Max Gruber als Narziss – Drangsal reist mit seinem Video zu „Turmbau zu Babel“ durch die Kunstgeschichte und erinnert an altniederländische Malerei und weitere Absurditäten.
Drangsal als Narziss – besser hätten Fritz Schiffers und Drew Lint Max Gruber nicht in Szene setzen können. Narziss ist in der griechischen Mythologie der schöne Sohn eines Flussgottes, der sich in sein eigenes Spiegelbild verliebt und später tragischen Todes stirbt. In dem kunsthistorisch oft behandelten Thema erscheint unser Universalkritiker Max Gruber in seinem neuen Video zu „Turmbau zu Babel“. Neben der Haupthandlung des Narziss werden zudem auch noch eine verstaubte Drangsal und Nymphen mit Attributen gezeigt. Aufgelockert wird die Bildgewalt durch organische Fleischeslust.
Die Lippen in geronnener Milch, Fettaugen und roter Materie wirken anrüchig und abstoßend zugleich und greifen die Stimmung des neuen Songs von Drangsal auf. Doch nicht nur Narziss wird in dem Musikvideo kunsthistorisch wertvoll illustriert, sondern auch das Bildmotiv der Pieta. Es ist die Darstellung Marias als Mater Dolorosa mit dem Leichnam des vom Kreuz abgenommenen Jesus Christus, der hier natürlich von Max Gruber verkörpert wird. Die Stimmung des in den CCC Filmstudios in Berlin gedrehten Videos lehnt sich durch den dunklen Hintergrund, die an Nymphen erinnernden Standbilder mit ihren Attributen wie dem Fisch und dem Getreide an die Genremalerei oder die Stilleben der Altniederländer an.
Neben Max Gruber sind außerdem Salome Kießling, Eric Wesemann, Marie-Madeleine Fuerl und Tim Marius von Dersch zu sehen. Es ist der erste Lustmacher aus dem am 27. April erscheinenden Album „Zores“. Der Longplayer wurde zusammen mit Markus Ganter und Max Rieger (Die Nerven) produziert.