürnberg erst gegründet. Der Post-Punk der Franken kann sich aber direkt schamlos neben Bands wie den Nerven oder Love A einordnen. Mit letzteren waren sie bereits auf Tour, da auch das Hamburger Label Audiolith schnell auf Maffai aufmerksam geworden ist und seit letztem Jahr das Booking für die Jungs übernimmt. Mit diesem Rückenwind und dem echt gelungenen Debütalbum „Zen“ im Nacken, das Gesellschaftskritik in schöne Sprache und die in harte Musik packt, kann 2020 nur top für Maffai werden.