Nach den 80ern, jetzt die 90er. Len Sanders zweites Studioalbum „The Future Of Lovers“ ist eine Hommage an die goldenen Momente des Spandex-Zeitalters.
Spätestens seitdem Bausa mit seinem „FML“ einen schwachen Versuch unternommen hat die 80er aufzugreifen, tut es auch mal gut Musik aus einem anderen Zeitalter zu hören. Len Sander aus Zürich haben sich für das unausgesprochene „Bring back the 90’s“-Unterfangen acht Monate in einem Studio in Neuköln eingeschlossen bis ihr Sound endlich für Klarheit sorgte.
Das Resultat nennt sich „The Future Of Lovers“ und ist das Nachfolgewerk vom eher nachdenklichen Debüt-Album „Phantom Garden“. Ausgefeilte Arrangements und verspielte Samples verleihen der Platte eine gewisse Komplexität und rufen die Geister der goldenen 90s wieder hervor. Ein gutes Beispiel hierfür bietet der Song „The Modern Cult Of Love“. Ein treibender Song, der durchweg tanzbar ist und die experimentelle Produktion von Al Hug deutlich macht.
Das Album besteht aus insgesamt elf Songs, die trotz Samples, Storytelling Pop und Spandex zu einem runden Gesamtkunstwerk gereift ist. Die Sängerin von Len Sander selbst sagt über „The Future Of Lovers“ folgendes: „Ich frage mich immer wieder, ob wir etwas ganz Neues aufbauen können, etwas, das nur auf Träumen und Visionen beruht – oder ob wir so verflochten sind mit unserer Herkunft und unserem Erbe, dass in den Mustern unserer Vergangenheit immer bereits die Zukunft mitgeschrieben wird.“
Mit der Vergangenheit etwas Neues zu schreiben wird auch im aktuellen Video zu „Woman On The Run“ zum Teil aufgegriffen. Die Handlung spielt sich in einer pittoresken Altbauwohnung ab und illustriert ein veraltet wirkendes Gruppenbild, das im Laufe des Videos zu eskalieren scheint. Das Album „The Future Of Lovers“ ist am 26. Januar auf Mouthwatering Records erschienen.