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Warum die besten Indie Platten dieses Jahr aus Deutschland kommen

Isolation Berlin – Und aus den Wolken tropft die Zeit

Es scheint alles so cliché und doch machen die Jungs von Isolation Berlin einfach ihr Ding. Mit ihren Mützen und Rollkragenpullis erinnern sie an die Bands der 00er Jahre – und dann auch noch „Berlin“ im Namen! Trotzdem schaffen es Isolation Berlin, sich von diesen Sachen loszureißen und Texte für den Moment zu schreiben. Quasi eine bessere Version als die eingestaubten AnnenMayKantereit.

Golf – Playa Holz

Golf mögen es, eigene Wege zu gehen. So tourten sie beispielsweise letztes Jahr lieber durch Ostasien als durch jede verdammte Kleinstadt der Republik. Auch musikalisch lässt die Kölner Band sich nie in eine Schublade stecken und macht einfache, aber clevere Popmusik. Der Spaß, den die Band bei den Aufnahmen der Platte hatte, überträgt sich von der ersten Minute an auf den Zuhörer. Diese Kombination aus Unbekümmertheit und musikalischem Talent macht Playa Holz zu einem heißen Anwärter auf die Platte des Jahres. No shit!

Get Well Soon – Love

„Nicht schon wieder das Thema Liebe“, mag man denken, wenn man den Albumtitel des mittlerweile fünften Anlaufs von Konstantin Gropper liest. Doch kaum ein Schreiberling versteht sein Handwerk in Deutschland dermaßen gut wie der Kopf (bzw. das Herz) von Get Well Soon. Und so wirkt das so oft bemühte Thema der Liebe auf Love keine Minute lang ausgelutscht. Wir haben dir so viel Liebe zu geben für diese tolle Platte.

Drangsal – Harieschaim

Wenn schon seine Inspirationsquellen offenbaren, dann richtig. Max Gruber aka Drangsal (aka die Lochis) schafft es, in einem Jahr, in dem die 90er laut Urban Outfitters wieder super hip sind, die 80er in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Sein großes Vorbild Morrissey wäre sicher stolz auf diese 15 Tracks.

Die komplette Review lest ihr hier.

Stabil Elite – Spumante

Die Welt braucht mehr Schmalz! Stabil Elite geben uns mit ihrem zweiten Longplayer viel Glitzer und Glamour. Die Vergänglichkeit der Platte wird in ein positives, sommerliches Licht gerückt und so erzählt die Band aus Düsseldorf spielend leicht die tragischen Geschichten eines jeden auf diesem Fleckchen Erde. Es ist eines dieser Alben, die einem das Gefühl geben, dass die Welt im Endeffekt doch ganz in Ordnung ist. Und das ist genau das, was 2016 so dringend benötigt.

Von Wegen Lisbeth – Grande

Ich muss gestehen, dass die Band lange an mir vorbei gegangen ist. Der Name und die Auswahl der Gigs hat mich irgendwie nicht dazu ermutigt, mich ernsthaft mit Von Wegen Lisbeth zu beschäftigen. Ein Fehler, wie sich beim ersten Hören von „Meine Kneipe“ herausstellt. Das Konzept ist ähnlich wie bei den Kollegen von Golf oder Bilderbuch: Lustige, teilweise ironisch gemeinte Texte treffen auf Gute-Laune-Gitarrenpop. Das, was die Briten drüben seit Jahren krampfhaft versuchen, hinzubekommen, schaffen die Jungs von Von Wegen Lisbeth mit Grande gleich im zweiten Anlauf.

Okta Logue – Diamonds and Despair

„Ach, das sind doch die deutschen Tame Impala.“ Es war nicht leicht für Okta Logue, dieses Aushängeschild loszuwerden. Mit ihrem dritten Longplayer sollten sie sich jedoch endgültig von den Vorbildern emanzipiert haben. Bereits die erste Singleauskopplung aus Diamonds and Despair zeigte, dass die vier Musiker aus Griesheim neue, selbst für sie unbekannte Wege gehen wollten. Der Song wird durch einen elektronischen Duktus geleitet, ohne dabei die psychedelischen Wurzeln zu verlieren. Ein Sinnbild für ein extrem gut gewordenes Album.

Die Heiterkeit – Pop & Tod I+II

Der Name Konzeptalbum wird im Musikjournalismus oft plakativ angewendet. Leider (oder in dem Fall glücklicherweise) trifft er auf Pop & Tod I+II eben doch exakt zu. Ein Meisterwerk, das einen aus der Wirklichkeit herausträgt und in liebliche Spähren leitet. Im nächsten Moment wird man dann wieder brutal auf den Boden der Tatsachen zurückgezogen. Die dritte Platte von der Heiterkeit muss man nicht nur gehört haben, nein: Man muss sie erlebt haben.

Oracles – Bedroom Eyes

Mit Oracles schließt sich der Kreis zu Großbritannien. Einst wurde die Band von dem mittlerweile sanften Enfant Terrible Pete Doherty in Interviews mehrmals erwähnt und gelobt. Die Schnittmenge zwischen Shoegaze, Krautrock und Psychedelica zeigt, dass die Band nicht vor unbequemen Experimenten zurückschreckt. Unsere Redaktion meinte über das Debüt folgendes: „Wie schon Stanford Torus ist Bedroom Eyes eine Zeitreise, aber nicht, wie man erwarten würde, in die Vergangenheit, sondern aus der Vergangenheit ins Jetzt. Statt sich blauäugig nach einem Früher zu sehnen, das eh nicht mehr kommt, nehmen die Musiker alte Geister als Ausgangspunkt und lassen sie durch ihre fest im Heute verwurzelte Musik spuken. Da wird ein bisschen Tagträumerei ja wohl erlaubt sein.“

Die komplette Review lest ihr hier.

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