Frühstück bei Frank. Auf „Moon River“ interpretiert der R&B Superstar den Breakfast at Tiffany’s Klassiker mit ruhigen Soul und der schier unendlich scheinenden Softness seiner Stimme.
2/14 steht unten rechts im rot-schwarz flimmernden Artwork. Frank Ocean arbeitet also nicht anders wie jeder stinknormale Drogeriemarkt und bietet zum Valentinstag was ganz besonderes an. Na gut, „Moon River“ schlägt ein „Kauf-zwei-für-eins-Angebot“ natürlich um Längen und wenn Ocean damit beginnt, die krude und sicher nicht verbindliche Ansage „If you liked 2017, you’ll love … 2018“ umzusetzen, wird die popkulturelle Aufwertung des 14. Februars selbstredend in Kauf genommen. „Moon River“ hätte mit seinem Autotune Intro und der sich nach und nach in den Song arbeitenden Dominanz von Oceans Stimme, die gedoppelt und verdreifacht wird gut und gerne neben Songs wie „White Ferrari“ auf Blonde stehen können. Die Interpretation des 60er Jahre Songs, mit dem Audrey Hepburn Blake Edwards‘ Kultfilm einrahmt, ist trotz der Emotionalität des Gesangs auf einer sanften Gitarrengrundlage angelegt, die dem Oceans Platz bietet und das Cover ins Melancholisch-Verträumte gleiten lässt. Wie immer lässt der Künstler seine Musik unkommentiert auf Youtube zurück, die Spekulationen über ein neues Album oder ein weiteres Jahr, in dem immer wieder happenartig neue Songs veröffentlicht werden, gehen weiter.