Mit „Nobody“ zeigt Mac DeMarco, dass das Zurückgenommene in der Musik Berechtigung haben darf. Doch was hat das mit B-Promis zu tun?
Ist das Slackertum das Mac DeMarco ständig angehängt wird vielleicht das neue Bohème? Der Kanadier beweist mit seiner Single, dass er selbst mit der einem fast schon absoluten Minimalismus dennoch einen eigenen, musikalischen Vibe mit Strahlkraft erzeugt. In „Nobody“ geht Mac DeMarco den konsequenten Weg der Entschlackung seiner Musik weiter. Ein paar vor sich hin plätschernde Drums treffen im Kornfeld auf gezupfte Gitarren und begleitende Trompetenklänge.
Inhaltlich setzt sich DeMarco in die Ecke und schaut fast schon mit Mitgefühl auf die Z-Prominenz dieser Welt. „For the creature on television/There’s no turning back to nobody“, singt er mit Selbstbewusstsein. Der Musiker weiß, dass er selber längst kein Nobody mehr ist. Und genau diese gewonnene Gewissheit zieht Parallelen zur bohèmen Lebenseinstellung mit sich. Wie die Feingeister von damals grenzt auch Mac DeMarco sich mit seinem Sound normativ vom großen Rest der Gesellschaft ab. In einer immer schneller werdenden Welt tritt er auf die Bremse, entschlackt das Leben und gibt die Lebensform in seiner Musik wider.
Mac DeMarco als Kreatur unserer Gesellschaft
Das dazugehörige Video zu „Nobody“ zeigt Mac DeMarco als ungeheure Kreatur. Dekadent mit blutunterlaufenen Augen und Echsenmensch-artigem Aussehen pafft er genüsslich seine Zigarre. Der American Dream wird symbolisiert durch einen dunkelgrünen Bademantel und dem charakteristischen Cowboy-Hut.
„Nobody“ ist der erste Song aus dem Album „Here Comes The Cowboy“. welches am 10. Mai erscheint. Sein mittlerweile viertes Studioalbum erscheint via Caroline International und ist der Nachfolger von „This Old Dog’s“.