MGMT veröffentlichen den letzten Song vor Erscheinen ihres Albums Little Dark Age am morgigen Freitag. Surrealistisches Video, das dich unverständlich grinsen lässt inklusive.
Die Melodie ist zurück und sie erreicht ungeahnte Ausmaße im neuen Song von Andrew VanWyngarden und Ben Goldwasser. „Me and Michael“ ist eine Hymne aus sanften Drums, warmen, ausgeglichenen Synthies und einem Refrain, der, nach den letzten Alben der Band schon ungewohnt scheinend, zum Mitsingen und damit wirklich für die Live-Performance gemacht worden zu sein scheint. Nach „Little Dark Age“ und „When You Die“, die beide ebenfalls stark auf melodiöse Originalität ausgelegt sind, aber dennoch den mitunter sperrig und konstruiert wirkenden Avantgardismus im Großformat der New Yorker durchblitzen lassen, ist die dritte Single erstaunlich nah an der Einfachheit der ersten Alben Oracular Spectacular und Congratulations. Was klingen mag, als hätte das Duo an Originalität oder Intellekt nachgelassen, ist viel mehr die erfolgreiche Abkehr vom kontinuierlichen Experiment auf den letzten beiden Alben.
Ebenfalls an den melancholischen und bewusst hausgemacht gehaltenen Surrealismus der Videos zu Songs wie Congratulations, in denen fremdartige Vogelwesen im Verlauf der Aufnahmen nach und nach der eigenen Verwesung entgegenlaufen, erinnert die Geschichte vom geklauten Lied im Video zu „Me and Micheal“, in der sich VanWyngarden und Goldwasser einmal im Schnelldurchlauf durch das Hamsterrad des Überhits jagen lassen. Glibbrige Telefonhüllen aus fleischigen Organen, selbstironische Kommerzialisierung, arrogante TV Auftritte, es trifft der Trash auf noch mehr Trash. Ob sich der Trend hin zum melodiösen Surrealismus über die zehn Songs des neuen Albums My Little Dark Age hinwegstreckt, lässt sich dann am Freitag erfahren. Ab Anfang März sind MGMT damit dann auf Tour, in Europa sind sie im Sommer auf diversen Festivals unter anderem in Spanien, Italien und Luxemburg zu sehen.